Die habe ich auch. Trotzdem musst du solchen Dingen ja im Vorhinein Einhalt gebieten, so selten sie auch sein mögen. Arbeitgeberverbände werden das sicher ähnlich sehen. Du kannst da ja nicht einfach von ausgehen, dass das kaum einer macht. Wie gesagt, ich kenne ein paar Ärzte, die meinten während diese Art der Krankschreibung möglich war zu Corona-Hochzeiten, sind sie sich fast sicher, dass das mindestens jeder Zehnte das ausgenutzt hat. Mag ein geringer Wert sein, öffnet aber halt Tür und Tor einigen Leuten.
Es geht mir hier um den Fall eines Patienten, der sich zB. einmal im Monat für eine Woche krankschreiben lässt telefonisch. Die gab es während Corona. Klar, gab auch vorher Leute, die zum Arzt sind und einfach gesagt haben sie hätten dies oder das, aber die Schwelle ist wohl höher. Wenn die Person krank ist, wird sie ja auch krank geschrieben. Aber auch rein aus medizinischer Sicht sollte man sich wenn man so oft krank ist lieber mal untersuchen lassen.
Die Krankenkassen sind in den gesetzlich bestimmten Fällen oder wenn es nach Art, Schwere, Dauer oder Häufigkeit der Erkrankung oder nach dem Krankheitsverlauf erforderlich ist, verpflichtet, (…) eine gutachtliche Stellungnahme des Medizinischen Dienstes einzuholen.
a)
Versicherte auffällig häufig oder auffällig häufig nur für kurze Dauer arbeitsunfähig sind oder der Beginn der Arbeitsunfähigkeit häufig auf einen Arbeitstag am Beginn oder am Ende einer Woche fällt oder
b)
die Arbeitsunfähigkeit von einem Arzt festgestellt worden ist, der durch die Häufigkeit der von ihm ausgestellten Bescheinigungen über Arbeitsunfähigkeit auffällig geworden ist.
§ 275 SGB V
Die Fälle könnten sich halt häufen, deshalb schränkt man das ja bereits in der Umstrukturierung ein. Auch um dieses Misstrauen zwischen Vorgesetzten, aber auch Mitarbeitern und der arbeitsunfähigen Situation zu umgehen.
Klar kommt das selten vor,
Im Jahr 2022 fehlte jeder Arbeitnehmer in Deutschland krankheitsbedingt durchschnittlich 15 Tage .
aber wo liegt das Problem auch für die wenigen Fälle einen Rahmen zu schaffen?
„Och, es fährt ja nur jeder 20. über das Stopschild, warum soll man da irgendwelche Vorschriften machen?“