Ah ja. Wir kennen doch das System. Wie viel macht der Spieler noch selbst bzw. hört auf seine Berater? Hier reden wir wieder von einem jungen Mann aus der DR Kongo, der dann in Europa ist. Das war nicht erst dann beim Einzug, dass ihn der Vermittler falsch beraten hat, der war anscheind von Anfang an dabei.
Da haben wir auch wieder das Wort „Druck“. Kannst du mir sagen, wie er ihn unter Druck gesetzt hat? Wohl nicht, daher ist dieses „Er hat eine Wahl gehabt“ weiterhin Spekulation.
da das statement nichts in diese richtung hergibt, gehe ich einfach mal nicht davon aus.
damit wir uns nicht falsch verstehen. er wurde definitiv psychischer gewalt in form von freiheitsberaubung ausgesetzt. aber androhen von physischer gewalt geht nicht aus dem text hervor.
doch, das tat ich von anfang an. nur siehst du in deinem schwarz-weiß denken scheinbar nur, dass mittäterschaft = täter in vollem umfang bedeuten kann. das habe ich nie geschrieben oder auch nur angedeutet.
dann ändert sich die situation, ändert aber nicht den fakt, dass gesetze gebrochen wurden und er mit der gesamten story vor gericht angehört werden muss. was sollen diese blöden fragen?
ändert nichts daran, dass das urteil dann anfechtbar wäre und in die nächste instanz ginge. dieser punkt ist futter für jeden strafverteidiger. zu glauben, dass der berater das nicht vollends für sich zu nutzen versuchen würde ist naiv.
deshalb sagte ich ja, dass jetzt der perfekte zeitpunkt ist für die fußballverbände dieser welt öffentlichkeitswirksam methoden und instrumente zu diskutieren wie junge spieler künftig verhindern können in solche situationen zu geraten. zum beispiel, indem die fifa hingeht und eine neutrale informationsstelle für angehende profi fußballer einrichtet (oder bekannt macht, sollte so ein system schon existieren). oder auf lokaler eben eben die belgische fa, der dfb, etc.
Psychische Gewalt ist mindestens genauso schlimm wie physische und du selbst hast eingesehen, dass er psychischer Gewalt ausgesetzt wurde. Das alleine ist doch schon ausreichend genug.
Und genau diese zweifle ich an, eben weil er dazu offenbar dazu gezwungen wurde, kann man von mMn keiner Mittäterschaft sprechen.
Was ich auch mit keinem Wort bestritten habe. Wie bereits schon einmal erklärt, geht es mir darum zu argumentieren, warum er eben straffrei da raus sollte. Dass das alles gerichtlich geklärt werden muss, steht außer Frage.
Blöde Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten kleiner Lehrerspaß Und diese Frage soll eben eine Brücke zum aktuellen Fall Silas herstellen, nicht mehr und nicht weniger.
Dass er es versuchen würde, ist vermutlich allen klar. Das heißt aber noch lange nicht, dass dieser Angriffspunkt überhaupt greift.
Meine zwei, drei Gedanken dazu.
Art. 103 GG sagt:
(1) Vor Gericht hat jedermann Anspruch auf rechtliches Gehör.
(2) Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde.
(3) Niemand darf wegen derselben Tat auf Grund der allgemeinen Strafgesetze mehrmals bestraft werden.
Also kann jemand nur belangt werden, wenn die Tat gesetzlich geregelt wird.
Hier gibt es § 267 des StGB:
Urkundenfälschung
(1) Wer zur Täuschung im Rechtsverkehr eine unechte Urkunde herstellt, eine echte Urkunde verfälscht oder eine unechte oder verfälschte Urkunde gebraucht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
Da der gute Silas also eine echte Urkunde verfälscht und/oder genutzt hat, muss zumindest vor Gericht geklärt werden, welche Strafe er bekommt. Er ist in dem Fall Täter gewesen, denn nicht der Berater hat den Spieler-/Reisepass benutzt, sondern er selbst. Also muss ihm das auch zur Last gelegt werden.
Ansonsten öffnest du Tür und Tor für „ich habe unter Zwang gelitten und möchte straffrei bleiben“-Geschichten. Das kann der Rechtsstaat und die Gerichtsbarkeit nicht wollen.
Jatta wird von denen immer erwähnt, da es eine gezielte Kampagne ist. Neulich gab es wohl eine Gratulation zum Geburtstag, aber ohne Angabe des Alters…
Silas wird da noch mit Samthandschuhen angefasst (zum Glück wenigstens)
Das würde doch auch keinen Sinn ergeben. Wenn ein Kollege Geburtstag hat sagt man doch auch „Alles gute zum Geburtstag“ statt „alles gute zum 57. Geburtstag“.
Die sechs englischen Klubs, die kurzzeitig verkündet hatten, dass sie der Europäischen Super League beitreten würden, werden zusammen 22 Millionen Pfund (knapp 25,5 Millionen Euro) als »Geste des guten Willens« zahlen.
Da werden die Klubs auch nur Müde zucken
immerhin
Außerdem müssen sie mit einem Abzug von 30 Punkten rechnen, wenn sie in Zukunft einen ähnlichen Schritt versuchen. [Und Sie] müssen jeweils 25 Millionen Pfund Strafe zahlen, wenn sie einen weiteren Ausbruchsversuch unternehmen, so die Liga weiter.