Fand ich auch wieder ein gutes MoinMoin, wie eigentlich alle von RBTV zu dem Thema
Eins ist mir aber dabei aufgefallen worüber ich nie nachgedacht habe: Ich habe es so verstanden, dass Fabian sinngemäß gesagt hat, dass der Name unter den Umständen und in Kombination mit dem Logo und der ganzen Ignoranz Seitens der Geschäftsleitung usw. auch nicht geht. In dem Fall verstehe ich das.
Aber: Mir ist dann erstmals bewusst aufgefallen, dass es hier in der Gegend ein recht großes und bekanntes „Weingut Mohr“ gibt, natürlich auch mit angeschlossenem Restaurant usw. bei kurzer Recherche ist mir erstens aufgefallen, dass die ein komplett unverdächtiges Logo haben, es aber unfassbar viele Firmen und Geschäfte usw. in Deutschland gibt die eben Mohr heißen, wohl zum ganz großen Teil ebenfalls wegen dem Namen des Inhabers oder Gründers. Findet ihr die sollten sie allesamt umbenennen oder ist wirklich nur die Kombination mit rassistischer Symbolik scheiße? Ich bin mir da gerade echt unsicher
Wenn jemand mit Nachnamen Mohr heißt, oder gar “Neger” dann ist das ja einfach so. Solange man dann nicht eben wie der Dachdecker so ein Symbol dazu macht, finde ich persönlich daran nix verwerfliches.
Ich seh’s wie @anon39622057: Für seinen Nachnamen kann ja niemand was und ich finde komplett legitim, seine Firma so zu nennen, wie man eben heißt. Das ist ja nicht rassistisch. Das wird’s dann halt erst mit entsprechendem Logo - und wie im Fall des Dachdeckers dann mit der absoluten Ignoranz, daran was ändern zu wollen.
Ich konnte allerdings gerade nicht raus finden ob die Besitzer des Weingutes immer noch die Familie Mohr ist. Wenn nicht (wie im Falle der Brauerei, neben allem anderen dort) ist eine Umbenennung aber alleine schon der Pietät wegen nicht so unangebracht, also finde ich gerade so spontan, aber wie gesagt bin mir da selbst unsicher und meist auch eher deiner Auffassung, dass man nicht alles so streng sehen, bzw. realistisch bleiben sollte.
Das Ganze ist im allgemeinen ja ein spannendes Themenfeld: Wie gehen wir in unserer jetzigen sensibilisierten Gesellschaft mit Logos, Buchcharakteren, Namen ect um, die bei Einführung als unbedenklich galten?
Beispiel: Der Anfang von Jim Knopf (Oh ein Baby, ein schwarzes Baby. Es ist offenbar ein N…) oder Pipi Langstrumpf mit ihrem Vater. In wie fern muss da aktiv was geändert werden (Logo-wechsel bei Sarroti, Umänderung zu Schokokuss)? Wo kann man Dinge als Ausdruck der Zeit bestehen lassen und ggf mit Hinweisen Versehen zur Aufklärung versehen(zum Beispiel in Büchern?).
Reicht es bei der Brauerei, wenn sie ihr Logo ändern und so den Kontext zum Namen lösen oder sollte das Unternehmen zur Namensänderung bewegt bzw gezwungen werden?
Fragen über die man sich im Allgemeinen mal Gedanken machen sollte, die auch gerne mal in einer ähnlichen Talkrunde wie dem HelloHomeoffice weiterführend besprochen werden könnten. Gerade dieser strukturelle bzw “alltägliche” Rassismus ist etwas wo wir alle noch viel lernen können und müssen.
Es ging spazieren vor dem Tor ein kohlpechrabenschwarzer Mohr
Aus dem Struwwelpeter, wie will man das ändern? Man muss es ja auch im Kontext der Zeit sehen und zum Ende ist es ja sogar genau das Gegenteil eines rassistischen Textes.
Solche Stellen meine ich u.A und @PerfectPatrick hat da ja auch einen Ansatz von WB aufgeführt.
Wo MUSS was geändert werden? Wo ist es möglich Dinge zu ändern? Wo können nur einordnende Worte angeführt werden?
Zumal das Gesetz es vorschreibt, dass im Unternehmennamen der eigene Name vorkommen muss, wenn es sich um eine Personengesellschaft bzw. Einzelunternehmen handelt.
Bei solchen Sachen denk ich mir immer, wie würde ich es denn finden wenn es stattdessen “Judenschnitzel” oder “Negerschnitzel” heißen würde.
Sehe eh nicht so richtig ein, wieso irgendwelche Essensbezeichnungen “Bestandsschutz” haben sollten. Sagt man halt Schnitzel in Paprikasoße. Problem solved.
Zigeuner ist halt auch einfach ein Schimpfwort, welches auf rassistischen Grundlagen basiert.
Das ist die Art von Rassismus, also Zigeuner zu sagen, die so unterschwellig ist, obwohl man selber nie von sich sagen würde, man sei Rassist. Das ist das, was Lurchi oben meinte, wo wir alle dran arbeiten müssen um genau das aus dem Sprachgebrauch zu streichen. Siehe auch Schokokuss.
Ich versteh was du meinst. Und ich will ihr auch nichts unterstellen. Ihr ist scheinbar nur nicht bewusst was diese, wenn auch lieb gemeinte und ihrer Meinung nach positive Zuschreibung, für Auswirkungen auf die Lebensrealitäten von Sinti und Roma haben (in Bezug darauf wie wir sie als Gesellschaft betrachten und worauf wir sie damit reduzieren) kann und es daher problematisch ist, weil es Sinti und Roma eher weiterhin schadet als dass es ihnen hilft.