Ich habe in diesem Jahr folgendes (durch-)gespielt (keine Gewährleistung auf Vollständigkeit ):
Alan Wake Remastered (PS5)
Wer das Original kennt muss das Remaster mMn nicht unbedingt spielen.
Die Vertonung der (deutschen) Sprache ist nicht sonderlich gelungen, da die Lautstärke extrem schwankt und die ein oder andere Figur wirklich amateurhaft gesprochen ist.
Zudem scheint die Steuerung nicht überarbeitet worden zu sein: Sie ist schwammig (öfter mal Input-Lags) und hat einige altertümliche Funktionen, wie zum Beispiel den Umstand, das man nur springen kann, wenn es explizit angezeigt wird.
Die Soundeffekte sind dagegen richtig wuchtig, die Optik ist noch immer gelungen (wenn auch nur marginal daran gearbeitet wurde) und Geschichte und Immersion passen noch immer sehr gut zusammen.
Wer das Spiel nicht kennt, kann es sich geben, alle anderen brauchen es nicht unbedingt nochmal zu spielen.
Baphomets Fluch: The Director‘s Cut (iPad)
Das war eine gelungene Zeitreise in meine Jugend.
Ein Point and Click-Adventure, welches für mich zu den Klassikern gehört.
Ein paar Punkte, wie zum Beispiel das Thema „Verschwörungstheorie“ oder einige dilettantisch eingesprochene Textzeilen könnten aus heutiger Sicht fehl am Platz wirken, stören aber das Gesamtpaket nicht.
Diese Version ist übrigens die, in der das „Ziegenbock-Rätsel“ abgeschwächt wurde.
Cyberpunk 2077 (XBS)
habe ich Anfang des Jahres nach dem Mega-Patch gespielt.
Begonnen, durch-gesuchtet und ist dann instand zu meinen All-Time-Favoriten geworden.
Geschichte, Philosophie, Missionsdesign, Setting, Figuren, Ideenreichtum: hier ist alles auf sehr hohem Niveau; plus jeder Menge Mind-Fucking- und Gänsehaut-Momente.
Inzwischen ist es (auch auf den Current-Gen-Konsolen) technisch gesehen sehr gut spielbar; gebt dem Ding eine Chance, selbst wenn ihr CDPR für den Release-Zustand des Spiels (zurecht) noch immer abstrafen möchtet.
Fallout 3 (360 / XBS)
Ich habe mir die 360-Version nochmal auf der Series S gegeben.
Die Ladezeiten sind schneller und das Bild ist schärfer (evtl. auch die Framerate, ist aber nur eine Vermutung). Ansonsten ist das Spiel technisch vollkommen veraltet.
Fallout 3 punktet aber noch heute mit den Geschichten, der extrem dichten Atmosphäre und der unglaublich interessanten Welt.
Ein grandioses Stück Videospielgeschichte; sollte man mMn gespielt haben.
FAR: Lone Sails (XBS)
ist ein kurzweiliges, sehr ruhiges Rätsel-Indie Spiel.
Mir persönlich war die Spielzeit zu gering und kann (obwohl es bei Kritikern und Spielern sehr gut ankam) nicht mit Spielen wie beispielsweise Limbo oder INSIDE mithalten, da es mir nach dem Abspann „gereicht hat“ und ich nicht den geringsten Drang hatte den Nachfolger zu spielen.
Das Spiel hat mir definitiv gefallen, ich kann aber die überschwänglich positive Kritik nicht ganz nachvollziehen.
Ghost Recon: Wildlands (PS4)
Ich zocke es seit mehreren Monaten Koop mit einem Kumpel. - Und anders hätte ich glaube ich auch keinen Spaß an dem Titel: belanglose Macho-Bullshit-Drogen-Story, technisch nicht auf der Höhe (selbst wenn man bedenkt, dass das Spiel schon ein paar Jahre alt ist) und die Karte ist Ubisoft-Like mit allem möglichem, komplett irrelevanten Sammelkram vollgestopft.
Inzwischen sind wir an dem Punkt angekommen, dass wir nur noch die Hauptquest zocken werden. - Aber selbst dafür fehlt uns aktuell die Motivation.
Koop kann man mit dem Spiel eine gute Zeit haben. Ansonsten wird hier Ubisoft-Beschäftigungstherapie auf ziemlich schwachem Niveau geboten.
GTA Online (PS4 / PS5)
Seit dem ersten Tag bin ich online mit dabei und mal mehr, mal weniger intensiv in der Welt gefangen.
Überwiegend spiele ich es mit ein bis drei Kollegen zusammen, habe aber auch schon die ein oder andere Stunde alleine in Los Santos verbracht.
Inzwischen ist dies auch ganz gut möglich, da sich der Online-Modus immer mehr zu einem Second-Live-Universum entwickelt.
Grundsätzlich ist der Online-Modus mit seinen wöchentlichem Updates, bei denen immer wieder neue Karren, Kleidungsstücke und anderer Kleinkram angeboten wird, extrem repetitiv.
Allerdings holt uns GTA Online immer wieder zurück, wenn etwas größere Story-Updates, wie zum Beispiel aktuell „Drug Wars“, präsentiert werden.
Auch die technischen Neuerungen, die nun z. B. mit der PS5-Version implementiert wurden, sind eher klein, aber fein und sinnvoll. - GTA Online entwickelt sich stetig weiter; mal mit etwas größeren, mal mit kleinen Schritten.
Bis heute finden wir es zudem ziemlich genial, das alle Updates kostenfrei sind.
Horizon: Forbiden West (PS4)
Selbst auf der PS4 ist das Spiel technisch auf ganz hohem Niveau. Alleine schon das Design der postapokalyptischen Welt ist atemberaubend.
Die Hauptstory hat mMn zum ersten Teil extrem an Qualität verloren, da sie mir zu verkopft ist und sie mit einem Cliffhanger aufhört.
Die Nebenbeschäftigungen und -quests versinken im Laufe der Spielzeit leider im Sumpf der Bedeutungslosigkeit. Dies hat für mich auch damit zu tun, dass die Welt - so schön sie auch ist - einfach ein Stück zu groß ist.
Ich habe die Zeit mit Aloy jedoch wieder genossen und bin durchaus gespannt, wie es weiter geht. Aber (im Vergleich zum Vorgänger) muss ich dem Spiel das Prädikat „Style over Substance“ aufdrücken.
Pentiment (XBS)
Wenn ich mich nicht täusche, dann habe ich das Spiel hier in einem anderen Thread (hoffentlich) zu meinem Spiel des Jahres gekürt. - Zurecht!
Wer mit dem optischen Stil und einer Mörder-Mystery-Geschichte etwas anfangen kann, der MUSS Pentiment im Grunde spielen.
Mehr möchte ich dazu nicht schreiben; schaut euch einen (möglichst kurzen) Trailer an, damit ihr wisst ob ihr gecatcht werdet. - Absoluter Top-Titel in diesem Jahr.
Red Dead Online (PS4)
Mit einem der GTA-Online-Kollegen begebe ich mich auch immer mal wieder in den Wilden Westen.
Leider wirkt der Online-Modus so, als würde er von Rockstar ignoriert werden. Aktuell keimt durch wachsende Spielerzahlen zwar etwas Hoffnung auf, aber im Grunde hat man das Gefühl, dass der Online-Modus nur noch vor sich hindümpelt und mehr als wöchentliche Mini-Updates (Kleidungsstücke, Waffenskins etc.) nicht mehr kommen werden.
Hoffentlich ist das ein Trugschluss, denn die Welt hat so viel Potential ähnlich gut zu werden, wie der große Bruder „GTA Online“…
Stray (PS5)
gehört zu einem meiner Top-Spiele in diesem Jahr.
Die Interaktionsmöglichkeiten sind sehr minimalistisch gehalten (was aber nicht unbedingt schlimm ist) und dem Missionsdesign könnte man Ideenlosigkeit ankreiden.
Aber die Spielidee an sich ist relativ unverbraucht, die Welt ist kreativ gestaltet und der philosophische Ansatz ist durchaus interessant.
Was ich nicht oft bis überhaupt nicht habe: Das Ende ist für mich sowohl beeindruckend als auch enttäuschend.
Dennoch: Sehr gutes Spiel. Wer mit dem Setting / der Idee was anfangen kann, der wird definitiv eine gute Zeit haben.
Tunic (XBS)
ist ein hartes Spiel, bei dem man den Souls-Like-Touch überall merkt: Altare (= Bonfire), Kampfsystem, Erzählweise; überall riecht es nach Dark Souls.
Mir wurde es nach einem drittel Spielzeit zu schwer und ich habe dann alle Hilfen aktiviert. Dennoch hat mir die Erzählweise, die Welt und Geschichte durchaus gefallen. - Tunic ist knapp an meinen Top 3 des Jahres vorbeigerutscht.
In diesem Sinne hatte ich sehr viel Spaß in den diesjährigen Videospielwelten. Es gab zwar auch Enttäuschungen (Control, Ruiner) und Spielabbrüche (Subnautica), aber im gesamten gesehen war 2022 ein sehr gutes Jahr zum zocken. - Ich war / bin zufrieden!