Für die Neuauflage hat Panini ein paar Kurzgeschichten vom Team Loeb/Sale in den Sammelband mit aufgenommen. Die Geschichte in „Superman: Ein Held fürs ganze Jahr“ (Original-Titel „For All Seasons“) knüpft dabei lose an Superman - Der Mann aus Stahl von 1986 an, in der DC eine neue Entstehungsgeschichte von Superman präsentiert hatte. „Ein Held fürs ganze Jahr“ setzt aber keine Kenntnis von „Man of Steel“ voraus und kann so eigenständig gelesen werden. In diesem Comic, der in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter aufgeteilt ist, folgen wir jeweils Superman in seinem letzten Jahr in Smallville, seinem ersten in Metropolis, als er als Held schon etwas weiter ist und im Winter dann quasi seiner ersten, großen Niederlage, als auch Superman lernen muss, dass er nicht alles kontrollieren kann. Erzählt werden die vier Kapitel dabei von Jonathan Kent, der sich daran erinnert wie er und Martha die Rakete mit dem Baby gefunden hatten, Lois Lane, die darüber nachdenkt, wie die Ankunft von Superman Ihren Beruf verändert hat, Lex Luthor, der die Liebe vermisst, die Ihm Metropolis bisher entgegengebracht hat und die nun bei Superman liegt und schlussendlich Lana Lang, die sich daran erinnert, wie Sie sich in Clark Kent verliebt hat, bevor er Ihr gestand, dass er Kräfte hat.
Jedes der Kapitel hat dann auch ein Action-Piece, aber das ist nicht das Zentrum der Geschichte, sondern die kleinen, zwischenmenschlichen Momente, die ruhigeren Stellen. Denn trotz allem ist die Figur Clark Kent zutiefst human, und wie Martha feststellt: „Jonathan Kent, wo ist dein Vertrauen in den Jungen? Oder in uns? Wir haben Ihn gut erzogen!“
Abgerundet wird der Sammelband, wie schon angeschnitten, durch drei Kurzgeschichten, unter anderem „Sam’s Story“, in der ein Mitschüler von Clark an Krebs erkrankt ist, aber trotzdem positiv durch das Leben geht. In der Geschichte verarbeitet Loeb den Tod seines Sohnes, der auch an Krebs verstorben war.
In Szene gesetzt wird die Geschichte von Tim Sale mit einem Strich, dem eine fast schon unglaubliche Leichtigkeit anhaftet und den Figuren Emotionen entlockt, wie man die sonst schon eher selten in Superheldencomics findet.
Dazu endet die Geschichte trotz allem immer auf einer positiven Note, einer, die einen daran festhalten lässt, dass nicht alles Mist ist. „Superman: Ein Held fürs ganze Jahr“ ist damit sowas wie eine warme Umarmung in Comicform. Und mittlerweile ein echter Klassiker.
Wie man aus dem Nachwort erfährt, hat Mike Richardson (einer der Mitbegründer des Comicverlags Dark Horse) die Idee schon seit 1986 im Kopf gehabt, die Geschichte der 47 Ronin als Comic zu adaptieren. Die Geschichte selbst hat sich tatsächlich ereignet (wie auch letztens bei Kino+ festgestellt wurde) und ist sowas wie eine japanische Volkssage geworden. Unter Anleitung von Kazuo Koike (Lone Wolf & Cub, Lady Snowblood) und mit Zeichnungen von Stan Sakai (Usagi Yojimbo) hat das eine wirklich stimmige Umsetzung der Geschichte gegeben, in der 47 Ronin Vergeltung für den Tod Ihres Anführers suchen. Man muss sich dabei ein bisschen vom bisherigen Stil Sakais lösen, denn bei „Usagi Yojimbo“ laufen anthropomorphe Tiere herum, hier sind es auf einmal Menschen und das hat mich zumindest zu Anfang etwas irritiert, aber sonst ist das eine echt runde Sache geworden.
Der zweite Band von „Fire Power“ ist eigentlich fast durchgehend eine große Actionszene mit Ninjas und Kloppereien. Sehr dynamisch von Chris Samnee in Szene gesetzt und extrem kurzweilig.
Wenn man den Pressetext liest, könnte man das glatt für eine seltsame Asterix-Ausgabe halten. „In einem kleinen Dorf in Frankreich, das von der Wehrmacht besetzt ist, weigern sich drei Kinder, sich dem Feind zu unterwerfen.“ Dabei geht das hier dann doch eine ganze Ecke ernsthafter zur Sache. Anhand von historischen Fakten orientieren sich die Macher für Ihre Geschichte über Kinder in der Resistance gegen die Nazis. Und dabei entgeht auch den Kindern nicht, dass auch die Einwohner Frankreichs zutiefst gespalten sind, was den Einmarsch der Deutschen betrifft. Auch irritiert vielleicht, dass der Comic insgesamt verhältnismäßig bunt gehalten ist. Man hätte den auch in düsteren Grautönen kolorieren können. Aber die Zeit war so schon schlimm genug, da macht es der Sonnenschein auch nur bedingt besser. Und so folgt man Francois, Eusebe und Luisa bei den ersten Aktionen, Widerstand zu leisten. Ein sehr starker Comic.