Ich arbeite als Softwareentwickler in einer Engineering Firma in Karlsruhe. Wir haben auf drei Standorte verteilt rund 100 Mitarbeiter. Wir sind in der Entwicklung ein kleines Team mit gerade einmal 8-9 Leuten. Das sorgt dafür, dass wir sehr flache Hierarchien haben. Eigentlich macht bei uns jedes alles. Frontend, Backend, Datenbanken, C#/C++/Java, etc.
Grundsätzlich vertreiben wir selbst Softwareprodukte die weiterentwickelt werden, in denen Fehler korrigert werden müssen und ab und zu machen wir auch kleine Auftragsarbeiten für größere Kunden. Unsere Abteilung leben vor allem vom Lizenzverkauf und der Softwarewartung. Kunden sind vor allem im Bereich Chemie, Gas ud Öl zu finden. Allerdings sind wir gerade dabei unsere Kundenstamm auszubauen und gehen jetzt auch verstärkt in die Logistikbranche (denn wer weiß wie lange das mit Öl und Gas noch so läuft…). Größter Kunde: Ein sehr großer deutscher Chemiekonzern mit vier Buchstaben
Ich habe mich letztes Jahr mal so aus Spaß bei drei größeren Unternehmen (alle > 500 Mitarbeiter) in der Region beworben. Hatte 2 Zusagen. Habe beides abgesagt. Ich stelle immer wieder fest, dass ich nicht in einem großen Unternehmen arbeiten will wo ich eine Nummer von vielen bin. Das fühlt sich für mich immer so an als wäre man leicht austauschbar. Für den Chef ist man nur ein Kostenpunkt in der Bilanz. Ich treffe meinen Chef/Geschäftsführer (wenn nicht gerade coronabedingtes Home Office ist ) fast täglich im Flur. Wir quatschen dann oft ein paar Sätze. Alles ist sehr familär und ich weiß, dass wenn die Firma nicht pleite geht, kann ich hier bis zur Rente arbeiten. Das gibt einem erstaunlich viel Sicherheit. Und da wir bis jetzt selbst durch Corona noch kleine Einbußen hatten (auch keine Kurzarbeit), habe ich da gute Hoffnung, dass das auch klappt.
Ich habe auch gar kein Problem über Geld zu sprechen. Vorher kurz zur Bildungsgeschichte: Abi 2011, Bachelor in Informatik (DH) 2014. Seit 2014 festangestellt. Ich verdiene heute ~4.200€ brutto (+ Firmenwagen). Ich bin damit sehr zufrieden auch wenn ich weiß, dass gerade größere Firmen teilweise mehr zahlen (die werfen dann gerne mal so >5000€ in den Raum). Aber für mich steht das Umfeld und das Arbeitsklima immer über dem Geld. Und das gefällt mir da wo ich aktuell bin sehr. Und ganz ehrlich: Als Single ohne Verpflichtungen lebt es sich mit dem Verdienst ganz gut