Netflix geht es immer nur um die Erhöhung der Abos, nicht der Zuschauer für einen bestimmtes Produkt.
Der Markt ist ziemlich abgegrast, daher müssen sie zwangsläufig auch Filme kaufen, die sonst im Kino gelaufen wären, einfach damit noch mehr Menschen ein Abo abschließen bzw. ihr Abo behalten.
Das erklärt ja auch die Offensive gegen die Mehrfachnutzung der Accounts im Freundeskreis. Erst haben sie es stillschweigend hingenommen um eine breite Nutzerbasis zu bekommen und jetzt, wo die Nutzer angefixt sind, sollen sie auch endlich selber bezahlen.
Wenn dabei Einzelne ganz abspringen ist Netflix das völlig egal, weil einzig und allein wichtig ist, dass die Gesamtzahl der Abos steigt.
Netflix hat schon immer schwarze Zahlen gehabt, weil die Kosten in die Zukunft geschoben werden konnten. Aber durch das starke Wachstum sieht es jetzt danach aus, dass Kosten und Verbindlichkeiten aus dem Cash Flow bezahlt werden können ab 2021 und danach kann es richtig profitabel werden, sowohl GuV als auch Cash Flow.
Was für ein Wachstum? Da wächst nix mehr.
Jedes Studio bringt seinen eigenen Streaming Dienst an der Start, d.h. da bleibt auch nix mehr für netflix über außer was man selbst produziert
Über kurz oder lang werden die Nutzer überall nur monatsweise abonnieren, da sich kein Mensch 10 Abos á 15€ leisten kann.
Das widerspricht sich aber doch. Durch die Praxis werden nicht Einzelne abspringen, sondern relativ viele. Zuerst war die Strategie möglichst viele Abos zu erhalten, dass ist vollkommen richtig. Jetzt ist die Strategie möglichst viele Abos zu haben die auch (aus Netflix Sicht) einen angemessenen Preis zahlen. Dadurch wird die reine Abozahl oder Profilzuschauerzahl vermutlich sinken, aber finanziell (so zumindest der Plan) wird man dann besser darstehen. Weniger Abos insgesamt, aber mehr Abos die mehr Einzahlen. Wenn es nur um die reine Abo Zahl gehen würde, dann würde Netflix jetzt nicht ihr Agieren gegen die Share Accouns hochfahren.
Ob das so aufgeht, wird man dann sehen.
Natürlich möchte Netflix weiterhin möglichst viele Abos haben und im Traumszenario die weiter erhöhen. Aber der Fokus ist jetzt erstmal der Preis pro User. Sie hoffen halt, das nicht zu viele abspringen und viele so angefixt sind, dass sie den höheren Preis, bzw. Einzelabos ohne Sharing nehmen.
Aber sie werden damit rechnen, dass die Abo Zahlen oder Zuschauer/Profilzahlen zumindest erstmal etwas runter gehen, oder zumindest das Wachstum eher stagniert / nicht mehr so schnell weitergeht.
37 Millionen mehr Abos und über 4 Milliarden mehr Umsatz in 2020 widersprechen deiner Aussage. Und das liegt nicht nur an der Pandemie, seit bestehen ist Netflix in jedem Quartal gewachsen.
Ah ok, das war mir nicht bekannt. Als Disney+ aufkam, hieß es ja oft, dass Netflix in Schwierigkeiten kommen könnte, falls die steigenden Abozahlen stagnieren sollten, eben aufgrund des riesigen Schuldenbergs.
Mich als Abonnenten freut das natürlich.
Daher ja auch mein Tipp mit Ende 2029
Netflix wird nicht sofort und auch nicht morgen untergehen. Aber das Geschäft wird zweifelsohne härter.
Nichts desto trotz ist halt dieses ringen um Content für die jeweiligen Streaming Plattformen schon Wahnsinn:
Wir reden hier von 400 Millionen Dollar für die Rechte von 2 Filmen wo der Vorgänger vorher weltweit knapp 310 Millionen Dollar eingespielt hat.
ja mag 2020 noch gehen, vielleicht auch noch 2-3 weitere Jahre, sonst würde man auch nicht solche Deal abschließen können.
Nur wenn sämtliche Fremdproduktionen raus sind bei netflix und 10-15 Dienste am Start sind, wäre ich schon überrascht noch 200 mio abonnenten dauerhaft bei Netflix zu finden.
Das wage ich stark zu bezweifeln. Wir dürfen nicht immer nur unseren Tunnelblick haben, sondern Netflix als das sehen, was es ist - ein globales Unternehmen. Schau dir Länder wie Japan an, wo Netflix immer noch jährlich stark wächst. Aber auch in europäischen Ländern ist noch viel Luft nach oben, da immer mehr Menschen auf Streaming aufmerksam werden, sich Smart TVs zulegen, auf denen Netflix vorinstalliert ist, dem normalen Fernsehen den Rücken kehren und allgemein mehr Richtung On-Demand gehen wollen. Durch die Lockdowns hat Netflix etliche Millionen Abos dazubekommen und ich kann mir gut vorstellen, dass man auch in den nächsten Jahren weiter expandieren wird.
Das ist halt Glaskugeln lesen und wie richtig geschrieben wurde ist das Potenzial in anderen Ländern noch riesig. Netflix muss ja nur 3-4 Jahre mit der Nutzerzahl und moderatem Wachstum weiter machen und die Verbindlichkeiten könnten auch wieder sehr schnell abbezahlt sein.
Des Weiteren ist das Account teilen auch noch ein X-Faktor, den keiner berechnen kann. Wir teilen uns zu viert einen Account und wenn das nicht mehr gehen sollte, bin ich mir sicher, dass sich 3 von uns ein Abo abschließen.
Bei uns wäre es wohl nur eine Person die westlichen länder sind im Bezug auf das acc sharing sicher nicht der Gradmesser. Wenn man das teilen strikt verbieten würde, haette User xy aus Land xy sicher stärkere bedenken, sich einen eigenen acc zu leisten bzw leisten zu können
Netflix investiert doch auch sehr viel ins regionale Programm. Wie viele Serie oder Filme aus allen Teilen der Welt kommen immer dazu?
Nicht jeder hat immer Lust auf US-Kino oder insbesondere Serien. Da hat man durchaus noch Potential. Nicht jede Serie ist ein Knaller - sind die vom US-Markt auch nicht - aber dann hast immer 1-2 Glücksgriffe.
Global gesehen gibt es doch nur 3 Konkurrenten und das auch auf absehbare Zeit: Netflix als Vorreiter und auch Plattform für Nischen- und regionale Produkte und Disney & Warner als Hollywood-Oligopole.
Dann gibt es noch Amazon, für die Streaming aber nur ein Bonus ist, um Kunden an ihren Shop zu binden und Prime attraktiver zu machen.
Lokal gibt es dann hier und da noch Anbieter wie Sky. Welche wiederum der Grund sind, wieso wir den Dienst von Warner nicht in Deutschland bekommen. In den USA ist z.B. Hulu noch relevant.
Anbieter wie joyn oder TV Now sind keine ernsthafte Konkurrenz für Netflix.
Aber du wirst halt nie alle Fremdproduktionen herausbekommen in einzelnen Ländern. Manche Serien aus den USA haben in Deutschland keinen Sender oder VoD-Service.
Ein Better Call Saul läuft in den USA bei AMC. Für manche Länder hat Netflix die Rechte. In Australien läuft es z.B. dem Dienst Stan. Man muss halt sehr genau schauen.
HBOMax wird bis 2025 nicht nach Deutschland oder England kommen wegen Sky. Und auch nicht jeder andere VoD-Dienst wird nach Deutschland kommen. Da werden immer wieder Rechte vergeben, um diese sich bei uns Netflix, Amazon Prime Video, Sky oder auch sowas wie Joyn+ oder Magenta TV „prügeln“.
Ich habe deinen Post jetzt eher negativ gelesen, daher würde ich dir an dieser Stelle mal widersprechen.
Ich hab bisher die ersten 3 Folgen von „The Irregulars“/„Die Bande aus der Baker Street“ geschaut und bin positiv überrascht. Die Schauspielleistung ist zwar nicht immer überragend, aber die Serie wirkt richtig cool und frisch aufgemacht. Durch die Verlagerung auf die neuen Charaktere wurden Holmes, Watson und anderen bereits ausgelutschten Figuren vollkommen neue Bedeutungen zugeschrieben. Mycroft ist Kultist, Watson intrigiert und Sherlock ist ein Nebencharakter im tiefsten Drogensumpf und zu gar nichts mehr zu gebrauchen. Dazu kommt dann noch die absolut geniale, anachronistische Musik, die alle Szenen nochmals aufwertet.
Insgesamt sehr viel düsterer und grusliger als bisherige Adaptionen. Viel Übernatürliches mit drin, aber interessant gemacht. Ich werde auf jeden Fall weiterschauen.
Die Strategie beinhaltet natürlich ein Risiko, aber ich denke sie kann aufgehen.
Nimm mal an 10 Abos teilen sich aktuell 30 Personen. Wenn Netflix nun die Share-Möglichkeit entfernt, stehen die 30 vor der Wahl was sie nun tun. Wenn sich nur die Hälfte von ihnen für ein Abo entscheidet, ist das ein Zuwachs von 50% auf 15 Abos.
Selbst wenn diese dann alle vom 4K auf HD wechseln, steigt der Gesamtumsatz und nebenbei sinkt die benötigte Bandbreite.