Alle Gamer sind dickliche, ungepflegte Nerds, die keine Freunde haben und auch sonst nichts im Leben erreichen - waren diese Klischees vor einigen Jahren noch die Norm, sind sie heute zum Glück längst überholt. Das bestätigt nun auch eine Studie des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware aus dem Januar 2017. Als Grundlage dienten Daten des Marktforschungsunternehmens GfK. Die Studie gibt Einblicke in Anzahl, Alter und Interessen der Gamer.
Das Durchschnittsalter der Gamer steigt
Der Studie zufolge spielen in Deutschland rund 34,1 Millionen Menschen regelmäßig Videospiele - das entspricht 46 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Männliche und weibliche Spieler sind dabei fast gleichstark vertreten: 53 Prozent der Gamer in Deutschland sind männlich, 47 Prozent der Gamer in Deutschland wiederum weiblich. Weiterhin lag 2011 das Durchschnittsalter der Gamer bei 31 Jahren, im Jahre 2017 sind Spieler im Durchschnitt 35,5 Jahre alt - ein Anstieg von 4,5 Jahren. Dies ist der Studie zufolge vor allem auf das Wachstum der Spielerzahl in der Altersgruppe ab 50 Jahren zurückzuführen. Die Gruppe der über 50-jährigen stellt mit 25 Prozent und 8,7 Millionen Menschen den größten Teil der deutschen Spielerschaft. Viele ältere Menschen würden sich mit Handyspielen unterhalten - Spiele auf Touchscreens seien vor allem für ältere Spieler einfach zu begreifen und sehr intuitiv zu bedienen.
Das Fazit des BIU-Geschäftsführers Felix Falk lautet wie folgt: "Das steigende Durchschnittsalter der deutschen Gamer und die wachsende Beliebtheit von Games zeigen deutlich, dass sich Computer - und Videospiele fest als Alltagsmedium etabliert haben. Games sprechen mit ihren vielseitigen Inhalten und neuen Technologien alle Altersgruppen an."
Dadurch, dass der Gaming markt so unterschiedlich bedient wird, ist es einfach schwer so eine Statistik zu führen. Vermutlich zählen da ja auch so Sachen wie Bejewled und dieser ganze Facebook Games Krimskrams rein.
Ich würde da durchaus zwei unterschiedliche Märkte draus machen.
Denn es ist ja nicht so, dass “ältere” Leute auf einmal vermehrt klassische Gamer werden, sondern für diese Zielgruppe ein eigener Markt geschaffen wurde.
Seh ich auch so. Ich bin jetz auch schon 37 und zock nach wie vor sehr leidenschaftlich. Und ich spiel zwischendrin auch gern Handygames und bezeichne mich trotzdem als Gamer.
Ich sehe diese Handyspiele eher als Zahlungsaufforderung mit billigem Grafikoverlay und nicht als Videospiele. Gamer sind für mich Leute, die Videospiele konsumieren. Während der Tagesschau Candycrush spielen ist eben kein Gaming.
Find ich immernoch sehr elitär sich immernoch über andere zu erheben weil sie weniger aufwendige Spiele spielen als man es selber tut.
Der Sinn eines Spiels ist sich damit die Zeit zu verschönern. Welchen Inhalt dieses Spiel nun hat ist völlig irrelevant denn solange es seinen Zweck erfüllt die Menschen auf angenehme Art zu unterhalten ist es für mich gaming.
Nur weil du Handyspiele als nicht spielenswert ansiehst sind es trotzdem noch Spiele die gespielt werden und einen relevanten Markt darstellen.
Nur weil ich Animegames wie Nekropara nicht mag spreche ich meinem Kumpel der drauf steht trotzdem nicht den Status eines Spielers ab der als Hobby Gaming betreibt.
Das Wort Gamer empfinde ich immer irgendwie als komisch. Wenn jemand z.B. Musik oder Kunst macht ist er ein Musiker oder Künstler. Eigentlich müsste man einen Entwickler einen Gamer nennen, aber dieses Wort bezeichnet im meinen Augen jemanden der sich mit Viedeospielen beschäftigt. Richtig ausdefiniert ist dieses Wort nicht oder?
Naja, der Entwickler ist in dem Fall eher der Hersteller des Instrumentes.
Und jemand der Videospiele spielt ist ja der Konsument. Insofern müsste dann ja jemand der Musik hört der Musiker sein.
Ich würde da auch klar unterscheiden. Meine Kumpels und ich haben uns irgendwann mal versucht es so zu definieren:
Core-Gamer: Jemand der viele verschiedene Games spielt/gespielt hat und sich allgemein mit Videospielen auskennt. (Ein bisschen Geschichte, verschiedene Figuren, Konsolen und Firmen kennen)
Casual-Gamer: Jemand der leicht zugängliche Videospiele, oft auch Handyspiele zum Zeitvertreib spielt. Videospiele jetzt aber nicht als sein Hobby sieht.
Zocker: Jemand der viel Zeit mit einem einzelnen Spiel/Genre verbringt. Beispiel: Die ganzen Fifa- /CoD- Spieler.
Naja. Wenn ich mir eine schöne Zeit damit mache oft auf einer Gitarre rumzuzupfen bin ich auch noch lange kein Musiker. Jemand der „nur“ Handyspiele spielt oder immer nur ein einziges Spiel ist für mich jetzt auch kein Gamer.
Dann müssten die Darsteller bei “Berlin - Tag und Nacht” oder “Köln blablabla” auch Schauspieler sein. Das wäre aber gegenüber echten Schauspielern, die das Jahrelang studiert haben und trotzdem nicht wirklich Geld damit verdienen können, eine krasse Beleidigung.
Naja, aber Schauspieler, Musiker und andere Künstler mit Gamern zu vergleichen ist das gleiche, wie mit den Äpfeln und Birnen.
Gut, Ob man jetz in den Feinheiten unterscheidet, Softgamer, Coregamer oder Gelegenheitsspieler, da kann man gern unterscheiden. Das würde ich selbst auch tun wenn jemand der nur Candy Crush spiel sich mir gegenüber als Gamer bezeichnet würd ich auch sagen das er kein Gamer ist aber ein Videospieler ist er trotzdem
Dann nennen wirs eben „Videospieler“ statt „Gamer“ so das niemand seinen Status als Gamer gefärdet sieht wenn einer nur Mobile Games spielt
Unter “Gamern” verstehe ich schon eher die Subkultur, wo die Videospiele und alles was damit zu tun hat identitätsstiftenden Charakter haben. Die klassischen Farmville- und Candy-Crush-Spieler würde ich jetzt nicht so bezeichnen. Das kann man spitzfindig finden, aber wie @Behnson schon gesagt hat, sind es ja im Prinzip zwei völlig unterschiedliche Märkte mit vermutlich geringer Schnittmenge der Konsumenten. Für Spieleentwickler ist sowas also durchaus sehr relevant.
Ich persönlich finde die Entwicklung eher besorgniserregend, dass Spiele immer mehr für nicht-Spieler gemacht werden und die jüngere Generation schon von frühester Kindheit an Microtransactions, Pay2Win und austauschbaren F2P-Comic-Look gewöhnt wird. Aber solange es weiter genügend tolle Core-Games gibt, soll jeder machen was ihm Spaß macht.