Emotionskasten - Welches Gefühl bewegt dich?

Mich haben gestern zwei Freundinnen separat voneinander kontaktiert. Soweit so gut. Es ging in beiden Fällen um Zuspruch meinerseits wegen Erkrankungen Dritter, an denen ich auch leide (zwei unterschiedliche Sachen, beide am gleichen Tag, irgendwie auch spannend wie das manchmal ist).
Natürlich habe ich mit Rat und Tat zur Seite gestanden, meine Nummer wurde durch mich erlaubt weitergegeben und Kontakt wurde aufgenommen, ich habe gut zugeredet und Tipps gegeben. Alles absolut verständlich und auch ein sehr schönes Gefühl.
Weniger schön ist die Rolle der Freunde in dem Konstrukt. Als es bei mir damals losging, wurden meine Probleme immer weggewischt, keiner wollte drüber reden, weil wir ja noch zu jung waren für solche Themen blabla. Jetzt, 10 Jahre später, sind das „schlimme Schicksale“. Es ist irgendwie ein melancholisch bitteres Gefühl. Bin traurig für den jüngeren Brokkoli, der das alles mehr oder minder alleine mit sich ausmachen musste. Und habe auch gemerkt, dass da doch noch nicht alles so richtig vergeben ist :grimacing:

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Noch immer meine lieblingstasse

:smiley:

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Hab auch so eine Ähnliche mit allen 4 Jahreszeiten von damals…denke Anfang der 90er. Die wurde, aufgrund einer fehlenden Spülmaschine damals im Elternhaus, immer per Hand gespült. Daher ist der Aufdruck bei meiner auch tadellos.

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Yay. Wieder ein Stück gewachsen. Zwar auf dem Rücken von jemand anderem, aber das fühlte sich gerade gut an. :ugly:
Auch wenn ich ein schlechtes Gewissen habe.
Aber ich kann und will mir heute einfach keine Dramen anhören.
Da die Person aber immer wieder mit solchen Themen anfing, obwohl ich das immer wieder abwürgte und auch im Vorfeld so kommunizierte, habe ich diese gebeten, zu gehen.
Das löst gerade nen ziemlich heftigen Gefühlssturm aus. Unangenehm auszuhalten, auch wenn die Gefühle nicht alle negativ sind.

Dämliche Emotionen…wer hat sich das ausgedacht?!
Das kommt bestimmt aus derselben Ecke von Gottes Humor wie der kleine Zeh. :beanwat:
:beanderp:

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Hmm, ich bin überzeugt, hier im Forum würden sich einige dafür interessieren, auch wenn sie nicht deine Freunde sind.
Vllt. wäre das ja ne Möglichkeit, dir bisschen Feedback und Selbstvertrauen zu holen.
Nur so ne Idee.

Fühl dich jedenfalls gerne gedrückt, wenn du magst :beanhug:

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Die werden dann alleine schon aus Neugier Interesse haben, weil das unter „damit kann man Geld verdienen!?!?!?!?“ läuft. Du wirst denen eine Welt eröffnen, die sie so bisher nicht erkannt haben. :sunglasses:

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Ich weiß langsam nicht mehr wie ich mit einer Bekannten Umgehen soll.

Sie hat psychische Probleme und übertreibt einfach immer alles.
sie war im stationären Aufenthalt = ich muss in die geschlossene psychatrie
sie bekam antidepressiva = ich wurde auf drogen gesetzt vom arzt
antidepressiva werden abgesetzt = ich bin voll auf entzug

Gleichzeitig ist sie krankgeschrieben, hat quasi keine Kosten da sie daheim wohnt (Einliegerwohnung) und den Tag mit Wandern, Gartenarbeit, Basteln, Lesen etc verbringt.

Erzählt aber dauernd dass sie ja nie Zeit habe für XYZ.

Als es dann einzelenn Leuten, darunter ich auch mal, etwas zu blöd wurde und rausrutschte „du weist schon, normal arbeiten Leute und müssen trotzdem Hausarbeit und co machen und das was du da den ganzen Tag machst, dann in der Freizeit nach der ARbeit und am Wochenende“

Da ist sie dann eingeschnappt.

Extrem ermüdend

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Wenn jemand bspw. eine Krebserkrankung oder eine stark einschränkende somatische chronische Erkrankung, dann kommt irgendwie selten ein

Aber bei psychischen Erkrankungen fehlt dann Empathie und Verständnis.
Und dass sie wahrscheinlich genau deshalb krank geschrieben ist, gerade weil sie all das „normale“ eben nicht kann.

DAS finde ich extrem ermüdend.

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Das Ding ist eben, dass sie ja jetzt nicht „world is doomed i am lying on the couch looking at the wall ist“

Wenn sie zb von der Woche vor Ostern erzählt.
1 Tag Blumengestecke/Osternester basteln.
1 Tage Backen und Kochvorbereitungen für Ostern.
Das alles unterbrochen von viel Tee, Sofa, Bücher, Netflix
Dann mit Deutschlandticket unter der Woche zu Verwandschaft für 2 Tage.

Das sind eben Dinge das muss unsereins entweder in den Feierabend pressen, ins Wochenende, oder Urlaub nehmen.

Wenn jemand dann zu einem sagt „ich komm zu nix“ dann kann man eben echt nur sagen "ich wünscht mir ich hätte Zeit für dein „ich komm zu nix“

Ich find das, was du schreibst, unfassbar ignorant und verletzend gegenüber Personen mit Depression.
Du stellst ihr Leben als wünschenswertes Freizeitwunderland und dich demgegenüber als benachteiligt dar.

Ich wünsche Dir jedenfalls keine Depression oder wie du es ausdrückst „dein ich komm zu nix“

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Tut mir Leid,

ich schaue mir eben nur ihren Insta account zb an und denke mir „Ja Mittwochs um 11 posten dass ein langer Waldspaziergang echt gut tut“ würde ich auch gerne, aber ich muss nunmal arbeiten.

:frowning:

Ich kann verstehen, dass du das als Außenstehender so siehst.

Aber als selbst betroffene von Depressionen kann ich dir sagen: wir (oder die meisten von uns) stellen uns nicht an, sondern es ist einfach so. Depressionen sind teils recht komplex. Man ist mit so vielen Dingen überfordert, der kleinste Fliegenschiss fühlt sich für uns wie das größte Disaster. Man wird während der Therapie ja auch quasi „gezwungen“, sich mal nur um sich zu kümmern und die Dinge zu tun, die einem Spaß machen und gut tun, damit wir lernen, abzuschalten. Und dann tun wir das, können aber trotz allem nicht richtig runterkommen. Die dunklen Gedanken sind immernoch da, das Gefühl von Überforderung, Übermüdung, „Ich kann nicht mehr“, innerliche Leere, „Warum kann ich nicht so normal sein wie alle anderen?“ usw. Von außen sieht das dann aus wie „Ui, die hat den ganzen Tag Serien geguckt und gezockt“ In der Ralität war die Person geistig aber vermutlich die meiste Zeit gar nicht bei der Sache, sondern hat mit ihren inneren Dämonen gekämpft.

Lieber arbeite ich 8 Stunden am Tag, bin dabei geistig gesund und abends nur etwas zu müde, ne Serie länger als eine Stunde durchzuhalten, als den ganzen Tag frei zu haben und mit meinen Gedanken leben zu müssen, die mir schaden.

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Menschen mit chronischer Depression trauen sich oft nicht zu sagen, dass sie einen guten Tag haben, in der Öffentlichkeit mal ausgelassen sein, mal lachen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, was dann wieder in die Spirale der Selbstabwertung und ins tiefe Loch führen kann.
Auch sich selbst gegenüber, weil so Glaubenssätze wie „man ist nur etwas wert, wenn man arbeitet“ u.ä. tief in uns und gesellschaftlich verankert sind.
Wenn man dann etwas nur für sich tut, was große Überwindung und Anstrengung kosten kann, wie bspw. ein Waldspaziergang, dann ist das eine Errungenschaft, die Anerkennung verdient und keine Abwertung.
Und wenn so ein verständnisloser Spruch à la „dein Leben hätt ich gern“ rausrutscht, ist das auf vielen Ebenen kontraproduktiv und kann wie Faustschlag in die Magengrube wahrgenommen werden.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das Leben nicht wirklich gerne haben würdest.

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Wie gesagt, ich meine es ja nicht böse schon gar nicht zu dieser Person,

ich weiß nur nicht wie man damit umgehen soll, wenn die Person quasi auf der einen Seite sich mit einem über Serie X unterhält, wo sie jetzt einfach mal in einer Woche 4 Staffeln durchgebinget hat und auf der anderen Seite einem vorheult zu nix zu kommen.

Deswegen poste ich das ganze ja im Emotionskasten, nicht im Auskotzthread

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häh, ich hab ganz normal gearbeitet während des lockdowns.
wirklicher lockdown gabs ja nur für die in bestimmten Berufen.

Und klar hab ich damals auch gelesen und co dann nach feierabend, aber man hätte sich eben gerne mit freunden getroffen etc.

Dass du überfordert damit bist, einen Umgang für dich zu finden und das für dich einzuordnen, was du nicht nachvollziehen kannst, kann ich verstehen.
Aber dann würde ich mir wünschen, dass du versuchst, die Perspektive zu wechseln, statt ihr einen Vorwurf draus zu machen. Denn Vorwürfe, so nehme ich an, macht sie sich selbst schon den ganzen Tag genug.

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Und kann sie sich mit Freunden treffen, während diese arbeiten?

Überlege auch, dass du deine Freizeitaktivitäten mit freien Kopf und Gedanken machen kannst. Überlege, wie das aber ist, wenn du das alles machst, um dich von anderen sehr negativen Gedanken abzulenken. Dann ist die Aktivität weniger spaßig und manche Leute zwingen sich regelrecht dazu, was spaßig zu machen, obwohl ihnen Freude daran fehlt. Der Preis für diese angebliche Freizeit ist sehr sehr hoch. Anstatt solche Sätze rauszuhauen und nur das positive fauszufiltern, überlege, was daran hängt. Wärst du gerne in der Psychiatrie, brauchst Medikamente um zu funktionieren oder hast dann krasse Nebenwirkungen, wenn diese abgesetzt werden, damit du keiner Arbeit nachgehen musst?

Ich schreibe dir das so konkret, damit du da raus kommst, sie in ihren Leben zu beneiden, denn das halte ich nicht für förderlich; weder für sie, noch vor allem für dich.

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Jeder geht damit anders um und ich kann dir da jetzt auch keine klugen Ratschläge geben. Aber der erste Schritt wäre auf jeden Fall anzuerkennen, dass sie wirklich ein Problem hat und nicht zu beneiden ist. Dass sie Zeit hat, eine Serie durchzubingen kostet halt seinen Preis: Depressionen, sich ständig beschissen fühlen usw. Vermutlich würde sie auch gerne was anderes machen, aber es überfordert sie und daher macht sie die Dinge, die am leichtesten sind: stundenlang vorm Fernseher liegen.
Ich hab damals zB den ganzen Tag den TLC-Sender geguckt. Hochzeitssendungen, Kuchenback-Wettbewerbe usw. Ich fand das nicht mal geil oder so. Aber es war am wenigsten anstrengend, es hat das Hirn nicht überfordert, einen aber dennoch zumindest minimal abgelenkt.

Mach ihr keine Vorwürfe, und nimm es nicht persönlich, wenn sie dir absagt oder dir erzählt, wie viel Zeit sie jetzt in Hobby X oder Y gesteckt hat. Das ist halt grad ihre Art, mit ihrer Depression umzugehen.

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Hierzu noch: Ich weiß jetzt nicht, welche Anidepressiva sie genommen hat, aber ich habe mal versucht, Venlafaxin abzusetzen (bzw ganz langsam auszuschleichen). Die Story dürfte ich hier mehrmals erzählt haben. Es ist de facto ein verdammter fucking Entzug. Ja, Heroinentzug ist sehr wahrscheinlich deutlich schlimmer, aber ich habe mich dennoch elendig gefühlt und nach 2 Tagen abgebrochen. Es ist grausam gewesen und wenn man mal im Internet so ein bisschen recherchiert, wird man sehr viele ähnliche Erfahrungen dazu finden.

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Verständnisvoll.

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