Der Aufhören-Thread - Nervige Angewohnheiten loswerden

Wer kennts nicht, viel zu zynisch mit den eigenen Freunden, nicht „Nein“ sagen können, jeden Abend viel zu spät ins Bett, jeden Tag drei Dosen Energy-Drinks, Sachen lieber aufschieben als heute machen, sinnlos in Kommentarsektionen streiten…
Wir alle haben unangenehme Angewohnheiten und viele wollen diese loswerden, darum solls in diesem Thread gehen: das Ablegen von blöden Angewohnheiten, die sich einem in irgendeinem Sinne negativ Auswirken, sei es auf die mentale- oder physische Gesundheit, zwischenmenschliche Beziehungen, der Umwelt oder einfach der eigenen, finanziellen Situation.

Ich hab selbst beschlossen, mit zwei dummen Angewohnheiten aufzuhören und hab keinen passenden Thread gefunden, um darüber zu schreiben. Ich werd aber meine Story erst in der ersten Antwort darauf schreiben, es soll im Thread nicht um mich gehen, es soll eher ein allgemeiner Thread für das Thema werden.

Es soll dabei übrigens eher nicht um Süchte gehen, eine richtige Sucht braucht in der Regel professionelle Hilfe, und keine Ferndiagnose im RBTV-Forum.

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Ich würde gerne zwei blöde Angewohnheiten loswerden, einerseits das Rauchen und andererseits der Konsum von Alkohol. Beides mache ich nicht täglich, eher so im Turnus von alle 1 - 3 Wochenenden, und Rauchen tu ich auch nur, wenn ich was getrunken hab, ich komme auch ohne Probleme drei Wochen ohne beides aus.

Warum ich ersteres loswerden will, ist wahrscheinlich ziemlich nachvollziehbar, es kostet Geld, es ist ungesund, es ist insgesamt einfach nur dumm.

Mit Zweiterem will ich aufhören, weil wenn ich dann mal was trinke, es dann auch manchmal dazu führt, dass ich zu viel trinke. Nicht bis zur kompletten Besinnungslosigkeit, aber so viel, dass ich mir damit die nächsten zwei Tage komplett versaue (ja mittlerweile sind es 2, man wird halt auch nicht jünger). Und es ist mittlerweile nichtmal mehr ein normaler „oh mir ist etwas schlecht und Kopfschmerzen“-Kater, sondern ich fühle mich einfach 2 Tage lang einfach Depressiv, als hätte ich einfach meinen kompletten Serotoninhaushalt ausgeschöpft und hätte keines mehr.
Außerdem würde ein kompletter Alkoholverzicht wohl auch zwangsläufig einen Rauchstopp bedeuten lol.

Einen genauen Plan, wie ich das umsetzen will, weiß ich noch garnicht. Ich hab auch noch garkeine Idee, wie schwierig das am Ende wird und ob ich in ein paar Wochen dann doch wieder sache „ach fuck it“…
Theoretisch würde es einfach reichen, es nichtmehr zu machen, ich schein ja auch schon so über längere Strecken ohne klarzukommen. Problem ist aber, wenn ich in Gesellschaft bin, bin ich auch sehr schnell wieder dazu verleitet, beides zu machen. Ich hab halt auch einen Freundeskreis, bei dem sowas einfach dazugehört, wenn man sich mal trifft. Ich wüsste nichtmal, was ich den ganzen Abend nebenbei machen sollte, bin es gewohnt die ganze Zeit ein Getränk in der Hand zu halten. Ich kann schlecht den ganzen Abend Cola reinkippen :smiley:

Für Tipps, Erfahrungsberichte etc. bin ich natürlich offen und dankbar.

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Warum kannst du das nicht? Ist auch nicht mehr Zucker als den ganzen Abend Cola-Korn. Ich glaube, du trinkst und rauchst mit, weil du es mit Gesellschaft so gewohnt bist, nicht einmal, weil die anderen es wirklich von dir erwarten.

Versuche dich wirklich mal einen Abend dazu zu zwingen, nichts zu trinken und nichts zu rauchen. Dann weißt du am nächsten Tag, ob es wirklich dein Freundeskreis ist, der dich dazu drängt / das unerwünschte Verhalten bei dir fördert, oder ob es doch an dir selbst liegt und du es aus innerem Antrieb machst.

Wenn du die Info dann hast, kannst du ehrlich darauf reagieren und dich entscheiden, ob du dich ggf. neue Freunde suchst, die anderen nicht mehr vorschiebst oder, oder, eben je nachdem was sich ergibt.

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Ja das stimmt natürlich. Die Cola kommt einem dann aber nochmal etwas sinnloser vor, beim Bier kann ich mir zumindest einreden, ich trink das halt für den Alkohol (ich mag ja den Zustand des etwas angetrunken seins, Problem ist halt, wenn man drüber kommt).

Ne das ist garnicht so, ich wollte das auch nicht so darstellen. Ich glaube sogar, dass man mir da eher mit Verständnis entgegenkommen würde. Es ist halt einerseits so, dass ich es - wie du schon sagst - in Gesellschaft gewohnt bin und andererseits, weil man die Treffen schon so organisiert, dass immer was zu Trinken vorhanden ist. Ich will die Schuld da auch garnicht abgeben. Gedrängt wird da auf jeden Fall niemand.

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Cola vllt nicht weil man dann die ganze Zeit Koffein reinschüttet aber sich irgendwas unalkoholisches mitbringen ist auf jeden Fall ein guter Trick.
Irgendein Getränk in der Hand zu haben hält auch andere davon ab einem irgendwas alkoholisches anzubieten :smiley:

Je nachdem wie sehr das Trinken Teil des Abendprogramms ist warn ich aber schon mal vor > nüchtern zu sein wenn alle anderen betrunken sind ist schnell langweilig. Aber das schöne ist wenn man nüchtern ist, kann man ja auch einfach wieder fahren.

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Ich trinke dann Tee, Kaffee oder auch mal ein alkoholfreies Bier. Das ist an sich nicht schwer und nach ein paar Wochen wird das auch akzeptiert. Viel schwerer wiegt die eigene Persönlichkeit. Wenn man nur betrunken mutig genug ist zu tanzen, fällt das einfach plötzlich weg. Da ist dann plötzlich der Höhepunkt der Feier für einen selbst immer der Downer, wenn plötzlich alle Gesprächspartner auf der Tanzfläche rumgurken. Kommt aber auf Freundeskreis und eigene Persönlichkeit an.

Mein Ziel selbst für dieses Jahr ist es den Salzkonsum zu reduzieren. Weiß aber noch nicht, wie ich das angehe. Ich muss mir da wohl noch ne klare Regel ausdenken, aber bei Zucker und Fleisch war das leichter, weil es ein Absolutverzicht war. Außerdem sind fast alle Snacks, die ich noch essen durfte immer gesalzen und dann bleiben nur noch Nüsse und Früchte übrig. Muss mich da mal in die Literatur reinlesen :frust:

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Deine Situation ist relativ ähnlich zu meiner. Auch ich will meinen Alkoholkonsum reduzieren (ggf. ganz aufhören, aber zumindest reduzieren) und mit dem Rauchen habe ich mittlerweile (vor ca. 2 Jahren) aufgehört.

Bezüglich Rauchen:
Bei mir war es so, dass ich nur dann geraucht habe, wenn ich mit meinen Freunden beisammen war, die ebenfalls Raucher sind. Ich selbst habe mir jedoch nie (Ausnahmen waren mal für ein oder zwei Festivals) selbst Zigaretten gekauft, sondern bei meinen Freunden mitgeraucht (meistens selbstgedrehte) und ihnen halt den Tabak mitfinanziert. Das war mitunter jeden Tag, da ich mit zwei meiner besten Freunden zusammenwohne und wir uns auch so gut wie jeden Tag sehen.

Bevor ich dann ganz aufgehört habe, konnte ich mich durchringen, ein paar Wochen weniger zu rauchen, da ich gemerkt habe, dass mein Konsum in der letzten Zeit mir doch deutlich zu viel wurde. Und nach der Geburtstagsfeier eines der beiden vor zwei Jahren habe ich dann tatsächlich aufgehört. Es war auch für meine Freunde kein Problem, denn ich habe schon eine Zeit davor kommuniziert, mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Und ich denke, dass hat auch mir selbst geholfen, das auch durchzuziehen. Seitdem habe ich nicht mehr geraucht. Was mich selbst überrascht hat, war die Tatsache, dass ich keinerlei „Verlangen“ verspürte, wieder eine zu rauchen, auch wenn ich meine Freunde weiterhin täglich sah und sehe. Hilfsmittel wie Pflaster oder dergleichen (keine Ahnung, was es da sonst noch gibt), brauchte ich auch keine. Da kann ich sonst nichts weiter berichten.

Bezüglich Alkoohol:

Hier habe ich in den letzten Monaten darauf geschaut, unter der Woche abends das Feierabendbier komplett wegzulassen (mochte ich eh nie und habe ich auch vorher versucht zu vermeiden, ist mir allerdings oft (siehe oben) nie so gelungen). Mittlerweile geht das aber sehr gut. Und auch am Wochenende, oder mal unter der Woche, wenn ich doch mal was trinke (Konzerte, Beisammensein, …) kann ich es meist in Grenzen halten. Denn mir geht es dann ähnlich wie dir mit dem Kater, und das ist es mir nicht mehr so viel wert.

So mal mein Erfahrungsbericht.

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Als jemand, der selbst mal Alkohol getrunken hat und dann damit aufgehört: Es fällt bestehenden Freundeskreisen oft sehr schwer das zu akzeptieren. Es kommt natürlich auch auf den Freundeskreis an. Gerade, wenn es bei deinem schon sehr normal ist zu trinken, wirst du dich zumindest damit abfinden müssen, ständig Alkohol angeboten zu bekommen. Da musst du dann stark sein. Was den Ersatz angeht: Nicht alkoholische Getränke. Die trinkt man wesentlich langsamer, so dass es am Ende sogar billiger ist. Muss ja keine Cola sein, da kann man auch variieren. Die Fritzlimonaden sind zB ganz lecker.
Worauf du auch vorbereitet sein solltest, ist, dass du gehemmter sein wirst. Je nachdem, wie sich das bei dir auswirkt und wie dein Freundeskreis so drauf ist, werden dann Sachen wie „Trink mal was, du hast gar keinen Spaß“, „Betrunken warst du lustiger“ oder ähnliches kommen. Teilweise wollen Leute, die gerne viel Alkohol trinken auch niemanden dabei haben, der nicht trinkt. Und eine gewissen Entspanntheit ist auch nötig, wenn man als Nüchterner überall Betrunkene um sich herum hat :smiley:
Um vielleicht etwas positiver zu enden: Bei mir habe ich gemerkt, dass es nie der Alkohol war, der mich enthemmt, sondern die generelle Stimmung auf Parties. Tanzen geht problemlos, wenn die Musik passt und so Parties, wo man sich hauptsächlich unterhält, unterscheiden sich für mich Null mit und ohne Alkohol.

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Oh, dazu noch. Trinkspiele werden sehr langweilig. Wie viele Lügen-Mäxchen Runden ich mit Tee gemacht habe :smiley:
Aber was will man machen, wenn die ganze Runde, dass nun spielen will.

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Danke schonmal allen für die Antworten

Es ist nicht nur langweilig, es ist einfach scheiße. Ich kenn das, wenn ich zum Beispiel schon wesentlich später als alle anderen gekommen bin und einiges „nachholen“ musste…
Da hab ich auch schon so Sachen gehört wie

Ja warum hab ich grad keinen Spaß, du bist besoffen und nervst :smiley:

Zum Glück beides nix, was sonderlich oft passiert :smiley:

Mit sowas hab ich zum Glück nie angefangen, hatte ich auch nie das Verlangen zu.
Ich hab mal in einem Büro gearbeitet, da haben die sich ständig irgendwelche Gründe ausgedacht, warum sie jetzt eine Flasche Sekt aufmachen müssen. Da hab ich auch immer ein Glas mitgetrunken und das war auch garkein Problem für mich, meine Baustelle liegt ja auch woanders.

Wobei das auch mit dem Alter nachlässt, weil die Meisten dann ihren Pegel kennen oder den Kater fürchten. Jedenfalls eskaliert es bei uns nicht mehr ganz so oft wie früher. Ich würde dir zu Beginn alkoholfreies Bier empfehlen und mit dem Auto zur Feier zu kommen. Ich muss noch fahren, akzeptieren eigentlich alle.
Stell dich aber schonmal auf die Frage des „Warums“ ein. Irgendwie wird nur „trockener Alkoholiker“ und „muss fahren“ akzeptiert, aber vllt hast du ja die eine perfekte Begründung :smiley:

Habe kein Auto. Allerdings hab ich auch kein Problem, das genauso zu verargumentieren, wie ich es auch hier in etwa mache: Ich hab keinen Bock mehr und ich kanns einfach nicht mehr so wie früher.

Kauf dir ein E-Bike :kappa:

Darf ich nach dem Grund dafür fragen? Als ich Veganer wurde, hab ich viel mehr selbst gekocht und zubereitet und dadurch eher weniger Salz zu mir genommen als davor. Hat dir eine Ärztin gesagt, du sollst das Kochsalz runterfahren, oder hast du dir das selbst auferlegt?

Selbst. Da ich auf Süßes verzichte, greife ich viel zu oft zu salzigen Snacks. Da der Europäer im Schnitt eh zu viel Salz zu sich nimmt, will ich wenigstens die Snacks runterfahren oder diese dann selbst zubereiten, wo ich mit anderen Gewürzen substituieren kann.

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Ich kann dir auch alkoholfreies Bier empfehlen. Wenn du nicht komplett auf Alkohol verzichten möchtest einfach abwechselnd normales und alkfreies Bier trinken. Das klappt super. Musst dir nur die ersten Wochen dann die Sprüche anhören über das alkohlfreie Bier, aber das legt sich irgendwann :wink: Und man hat immer was in der Hand zum Nuckeln.

Bei mir geht es mal wieder den Snacks an den Kragen. Das habe ich schon öfter mal gemacht, aber gerade in stressigen oder emotional schwierigen Phasen falle ich da leider wieder zurück. Meistens dauert es so eine Woche bis der Heißhunger zurückgeht und da ich jetzt ein paar Tage im Urlaub war, wo ich eh nie snacke, bin ich da schon fast durch :slight_smile:

Also wenn ich auf ner Party nichts alkoholisches trinken will, helfen mir Soft-Drinks meistens nicht weiter.

Die sind 1. super öde und gehen mir viel zu schnell auf den Keks und 2. halt auch einfach viel zu süß.

Bitter Lemon o,Ä. finde ich für sowas ganz gut. Oder (wenn mans mag) auch Mate trinken. Mate verhindert auch, dass ich zu schnell zu müde werde, was durch den „gemäßigten“ Alkoholkonsum ja auch irgendwie vorgebeugt wird.

Das passt für mich eigentlich immer am besten.

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Hab ich damals tatsächlich auch gemacht und grundsätzlich ist da auch gar nichts fasch dran, hab nur bei mir selbst gemerkt, dass das ein bisschen eine Art Übersprungshandlung oder Kontrollzwang war, ich hatte Fleisch, Zucker und Alkohol mehr oder weniger aus meinem Leben verbannt und brauchte dann ein „neues Projekt“ etwas anderes, worauf ich verzichten konnte. Wie gesagt, ist da grundsätzlich nichts Verwerfliches dran, ich habe mir nur absichtlich die Baustelle „Salzkonsum“ gesucht, um meine vielen anderen persönlichen Baustellen nicht angehen zu müssen.

Ich weiß nicht, ob das bei dir auch so ist und selbst wenn es so wäre, weiß ich nicht einmal, ob es ein guter Rat wäre, sich mehr auf die anderen Baustellen zu konzentrieren, wollte dir nur erzählen, wie es bei mir war/ist. :slight_smile:

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Ich persönlich trinke keinen Alkohol, allerdings schon immer. Ich finde es da hilfreich, anderen so eine klare Aussage zu geben, dass du gar nicht mehr trinkst, und da nicht vage zu sein. Meiner Erfahrung nach gibt es dann weniger Diskussionen, du „musst“ dich nur eventuell erklären.
Ich persönlich finde es ich nervig, dass es oft nur sehr zuckrige Getränke oder Wasser als Alternativen gibt. Wenn es Tee gibt, bestell ich mir gerne das, sonst eine Mischung aus entweder Wasser oder Fassbrause, Rhabarberlimo, Bitter Lemon oder so.
Mit viel Cola und dem damit verbundenen Koffein wird der nächste Tag und die Nacht sonst sicher auch nicht so toll.

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