Titel: Heat
Thema: Sounddesign
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 170 Min
„Heat“ von Michael Mann aus dem Jahr 1995 gilt als Meisterwerk. Immer wieder wurde der Film erwähnt. Sei es bei Videos zu Action, zu Heist oder etwas allgemeiner zum Thema Schnitt oder Autorenfilme. Nun … Gesehen habe ich ihn bestimmt irgendwann mal, aber scheinbar nur nebenbei im TV oder so. Damals war ich so zwischen 14 und 18 Jahre alt. Zuerst wollte ich, da er meine erste Assoziation bei dem Thema war, “Ex-Machina” nochmal schauen, aber ich habe mich für einen Film entschieden, den ich quasi noch nicht geschaut habe.
“Heat” Crime-Drama, das die Geschichte zweier Männer und deren Crew erzählt:
Neil McCauley, ein professioneller Dieb, und Vincent Hanna, ein ehrgeiziger Polizist. Während McCauley und seine Crew auf einen großen Raubüberfall hinarbeiten, beginnt Hanna, ihnen auf die Spur zu kommen. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder, und es entsteht ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel
Die Kameraarbeit ist bemerkenswert und trägt maßgeblich zur visuellen Kraft des Films bei. Besonders aufgefallen ist mir die häufige Verwendung von Totalen, Halbtotalen und Halbnahen. Auch bei den Actionszenen schafft dies eine eindrucksvolle räumliche Tiefe. Das lässt Filme, die stark geschnittene Szenen mit Nah-, Groß- und Detailaufnahmen nutzen, um Wirkung zu entfalten, alt aussehen. Hier sieht man, wie ich finde, dass Action auch Wucht haben kann, wenn nicht alles super schnell geschnitten und herangezoomt ist. Ja, und auch Zeitlupen sind nicht zwingend notwendig.
Die Handlung in ihrer gesamten Komplexität zu erfassen, finde ich schwierig, da vor allem die Hauptcharaktere sowohl eine Beziehung untereinander, als auch mit sich selbst, dem Rest der Crew und auch noch ihren Liebsten haben. Ich denke jeder Zuschauer wird sich seine Aspekte rausnehmen und einiges Anderes als Randerscheinung wahrnehmen.
Die Musikuntermalung, in Kombination mit künstlich eingefügten Geräuschen, ist äußerst gelungen und unterstreicht die Dramatik und Spannung des Films. Als einzelnes, aber nicht einziges Beispiel nenne ich die letzte Szene des Films. Die fand ich sowohl optisch, als auch akustisch brillant. Das Sounddesign von „Heat“ ist ein essentieller Bestandteil, der das Visuelle des Films auf ein höheres Niveau hebt und ein immersives Filmerlebnis bietet. Der Film beinhaltet mehrere intensive Action-Szenen und ruhige, atmosphärische Momente. Das Ziel, dem Zuschauer durch das Klangerlebnis ein Eintauchen zu ermöglichen, wurde meiner Meinung nach erreicht. Die akustische Gestaltung der Schießereien mag erstmal ein wenig seltsam wirken, da scheinbar direkt die Klänge vom Set verwendet wurden. Jedoch fand ich diesen speziellen Sound realistisch und kraftvoll. Gleichzeitig wurden die ruhigen Szenen mit subtilen Umgebungsgeräuschen unterlegt, um die Atmosphäre zu verstärken und eine emotionale Verbindung herzustellen. Negativ aufgefallen ist mir, dass, meiner Meinung nach, die Lautstärke der Sprache im Verhältnis zu niedrig war. Das kann allerdings auch immer an der DVD, dem Soundsystem des Einzelnen etc. liegen. Der Film war ja schließlich für das Kino gemacht.
Letztlich kann man sagen, es sei ein Heistfilm und gut, aber ich habe selten so viel Interesse an den Figuren eines Films dieses (Sub)genres gehabt wie bei “Heat”. In diesem Bereich kann man durchaus von einem Meisterwerk sprechen. Übergreifend finde ich das allerdings nicht. Dementsprechend und weil ich tatsächlich nach fast 3 Stunden doch sagen musste, dass es mir insgesamt etwas zu viel von allem war……
3,5 von 5 und ein Herz für die Langhaar-Perücke von Val Kilmer.