Finde ich ja völlig unproblematisch.
Warum sollte man einen 16 jähriges Talent, das beispielsweise ghanaische Wurzeln hat, dazu zwingen durch die halbe Welt zu reisen, um in einer Junioren Nationalmannschaft zu spielen oder umgekehrt ihn dafür bestrafen ghanaische Wurzeln zu haben, indem man ihn aus der deutschen Mannschaft ausschließt?
Das Talent nimmt halt alle Vorteile der Ausbildung des Verbands mit und geht dann irgendwann trotzdem zum anderen Verband im Seniorenbereich.
Ich finde das persönlich immer problematisch. Gerade wenn es eben schon Profis sind. Er spielt ja U-21 für Deutschland nach den ganzen Jugendmannschaften. Ich finde das halt schade für andere deutsche Talente, denen dann jemand den Platz wegnimmt, der dann am Ende doch woanders spielt. Das sind ja auch Schritte in der Entwicklung für diese jungen Leute. Warum sollte der DFB Leute ausbilden, die ihnen am Ende nicht weiterhelfen?
Finde ich ja schon irgendwie cool^^
Im Falle Wanners ist es hier mMn nicht so super tragisch und ums etwas egoistisch auszudrücken, beim DFB ist gerade seine Rolle jetzt nicht gerade unterbesetzt. Beim ÖFB sieht es da ganz anders aus.
Wesentlich problematischer find ichs v.a. bei Spielern aus afrikanischen Ländern, die dann für die ehemaligen Kolonialreiche auflaufen dürfen.
Also sollte der DFB aber im Umkehrschluss die jungen Menschen, dann aber auch nicht fallen lassen, wenn es mal nicht läuft oder die Entwicklung stagniert.
Nein, dafür gibt es den Vereinsfußball, alle Mannschaften außer der ersten und zweiten Herrenbundesliga sind über den DFB und dessen Verbände organisiert, dort hat jeder Möglichkeiten Fußball zu spielen. Wen lässt der DFB also fallen?
Naja letztens wurde die U17 Frauen-Bundesliga einfach mal ohne Alternative abgeschafft. Finde schon, dass man die Spielerinnen dort fallen lässt
Okay, ja ich habe einfach nur gestern das Video dazu gesehen
Gegenfrage an deinen ersten Beitrag, wen bildet der DFB aus und aus welchen Grund und mit welchem Ziel? Der DFB sucht sich dann auch nur die Kronjuwelen aus einem riesengroßen Pool aus. Erreichen Spieler aus einem Jahrgang nicht das Niveau für die Deutsche Nationalmannschaft und das Ziel WM und EM zu gewinnen, bist du nicht interessant. Nicht verwerflich, aber warum sollte man das mit dem Beifang so kritisch sehen.
Nehmen wir doch undere U17 aus dem Jahr 2011, die damals Dritter geworden sind. Zum Beispiel, wen interessiert groß, ob Odisseas Vlachodimos dann für Griechenland im Tor steht, jemand der hier in den letzten Jahren nie den Weg in die A-Nationalmannschaft gefunden hat. Oder Kaan Ayhan war sogar bei den Junioren für beide Junioren unterwegs. Andere Namen waren damals noch Koray Günter oder Samed Yesil. Bei letzterem ging es steil bergab. Hätte aber ein Günter irgendwann noch das Niveau gehabt für die Türkei zu spielen, hätte es niemand interessiert. Dem DFB waren diese nach dem sie aus dem U-Nationlmannschafts-Alter heraus waren doch egal oder auch schon zur U21 nicht mehr im oberen Regal. Da kamen schon wiedet zehn neue Spieler nach.
Ein anders Beispiel war auch Gedion Zelalem, der eine zeitlang Hype hatte bzw. es Artikel gab um seine Geschichte, als er bei Arsenal war (
https://www.spox.com/de/sport/fussball/international/2310/Artikel/gedion-zelalem-talent-absturz-arsenal-dfb-verletzung-usa.html). Das der dann noch zum US-Verband wechselte, es aber auch nicht mehr über die U20/U23 hinaus schaffte, hat auch keiner mehr wahrgenommen.
Jetzt ist die Argumentation um Wanner größer, weil der spielt und macht in der Bundesliga aufmerksam. Daher hat diese Diskussion immer zwei Seiten. Für mich ist es total egal, wenn der DFB junge Spieler durch ihr System lässt, die nichts werden und dann noch um die goldene Ananas wo anders spielen.
Der DFB hat doch genauso ein Auge auf andere. Jetzt kann man sagen, die sind da schneller, haben aber sicherlich auch mehr Ressourcen. Ein Jamal Musiala spielte auch erst drei Spiele für England in der U15 bevor man sich ihn angelte.
Es dürfte zumindest nicht so sein das Spieler einfach wechseln können, wie es ihnen passt. Es müsste da mehr Bindeglied zwischen Jugendspielern, Verband und Dachverband geben. Es könnte ja ebenso sein das ein 18-jähriger wie Uzun sich in drei Jahren darüber ärgert sich für die Türkei entschieden zu haben, weil er doch lieber für Deutschland spielen würde, dann geht das aber nicht mehr. Irgendwo muss es da aber einen Cut geben, keine Ahnung wann man den am besten macht, aber bei Deutschland ist die Zahl der Leute, die auch woanders spielen können eben groß und wir verbauen vielleicht einem vielversprechenden Talent die Ausbildung und Erfolge in den Juniorenauswahlen, weil da zwei Österreicher, zwei Türken und zwei Ghanaer mitspielen. Das fänd ich schade. Eine Lösung dafür fällt mir jedoch auch nicht ein.
Ist halt die Kehrseite der Medaille. Können nicht nur Nutznießer sein.
Ich kann die jungen Spieler zumindest verstehen.
Man kann sicherlich drüber diskutieren. Es spielt halt aber immer auch viel „Hätte, wäre, wenn…“. Am Ende weiß man nicht, ob man jemand eine Chance verbaut hat. Geht man mal so Turniere durch, gibt es auch viele Spieler, von denen man nie wieder etwas gehört hatte oder sich wundert, wer das denn ist. Es gibt auch Spieler, die eine doppelte Staatsbürgerschaften hatten, aber nie gewechselt sind ( z.B. Ede) oder auch nur ein paar Spiele für Deutschland bestritten hatten (z.B. Bellarabi, Amiri, Younes, Vagnoman, Sam).
Da könnte man auch schon früher beim Verein anfangen, wo Chancen verbaut werden, wenn man kleinere oder schmächtigere Spieler wegschickt oder wenn man seinen Jungendkader mit Talenten aus der ganzen Welt bestückt, in der Hoffnung, dass da der nächste Superstar dabei ist. Wenn schon dann zwei Österreicher, zwei Türken und zwei Ghanaer in der U-Nationalmannschaft spielen und die nie ein A-Nationalmannschaftsspiel für Deutschland bestreiten, dann hat man halt auf das falsche Pferd gesetzt. Alle sechs Spieler könnten aber genauso Stammspieler bei europäischen Topclubs werden und dann hätte man alles richtig gemacht, wären das Gerüst der Nationalmannschaft und würden nicht mit Anfang/Mitte 20 sich umentscheiden.
Die Frage wäre auch, wie viel Prozent unserer U-Nationalspieler haben denn auch den Verband gewechselt - aus welchen Gründen. Überlegt man kurz, fallen einen diese erstmal ein:
- Kevin-Prince Boateng
- Sead Kolasinac
- Jermaine Jones
- Eric Maxim Choupo-Moting
- Willi Orban
Boateng hatte mit 22/23 Jahren keine Chance mehr gesehen und da lag er wohl auch nicht falsch. Auch vom Typ her, weiß ich nun nicht, ob er in diese 2014er-Mannschaft gepasst hätte. Kolasniac spielte auf einer Position, wo Bedarf war. Warum er sich für Bosnien entschied weiß ich nicht. Ein Willi Orban hatte nur zwei U21-Nationalmannschaftsspiele und ging dann nach Ungarn, sicherlich auch nicht die schlechteste Entscheidung. Wie ich oben schon geschrieben hatte, alle diese Spieler hätten auch perfekt passen können für den DFB.
Das Spannende dabei ist dann auch, dass dann eben Spieler auf einmal kommen, die nicht jahrelang im Fokus der U-Nationalmannschaft waren und dann eine Rolle einnehmen. Ein Per Mertesacker wurde auch erst ab der U20 vier Mal nominiert und ein Undav war nie in der U-Nationalmannschaft. Ausgemustert bei Werder, über Weyhe und Havelse, warum diese dann durch das Raster fallen, kann unterschiedliche Gründe haben. Der oben genannte Willi Orban rückte auch erst später ins Blickfeld.
Can Uzun hat wie Çalhanoğlu und die Altintops auch schon U-Nationalspiele für die Türkei gemacht. Ja, sicherlich könnte er sich ärgern, allein auch das er dann nun mit 18 Jahren sein Debüt feiert hat. Das ist dann schon noch anders als wenn man mit 23 Jahren sagt, der DFB braucht oder will mich nicht. Wie der Weg von Uzun nun verläuft, weiß man auch noch nicht und wenn er auf sein Herz gehört hat, dann ist das so. Kerem Demirbay hatte den umgekehrten Weg und dann 2x für Deutschland gespielt.
Mich hatte es doch nochmal interessiert und ich bin ein paar Teams/Turniere durchgegangen. Ich bleibe dabei, dass es doch eher die Minderheit von Spielern ist und darunter auch sehr wenig Spieler, die für die A-Nationalmannschaft wirklich ein Verlust darstellten. Bei einem Großteil der Spieler denke ich sogar, dass der Traum deutsche Nationalmannschaft das Ziel war und lebte. Nur irgendwann entscheidet dann der Bundestrainer und man selbst muss dann auch in den Spiegel schauen und sich hinterfragen, ob das überhaupt noch realistisch ist.
Unsere U21-Europameister von 2009 mit einigen Spielern auch für den WM-Sieg 2014, davon sind zwei Spieler zu einem anderen Verband:
- Sebastian Boenisch (Polen), mit 23 Jahren, 11 Spiele (Zahlen hab ganz simpel von wiki)
- Fabian Johnson (USA) - mit 24 Jahren, 58 Spiele
- Änis Ben-Hatira (Tunesien) - mit 24 Jahren, 11 Spiele
- Ashkan Dejagah (Iran) - mit 26 Jahren, 58 Spiele
U17-Weltmeisterschaft Platz 3, mit Kroos. Hier muss man sogar sagen, sind einige Spieler dabei, von denen man auch nie mehr gehört hatte:
- Mehmet Ekici (Türkei), mit 20 Jahren, 12 Spiele
- Konstantin Rausch (Russland), mit 27 Jahren, 9 Spiele
U21-EM zweiter Platz 2019:
- Keiner
U17-WM 2015 ausgeschieden im Achtelfinale:
- Joel Abu Hanna (Israel), mit 22 Jahren, 6 Spiele
- Dženis Burnić (Bosnien und Herzegowina), mit 26 Jahren, bisher 5 Spiele
- Salih Özcan (Türkei), mit 24 Jahren, bisher 22 Spiele
- Görkem Sağlam (Türkei, aber nur noch U21), mit 22 Jahren, sogar nicht mal gespielt
Man könnte hier nun auch noch einsteigen, wie viele Spiele die Spieler auch in der U-Nationalmannschaft gemacht hatten und welches Standing sie hatten. Wie viele Jahre dann zwischen letztem U-Nationaspiel und erstes A-Nationalspiel lagen.
Die englische Presse freut sich ja richtig auf Tuchel
Bringt Tuchel den Fußball nach Hause? Warum der Coach England spaltet | Transfermarkt
„England muss bis zum letzten Mann im Trikot englisch sein. Wir brauchen keinen Thomas Tuchel, sondern einen Patrioten, für den das Land an erster, zweiter und dritter Stelle steht. Der Trainer sollte jemand sein, der in der Fußballkultur dieses Landes geboren und aufgewachsen ist, jemand, der mit den besten und schlechtesten Eigenschaften unseres Landes vertraut ist“, schrieb beispielsweise die „Daily Mail“.
Wenn man das in Deutschland schreibt, dann ist aber der Nazi-Vergleich sofort zugegen.
Wünsche ihm ja nur Erfolg. Auch damit solchen Leuten das Maul gestopft wird.
Englische Trainer sind einfach nicht die Speerspitze. Das sollte man dort mal einsehen, damit dieser überragende Kader nicht länger verschwendet wird.
zurecht imo
Erinnert mich iwie an damals, als man Toni Polster zu Marcel Koller als neuen Teamchef befragt hat, war ähnlich inhaltsleer:
„Die Leute halten das für eine total unglückliche Entscheidung, sind total enttäuscht und frustriert, zum Teil und ich kann das auch nachvollziehen, denn ich glaube nicht dass das eine glückliche Entscheidung war.“
Ja, wollte nur aufzeigen wie unterschiedlich dann doch die Mentalitäten in den Ländern sind.
Hat die Daily Mail das eigentlich auch damals bei Capello und Göran-Eriksson geschrieben? Und der aktuelle Interimstrainer ist sogar Ire. Scheint aber auch niemanden zu stören.
Ich finde es halt irgendwie komisch da zuvor Klopp und Guardiola öffentlich diskutiert wurden und da eigentlich die Resonanz recht positiv war. Bei Tuchel sind aber die bisher einzigen wirklichen Gegenargumente, das er aus Deutschland kommt bzw. kein Engländer ist.
Jo, hab ich bei Twitter auch schonmal in den Raum gestellt.
Jo, ist halt Stumpfsinn so wie Nationalismus immer Stumpfsinn ist.