Eure zuletzt gesehene Serie/Staffel/Episode? I

11.22.63

[Mit dem Buch kann ich die Serie nicht vergleichen, da ich es nicht gelesen habe]

Ich muss zunächst mal gestehen, dass ich aus irgendeinem irrationalen Grund recht niedrige Erwartungen an das Productionvalue der Serie hatte (vielleicht weil die Serie von Hulu produziert ist oder ich relativ wenig dazu bisher gehört hatte); das war aber auf jeden Fall unbegründet, ich fand den ganz Look and Feel der Serie, und somit hauptsächlich das 60er Jahre Setting, nämlich mehr als gelungen (und sogar besser noch als z.B. bei ‘Goliath’ von Amazon). Die Prämisse ist halt superspannend (mit interessanten Prämissen haben Filme & Serien grundsätzlich bei mir schon immer halb gewonnen) und speziell in den ersten Folgen war ich schwer begeistert. Das Gefühl für die andere Zeitepoche, verbunden mit dem SciFi-Element und diesem immer leicht mitschwingenden Gefühl von Bedrohung ist ne tolle Mischung.

Schauspielerisch konnte mich vor allem der Schauspieler von Lee Harvey Oswald überzeugen, der die Figur naiv, unsympathisch und schön creepy spielt. Franco macht seine Sache im Großen und Ganzen gut, bei emotionalen Szenen stößt er aber auch teilweise an seine Grenzen. Da ich ihn eigentlich ganz gerne sehe, hat mich das jetzt allerdings nicht groß gestört (sind auch nur sehr wenige Szenen). Die Nebendarsteller sind auch durch die Bank weg sehr gut besetzt.

Was ich ein bisschen schade fand, ist, dass die Serie im weiteren Verlauf sich – für meinen Geschmack – ein bisschen zu sehr mit “Nebenkriegsschauplätzen” aufhält. Ich hätte mir da eher gewünscht, dass man noch mehr von den Möglichkeiten, die die Prämisse ja eigentlich bietet Gebrauch macht und mehr alternative Täter verfolgt (es gibt ja unzählige kreative Ideen dazu) und die verschiedenen Auswirkungen in den jeweiligen Szenarien durchspielt (murmeltiermäßig).
Aber insgesamt war die Serie, so wie sie sie gezeigt haben, auch in sich sehr schlüssig und hat sich auch gut getragen über die 8 Folgen. Kann ich auf jeden Fall empfehlen.

Als absolute Highlightszene will ich noch kurz die Szene erwähnen, wo der andere “Zeitreisende” ihm erzählt, wie er gezwungen ist, sich den “Loop”, in dem seine Tochter ertrinkt, immer wieder “anzutun”, obwohl er es nie verhindern kann. Die fand ich einfach brutal, aber gleichzeitig so nachvollziehbar und toll gespielt. Einfach Gänsehaut pur!

7/10

Jerks zu Ende geschaut, für gut befunden - verdient definitiv eine zweite Staffel.

Dann hab ich mir auf meiner Forschungsreise durch den deutschen Serien-Dschungel noch 3 Folgen von Charité gegeben. Im Vergleich zu You Are Wanted fiel mir sofort auf, dass man hier eine genauere Vorstellung davon hat, worum es geht und wo die Reise hinführen soll. Nichts verläuft ins Leere, jede halbwegs wichtige Figur hat auch einen Arc.

Die Dialoge wirken zum Teil sehr affektiert, allerdings kann man das mitunter auf die Zeit (1888), in der das Ganze spielt, zurückführen. Einige Gespräche waren dennoch schlimm, gerade am Anfang, wenn man krampfhaft versucht Exposition (also jegliche Informationen, die für den Zuschauer zumindest potenziell wichtig sind) in die Dialoge zu hämmern, die dadurch kaum unnatürlicher sein könnten.

Die Atmosphäre wird durch viele Zeitlupen-Mood-Shots aufgebaut. Die Serie schafft es ganz gut, eine etwas düstere, raue Grundstimmung zu vermitteln. Dazu trägt auch das Gebäude selbst bei, das eher verdreckt als steril ist und innen durch ein sehr gedämpftes, gelbliches Kunstlicht beleuchtet wird. Visuell spielt das natürlich nicht annähernd in der gleichen Liga wie The Knick, ist aber trotzdem echt okay.

Alles schön und gut also, aber ich weiß trotzdem noch nicht, ob ich die Serie zu Ende schauen werde. Da es sich um einen Multiplot handelt, springt man zwischen vielen Charakteren hin und her, sodass einige ziemlich flach bleiben bzw. von keinem ein wirklich komplexes Charakterbild gezeichnet wird.
Ausschlaggebend ist aber, dass es die Geschichte einfach nicht schafft eine dramatische Höhe zu erreichen, die so wirklich mitreißen kann. In der Drehbuch-Dramaturgie heißt es im zweiten Akt immer “raise the stakes” und ich glaube das ist das Hauptproblem - nach 3 Episoden ist die Hälfte der Serie erreicht und es gibt immer noch keine richtige Fallhöhe.

Am Ende hab ich die Serie zumindest meiner Mutter empfohlen, für die ist Charité wahrscheinlich auch gedacht.

Ist im Buch sehr ausführlich. Stephen King fokussiert sich teilweise zu sehr auf Sadie und Jake´s Beziehung. Die vier Jahre Vorarbeit und Vorbereitung in Derry und Dallas zur Verhinderung sind ca. 700 Buchseiten von 1300. Die Konsequenzen werden wegen der Beeinflussung der veränderten Zeit auf gerade mal 5 Seiten als Nebensätze erwähnt.

1 „Gefällt mir“

Broadchurch Staffel 3 Episode 1

Richtig gute Folge, die mich nach wenigen Minuten wieder voll gefesselt hat. Was Crime angeht, gibt es aktuell einfach nichts besseres. Eine Sache hat mich allerdings ein klein wenig gestört: Was ein Zufall das genau Beth die “Beraterin” des Opfers wird. Das war mir etwas sehr plump.

Ist mir auch negativ aufgefallen, das hätte man geschickter lösen können, aber mal abwarten, was sich darum so entwickeln wird.

Sehr schade, dass es keine vierte Staffel geben wird.

You Are Wanted - Folge 4

Jetzt ist eigentlich der Zeitpunkt gekommen, wo ich so eine Serie dann wohl nicht mehr weiterschauen würde. Hier sind es Gott sei Dank nur noch zwei Folgen, aber eine Serie mit noch mehr Episoden wäre jetzt für mich abgesetzt.

Erstmal muss ich nochmal meinen Frust auslassen, dass die Ermittler einfach nur langweilig sind. Die Jansen guckt immer noch halb-böse und gequält in die Kamera und lässt dumme Sprüche los (z.B. “Es gibt immer einen Haken.”). Dafür ist sie so cool, dass sie im Revier raucht.

Siebert hat kein Asthma, aber schafft es auch nicht den Schweighöfer zu bekommen. Ist schnell außer Atem der junge Herr. Schießt da auf ihn, keine Ahnung ob das nun Warnschüsse waren oder er ihn wirklich schon treffen wollte. Und die Kollegin Dogan guckt auch immer nur verzweifelt rein und bekommt irgendwelche Aufgaben. Letztendlich passen die beiden Ermittler gut zusammen: Langweilig und unfähig.

Über die “Verfolgungsjagd” am Ende möchte ich gar kein Wort verlieren. Das war ebenso langweilig in Szenen gesetzt. Es muss nun kein Alarm für Cobra 11 sein, aber besser als in Zeitlupe von vier Fahrzeug verfolgt zu werden, die dann nicht die Treppe hochfahren können…

Das Beste kommt zum Schluss:

[spoiler]Tom Beck ist der Bösewicht? Herrlich. Wenn jetzt nicht noch ein 24-Twist kommt, ist dies der Hauptgrund warum es mich nicht weiter interessiert. “Hey, lass uns im Food-Court treffen.” “Hey Lukas, ich bin es.” Also noch uninspirierter hätte es nicht sein können.

Das Tom Beck ggf. noch in Erscheinung tritt war mir irgendwie klar. Aber so? Der hat vorher nicht mal Profil bekommen. Der war nur der Kerl, der mit der Frau zusammenarbeitet und sie trifft. Mehr nicht. Hätte genauso der Kerl sein können, mit dem sie dann schläft… Daher nicht mal ein Schocker, dass das jetzt der Gegenspieler ist. Naja.

[/spoiler]

1 „Gefällt mir“

Missing Verzweifelt gesucht

Zweite Staffel fertig und die dritte begonnen. Die übersinnliche begabte FBI-Agentin (eigentlich der Seriengrund) wurde zur super süßen, schnuckligen, tollpatschigen Nebenfigur degradiert.

Sämtliche Klischees und 08/15 Plottwists sowie (mal wieder, wie Blindspot S2) eine verschwenderische Lovestory. Das schlimmste war wohl Gloria Reuben (Emergency Room) durch eine aggressivere Rolle zu ersetzen.

Legion Staffel 1 Episode 1

Was eine erste Folge. Ich wusste leider schon einiges über die Serie, was die Spannung etwas raus genommen hat. Doch auch mit diesem Wissen, war das eine grandiose erste Folge, die mir einen der krassesten Gänsehautmomente seit langem beschert hat. Filmtechnisch spiel die erste Folge unglaublich gut mit den Erwartungen und Sehgewohnheiten. Alles was ich bisher gesehen habe, gefällt mir unglaublich gut und ich bin gespannt wie es jetzt weiter geht.

Iron Fist (Die komplette Staffel 1)

Also ich schau ja viele Serien erst auf dem zweiten Screen nebenbei und wenn sie mir gut gefallen wandern sie auf Bildschirm 1 und ich schau sie aktiv.
Diese Serie blieb auf Bildschirm 2 :^P

Story etwas konfus, die meisten Charaktere uninteressant und die Kampfszenen haben mich auch nicht abgeholt.
Der Hauptcharakter ist leider auch irgendwie ein Waschlappen. Neeeee, weiß nicht.

So richtig gut gefallen hat mir eigentlich nur Ward Meachum der ne interessante Charakterentwicklung durchläuft. Den würde ich positiv hervorheben.

Sorry, aber wie soll eine Serie denn überzeugen, wenn Du sie gar nicht wirklich schaust?

1 „Gefällt mir“

^

Legion Staffel 1 Episode 2-7

Und schwupps 6 Stunden später habe ich alle bisher erschienen Folgen durchgesuchtet.
Was für eine geile Serie. Bisher dachte ich, dass mit DareDevil der Höhepunkt des Machbaren im Genre der Superhelden-Serien erreicht wurde, aber Legion setzt all dem noch mal kräftig einen drauf, wie man es eben auch vom Showrunner von Fargo erwarten mag.
Die Serie wirkt allgemein wie ein Mix aus X-Men, Clockwork Orange und Twin Peaks. Die Kreativität dieser Serie ist echt beispiellos. Sie schafft es coole Aktion Szenen, Musical-Nummern und Drogentripp ähnliche Sequenzen in einander zu verweben, ohne dabei peinlich oder albern zu wirken. Im Gegenteil wird man eher mitgerissen von traurigen Momenten, fühlt mit bei schönen oder lacht auch mal ehrlich bei den herrlich lustigen Momenten.
Das liegt vor allem an der überragend guten Leistung der Hauptdarsteller. Viele wechseln, logisch in der Story erzählt, von sympatisch über bemitleidenswert hin zu verhasst und munter wieder zurück. Hier überzeugt wirklich jeder und lässt einem immer mal wieder einen Schauer über den Rücken laufen.
Trotz durch diese Ambivalenz ausgelösten gefühlten dutzenden Mindfuckmomente in jeder Folge, bleibt die Serie doch klar fokussiert und weiß immer wo sie hin will. Eine wirkliche Kunst diesen Spagat so meisterlich hinzubekommen.
Es braucht zwar schon eine vernünftige Aufmerksamkeitsspanne um keine wichtigen Elemente zu verpassen, doch wenn man diese besitzt, erwartet einen wohl die beste Geschichte in Sachen Superhelden, die es gibt. Mich haben die bisherigen 7 Folgen jedenfalls besser abgeholt und gefesselt, als jeder der Filme des Marvel Universums und ich kann das Finale mit der nächsten Folge kaum noch erwarten.

/edit: Einzig das Budget für die Special-Effects könnte man für die nächste Staffel etwas höher drehen. Meist waren sie echt super, aber vereinzelt gab es auch echt trashige (Stichwort: Tote Soldaten von Division 3)

2 „Gefällt mir“

Bildschirm 1 wird ja bekanntermaßen von RBTV blockiert :kappa: (will ich hoffen)

kenne das. und hab das bei der serie auch 80% der Zeit so gemacht. Ist einfach nicht überzeugend genug gewesen und wenn ich die nur hätte gucken sollen ohne mich nebenbei noch mit irgendeiner Kleinigkeit zu beschäftigen, hätte ich direkt abgeschaltet…

1 „Gefällt mir“

Zum X-ten mal Friends durchlaufen lassen.

Beim Zocken oder Arbeiten lass ich gerne mal was nebenher laufen, und da bietet sich so ein umfangreiches Werk wie die 10 Staffeln Friends förmlich an. Immer noch gut und für mich eine der besten Sitcoms.

Mr. Robot S01E01

Spannendes Thema, toller Hauptdarsteller & interessante Figuren.

Ich bleib dran :supa:

Das habe ich schon gelesen:D

Aber ich bin wirklich neugierig, wie das funktioniert, eine neue, dir unbekannte Serie nur nebenbei laufen zu lassen.
Du bekommst doch nur die Haelfte mit.

Aber hey, ist ja deine Sache :gunnar:

Ich sage dir das gleiche was ich @DoctorYoshi vor Monaten gesagt habe: Tu es!

Zu Befehl, sehr gerne :nicenstein:

1 „Gefällt mir“

Wenn ich dich heut Abend frage wie du das Staffelfinale der ersten Staffel fandest, will ich ein"Fantastisch!" hören.

Mein letzter Rutsch durch eine Staffel war Vikings 4.2.

Die Staffel hat mich durch einige Episoden wieder positiver gestimmt, da ich Staffel 3 und 4.1. in der Summe eher so semi gut fand. Auch wenn ich mir von Vikings immer alles angucke, hab ich seit S01E01 immer das Gefühl, das könnte man eigentlich noch besser machen. Für mich ist das eine Serie der zweiten Reihe, zu gut produziert für den Durchschnitt, zu viele Abzüge in den Topnoten um der Champions League der Serien agieren zu können. Teilweise sehr viele Längen, plötzliche sinnbefreite Charakter- und Storytwists und Füller die oft gezwungen wirken. Vikings ist auch die erste Serie bei der ich mir nicht verkneifen kann bei jeder Sexszene genervt die Augen zu rollen und die Szene zu skippen, weil es meistens absolut sinnlos bei den Charakteren eingefügt ist um irgendwas in der Story oder den Beziehungen zu ändern. Trotzdem gefallen mir viele Elemente der Serie. Athelstan am Anfang als Verbindungspunkt für die Mythologie der Wikinger für den Zuschauer (und seine Zweifel dabei), das Darstellen religiöser Erfahrungen, eine Reihe interessanter Charaktere (dafür im Gegenzug einige vollkommen bescheuerte), und viel Liebe zum Detail bei der Ausstattung (auch wenn sicher nicht alles vollkommen korrekt ist).