Der seriöse Umfrage-Thread VI

Noch nicht. Ich plane seit gestern Abend die Kassiererin aus meinem Edeka zukünftig wieder zu siezen, weil mir das im Nachhinein sehr unangenehm ist, dass ich sie einfach irgendwann angefangen hab zu dutzen :simonhahaa:. Passiert mir leider recht häufig und schnell, dass ich beim abkassieren so Sachen sage wie „siehste, jetzt war ich so durcheinander, dass ich dich auch noch verwirrt hab“ (ging ums passende Rückgeld). Mir ist klar, dass meine Annahme, dass „das die angespannte Stimmung auflockere“ so nicht stimmen muss und von anderen als unhöflich aufgefasst werden kann. Ich gelobe Besserung, ich arbeite dran :simonhahaa:

Zu den Sätzen, die über den KZ standen:

Für mich ist es vergleichbar mit anderen Begriffen, deren Verwendung ich lieber vermeide. Das kann verschiedene Hintergründe haben, bspw. dass sie von den Betroffenen als diskriminierend wahrgenommen werden. Bei den Sprüchen über den KZ sehe ich allerdings eine andere auf Deutschland spezifisch zutreffende Tragweite. Es geht dabei einerseits darum, diese für die meisten Menschen fast unfassbaren Taten im kollektiven Gedächtnis zu behalten und dabei die Perversion und Unmenschlichkeit auch in den Facetten der Sprache zu erkennen. Diese Sätze haben eine sehr große Tragweite und stehen eben für die Vernichtung von Menschen. Sie im normalen Sprachgebrauch zu verwenden, ohne sie mit der Verwendung der Nazis zu verbinden, mag möglich sein, zeugt mMn aber entweder von Geschichtsvergessenheit oder Ignoranz, bzw. beidem.
„Arbeit macht frei“ ist eigentlich im modernen Sprachgebrauch generell unüblich. Ich denke hier fällt es den wenigsten schwer, darauf zu verzichten. Wer den Satz weiter verwendet, dem unterstelle ich schon Böswilligkeit bzw. gezielte Provokation.
Für „Jedem das Seine“ gibt es zig andere mögliche Varianten. Gerade, weil das eine Redewendung ist, die noch häufiger und natürlicher verwendet wird, sehe ich da erst einmal kein Problem, wenn sie jemand verwendet. Oft ist es einfach Unwissenheit, wie sich ja hier auch zeigte. Es zu erwähnen und den Leuten bewusst zu machen, finde ich deswegen gut. Es steckt mMn wie gesagt mehr dahinter, als einfach eine Redwendung nicht zu sagen, bzw. sie „den Nazis zu überlassen.“
Ob die Menschen dann Alternativen wählen, liegt an ihnen.
Für mich persönlich ist es kein Problem ohne diesen Satz durchs Leben zu kommen, ich fühle mich auch nicht eingeschränkt. Die deutsche Sprache ist derart reichhaltig, dass man wunderbar durchs Leben kommt, auch wenn man gewisse Dinge zu sagen vermeidet.
Ich kann auch die Trotzreaktion die bei vielen aufkommt nicht nachvollziehen. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Menschen lieber von diesen Informationen angegriffen und auf Fehler aufmerksam gemacht fühlen, anstatt einfache Konsequenzen zu ziehen.
Erklärungsversuche wie „man darf ja bald gar nichts mehr sagen“, „der Satz wurde 1347 ursprünglich von XY geprägt“ und „ich überlasse doch Nazis nicht die Sprache“ sind für mich daher auch eher Ausflüchte bzw. Trotzreaktionen.

Ähnlich verhält es sich mit diskriminierenden Begriffen, aber das sprengt den Rahmen noch mehr. Nur so viel, Sprache und der in ihr verwendeten Begriffe wohnt eine Macht inne, die Auswirkungen auf unser Miteinander hat. Das anzuerkennen sollte der Grundstein solcher Überlegungen sein.

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Danke für deine ausführliche und wichtige Erläuterung. Das war on point.

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Ich habe schon dem ein oder anderem Vorgesetzten der mich geduzt hat gesagt dass es für ihn immer noch sie heißt. Waren aber auch nur die Arschlöcher, bei allen anderen ist mir das egal, bzw das du lieber

Warum gibt es hier nicht die Antwortmöglichkeit JA? :sweat_smile:

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Wieviel qm Wohnfläche hättet ihr gerne, wenn ihr euch zb heute Haus oder Wohnung kaufen wollen würdet? (Geld spielt keine Rolle)

  • 30-50
  • 51-100
  • 101-200
  • 200-300
  • Grösser als 300

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Ich hab zurzeit ~70 für mich allein. Auf Dauer wär mir das etwas zu wenig, 1-2 Zimmer mehr und ne größere Küche wären schon ganz schön, aber mehr dann auch nicht, muss ich ja alles putzen.

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Also wir haben zu zweit gerade ~60m² in einer Zweizimmerwohnung.

Wir suchen gerade nach möglichen 3-Zimmerwohnungen, so bis ca. 75 m². Mehr brauchen wir eigentltich auch nicht.

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Da ich letzteres ja mehr oder weniger geschrieben habe, möchte ich mich noch mal dazu äußern da ich es weniger als Ausflucht oder Trotz sehe, wenn man kritisiert Dinge zu stigmatisieren die es vor der NS-Zeit gab und dann von den Nazis missbraucht oder sogar umgedeutet wurden.

Das ist bei einzelnen Sprüchen oder von mir aus auch Bart-Stilen, Frisuren, etc. nicht sonderlich schlimm. Aber es gibt ja noch andere Themen die ich durchaus weitreichender sind.

Beispiel nordische Mythologie. Hatte genauso wie die griechische oder ägyptische Mythologien viele kulturelle Einflüsse und ist eben ein Teil der europäischen Geschichte. Bekannterweise haben die Nazis das Thema nicht nur aufgegriffen, sondern auch bewusst für sich umgeschrieben.

Ich finde es einfach krass, wenn man jetzt anfängt eine ganze Epoche hauptsächlich mit der Nazi-Zeit zu assoziieren. Weil damit hätten die Nazis es wirklich geschafft die Geschichte so umzuschreiben wie sie es wollten.

Ich bin mir bewusst, dass die nordische Mythologie mittlerweile nicht das beste Beispiel ist da durch den Boom vom Mittelalter-Märkten oder internationale Produkte wie God of War oder das neue Assassins Creed schon wieder aus der rechten Szene gezogen wird, aber ich denke ich konnte trotzdem einigermaßen erklären, warum wir darüber diskutieren sollten was wir aus unseren alltäglichen Leben verbannen und nur noch im NS-Kontext gebrauchen.

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70 finde ich für eine Person schon recht großzügig und fast „luxuriös“. Damit wäre ich schon sehr zufrieden, fast zu schön um wahr zu sein :smiley: Aber das ist natürlich alles ein subjektives empfinden und darf jeder selber entscheiden. Soll jetzt kein „wie kann man 70 für eine Person zu klein finden“ Angriff gegen Dich sein…:wink:

(habe aktuell 42, alleine)

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Jein. Manche hier im Krankenhaus duzen mich zwischendurch mal, am nächsten Tag sind sie aber plötzlich wieder beim „Sie“ :smiley:
Das ist richtig komisch weil ich gar nicht weiß wie ich da mit umgehen soll :smiley:

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Hab in meiner Kindheit mit vierköpfiger Familie in 100m² gelebt und das war ok (wenn jetzt auch nicht luxuriös oder so). Der gleiche Platz für den jetzt Zustand (allein bzw. gerade in Zweier WG) fände ich vollkommen ausreichend (mehr bedeutet ja auch immer mehr Putzen).

Sollte ich irgendwann eine Familie gründen (und wir bleiben bei der Hypothese Geld spielt keine Rolle), wären mehr als 100m² sicher angenehm, um etwas mehr Raum zu haben.

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Für mich Persönlich, kann ich diese Sätze auch gar nicht mehr getrennt sehen, dafür waren Besuche in KZ Gedenkstätten viel zu prägend und haben sich in mein Gedächtnis gebrannt.

Ich würde aber kein dafür angehen wenn er diese Sprüche benutzt. Ich würde maximal eine Person die ich besser kenne und wo ich merke das zb der Satz ‚Jedem das seine‘ als ‚er hat eine Strafe verdient‘ benutzt darauf ansprechen und schauen ob sie die Bedeutung in der NS Zeit überhaupt kennt. War schon einmal der Fall und die Person kannte es wirklich nicht.

Och, ich würde allein auch 100 qm oder mehr sinnvoll nutzen können. Große Küche, Wohnzimmer mit ordentlich Platz für Musik, Filme, Videospiele und große gemütliche Couch, Ein Zimmer für meinen ganzen DIY-Kram inkl. großem Nähtisch, den ich nicht immer frei räumen muss, wenn Homeoffice angesagt ist, ein Zimmer für meine Vögel (und vll noch andere Haustiere, wenn man schonmal dabei ist :smiley: ), ein Bad, das groß genug ist für Dusche und Badewanne und dann noch ein vernünftiges Schlafzimmer.

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Wer soll das alles putzen? :scream:

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Zwischen 150 und 180 qm auf zwei Etagen verteilt wäre schon cool.

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Hatte ich auch nicht so interpretiert :wink:
Mir reicht die Wohnung auch total zum Leben zurzeit. Aber ich bin ja noch halbwegs jung und mit der Zeit sammelt sich halt doch iwelcher Kram an, der dann überall rumsteht. Ich denke in 5-10 Jahren hätte ich dann gern nochmal ein bisschen mehr.
Und ich habe bisher noch die (utopische) Hoffnung, iwann mal ne Partnerin zu finden, dann hät ich auch gerne mehr :sweat_smile:

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Wenn Geld keine Rolle spielt, dann kann ich mir ja auch jemanden leisten, der die Putzarbeiten erledigt :smiley:

Das galt aber nur für die Wohnung! Danach ist alles Geld weg!

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