Bundestagswahl 2021 (Teil 1)

Finde die Koalitionsüberlegungen (auch, wenn ich mich selbst daran beteiligt habe) vor der Wahl immer sehr, sehr spekulativ. Man sieht ja dann hinterher immer, welche unverhandelbaren Linien sich dann doch auf einmal verschieben und was für Zugeständnisse möglich sind, damit man weiterregieren kann. Das wird dieses Jahr auch nicht anders sein. Von daher sehe ich auch keine Minderheitenregierung kommen.

@Moin Automatisierung können wir ja nicht vorantreiben, weil wir dadurch Arbeitsplätze verlieren würden. Gibt wenig, was in Deutschland schlimmer gesehen wird.

1 „Gefällt mir“

Ich sehe die Haltung der Die Linke eher als Chance und weniger als Problem. Grüne und SPD sind viel zu USA freundlich und Die Linke viel zu Russland freundlich. In einer Koalition könnte sich das so ergänzen, dass immer ein Teil der Dreierkoalition Menschenrechtsverletzungen von Land X kritisiert. Man hätte dann eine Außenpolitik, die ungeachtet des Landes Kritik äußert. Und das fänd ich sehr erstrebenswert. Natürlich könnte es auch in die andere Richtung gehen und keiner wird mehr kritisiert aber das halte ich für deutlich unwahrscheinlicher.
Außerdem würde eine Loslösung von der USA und der Nato eine Stärkung der EU bedeuten. Das wäre sicher ein Kompromiss, den Die Linke und SPD/Grüne mittragen würden.

4 „Gefällt mir“

Ich halte das ja für unwahrscheinlich :smiley:
Die EU müsste halt mal den eigenen Arsch hochkriegen. Wirtschaftlich sind wir eine Macht nur traut sich keiner auch als solche auzutreten. Man guckt immer auf die USA als wäre das immernoch Daddy, der die Probleme für uns löst und nur Gutes bzw. unsere Interessen im Sinn hat.

Um als Europa wie eine Macht auftreten zu können, müsste man eben jene Kompetenzen die Macht bedeuten, an einer Stelle bündeln und das wollen viele eben nicht. Man hat es ja lange in der Sicherheitspolitik gesehen, in der die Briten immer gebremst haben.

6 „Gefällt mir“

Naja, wenn Deutschland (eventuell zusammen mit Frankreich) seine Führungsposition in Europa nutzen würde, das mal zu voranzubringen, könnte es klappen.

SPD und Grüne sind durchaus USA kritisch in genügend Dingen. Definitiv kritischer als die Linke es offiziell gegenüber Russland ist (an der Basis mögen da einige anders denken). Problematischer ist ehrlich gesagt auch eher das zu handelsfreundliche Verhältnis zu den USA, aber auch China und Saudi Arabien und Co., hier hat die Linke definitiv Recht, man ist kritisch gegenüber Russland, macht aber Waffendeals mit den Saudis usw., dass ist messen mit zweierlei Maß.
Aber generell ist eben die Haltung der Linken zum Militär ein Problem, nicht nur was NATO Gründe angeht. Sie hat sich im Prinzip nie von der Position verabschiedet, eigentlich die Bundeswehr abschaffen zu wollen. Zwar formuliert sie es nicht mehr so, aber sie will die Ausgaben massiv senken für die Bundeswehr und die ist bereits brutal herabgewirtschatet. Z.B. hat man den Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan vor kurzem analysiert. Erschreckenderweise würde die Bundeswehr in so einem Konflikt genauso verlieren gegen Aserbaidschan, wie Armenien.
Armenien hatte keine Abwehr gegen die Kamikaze Drohnen, die in ihre Truppen krachten. Die Bundeswehr hat leider auch keine Störsender und Co., um Drohnen vernünftig abzuwehren. Ein kleines Land wie Aserbaidschan ist militärisch stärker, als Deutschland und das nicht weil Deutschland arm ist und somit keine gute Ausrüstung bezahlen könnte, wen nes wollte. Tatsächlich ist das Budget jetzt schon stark problematisch und angesichts weiterer Baustellen in unserem Militär, reicht auch keine effizientere Nutzung des Geldes mehr aus.
Die Bundeswehr ist marode, braucht nicht nur neue Geräte zur Abwehr neuer Waffen, sondern müsste auch massiv anderes Material ersetzen, selbst die Grundausbildung leidet unter dem Budgetmangel. Wenn die Linke das Geld für die Truppe kürzen will, ist es eigentlich das Erbe ihrer alten Forderung die Bundeswehr abzuschaffen.

Das die Bundeswehr so schlecht da steht ist aber nicht im Budget begründet, sondern darin wie das Geld ausgegeben wird. Großbritannien oder Frankreich geben zum Beispiel ähnlich viel Geld aus und deren Armee ist top ausgerüstet. Und ich persönlich bin voll dafür die Bundeswehr abzuschaffen. Die 50 Milliarden sind an anderen Stellen deutlich besser investiert. Meinetwegen kann man dann eine europäische Armee machen, in der jedes Land eine bestimmte Rolle übernimmt und sich auf einen Bereich spezialisiert anstatt, dass jeder ein bisschen was von allem macht.

4 „Gefällt mir“

Nein, nicht allein wie es ausgegeben wird, dass ist nur Teil des Problems und vor allem jetzt muss mehr ausgegebn werden, da viel Schund ersetzt werden muss. Zumal auf lange Sicht gesehen, z.B. Frankreich deutlich mehr ausgab, um einen leistungsfähigen Standdart zu halten.
Deutschland hat lange die Ausgaben schleifen lassen und hat 2019 und 2020 höhrere Kosten gehabt, weil auf einmal vieles nicht mehr lief. Es gab enorme Reparaturkosten usw., es fehlte an zu vielem, es fehlt ja auch jetzt noch an genügend Dingen. Großbritannien, Frankreich usw. haben regelmäßig investiert und auch mal Dinge ersetzt, damit sie schlagkräftig bleiben. Bei Deutschland sind die Ausgaben die zuletzt kamen, eben auch Reparaturkosten marodes Kriegsgerät.

Die Position die Bundeswehr abschaffen zu wollen, ist für jemanden persönlich okay, aber sie ist politisch nicht realistisch und wird auch nicht kommen. Wenn man eine Bundeswehr hat und die anderen Parteien wollen sie nicht abschaffen, sollte man sie auch vernünftig ausrüsten und ausbilden. Da wird sich die Linke bewegen müssen, wenn sie mitregieren will, ansosnten wäre ben die Alternative, eine Minderheitsregierung, in der sie eben nur die Themen unterstützt, die sie auch bereit ist zu tragen.

Da stimme ich dir vollkommen zu, das Problem bei der Bundeswehr ist die Struktur wo die Gelder hinfließen …

Klingt auch sehr vernüftig, die aktuelle frage ist nur welche Rolle Deutschland übernehmen soll.

Das Problem ist dann aber auch immer wer entscheidet über die Entsendung.
Mehrheitsentscheid bedeutet andere Länder bestimmen auch über unsere Soldaten und Einheitsenscheid bedeutet, dass es niemals zur Einigung kommt und man extrem anfällig für „Bestechung“ ist :wink:

Wie viel Geld hat die Bundeswehr in den letzten Jahren für Sachen wie den Eurofighter oder dieses schwachsinnige Segelschiff Gorch Fock ausgegeben? Oder für die ganzen Berater, die Unsummen gekostet aber nichts geleistet haben? Die Bundeswehr ist so runter gewirtschaftet, weil man einfach von vorne rein Müll gekauft hat und nicht weil plötzlich Sachen repariert werden müssen. Und man sollte auch einfach mal ganz grundsätzlich fragen, wozu braucht Deutschland eine Schiffsflotte? Wozu brauchen wir Kampfjets? Da könnte Deutschland im Kriegsfall eh mit keinem Land mithalten, was es ernst meint.
Gegen welches Land wollen wir uns überhaupt verteidigen? Russland? Ich glaube kaum, dass wir gegen eine Atommacht im Zweifel eine Chance haben. Unsere europäischen Nachbarn? Meinst du Frankreich lässt einfach mal so wieder die Erbfeindschaft aufleben uns greift uns an? Aserbaidschan? Die erstmal an der Türkei, Griechenland und co. vorbei müssen? Dieses Gerede von „Wir brauchen eine schlagkräftige Armee“ ist in meinen Augen einfach nur Kriegstreiberei und nicht in einer echten Gefahr begründet.
Wenn wir schon Geld für Militär ausgeben. Dann doch bitte für IT-Sicherheit. Denn da gibt es eine tatsächliche Bedrohung von Hacks und anderen Angriffen auf kritische Infrastruktur, wie man die letzten Jahre sehen konnte.

Verpflegung aka Bier und Schnitzel.

3 „Gefällt mir“

Zumindest wäre Sicher das es Veganes Schnitzel geben wird - aber ob die Logistik es schafft bezweifle ich. Ich frage mich wieviele Feldküchen überhaupt noch funktionieren. hust

Sorry, aber das ist nur Polemik was du da schreibst. Natürlich haben wir auch was verschwendet an Geld, aber es ist wie gesagt nur Teil des Problems. Man hat vor allem lange groß einsparen wollen, übrigens kamen solche Eurofighterdesaster zustande, weil man einsparen wollte. Man hat versucht eine gemeinsame europäische Waffe zu schaffen und Geld einzusparen, indem Verträge über mehrere Nationen hat, die andere Stückzahlen abnehmen können. Dies ging bekanntlich daneben.
Auch Frankreich, Großbritannien und die USA sind nicht gefeit gegenüber komischen Beratern, manchmal wurde auch da Geld verschwendet, fällt da aber nicht so ins Gewicht, weil die nicht so sehr auf Sparflamme agieren wie wir.
Was das Verteidigen angeht, wir haben auch Verpflichtungen gegenüber anderen Ländern, die sich schon jetzt ärgern, dass man sich so zurückhält und das nicht nur aus NATO Gründen. Das macht im Ausland Probleme, wenn man sich immer einen schlanken Fuß macht und anderen die Verantwortung und die Schwierigkeiten überlässt. Es gibt Gründe warum sich die Bundeswehr im Kosovokrieg eingemischt hat und gar die Grünen, die einst die absolute Pazifistenpartei war, mit dazu entschlossen einzugreifen. Und die KFOR Mission dort war ein Erfolg, anders als Afghanistan.
Es gibt auch manchmal internationale Verpflichtungen und wenn Deutschland sich aus allem raushalten will, verliert man die Achtung von anderen Ländern, die den Kopf dafür hinhalten. Deutschland ist eben eine der reichsten Nationen der Welt und wird entsprechend mit in die Pflicht genommen.

1 „Gefällt mir“

Warum sollten wir in IT-Sicherheit investieren? Wer sollte uns denn angreifen oder Böses wollen? Etwa unsere Freunde aus der USA? Russland? China? Der Iran? Wollen wir in den Cyber-Krieg marschieren. :smirk:

Die Fragen kann man genauso stellen, wenn man wie oben nun sagt, dass wir das alles gar nicht brauchen und weglassen können. Ist doch alles sicher hier. Uns greift niemand, es wird in Europa nie wieder Krieg geben und gegen die Großmächte sind wir sowieso chancenlos, da die überall besser aufgestellt sind.

Dabei sehe ich eigentlich auch so, dass man in der Cyber-Sicherheit mehr investieren sollte. Aber mich amüsiert immer dieses Gegeneinander aufwägen. Am Besten wäre sowieso wir leben alle friedlich zusammen und haben uns lieb. Das wird aber wohl auch in 100 Jahren nicht passieren. :heart:

Es reicht allein ein Wort aus. Puma. Dieses Teil ist über die Jahre immer Teurer geworden wegen teils „Schwachsinn“. - Die Franzosen habens besser gezeigt. Ein auf den Blatt Papier und sogar in Praxis besseren Schützenpanzer gebaut + nichtmal die Hälfte der Entwicklungskosten und Kaufpreis.

Ich weiß jetzt nur nicht wie der heißt, wenn ich ne Quelle wieder finde, gebe ich bescheid, dass war irgendwo bei Welt gewesen.

Artillerie und oder Logistik. Wir sind in der Mitte Europas, also so oder so ein Drehkreuz, daher könnte man das Geld entsprechend in die Logistik investieren beim Bund und natürlich bei der Bahn und den Straßen + dazu die Artillerie, da gelten die deutschen Systeme immer noch mit zu den besten der Welt und das man diese braucht, hat Afghanistan gezeigt.

Logistik war ja auch schon mal in gespräch das Deutschland da die Rolle übernehmen könnte - aber da müsste es defintiv einiges an Umstrukturierung + entbürokratisierung stattfinden in gewissen Punkten. Gerade aktuell ist ja die Logistik eine der großen Probleme.

Artillerie hast du recht. Daran hab ich gar nicht dran gedacht, allein der PZ2000 sucht immer noch seines gleichen. Aber auch im Bereich U-Boote ist Deutschland nicht ohne. Zwar bauen sie keine großen, aber die kleinen sind nicht umsonst bei vielen anderen Ländern sehr beliebt, Norwegen, Türkei und co lassens ich ja nicht umsonst aktuell beliefern und das alles auch brav atomfrei.

1 „Gefällt mir“

Man kann über Rollen sprechen, es wird ja auch bereits getan, aber andere Staaten werden dennoch auch auf mehr pochen, als nur Logistik. International hat man sich schon häufiger beschwert, wenn Deutschland nur medezinische und logistische Hilfe abliefern wollte.
Tatsache ist eben, dass bei Konflikten wo international Truppen bereitgestellt werden, um diese zu beenden, wie z.B. im Kosovo, Länder ja Menschen entsenden, die ihr Leben riskieren. Du wirst als wirtschaftlicher starker Staat aus guten Gründen komisch angegschaut, wenn du dir einen schlanken Fuß machst und niemanden deiner Leute riskierst, während die anderen es sehr wohl tun. Dazu kommt auch, dass es einige Staaten stört, wenn Deutschland einen auf Good Guy macht, weil man keine Truppen entsendet, aber eigentlich den Einsatz von Soldaten befürwortet.
Es gibt halt auch Erwartungen an uns, sonst wirkt es nur so, als wollten wir nur nehmen, nehmen und wieder nehmen und da kann man andere Nationen auch verstehen.

1 „Gefällt mir“

Diese Gulags sind immer noch freiwillig. Wer nicht dort landen will kann ja in einem Land demonstrieren wo es keine Gulags gibt. :kappa:

Mal sehen wer diese Anspielung versteht. :ugly:

2 „Gefällt mir“

Wir müssen die CDU/CSU unbedingt verhindern.

14 „Gefällt mir“