Heißt kontrovers, dass ich bestimmte Filme mit einem 7-9/10 Score auf IMDB oder 80-100% auf Rotten Tomatoes persönlich eher durchschnittlich oder unterdurchschnittlich bewerten würde (und halt anders herum)?
Gäbe so einige Fälle, wo es mir bei Filmen mit guten Kritiken und Scores so erging. Erwarte aber auch nicht, dass sie mir deswegen unbedingt gefallen werden, nur, dass diese bestimmte Qualitäten tragen, die mich entweder ansprechen oder halt auch nicht.
Ich denke der IMDB Score ist schonmal ein erster Ansatz um zu sehen, wie so die generelle Meinung zu dem Film ist. Oder wenn du einen Hype um einen Film mitbekommst, den aber so gar nicht teilen kannst ist das auch schon kontrovers. Wenn du also was Interessantes hast, dann raus damit!
Ich fand ihn von erster bis zur letzten Minute fesselnd. Unbedingt anschauen.
Tolle Atmosphäre, Soundtrack trägt auch dazu bei, gute Performance nicht nur von Gyllenhaal und wenn man meint, dass man den Film schon ab der fünften Minute durchschaut hat, dann Glückwunsch, aber der Film sollte trotzdem gesehen werden und man muss nicht von dem Film abraten.
The Force Awakens ist für mich ein Film, den ich momentan nicht mehr als durchschnittlich und vor allem nicht als einen treuen Nachfolger der Original-Trilogie sehen kann. Dazu komme ich nicht unbedingt, weil bestimmte Sachen falsch gemacht werden, sondern viel mehr, weil der Film so offen mit seinen Referenzen umgeht, dass der Erzählstrang nicht anders als reißen kann und die Spannung zu großem Teil dadurch leidet. Dabei meine ich die Deja-Vu-Momente, die einen vernünftigen Übergang von der OT zu Force Awakens für mich niemals glaubwürdig machen lässt.
Ich bin mir völlig bewusst, dass dies so als eine Liebeserklärung an die Original Trilogie gedacht ist. Für mich ist es auch nicht abwegig, warum der Film gemocht wird. Ich habe irgendwie erwartet, dass der Film in diese Richtung gehen würde und finde es auch verständlich, warum man das so getan hat. Das alles war aber für mich nicht so unterhaltsam und hat mir beim Gucken viele Fragen und Widersprüche in den Raum zwischen Ep6 und 7 geworfen.
Mittlerweile ist The Force Awakens für mich ein Film der Elemente und Charaktere aus den OT-Filmen mit Widersprüchen in sein Homage-Universum weiterführt und gleichzeitig seine eigenen Charaktere für die weiteren Teile etabliert. So seh ich das OT-Universum und das Ep7-9-Universum als zwei Verschiedene.
Hilft mir dabei dem Film Positives abzugewinnen, wie der tolle Cast oder die Soundabmischung, und ihn vielleicht beim zweiten Anlauf nicht so engstirnig zu sehen.
Ich hab wer weiß was für Plot Twists erwartet, mir die tollsten Sachen augemalt, ein richtig böses Ende ausgemalt, und dann war das alles absolut 0815 gegen Ende. Die ganze aufgebaute Spannung, diese Intenstität, dieses mitten drin Geühl, diese miese Anspannung, was mich in den Sofasitz gepresst hat. Alles war bei mir von 100 auf 0 extrem schnell weg. Schade. Da bin ich nach dem Vorgänger von dem Regisseur “Prisoners” maßlos enttäuscht. Okay, Enemy habe auch ich noch nicht gesehen.
Öhm… echt?
Für mich passt das perfekt zum Regisseur von “Prisoners”. Dieser Film hatte auch echte gute erste zwei Drittel, und fällt dann zum Schluss völlig auseinander, weil er lieber ein 0815-“CSI”-Ende mit Krimi-Twist machen wollte, anstatt das komplexe Geflecht das er zuvor aufgebaut hatte zu erhalten.
Womit ich gleich zu einem weiteren Beitrag dieses Threat komme:
“Prisoners”! Unglaublich überbewertet. Hätte gut sein können, wenn das Ende nicht so schlecht und überkonstruiert absurd wäre. Der Film hätte komplexe Themen bearbeiten können, entschied sich aber, das ganze für einen absurden “Twist” zu opfern. Schade.
Den Twist am Ende bei Sicario kann man natürlich kritisieren. Die Rache-Aktion von Alejandro hätte möglicherweise nicht noch sein müssen, dort hätte das Motiv “Wiederherstellung der Vorherrschaft des kolumbianischen Medellín-Kartells” ausgereicht. Nur wollte man ihm wohl noch ein paar Hintergründe mit auf dem Weg geben als nur der emotionslose Auftragskiller des Kartells zu sein, mit dem die USA zusammenarbeitet. Selbst fand ich das Geflecht nicht mal komplex, da es ziemlich Nahe an die Realität rankommt - und auch mehr weniger bekannt ist. Auch in anderen Regionen auf der Welt. Auf der einen Seite das mexikanische Kartell, welches an der Grenze Probleme macht und in den USA Geld verdient. Auf der anderen Seite einige amerikanische Behörden, die eben mit anderen Leuten zusammenarbeitet, um die Kontrolle zu behalten.
Für mich war es ansonsten eine stringent erzählte Geschichte. Emily Blunt agiert mehr oder weniger als ahnungslose Beobachterin, die einfach in die dunkle Welt des Drogen-Krieges hinein gerät. Der Krieg wird eben nie sein Ende finden. Daher würde mich interessieren, welches Ende für euch denn sinniger gewesen wäre? Der Boss ist nun Tod. Jetzt ist das Medellin-Kartell wieder an der Macht in der Region. Bis einer von Manuel Diazs Leuten die Geschäfte übernimmt oder ein anderes Kartell dort die Macht in Anspruch nehmen will. Der König ist tot, lang lebe der König. Im Gegensatz zu anderen Filme im Genre, hat man hier richtig tolle Bilder und Sound. Keine Schwarz-Weiß bzw. Gut-Böse-Konstellation und irgendein Super-Agent, der das Kartell von unten bis oben komplett vernichtet.
Ich fand Prisoners von der Atmosphäre und auch der schauspielerischen Leistung sehr gut und funktioniert für mich als Thriller. Natürlich wird hier eine komplexe Geschichte aufgebaut - ähnelt schon ein wenig ans True Detective. Das Labyrinth und die Schlangen ähneln schon sehr an Carcosa, The Yellow King und den Symbolen. Es wird schon etwas mysteriöses bzw. nicht-erklärbares suggeriert. Also kann man am Ende sowohl bei Prisoners und auch True Detective mit der Auflösung unzufrieden sein. Ob er nun absurd ist - es kommt eben darauf an, was man erwartet. Was wäre die Alternative zu einer Crime-Story geworden. Eine wahrhafte mysteriöse und unerklärliche Geschichte was dort nun mit den Kindern bzw. Frauen geschah, kann genauso ins Absurde führen.
Genau das.
Eine Sache in TFA ist mir allerdings arg auf den Magen geschlagen.
SPOILER
Und zwar die „Rolle“ von R2D2, der schon fast als deus ex machina die Lösung für die Luke-Schnitzeljagd herbeizaubert. Es wirkte einfach plump in den Film hineingedrückt und war absolut vorhersehbar. Bäh. Doof
Ich würde jetzt nicht hingehen und den Film verteidigen, denn für mich ist Kunst eine persönliche Sache, die man entweder mag oder nicht, also wie gesagt, das ist nur meine Meinung und es ist auch schon ne ganze Weile her, dass ich ihn gesehen habe, vielleicht verklärt Nostalgie da ein bisschen was.
es wäre schön, wenn ihr eure (kontroversen) meinungen etwas weiter elaborieren könntet. einfach nur unpopuläres in den raum zu stellen finde ich als leser ein bischen langweilig.
inwiefern benötigt meine aussage weitere erläuterung?
ein einzeiler mit „film x ist doof“ empfinde ich als nicht sehr interessant, weil dem leser die gründe, die zu dieser unpopulären meinungsbildung führten, gänzlich unbekannt sind. das zum beispiel ist mir zu wenig:
vielleicht willst du dich aber auch nur an meiner wortwahl aufhängen.
Man muss nicht alles ausführen, wenn einem was nicht gefällt oder doch gefällt, während viele das widerum dann mies finden. Mich nervt das sogar manchmal bei Kino+, wenn die ewig lange herum reden, und nicht wirklich auf den Punkt kommen bzw. ein anderer nur mit anderen eigenen Worten das wiederholt, was schon lange gesagt wurde.
Ich fand ja Waterworld total gut … Wird ja auch von alle Medien total niedergemacht. Trotzdem gefällt mir die Story rund um die Smoker sehr gut. Hat was von Mad Max im Wasser
Habe gerade die Toplisten von anderen Bohnen durchleuchtet. Häufig dabei war auch ‘Drive’.
Nachdem ich dem Film vor ca. 3 Jahren gesehen habe, ohne jegliche Erwartungshaltung oder Vorwissen, war ich doch ziemlich enttäuscht. Es war einer der sehr seltenen Fälle in denen mich ein Film stellenweise sogar richtig wütend gemacht.
Gerade die Momente zwischen den Hauptfiguren sind in meinen Augen einfach schrecklich. Ryan Gossling wartet in Dialogen unnatürlich und unerträglich lange bis er einen Piep von sich gibt. Seine Antworten wirken dann schon belanglos. Das wäre nicht so tragisch wenn er es schaffen würde seine Emotionen anders zu transportieren (z.B. durch Mimik, Gestik). Leider kommt da für mich garnichts rüber. er gleicht in meinen Augen eher einer Schaufensterpuppe.
In diesem Zusammenhang denke ich gerne an die Rolle des Leon (Leon- der Profi). Hier schafft Jean Reno es, der sehr schweigsamen Figur durch seine Mimik eine Tiefe zu verleihen der es keiner Worte gebraucht (sagt man das so?). Wenn sich der Charakter weder durch Dialoge, noch durch Mimik oder Gestik ausdrücken kann geht einfach alles verloren was eine interessante Figur für mich ausmacht. Daraus resultiert auch eine sehr aufgezwungen wirkende Liebesgeschichte die in einem sehr kitschigen Helden-Moment gipfelt (Fahrstuhlszene).
Was mich ebenfalls sehr gestört hat: Ich hatte beim Schauen durchgehend das Gefühl, dass der Regisseur hier unbedingt einen Arthaus-Film machen möchte. Als würde er versuchen dem Film dadurch künstlich Glanz und Substanz zu verleihen, weil er daran scheiterte sie in seinen Figuren unterzubringen.
Grundsätzlich wirkt auf mich beim Film einfach so ziemlich alles unnatürlich und aufgezwungen, was es mir nie ermöglicht hat richtig in den Film einzutauchen. Ich habe mir aber vorgenommen dem Film eine weitere Chance zu geben und ihn mir demnächst mal anzuschauen, auch wenn es mich etwas Überwindung kostet. Es sind ja ein paar Jahre vergangen und vielleicht sehe ich jetzt etwas, was ich damals nicht sehen konnte.