Demokratische Serien

Bada Binge lädt zur Abgabe von Meinungen ein, ich mach ein Forum drauß.

Also meine Ansicht wäre Folgende:
Ganz bestimmt tut das nicht jeder Serie gut, denn immerhin ist Storywriting eine Kunst, die nicht von Natur aus auf Derartiges ausgelegt ist.
Dennoch gibt es mit Sicherheit genug Fälle, in denen die Schreiber sich selbst mit der Frage quälen, ob sie nun den einen oder den anderen geilen Twist wählen sollen, oder ob sie hier den coolen, dramatischen Tod, dafür später diesen so geilen Charakter nicht mehr haben.
Also ich denke, man kann Serien bestimmt auch im Voraus sehr gut entlang zweierlei Zeitstränge schreiben, die beide (oder gar in größerer Aufspaltung und Zahl) sehr gut durchdacht sind und etwas rundes, schönes ergeben.
Zudem kann man mit genügend Kreativität bestimmt auch eine Serie UM dieses Prinzip herum aufbauen. (Sei es beispielsweise, wie sich anbietet, um das Thema Zeitstränge.)

Also die Idee ist bestimmt zu was zu gebrauchen.
Nur eben nicht, wenn sie einfach über irgendeine Serie “drübergestülpt” wird, deren Grundidee nicht dazu gedacht war und vom Schreiber schon auf eine und eben nur eine Art ausgelegt wurde, die das ganze zu einer runden, schönen Sache macht.

finde es blödsinn, ein abgestimmter twist ist ja keiner mehr und allgemein nimmt es doch jeglichen überraschuingsmoment. naja vielleicht was gutes für leute die bei büchern zuerst die letzten zehn seiten lesen und den “when you kill xxxxx we riot” fanboy/girl mob

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Ja, also, eher nein. Es verlieren, meiner Meinung nach, Serien mit Fortlaufender Geschichte (sprich Serien wo jede einzelne Folge zur Hauptstory beiträgt) komplett an Spannung, wenn mann dann voted. Ich verstehe den Reiz grundsätzlich. Ich würde gerne bei einigen Serien sagen was ich am liebsten sehen würde. Aber da komm ich schon zum Problem, ich würd mich furchtbar aufregen, wenn das was ich sehen will nie gevoted wird. Fazit, klingt als Idee schon ganz nett aber nichts für mich.

In der Theorie kann das vielleicht klappen, dass man mehrere gleichwertige Storyvarianten hat. In der Praxis denke ich eher, dass es schon schwierig genug ist, eine durchgängig hervorragende Story zu schreiben.

Ich vermute mal, Serien die nach diesem “interaktiven Prinzip” funktionieren, werden eher nur ‘ganz okay sein’ und dann ihre Zuschauer hauptsächlich durch dieses ‘Gimmick’ finden und mglw. auch binden, aber nicht weil sie mit einer hervorragende Story glänzen.

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Ich weiß nicht ob mir das gefallen würde, im ersten moment klingt die idee cool, aber irgendwie auch wieder nicht.

Besonders das alle Zuaschauer abstimmen könne finde ich nicht so toll. Wenn ich privat für mich zuhause entschieden könnte weg A oder B wäre es sicher toll, aber wenn nur die masse entscheidet kann das schnell zu frust führen.

Ich sehe auch ein weiteres mögliches Problem: Nehmen wir mal der Einfachheit halber an, es steht A und B zur Auswahl und B gewinnt die Abstimmung. Das führt doch dazu, dass Leute, die lieber A gesehen hätten, angepisst sind (mglw. auch abschalten) und Leute die B wollten, erhalten nun eine Geschichte, wo sie ein wichtiges Element (das worüber abgestimmt wurde) jetzt schon kennen.
Ist für das Seherlebnis beider Gruppen nicht gerade förderlich.

Ist ein interessanter Ansatz von interaktiver Kunst ( oder vielleicht auch nur Crowd pleasing ), trotzdem ist das nichts, was ich mir für Serien wünschen würde. Wenn ich eine solche nämlich verfolge, will ich mich der Vision des Autors quasi ausliefern, insofern, als dass ich zwar alles für mich selbst interpretieren, jedoch als das, was es zuletzt im Kern ist, akzeptieren muss, ohne basale Dinge ändern zu können.

Wo genau ist immerhin der wirkliche Mehrwert, wenn sich Fiktion größtenteils dem Willen der Konsumenten beugt, ohne diesen somit zu “fordern”.

Es kommt einfach drauf an, was es für Auswahlmöglichkeiten sind. Sowas wie soll Person X sterben oder nicht ergibt keinen SInn, aber man könnte das ganze wie bei Telltale aufziehen, so dass man gar nicht direkt erkennen kann, welche Wahl was für eine Auswirkung hat. Ich weiß aber nicht, ob dass den Spaß am Serien schauen so stark erhöht, dass sich der Mehraufwand lohnt eine Serie je nach Wahl mehrfach zu drehen.

Das Telltale Beispiel zeigt ja , dass das meist zu aufwendig ist und die wirklichen Auswirkungen nur minimal sind.

Also muss sagen, nein danke.

Ich möchte mich in Ruhe unterhalten lassen von einer Serie, da möchte ich nicht noch darüber abstimmen müssen, welches Ende oder der gleichen genommen wird, ist einfach für mich unnötiger Kram.

Ich halte davon nicht viel. Wenn ich eine Serie schaue, dann möchte ich nicht entscheiden was nun passiert, sondern von den Schreibern in den Bann gezogen werden. Auch wenn es bedeutet, dass nun Person A stirbt und nicht Person B.

Zu Mal es eben nochmal ein größerer Aufwand ist, wenn man mehrere Wege geht. Das beeinflusst doch den ganzen Verlauf Eine ganze Staffel bzw. womöglich Staffeln. Ein Serientod ist da meiner Meinung nach schon mal nicht möglich. Oder wie stellt man das im Cast an? :smile:

Aber auch jede andere Entscheidung hat nun mal einen Affekt auf die Figur. Nimmt er das Geld oder nimmt er es nicht? Drückt er den Abzug oder drückt er ihn nicht? Ein Serien-Charakter ist dadurch doch für den ganzen Verlauf der Story beeinflusst. Zumindest überlege ich mir das gerade, wie es denn halt bei manchen Szenen bei Breaking Bad abgelaufen wäre.

Wobei eben so ein Crime-Procedural dann doch Möglichkeiten bezüglich solcher Abstimmungen hat. Mir fällt da ein, dass die Macher von Hawaii Five-0 schon so etwas gemacht hatten:

In dieser Form ist es durchaus machbar. Nur eine fortlaufende Story a la Breaking Bad, Game of Thrones etc. halte ich für nicht sinnvoll.

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die abstimmungsoptionen müssen ja nicht vorwegnehmen, was denn genau passiert.
beispielsweise konnte man damals meine ich darüber abstimmen, ob in den simpsons flenders mit ms. krababble zusammenbleibt oder ob ihre beziehung endet.
die beziehung wurde entsprechend dem abstimmergebnis beendet.

allerdings:

SPOILER:

durch ihren tod.

das nenne ich einen unvorhergesehenen twist.

das ist echt nicht schlecht, die frage ist wie oft du so einen netten twist wirklich einbauen kannst und wie oft du es machen kannst bevor der twist selbst zur routine wird

Hier vermischt du meine ich aber zwei Dinge:

Das Voting begann am Ende der 22. Staffel (2011). Ab dort hatten Edna und Ned sich wohl gedatet. In der 23. Staffel (2012) wurde am Ende offenbart, dass die beiden geheiratet hatten. Ich glaube Ned wurde in Krankenhaus gefahren und es durfte nur Familienangehörige mit. Ab da an wussten es alle. Das wird wohl das Ergebnis des Voting gewesen sein.

Dein Spoiler:

Es war kein Twist, sondern die Sprecherin Marcia Wallace ist im Oktober 2013 verstorben. Somit hatte Edna Krabappel in der 25. Staffel (März 2014) ihren letzten Auftritt.

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Je länger ich darüber nachdenke desto weniger kann ich dieser Idee abgewinne. Das ist so als würde ich in ein Restaurant gehen und alle Gäste stimmen ab wie das Spezial Menü des Hauses zu sein hat.

war ja auch nur ein beispiel. selbst wenn es also nicht de facto so passiert wäre, zeigt es, wie das prinzip funktionieren könnte.