ich bin Chef (definiere ich mal als: Verantwortung für andere Menschen und deren (kumulierte) Arbeitsergebnisse) und es liegt mir einfach gar nicht.
Ob ich das gute mache, weiß ich nicht - auf jeden Fall strengt es mich extrem an, nicht nur für meinen eigenen Scheiß verantwortlich zu sein.
Ich „kümmere“ mich auch zu sehr um die Probleme der anderen, glaub ich… …mache zu viel zu schnell zu meinen eigenen…
…keine so extrem gute Eigenschaft für einen Chef… …auch, wenn’s vielleicht für die Untergebenen dann sehr „nett“ ist.
Kommt darauf an, wie viel Chef. Also eines der wirklich großen Zahnräder bin ich nicht und will ich auch gar nicht sein.
Wenn es aber nur darum geht, zwei, drei Leute zu haben, denen gegenüber man weisungsbefugt ist und die einem quasi Zuarbeiten, das kann ich zwar und bin ich auch, kostet aber manchmal sehr viel Energie.
Verantwortung für Abläufe und delegieren ja, aber wirtschaftliche Verantwortung möchte ich auf gar keinen Fall und wäre auch nicht der richtige dafür.
Bin zumindest in gewisser Weise „Teamleiter“ und organisiere einen kleinen Haufen von neuen Kollegen und Azubis.
Kann mir also schon eine „echte“ Chefposition vorstellen, nur nicht in der Form meines jetzigen Chefs, da würde ich verrückt werden…
Eher eklig, dass es doch einige im Wohnzimmer machen und einfach auf den Boden (oder womöglich auch Couch etc.) landen
Und in der Küche, noch schlimmer
Ja, ok, wenn’s so richtig kalt ist, nicht…
…dann entweder auf der Terrasse (mit Heizstrahler)… …und der Hoffnung, sie fallen durch die Terrassendielen
Oder wenn drinnen, dann tatsächlich im Wohnzimmer und ich versuch drauf zu achten, dass das nicht quer durch’s Zimmer schießt.
Ja gut, das ehrt dich ja und sind gute Werte…
…aber im Alltag ist das doch häufig schwieriger umsetzbar, als „auf dem Papier“…
…allein, weil dir einzelne Mitarbeiter vielleicht nicht so wohlgesonnen sind, wie du ihnen - und dir aus Kleinigkeiten versuchen einen Strick zu drehen…
…und wenn du dann dagegen hältst oder gar -schießt, rennen sie zum nächsthöheren Vorgesetzten und beschweren sich wegen ungerechter Behandlung.
Will nur sagen… …man kann sein Bestes versuchen, alle fair und „gleich“ zu behandeln… …aber das ist ein sau anstrengender Eiertanz und klappt am Ende doch nicht immer zuverlässig.
Meine aktuellen Leute sind übrigens durch die Bank super Menschen, mit denen ich auf Jobebene mega klarkomme und die mir keinen (unnötigen) Ärger bereiten… …und trotzdem fühl ich mich nach manchen Tagen ausgelaugt wie sonst was… …weil halt bei (in meinem Fall 25 Leuten) jeden Tag immer was ist… …private Probleme, Todesfälle, Hund krank… …kann ich dies, kann ich das… …ich brauch doch dann Urlaub, aber der Herr X wollte da schon… …können Sie bitte mit ihm sprechen… Das mag für einige kein Problem sein - für mich mit meinen sozialen Ängsten ist es ein Albtraum.
Daher bleibe ich auch lieber ein gut funktionierendes, verlässchliches Zahnrädchen…
Deswegen habe ich auch den Post gelöscht. Hab gemerkt wie sehr ich mich in Rage geschrieben habe und damit wenig konstruktives Beigetragen habe.
Auf dem Weg zur Arbeit gerade gedacht:
„Nein man, so kannst du das nicht stehen lassen… fuck it, ist es nicht wert“
Oh das muss es nicht immer, imo.
Rage kann (zumindest für einen persönlich) auch durchaus konstruktiv sein…
…hab deinen Post aber auch gar nicht so wütend empfunden - all die Sachen, die du da aufgezählt hast, sind doch nachvollziehbar, um sich auch mal aufzuregen…
…ich hab mich nur (ein wenig) an dem: „wenn ich Chef bin, mach ich alles perfekt“, gestoßen…
…wie gesagt: es ehrt dich, dass du das so siehst… …man wird nur häufig (auch als Chef, der ja aber wieder nen Chef hat, der wieder nen Chef hat) von der Realität schneller überrollt, als einem lieb ist…
…das ist meine Erfahrung.
Ich bin aber auch einfach nicht gut mit anderen Menschen…