Hier soll es um eure Gedichte, song- bzw. raptexte und andere kreativen Ergüsse gehen.
Ungeachtet wie tiefgründig oder oberflächlich ich mich mit der Rapkultur befasse, fühle ich mich dieser Musik verbunden und das wird sich für den Rest meines Lebens auch nicht mehr ändern. Geschrieben habe ich bisher selten und der Text den ich posten möchte, weißt auch noch einige strukturelle Schwächen auf, beispielsweise werden (in der Regel) vier mal vier Takte geschrieben, also ein sog. Sechszehner. Genauso sind manche Zeilen zulang, was das treffen des Taktes schwierig gestalltet, aber um rumreiten auf Fehler und Schwächen soll es hier nicht gehen. Kreativität hat auch etwas damit zu tun, es einfach fließen zu lassen.
Bei dem Text kann ich für mich aber schon klare Stilmittel erkennen, beispielsweise des Konzeptsongs, klare und saubere Bilder usw. Entstanden ist das Ding, weil ich mich auch für fernöstliche Philosophien interessiere, und weil ich einen Hang zum Battlerap und competitiveren Spielen habe. In Zukunft soll es wieder mehr um persönliches Zeug gehen, oder Battlerap, weniger solche geschliffenen Inhalte. Naja.
„Dunkelheit macht sich breit, nur der ergraute Himmel lässt erahnen was vorsich geht/
Wir stehen in einem, dimmerndes Licht spendenen Fackelkreis/
Die einzigen Zeugen sind die heulenden Böen, die Waldlichtung ist windgepeitscht/
Völlig gleich, was für Umstände und Faktoren, jeder Mensch begegnet sich auf Augenhöhe/
Ein Zeichen von Respekt sich zu verneigen/
an deinen zittrigen Händen erkennt man wer es ernst meint von uns beiden/
Vielleicht bist du auch nur ein Geschäftsmann und kein Samurai/
Wie dem auch sei…/
Es gibt kein entkommen, nichts wird dich mehr retten/
Es ist Gelassenheit und Ruhe die meinen Metabolismus durchströmt/
wie das allerreinste Bergquellwasser die Gebirgsketten/
Unter meiner vernarbten Brust schlägt ein,
schwarzer Stein, der Blut pumpt durch die Gefäße/
Es fließt zu meinen unter Spannung stehenden Händen, die einen mit einem Lederriemen
umwickeltendem Holzstab, in einem sicheren, kraftvollen Griff festhalten/
langsam und atmosphärisch ziehe ich,
die voluminöse, in regenborgenfarben schimmernde Klinge, sie gleited aus der Scheide/
begleitet von einem markerschütterndem Klang, ein Gleichnis sind Todesschreie/
Sie ist mit Gravuren verziert, mit Runenwörtern veredelt/
Sie erstrahlt in vollem Glanz, als ob du deiner Liebe des Lebens begegnest/
Du Schande, dein Schwert ist rostige Massenproduktion/
und es ist ein lumpiger Kimono der dich ummantelt/
mich hingegen eine tiefrote Aura, die entbrennt über meinem schlichten, schwarz/weissen Trainigsanzug/
Man sieht an deiner Haltung, trotz vieler Fehler lerntest du wenig hinzu…/
Es geht los! Aufschrecker, mentale Explosion/
der Pulst steigt, als die mit säuseldem Pfeifen, von Meisterhand geschmiedete Edelskunst
klirrend aufeinanderschmettert, so wie Gegensätze in Disskusion’/
hitzige Gemüter, ein aggressiver und dynamischer Kampf entfacht/
aufblitzende Funkenwellen,
die man noch aus hunderten Metern Entfernung erspähen kann, durchzerren die Nacht/
Meine Klinge zieht leuchtende Schlieren und fließt durch Raum und Zeit/
So sieht sie aus, die Ästhetik des Krieges/
Überraschung, Sohn/
Rap beeinhaltet viele Wahrheiten wie bei Rashomon/
Bei son’nem starken Fluchtreflex bekommst du Muskelkrämpfe/
Monochrome; Feuerwolf, nicht abzuschütteln wie Urängste/
Meine weissen, eiskalten Augen haben ihr Ziel im Fokus/
verfalle in eine rauschähnliche Tobsucht/
Staub wirbelt auf als ich, wie im Zeitlupenmodus/
durch deine Extremitäten schneidt’, leicht wie bei einer Obstfrucht /
Die Nahtoderfahrung nimmt dich in einen klammernden Würgegriff wie Korruption den Globus/
Entrüstet lässt du dein Katana fallen als würden Beziehungen enden/
Ich hab es geahnt, denn eine Schlange war dein Meister/
hinterhältig ziehst du das vergiftete Messer welches versteckt war im Halfter/
deiner Holzschuhe, durch die gegend fuchtelnd und taumelnt, versuchst du, mehr und mehr erblindend mich zu erdolchen/
entlassetet schreite ich leichtfüßig zur Seite wie Harfenspieler/
Der erlösender, kraftvolle Gnadenstoß durchbohrt deinen Solarplexus/
Ein ohrenbetäubender Klang als deine Wirbelsäule Knackt/
als dein Körper erschlafft und zusammensackt/
trete ich dich mit Wucht in den Dreck/
Ein letztes mal murmelst du unverständliches kauderweltsch bevor/
der vorbeiwehende Kirschblütenblättertanz trägt deinen Geist gen Himmel empor/
kein verlangen danach große Reden zu schwing/
Reflektier den Kampf so wie die Klinge die Umwelt/
Auf dass auch jede weitere Schachfigur unter ihr Umfällt/
pack’ meine Sachen um auch weiterhin melancholisch das Land zu durchstreifen/
mit endlosem Schweigen, begleitet von traurigen Geigen/
Monochrome, erkaltete Seele die für die Kriegskunst brennt.“
und jetzt seid ihr gefragt, holt eure mal- und bastelsachen raus und legt los.