Ich guck es mir alleine aus voyeuristischen Gründen an.
Army of the Dead fand ich in Ordnung und mag ja Snyder sehr gerne, werde also auf jeden Fall mal reinschauen.
Ich habe mir jetzt ‚Squid Game‘ und ‚Kastanjemand‘ angesehen, und wollte einmal meine Eindrücke wiedergeben.
‚Squid Game‘ wird anscheinend vom jungen Publikum sehr gefeiert, ich sehe die Serie irgendwie etwas differenzierter. Denn über allem schwebt immer ein Aspekt, der viel über unsere Gesellschaft aussagt. Für mich ist das eine Darstellung des Kapitalismus, und erneut eine Serie, die eine klar linkspolitische Färbung hat. Das soll kein Vorwurf sein, aber ich glaube nicht, dass die allermeisten jungen Menschen das verstanden haben oder sehen werden. Es ist wirklich brutal und emotional, aber für mich hat da noch etwas ganz anderes darüber geschwebt - siehe was am Ende passiert.
‚Kastanjemand‘ ist eine dänische Krimiserie. Irgendwie sehr düster, mit einem für meine Begriffe gut geschrieben Drehbuch (basiert auf einem Roman). Es wird wirklich bis zum Schluss gerätselt. Mehr kann ich eigentlich nicht dazu sagen, weil sonst spoilere ich entscheidende Stränge in der Geschichte.
Ich glaube genau das sollte sie aber auch.
Stelle ich auch nicht in Zweifel.
Gerade Squid Game beendet.
Selten erlebt, dass eine Serie nach 6 Episoden dermaßen auseinander bröckelt. Ja es gab vorher schon vieles was absolut unlogisch und schwachsinnig war. Aber dafür hat meine suspension of disbelief noch ausgereicht. Ich verstehe einfach nicht wie da so ein Hype drum herum entstehen konnte. Hier mal einige Dingen die mich wirklich genervt haben:
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Die ganzen Spieler tun immer wieder so, als könnten sie das Spiel gemeinsam gewinnen und sich dann das Geld teilen. Andauernd werden irgendwelche Versprechen gemacht und Bündnisse aufgrund dessen geschlossen. Dabei wird zu 100 % klargestellt, dass die Spiele am Ende nur einen Gewinner übrig lassen oder die Spieler das Spiel mit einer Mehrheitsentscheidung beenden, dafür bekommen sie dann aber eben kein Geld.
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In der zweiten Episode beschließen die Spieler per Mehrheitsentscheid die Spiele zu beenden. Hier gibt es nun 3 Punkte die mich stören.
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Warum sollte der Game-Host dafür stimmen die Spiele abzubrechen? Klar, man könnte sagen, dass er es tut um zu sehen wer zurückkommt. Ist aber dennoch ein großes Risiko.
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Obwohl Punkt 1 von Anfang an klar war kommt das Ehepaar zurück und spielt weiter. Darauf hin soll mir vermittelt werden was es für ein großer Schock für die beiden ist, als sie feststellen, dass einer von ihnen stirbt… Dabei war das, wie gesagt, von Anfang an klar als sie zurückkamen.
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Es wird gesagt: Sollten die Spieler sich dafür entscheiden, dass Spiel abzubrechen wird das bisher „verdiente“ Geld an die Hinterbliebenen der bereits gestorbenen ausgezahlt. Als die Spieler jedoch zurückkommen ist das Geld immer noch da und sie starten da wo sie aufgehört haben.
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Die ganze Geschichte um den vermissten Bruder ergibt einfach keinen Sinn. Der Polizist kommt zu der Wohnung seines Bruders und es scheint, dass die Miete für einen Monat nicht bezahlt wurde, also sagt er, dass er die Miete bezahlen wird und findet die Squid Game Karte die uns zeigen soll, dass er Spieler ist. Später sehen wir in einer Akte, dass er das Spiel vor Jahren gewonnen hat und danach scheinbar schon länger als Frontmann zu arbeiten. Ähm… ist er nicht erst kürzlich verschwunden und wird deshalb gesucht? Die Sache mit dem Morsecode ist, soweit ich mitbekommen habe, auch im leere verlaufen, oder?
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Seong Ji-hun veschenkt also sein Geld an die ältere Dame bei der vorher schon wegen den Wirtschaftsverbrechen ihres Sohns Besuch von der Steuerfahndung hatte. Ist vielleicht keine ganz so schlaue Idee so ganz ohne logische Erklärung.
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Sie haben jegliches Interesse und moralisches Dilemma aus dem Ende genommen, indem sie alle umgebracht haben, ohne dass sich der Hauptcharakter wirklich die Hände schmutzig machen musste. Nicht mal das Murmelspiel hatte Bedeutung, da ihm der Sieg da am Ende eigentlich geschenkt wurde.
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Das Ende. Selbst, wenn ich über den ganzen Quatsch um die roten Haare hinweg sehe. Den Twist mit dem alten Mann habe ich zumindest Meilen weit gegen den Wind gerochen. Das war schon echt sehr auffällig gemacht. Aber, dass man die ganze Entwicklung, die man in den Hauptcharakter investiert, hat einfach über den Haufen wirft, in dem man ihn nun versuchen lassen will, diese Schattenorganisation zu Fall zu bringen ist einfach komplett bescheuert. Mal ganz davon abgesehen, dass er seine Tochter im Stich lässt. Mal wieder.
Von dem acting der VIPs brauche ich, glaube ich, gar nicht erst anzufangen. Das war einfach unter aller Sau. Selbst jeder C Movie hätte sich dafür geschämt.
Ja die Serie hatte schon einige „dumme“ Momente.
Man muss aber auch noch bedenken, dass es eine weitere Staffel geben wird in der ggf. mehr aufgeklärt wird.
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Grundsätzlich hast du da Recht. Gerade das Ehepaar war wirklich dumm, gemeinsam zurückzukehren. Allerdings ist dieses „Bündnisse“ schließen keine schlechte Taktik um länger zu überleben, um später bessere Chancen auf den Sieg zu haben. Wenn 100 Leute im Game sind, schließe ich mich lieber mit 10 Stück zusammen um erstmal die restlichen 90 zu eliminieren um am Ende gegen 9 anzutreten, als von Anfang an gegen 99 antreten zu müssen. Ist ja auch ne beliebte Taktik bei anderen Battle Royale Filmen wie Hunger Games oder so und auch gar nicht so dumm. Aber klar, auf dort gegebene Versprechen braucht man natürlich nicht viel geben.
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Die Spieler sollen „freiwillig“ an den Spielen teilnehmen. Wenn sich irg. jemand beschwert, kann man immer noch sagen „Jo, du bist aber von alleine wieder zurückgekommen, du hattest deine Chance auszusteigen“. Es sollte auch noch mal verdeutlichen, wie wenig diese Leute im Leben haben, dass sie lieber an Spielen um Leben und Tod teilnehmen, anstatt ihr altes Leben weiterzuleben.
So ein großes „Risiko“, dass keiner mehr auftaucht war es vermutlich gar nicht, immerhin suchen die sich ja extra die Verzweifeltsten von allen aus. Das war ja die X-te Runde und vermutlich wurde oft die Erfahrung gemacht, dass immer genug Leute zurückkehren um weiterzuspielen. -
Bei der Sache mit dem vermissten Bruder hoffe ich auf mehr Aufklärung in Staffel 2. Der Polizist ist mit Sicherheit nicht tot und da wird bestimmt noch was kommen.
Das mit der Miete für nen Monat hab ich tbh schon vergessen, aber ich bezweifle mal, dass der Bruder das ganze Jahr lang über als „Frontman“ arbeitet. Es ist ja mehr so ne Art saisonales Event wo er mal für ein paar Wochen/Monate verschwindet. -
Naja das Geld war dafür da, damit die sich vernünftig um den Kleinen kümmern kann. Wäre halt sonst auch bissl asi „Hier haste ein weiteres Maul zu stopfen, schau selber zu wie du klarkommst“.
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War ja auch nie verlangt, dass der Hauptcharakter sich die Hände schmutzig machen sollte oder? Aber gerade das Murmelspiel hat gezeigt, dass auch er nicht immer der aufrichtige Good Guy ist, wenn’s um sein Leben geht.
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Ich hab’s nicht zu 100 % verstanden, wieso der alte Mann nun genau diese Spiele veranstaltet hat. So wie ichs noch im Kopf habe war es „Jo ich und meine Kollegen haben so viel Geld, dass wir nicht wissen wohin damit und dann wollen wir nun auf Menschen wetten, die gegeneinander in Spielen um Leben und Tod antreten. Und da ich früher gern Kinderspiele gespielt habe, werden es Abwandlungen von meinen früheren Kinderspielen sein. Aber wir sind ja die guten, weil wir einer der Personen ja die Chance geben, danach ein neues Leben als reicher Sack zu beginnen“.
Ist für mich jetzt weder ein gut noch lame. Gab schon zig Filme/Serien wo reiche Menschen angefangen haben auf arme Menschen zu wetten, bei was auch immer. Das war jetzt nur son Mittel zum Zweck und das hinterfrag ich gar nicht mehr so.
Dass Gi-hun am Ende beschließt, jetzt die Organisation zu Fall zu bringen, find ich gar nicht mal so „unlogisch“. Man hat gesehen wie Spiele ihn am Ende gebrochen haben. Er hatte schon immer einen recht ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und hat mit seinem Geld ja auch angefangen Menschen zu helfen. Als er dann sieht, wie die Spiele (trotz des Todes vom alten Mann) weitergehen, beschließt er einzugreifen. Find ich tbh gar nicht mal so out-of Charakter.
Im Endeffekt gab es einige kleine Logiklöcher und Entscheidungen sowie Szenen die rein für die Dramaturgie da waren und nicht wirklich in den Kontext gepasst haben. Glaub aber auch, dass es son K-Drama Ding ist. Genauso wie das ständige Overacting. Da muss man wohl drüber hinwegsehen, wenn man solche asiatischen Produktionen schaut ^^
Das fand ich hier eigentlich völlig okay (also das Schauspiel der Koreaner), da habe ich schon weit, weit schlimmeres in koreanischen Serien erlebt.
ist halt das typische „Problem“ für eher westlich orientierte Zuschauer. Das Acting im Osten wirkt da sehr schnell overacted, da sie teilweise schon sehr frei drehen. Deswegen nervt mich ja auch meist die OV von Animes. Das Geschreie ist so oder so nervig, aber wenns dann dazu auch noch richtig hart overacted wird… nee nervt hart.
In der Anime Community wird man für so nen Satz gelyncht
Deswegen schaue ich keine Animes auf Japanisch, denn für mich ist das einfach mega schlimmes gekreische vorm Herrn.
Deswegen war und bin ich wohl auch nie wirklich Part von dieser gewesen schaue zwar schon 30 Jahre mehr oder minder aktiv, aber es gab da auch irgendwie immer eine gewisse Distanz zwischen mir und der Community, die ich nie überwinden konnte.
Fing wohl damit an, dass ich Son-Gokus OV absolut unerträglich finde
Zu Punkt 1:
Wo wurde gesagt, dass nur ein einzelner gewinnen kann? Das hab ich wohl verpasst.
Es gibt zwar Spiele mit 50% Ausfallquote, aber es hätten auf mehr als zwei Personen zum Schluss übrig sein können und in der allerersten Szene der Serie sieht man auch, dass man Squid Game auch in Teams spielen kann.
Es hätte also schon mehrere Gewinner geben können.
Sage auch nicht, dass Bündnisse keine gute Idee ist. Aber es ist nun mal schwachsinnig diese Aufgrund er Aussage zu treffen „wir werden beide gewinnen!“ als wäre das eben möglich.
Naja, genau genommen kann das denen scheiß egal sein. Es geht nicht um ein soziales Experiment, sondern um das Amüsement von irgendwelchen reichen Typen die auf das Leben von Menschen wetten wollen.
Ja, man kann sagen, dass es dazu gehört zu sehen wer zurückkommen wird. Aber trotzdem unterbricht man quasi seine Spiele für einige Tage und hat damit keinen „Spaß“ mehr.
Natürlich wird er nicht das ganze Jahr über Frontman sein. Aber es scheint jetzt auch kein Job zu sein, den er zum ersten Mal macht. Es ist also keine ungewöhnliche aktivität für ihn. Warum sollte also der Bruder ihn suchen, wenn immer mal wieder eine oder zwei Wochen als Frontman arbeitet?
Darum gehts auch nicht. Fakt ist aber, dass ihr Sohn wegen Wirtschaftskriminalität gesucht wird. Wie sieht es bitte aus, wenn seine Mutter plötzlich Millionen auf der Bank einzahlen will? Was glaubst, du ist da der erste Gedanke einer Steuerfahndung? „Ach die nette Frau hat Rente bekommen“ sicher nicht.
Der Typ, der seiner Mutter die Kreditkarte klaut, um mit dem Geld wetten zu gehen hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn? Naja. Das ganze hätte mmn keine 2. Staffel gebraucht und wird sehr wahrscheinlich eher noch schlechter werden als besser.
Bin der Meinung, dass das relativ klar gesagt wurde am Anfang.
Stand für mich auch immer fest, aber kann nicht mehr sagen ob ichs selber so festgelegt hab, oder die Serie das auch erwähnt.
Ist halt komplett typisch für diese Art von Serie, daher bin ich sicherlich davon ausgegangen.
Bin da am Anfang nicht von ausgegangen.
Also gegen Ende hin wurde es dann schon offentsichtlicher, dass es da nur einen Gewinner geben wird. Aber dachte halt, dass es bei mehreren Gewinnern dann geteilt wird. Müsste da aber nochmal reinschauen. Dachte auch, dass manche Charaktere manchmal so Sprüche gedropt haben a la „Je weniger wir am Ende sind, desto mehr springt für uns raus“.
Die Charaktere selber haben ziemlich oft darüber gesprochen, dass sie das Geld irgendwie teilen wollen etc. das stimmt.
Schätze wie gesagt, dass ichs auch einfach mehr als Standard Trope angesehen hab und die Regel für mich unausgesprochen so stand.
Bin mir da wirklich nicht mehr sicher. Spreche halt leider nicht koreanisch und vielleicht habe ich da auch einfach mal einen Untertitel überlesen in dem das präzisiert wurde, dass es am Ende nur einen Gewinner geben kann. Denn sollte das den Kandidaten so von Anfang an klar vermittelt worden sein, dann gibt es da schon einige (wie z.B. das Ehepaar), wo ich dann eine Rückkehr beider zum Spiel nicht verstehen könnte, ,und daran die Kritik auch auf jeden Fall nachvollziehen bzw. teilen würde.