Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der heutigen Geschichten von weißen, westlichen Autor:innen geschrieben werden, die ihre Inspiration aus ebendieser Welt entnehmen. Früher war das so noch stärker als heute und damals wurde auch noch deutlich weniger, bis gar nicht, auf Diversität geachtet. Heutige High Fantasy Geschichten orientieren sich immernoch an dieser mittelalterlich europäischen Welt. Wenn man nun bei allen Verfilmungen darauf besteht, dass die Figuren so originalgetreu wie möglich sind und selbst in Fantasy Welten nicht davon abweichen möchte, ist der Anteil an Geschichten mit mehr Diversität demnach ziemlich gering. Wenn wir nicht irgendwann anfangen damit zu brechen reproduzieren wir dieses weiße westliche Bild doch nur immer weiter, deswegen finde ich es absolut verständlich und gut, dass in heutigen Verfilmungen auf mehr Diversität geachtet wird.
Ich fände es eigentlich sogar ganz charmant.
Tolkien hat die Hobbits ja quasi als die „guten“ Wesen geschrieben. Denen Hass und Krieg fremd ist etc. und damit eine sehr idealisierte Gesellschaft gezeichnet die in ziemlicher Harmonie lebt.
Die sähe heute natürlich etwas anders aus, von daher eigentlich ein Interessanter Gedanke, das zumindest weiter zu denken, wie Tolkien die Hobbits wohl heute darstellen würde^^
Ultimate Warrior theme erschallt über dem Pelennor,
alle halten still und schauen auf.
bang Elrond clotheslined den Hexenkönig um
Er hat einfach Gilgalads alte Rüstung neu geschmiedet und den Speer
Ich geh die Argumentation doch voll mit, wie gesagt, ich denke auch, dass Tolkien da ein bestimmtes Bild im Kopf hatte und halte auch für schlüssig, dass die Reaktion der Hobbits im Buch auf „Fremde“ auf eine gewisse Einheitlichkeit hinweist, aber
oder
ist es leider nicht, in diesem Fall, da es sich dabei nur um eine logische Schlussfolgerung handelt, der Text aber nicht wörtlich der Diversität widerspricht, auch wenn die Fremde und Fremdheit maßgebliche Elemente der Erzählung sind. Und ich bin mir sicher, dass man sich daran aufhängen werden wird. „Ist doch Fantasy, ist doch egal was geschrieben wurde.“ Ist einfach eine Frage der Perspektive. Die einen mögen sagen, dass diese inhaltliche Lücke durch die gegebenen rahmenden Informationen nicht einfach alles mögliche erlaubt, andere sehen vielleicht das Potenzial für eine fantasievolle Neuinterpretation. Es ist nicht deutlich genug geklärt, also wird ein gefallsüchtiger Konzern wie Amazon darauf achten alles zu injezieren, was dafür sorgt, dass das Produkt vom Großteil der entscheidenden (wohlhabenden und/oder medial einflussreichen) Kunden gelobt oder (vielleicht noch wichtiger) wenigstens nicht angegriffen wird.
Ist wie es ist, denke ich, da gibt es kein „richtig“ oder „falsch“, sondern einfach nur unterschiedliche Standpunkte.
Diese Diversität ergibt aber meisten überhaupt keinen Sinn siehe z.B Witcher.
Und bring die Fantasy Welt nicht so herüber wie der Autor Sie sich erdacht hat.
Warum?
Also Rad der Zeit und die Kopftücher, das war zu viel, aber bei The Witcher, nein.
Fringilla Vigo zb ist unbekannt wo sie her kommt. Man darf auch nicht vergessen das die Slawische Welt, auf die er sich bezieht vom russischen Polarkreis bis zum südlichen Balkan zieht. Also sind Figuren wie Dara (der Elbenjunge mit dem Ciri zusammen trifft) alles andere als unrealistisch.
Kannst du das näher erläutern? Kenne Serie und Spiel und da hat mich persönlich jetzt nichts gestört.
Ist mir bewusst, hab daher ja auch erklärt, warum ich es richtig und wichtig finde das dennoch zu ändern. Zumal es bei Verfilmungen immer Änderungen gibt und wir gerade nur vom Äußeren mancher Figuren sprechen.
Und ehrlich gesagt, es geht auch einfach nicht nur um uns. Es geht darum, systematisch und jahrhundertelang unterdrückte und diskriminierte Bevölkerungsgruppen sichtbarer zu machen. Einen kleinen Schritt voran zu gehen, um irgendwann vielleicht mal an den Punkt zu gelangen, an dem es normal sein wird, dass unsere Gesellschaft in der Vielfalt in der sie existiert repräsentiert wird. Und wenn wir da angelangt sind müssen wir solche Debatten hoffentlich nicht mehr führen, weil wir eine Gleichberechtigung erreicht haben, in der wir schlichtweg nicht mehr dafür sorgen müssen, dass diese Gruppen irgendwie gesehen werden und gleichberechtigt behandelt werden. Aber an diesem Punkt sind wir leider noch lange nicht. Und wenn der Preis den wir zahlen müssen, um einen ganz kleinen Schritt voranzukommen der ist, dass Figuren in manchen Serien und Filmen eine andere Hautfarbe haben als wir es im ersten Moment erwarten würden, dann zahle ich den Preis gerne
Nö, eigentlich geht’s nur darum eine coole Fantasy Geschichte zu verfilmen.
Nein, wenn bewusst diversere Schauspieler:innen eingesetzt werden, geht es um mehr als darum, eine coole Fantasy Geschichte zu erzählen.
Das kannst du gut oder schlecht finden, deine Aussage ist so aber nicht richtig.
Jein, die Serie spielt ja ein paar Jahrhunderte vor den Büchern und mag das für die Hobbits im Auenland zutreffen, aber gab es mit den Harfüßen (einer der drei ursprünglichen Hobbitvölker) durchaus Hobbits of Color. Und ich denke eher, auch wenn die Haupthelden in den Büchern alle weiß sind, war es Tolkien ziemlich egal, wen ein dritter Hobbit von links bzw. 5. Elf von rechts mal PoCs waren.
(Man sollte sich auch vom Gedanken befreien, dass es in Europa keine PoCs bzw. erst mit den amerikanischen GIs gab. Europa - und auch Deutschland und England - kannte schon seit den Römern PoCs, klar waren sie weit nicht die häufigsten, aber ja, es gab sie und weit nicht als irgendwelche „Exoten“, wie es uns seit den 30ern immer erzählt wird. In England dank dem Empire sogar noch öfter).
So lange Tolkien nicht explizit beschrieben hat wie die Haut aussieht, ist es doch wirklich scheiß egal wie eben die Hautfarbe aussieht. Da die „Hobbits“ in den Jahrtausenden in denen die Serie spielt, sowieso ein wanderndes Volk waren, passt das doch wenn da verschiedene Hautfarben unterwegs sind.
Bin ich anderer Meinung, sie sollten sich in erster Linie darauf konzentrieren die Geschichte gut umzusetzten und nicht zwanghaft wokeness reinquetschen.
Das kannst du gut oder schlecht finden .
Und wenn ein PoC Schauspieler im casting voll überzeugt wäre das im sinne einer guten Geschichte?
Wenn es im Kontext der Geschichte passt, natürlich.
Ich muss mich bei solchen Diskussionen immer daran erinnern, als Tim Russ als Tuvok, also erster Schwarzer Vulkanier gecastet wurde. Was wurde da dazwischengerufen, weil Vulkanier sind alle weiß, müssen weiß sein, Spock war weiß.
Das Tim Russ inzwischen DER Vulkanier in Star Trek wurde (weil er einfach ein verdammt guter Schauspieler ist) …
Deine Meinung spreche ich dir ja auch nicht ab. Dein erster Post an mich war halt keine Meinung sondern ein Widerspruch der so nicht stimmte. Ansonsten müssen wir da denke ich nicht weiter drüber reden weil wir grundsätzlich anderer Ansicht sind.
Die Frage bleibt ja letztendlich, ob Amazon genug Hobbits finden konnten, die schauspielern können, damit sie ihre Richtlinien zur Besetzung einhalten können
Oder Der Dunkle Turm mit Idris Elba, der Film ist echt Murks aber Roland ist perfekt verkörpert.
Ich glaube tatsächlich, dass das weniger mit Wokeness zu tun hat. Man wird einfach möglichst breit gefächerte Identifikationsfiguren haben wollen. Daher wird es mehr weibliche Figuren geben und wohl auch welche, die nicht weiß sind.
Was ich nicht glaube, dass die Serie daran scheitern oder dadurch Erfolg haben wird. Nur weil etwas divers oder nicht divers ist, wird es nicht gut oder schlecht.