Der Netflix - Thread (Teil 1)

Dark

Wobei ich dem Kommentarschreiber in seinen Kritikpunkten Schauspieler und Ton recht geben möchte.
Die wenigsten Schauspieler überzeugen und besonders Nebendarsteller klingen gerne mal sehr hölzern in ihrer Vortragsweise, als seien sie direkt vom Theater oder von der Warteschlange davor verpflichtet worden.
Beim Ton konnte ich bisher (habe zwei Folgen gesehen) nicht immer die Stimmen der Protagonisten verstehen, da der Ton mitunter sehr leise wurde im Vergleich zu anderen Geräuschen / der Musik.

Was mich (noch) bei der Stange hält ist das aufgebaute Mysterium. Man weiß auch nach zwei Folgen so gut wie nichts und sehr vieles wurde angedeutet. Falls die Auflösung nicht mithalten kann, dann hat die Serie für mich aber ein großes Problem. Denn dann hätte ich keinen Grund gehabt, sie überhaupt anzusehen. Für mich steht und fällt alles mit der Auflösung.

Sicherlich valide Punkte nur ist der Vergleich mit Tatort doch immer recht schwachsinnig und zeigt wie viel Ahnung man hat. Wenn ich den letzten Tatort mit Dark bisher vergleiche, nun ja. Und das die Serie auch wieder mit einer Crime-Story startet ist normal. Auch in US-Serien oder Schweden beginnt so eine Mystery-Serie meist mit Entführung, Mord, Suizid. Ein Kicker braucht es damit es losgeht.

Wo ich aber Recht gebe, ist halt die Auflösung. Die Erzählstruktur bereitet mit soweit Freude.

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Dark E1

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Nach 4 Folgen Dark kann man denke ich ein erstes Zwischenfazit ziehen.

Die Serie hält mich bei Laune, das ist ja schon mal das größte positive Argument, welches man aufbringen kann. Schönes Intro, gute Plansequenzen, guter Score und die Musiktracks sind mMn auch sehr passend gewählt. Optisch gibt es auch nichts zu bemängeln, sieht stimmig aus, ich mag die Atmo. Kann vielleicht noch nicht ganz mit Hollywood mithalten, macht aber sowieso eher einen skandinavischen Eindruck.

Dennoch ist die Serie auf jeden Fall nicht frei von Fehlern: Größter Kritikpunkt ist das Storytelling und der Aufbau der Serie - Gleich in der ersten Episode wird man förmlich von Charakteren, Beziehungen der Charaktere untereinander und unterschiedlichen Handlungssträngen erschalgen, das macht den Einstieg nicht leicht. In der 2. Episode geht es dann so weiter bis die Serie in der 3. Episode dann einen Hardcut macht. Die Leute, die die Serie gesehen haben, wissen was ich meine. Von dort an kommt ja nochmal die gleiche Anzahl an Personen dazu, die man irgendwie unterscheiden muss. Es werden auch gleich zu Beginn Charaktere eingeführt (Hotelfrau), die im weiteren Verlauf eher untergeordnete Rollen eingehen oder max. für 1-2 Minuten auftauchen, macht das Ganze echt schwierig.
Soundmixing ist oft echt nicht so doll. Der Sound der Stimmen ist oft viel zu leise im Gegensatz zum Score und den Nebengeräuschen.
Schauspieler ist auch so eine Sache. Die Kids machen ihren Job soweit ganz gut, da kann man eigentlich nichts zu sagen. Aber was die Erwachsenen zum Teil ablassen ist, puuh. Besonders einige Nebendarsteller, Hausmeister Krause zum Beispiel. Da kann ich aber noch drüber wegsehen, wenn sie nicht auch noch haarsträubende Dialoge bekämen. Denn diese sind zum Teil echt cringe, ach was sie sind cringe und einfach grottenschlecht. Meine 16 Jährige Schwester hätte diese Dialoge besser hinbekommen:

H:Du bist cool.
M:Nein, ich bin Mikkel

Oder den hier:

Die Ehe ist kaputt und keiner spricht es aus. Stattdessen sitzt jeden Tag ein dickes fettes Geheimnis mit am Tisch und es isst von den Brötchen, von der Butter und der selbstgemachten Marmelade, und es wird dicker und fetter, bis es kein Platz mehr gibt zwischen dem Geheimnis und den Wänden drum herum…

Auch die Story macht an sich nichts neu, manbedient sich lieber vielmehr aus ein paar bekannten Serien: Hier ein bisschen Lost, da ein bisschen Stranger Things, noch ein wenig Leftovers und fertig. Muss aber tendenziell nichts schlechtes sein. Man darf halt nur nichts außergewöhnliches erwarten, stand Folge 4.

Trotz all dieser Kritikpunkte habe ich aktuell noch Spaß mit der Serie und will mehr wissen. Für Mysteryfans durchaus eine Empfehlung. Es ist aber keine Serie, die man nebenbei laufen lassen kann oder schaut, um sich ein wenig berieseln zu lassen. Mal gucken wie das Feedback am Dienstag ausfallen wird. Hatte wer von euch ähnliche Probleme wie ich mit der Serie oder bin ich der Einzige? ^^

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Wobei die Serien sich auch an anderen Serien bedienen. Stranger Things selbst bedient sich selbst überall. In einem Interview sagen bo Odar und Friede, dass Ähnlichkeiten existieren, wenn man sich auch an bekannte Mystery-Serien wie Twin Peaks hält. Nordic Noire Einflüsse stechen auch eher hervor.

Stranger Things spielte bei Dark nun auch keine Rolle, da die Idee und der Entwicklungsprozess von Dark vor der Stranger Things-Veröffentlichung begann und auch größtenteils feriggestellt worden ist.

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Godless

Sehr langsamer, ruhiger und ernster Western. Im Prinzip keine Serie, sondern ein 7-stündiger Film über eine Gangsterbande, angeführt von Bill Pullman Jeff Daniels, auf der Jagd nach dem abtrünnigen Jack O’Connel. Hineingezogen wird die Minenstadt La Belle, die nach einem Minenunglück nur noch aus Frauen und ein paar sehr alten und sehr jungen Männern besteht.

Wer auf ruhige Western steht kann sie sich gerne ansehen, aber als 3-stündiger-Film wäre die Geschichte sicherlich auch möglich gewesen, wenn man ein paar Nebenstränge gekürzt hätte.

Der Anführer ist Jeff Daniels :wink:. Bill Pullman ist bei Godless nicht dabei. Vielleicht mit The Sinner verwechselt, wo Bill Pullman den Cop spielt.

Das mit den Dialogen fällt auf jeden Fall auf und selbst in der 10. Folge gibt es davon noch einen, bei dem man leicht den Kopf schütteln muss. Ansonsten wird die Serie insgesamt aber mit der Zeit besser und besonders die Schauspielleistungen steigern sich mit jeder Folge. Auch die leisen Stimmen merkt man im späteren Verlauf nicht mehr.

Der Stranger Things Vergleich passt spätestens ab der dritten Folge nicht mehr und allerspätestens ab der fünften Folge geht es in eine ganz andere Richtung. Eine Richtung, die in meinen Augen einige Wagnisse eingeht, die man mit dem Ende der 10. Folge für sich selbst bewerten muss. Klar hat man Motive bereits gesehen, dennoch rechne ich Dark hoch an, dass es „Dinge“ ausprobiert, die ohne die Hilfe von Netflix im deutschen TV sicher nicht möglich gewesen wären.

Das Problem mit der Unterscheidung / Zuordnung der Personen hatte ich auch. Allerdings nimmt einem die Serie an ein paar Stellen an der Hand und es wird logischerweise mit jeder Folge besser. Auch die vermeintlichen Nebencharaktere haben zu einem großen Teil einen Sinn innerhalb der Geschichte, ohne zu viel zu verraten.
Prinzipiell finde ich es gerade gut, dass man das Mysterium bis zu einem gewissen Punkt selbst entdecken darf und einem nicht alles vorgekaut wird. Gerade die ersten beiden Folgen liefern unglaublich viele Fragen. Aber im Gegensatz zu Lost darf man sich über eine Antwort freuen.

Für meinen Teil sollte man auf jeden Fall die Folgen 3 & 5 gesehen haben, bevor man sich entscheidet, nicht mehr weiterzuschauen.

Viel Spaß noch :wink:

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Völlig richtig. In meinem Gehirn sind Bill Pullman und Jeff Daniels aber ein und dieselbe Person, daher ist das schon ok. :joy:

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Dark

Habe zwar bis jetzt nur die erste Folge gesehen, die ich aber richtig gut fand.

Die Kritikpunkte die hier teilweise aufgeführt wurden sind für mich eher positiv zu sehen. Der Ton mit den leisen Stimmen gibt es ja oft auch in den amerikanischen Serien, wenn man sie im Original guckt. Das finde ich aber gar nicht negativ, ich finde es richtig gut das auch durch die Charakterzahl man “gezwungen” wird aufzupassen. Keine Folge zum nebenher gucken.

Die Verbindungen der Charaktere werden einfach immer in kleinen Shots oder Bildern gezeigt, finde ich persönlich sehr ansprechend. Ich muss nicht alles vorgekaut haben, um Spaß an einer Serie zu haben.

Auch der Look spricht mich an, sieht alles sehr sehr hochwertig aus und kann mir auch gar nicht vorstellen wie so etwas ohne Netflix Hilfe im deutschen TV hätte laufen sollen. Dafür verzeihe ich dann auch den ein oder anderen schwachen Dialog.

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In einen der zahlreichen Threads - wo nun über Dark diskutiert wird :smile: - hatte ich das auch geschrieben. Man ist hier endlich mal mutig, das rechne ich den Machern an. Besonders auch mit dem Cliffhangar kann man in einer zweiten Staffel auch auf die Fresse fallen.

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Also ich hätte kein Problem damit, wenn die Geschichte an dieser Stelle endet. Auch wenn ich mich freuen würde, mehr über diesen Ort und seine Einwohner zu lernen und miterleben zu dürfen.
Bislang ist noch keine zweite Staffel bestätigt, warten wir es mal ab.

Ich hätte auch absolut kein Problem damit gehabt, wenn die Staffel damit geendet hätte, dass der Kreis sich schließt und alles wieder von vorne beginnt. Aber das wäre wohl etwas zu mutig für eine Serie, die so groß ist.

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Dann hätte ich schon die Leute schreien hören, die es mit The Dark Tower verglichen hätten :wink:
Coole Idee auf jeden Fall.
Ist es im Endeffekt nicht genau das, wenn es keine zweite Staffel gibt? Momentan gewinnt ja die Seite derjenigen, die alles weiterhin so machen wollen wie bisher. Einen Hinweis, dass der Kreis irgendwo durchbrochen wird, habe ich nicht gefunden.

Hach, deswegen hoffe ich so sehr, dass irgendjemand bei Bada Binge bis zum Ende geschaut hat.

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Als Ende hätte ich das auch nicht schlecht gefunden.

Ich hätte dann nur ein Problem: Der komplette Aufbau in den letzten beiden Episoden mit Noah und der Oma. Wenn das doch nur ein wenig mehr Zeit/Hintergrund bekommen hätte, könnte ich mit der Jonas-Szene in der Zukunft leben. So würde das wohl auch in einer 2. Staffel noch weiter aufgegriffen werden.

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Ich denke mal, die Story ist komplett durchgeplant und auf 2-3 Staffeln ausgelegt. Ich hoffe sehr, dass sich Dark für Netflix lohnt und die Serie einen vernünftigen Abschluss bekommen wird. Die Serie ist sicherlich nicht der neue heilige Grahl, aber mindestens eine sehr gute Serie und das ist wirklich etwas auf dem andere aufbauen können. Ich kenne keinen deutsche Serie, die mit Dark mithalten kann und freue mich, dass hier mal gezeigt wird, dass wir mehr können als Schweiger-Schnulzen, Migrations-Komödien und Betroffenheits-Dramen. Wenn Dark also Erfolg hat, könnte das hierzulande eventuell die Geldgeber mal inspirieren mehr in neue und innovative Konzepte zu investieren.

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Jep, das stimmt. Bisher hält Dark so wirklich ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Serien-Landschaft. Sky kommt im nächsten Jahr noch mit der Drama-Serie „Acht Tage“ um die Ecke. Dort werden die letzten acht Tage erzählt bevor ein Asteroid in Europa einschlägt. Da lege ich auch noch ein wenig Hoffnung rein. :smile:

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Die Beschreibung lässt eher einen Pro7 Katastrophen Film vermuten :ugly:, aber gut warten wir mal ab.

Bin ich der einzige der die neue Staffel House of cards schaut??

Altered Carbon - Netflix Original

Englisch:

Deutsch:

Sieht verdammt interessant aus.

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