Film-Themen-Challenge: Part 3

Die Liste scheint an sich ziemlich gut, ich möchte aber betonen das Godzilla Minus One kein Remake von Godzilla ist.

Das Thema gefällt mir.

Dass ist richtig. Ich habe da auch nur einmal grob drüber geschaut, da waren auch Listen bei, welche noch mehr Reboots aufwiesen oder Filme, die nichts miteinander zu tun haben. Daher die Bitte: Einfach vorher am besten nochmal für den Film im speziellen recherchieren, wie es sich da verhält :wink::blush:

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Thema #70: Ungesehene Filme (ausgewählt von @spameule )
Film: Mutantes: Punk Porn Feminism von Virginie Despentes
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 109 Minuten
Wo gesehen: DVD

…diesmal schon am Tag, an dem ich den Film auch geschaut habe… :beanfriendly:

Wie der Titel bereits verrät ists eine Doku über Punk, Porno und Feminismus. In den Köpfen vieler passen die letzten beiden Punkte nicht zusammen, doch genau darum geht es hier: „sex-positive feminism“, wie es die interviewten Frauen selbst benennen. Prostitutierte und Pornodarstellerinnen werden von der Gesellschaft ausgegrenzt oder gar kriminalisiert, gerade auch von Männern, die andererseits die Zielgruppe und überhaupt erst der Grund sind, weshalb diese Berufszweige existieren. Die interviewten Frauen hier wehren sich allesamt dagegen, als Opfer angesehen zu werden, zumindest die Ausübung ihrer (ehemaligen) Tätigkeit betreffend. Sie sind feministische Aktivistinnen, Autorinnen, Wissenschaftlerinnen, eine Dozentin für Sexualwissenschaft, eine ehemalige Polizistin und vieles mehr.
Zum Teil ists eine „talking-heads-doc“, in der die Frauen von ihren Geschichten und Beweggründen berichten, es gibt aber auch einige Aufnahmen von Demos, Aktionen, Auftritten (bspw. fem. Punkbands, Erotiktänzerinnen) und natürlich auch reichlich Ausschnitte aus feministischen Pornos. Später wird auch noch Queerness und Transgender thematisiert, außerdem auch SM.

Es war auf jeden Fall ganz interessant, allerdings wurde es irgendwann ein bisschen zu ausgedehnt und auch etwas repititiv. Eine halbe Stunde weniger hätte dem Film mMn gut getan, in der zweiten Hälfte hab ich dann doch etwas zu oft auf die Laufzeit geschaut. :schade:

2,5/5 Umschnalldildos (es wird mir glaube ich immer ein Rätsel bleiben, was geil daran ist, einen solchen zu lutschen oder den selbst umgeschnallten gelutscht zu bekommen - ich mein… es ist Gummi, Kunststoff, Glas, Metall, whatever. Andere Verwendungsmöglichkeiten sind klar, aber Fellatio? Nee…)

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Thema : Ungesehene Filme - Physisch (ausgewählt von @Drake4849 )
Film: Papillon
Regie: Franklin J. Schaffner
Erscheinungsjahr: 1973
Laufzeit: 151 Minuten
Wo geschaut: BluRay

Papillon kommt ins Gefängnis in der französischen Kolonie, und will ausbrechen. Er hat sich auch mit Fälscher Dega angefreundet. Knochenharte Arbeit, Alligator fangen, Betrug beim Fluchtversuch, Brutalität, Einzelhaft in Dunkelheit, der nächste Fluchtversuch … das Gefängnisleben ist hart.

Der Film hat mich nicht so richtig abgeholt. Mir waren die beiden, trotz der absolut tollen schauspielerischen Leistung von Steve McQueen und Dustin Hoffmann, einfach zu egal.

Außerdem hatte ich mehrfach das komische Gefühl, dass der Film die wichtigen Stellen nicht zeigt, oder zu früh weggeschnitten hat. Auch die Einzelhaft wird zwar einerseits brutal gezeigt, aber andererseits haben das andere Filme oder Serien viel besser hinbekommen - also auch die Monotonie zu zeigen, und noch mehr vom Wahnsinn, nur mit den eigenen Gedanken allein zu sein.

Und na ja. Ein Film, der sehr lose auf einer angeblichen Autobiographie basiert, von der aber inzwischen bekannt ist, dass sie auch erfunden, oder zumindest von vielen Gefangenen zusammengeklaut wurde. Der echte Papillon hatte anscheinend einen ziemlich bequemen Job vor Ort, und war auch nie auf der Teufelsinsel. Ist ja eigentlich nicht schlimm, aber irgendwie … keine Ahnung. Passte irgendwie ins Bild davon, dass ich den Film nicht so ausgewogen fand von Handlung und Pacing her.

Also versteht mich nicht falsch, es ist kein schlechter Film. Aber es ist halt kein Dark Souls Shawshank Redemption. Er hat mich einfach nicht so erreicht.

3,5/5

PS - jetzt weiß ich natürlich auch, welchen Film ich für das nächste Thema gucken werde :slight_smile:

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Thema : Ungesehene Filme - Physisch (Bestimmt durch @UnclePhil )
Film: Moon
Regie: Duncan Jones
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 97 Minuten
Wo geschaut: Blu-Ray

Handlung:
Allein sein, was dass heißt hat Sam Bell in den Vergangenen fast drei Jahren auf dem Mond erfahren. Dort arbeitet er als einziger Mensch in einem Bergwerk, wo Rohstoffe abgebaut werden. Sein einziger Kommunikationspartner vor Ort und gleichzeitig auch Assistant ist der Computer GERTY.

Nun ist es bald Zeit, dass sein Vertrag endet und er wieder zurückkehren kann, doch dann passiert ihm ein Unfall und er entdeckt, dass er da doch nicht der einzige Mensch auf dem Mond ist. Wenn es nur diese Erkenntnis wäre die dass größte Problem an der Sache wäre…

Fazit:
Man merkt dem Film auf jeden Fall sehr an, dass er Independent ist, ein Film aus der Zeit musste ja zudem noch mit viel weniger Budget auskommen als heutzutage. Es gibt nur wenige Kulissen, viel wird auch nur aus verschiedenen Winkeln heraus gesehen und da bietet sich sowas wie eine Mondbasis natürlich auch an. Draußen gibt es in Form der Mondfahrzeuge einiges an CGI zu sehen, was für das Alter des Filmes aber auch erstaunlich ordentlich aussieht.

Story technisch muss man bei dem Film wirklich aufpassen, dass man alles mitverfolgt. Wenn einem dies gelingt, kann man aber durchaus Spaß daran haben. Am Ende fehlte mir so ein wenig die umfassende Auflösung, aber das ist bei dem Film dann auch irgendwie in Ordnung, wenn manches im Wagen bleibt, so passt es auch auf die Geschichte des Films besser.

Am Ende konnte ich auf jeden Fall eine filmische Lücke bei mir schließen, was ich auf jeden Fall positiv sehe.

3,5/5 Punkten

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Thema #70: Ungesehene Filme (ausgewählt von @Cooliogrey)
Film: Triangle of Sadness von Ruben Östlund
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 147 Minuten

Ein junges Model-Pärchen findet sich in einem traurigen Dreiteiler, aus dem erweiterten Trinkgeldgespräch in „Reservoir Dogs“, einer „Jackass“-Folge in „Titanic“ (oder wars andersrum?) und „Cast Away“, wieder.

Ruben Östlund, mal ausnahmsweise ein neuer Regisseur, von dem ich ab seinen Kurzfilmen bis heute alles gesehen habe, also hat sich das gut angeboten, seinen neuesten Film mal anzuschauen. Leider bin ich der Meinung, der Regisseur war in seinen sozialexperimentellen Filmen am Anfang seiner Karriere (Involuntary, Play) eher stärker unterwegs als die Teile, die dann angefangen haben, die Preise abzuräumen. Die Experimente sind die gleichen geblieben, eingebettet hat er sie aber in immer länger werdende Spielfilme.

Der hier hat mir aber wieder besser gefallen im Vergleich zu „The Square“ (was ehrlicherweise aber wohl auch einfach damit zu tun hat, dass das Thema viel interessanter war als diese pure, sperrige Kunst- into Sozialkritik). Hier gibt es die Themen mit dem Holzhammer serviert, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss, gerade bei den Themen hier, kann subtil auch mal zu subtil sein, der Gefahr entledigt sich der Film mal ganz schnell.

Den ersten Teil von dem Film mochten viele wohl nicht so, da geh ich überhaupt nicht mit, fand ich mit das Beste am Film. Das war voll der alte Östlund aus seinen Anfangsfilmen, mit diesen eigentlich gedachten Alltagsproblemen, nur laut ausgesprochen. Da ich Schauspieler und Schauspielerin (Charlbi Dean ist schon vor der Premiere mit 32 Jahren gestorben. Wusste ich nicht. Sehr traurig, ruhe in Frieden) auch nicht kannte, hat das auch diesen früheren Laientouch aus seinen Filmen gehabt – toll.
Auch der Anfangsteil auf dem Schiff ist gut, danach gibt es immer noch vereinzelt starke (und vor allem auch lustige, ist würde ich sagen bisher sein lustigster Film, was ja auch schonmal was ist) Szenen aber auch manches, wo eben wieder die Sache viel zu lang und sperrig wird (ähnlich wie bei „The Square“). Kotzszenen in allen Ehren, aber da hätte es auch die Hälfte getan und am Film hätte sich genau nix geändert (außer für alle, für die das natürlich das Lustigste ist :D).

Ein offensichtlichst, kapitalismuskritischer Film, der ganz Ruben-Östlund-Like auch wieder ein paar interessante: Was-würdest-du-tun-Fragen stellt (das kann er wie kaum ein anderer Regisseur in allen seinen Filmen). Der aber auch recht sperrig daherkommt und wenn du die Goldene Palme gewonnen hast, dann kann man sich auch schlecht davor wehren mit den ganz Großen verglichen zu werden und ein „Parasite“ spielt in einer ganz anderen gesellschaftlichen Liga – nieder mit den zu guten Filmen! Zwischen 6 und 7.

7 von 10 Gänge

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Beim rewatch musste ich leider feststellen, dass das viel kürzer ging als beim ersten anschauen :beansad:

Mochte den insgesamt sehr gern (4,5/5 :eyes: ), ich fand den teil auf dem Schiff aber auch am besten.

Thema: Ungesehene Filme (ausgewählt von @boodee)
Film: Bleeder von Nicolas Winding Refn
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 97 Minuten

Handlung
Im Zentrum der Geschichte stehen Leo und Lenny, die beide gerade ihre eigenen Beziehungsgeschichten haben und nebenbei gut befreundet sind. Leos Freundin Louise ist schwanger, was ihm nicht gefällt und was sie zu spüren bekommt. Lenny ist ein schüchterner Filmfan, der sich in Lea verguckt hat, die er versucht kennenzulernen.

Meinung
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Insbesondere seine Entwicklung, die ich doch etwas überraschend fand. Ich mag generell gerne Filme, die eher unglamuröse Lebensrealitäten zeigen, bei denen man nie so recht weiß, ob man die Charaktere sympathisch finden soll und die ihren Fokus mehr auf die Figuren als auf eine schnelle Handlung legen.

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Thema #70: Ungesehene Filme ( ausgewählt von @Mostahsa)
Film: Der Rausch von Tomas Vinterberg
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 117 Minuten

Martin arbeitet als Lehrer an einer Oberschule. Doch nun fühlt er sich erschöpft und ausgebrannt. Einige der Schüler und Eltern würden sogar gern, dass er die Schule verlässt. Daraufhin nehmen Martin und drei seiner Kollegen an einem Experiment teil. Nach der Promille-Theorie wollen sie ihren Alkoholpegel konstant hochhalten. Zu Beginn sind die positiven Auswirkungen noch deutlich zu spüren. Doch das riskante Experiment bringt schon bald fatale Folgen mit sich.
Ich schiebe den Film schon lange mit mir her und bin froh ihn gesehen zu haben. Er ist zwar sehr anstrengend von den ganzen aussagen und Sachen die im Film passieren, aber er hat mir ganz gut gefallen von der Geschichte.

4/5 Alkoholleichen

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Thema #71: Remake oder Original
Film: Cabin Fever
Regie: Travis Zariwny
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 99 Minuten
gesehen auf: primevideo

Ich hab letzte Woche erst das Original gesehen und kann deshalb ganz gut vergleichen, die Handlung ist wirklich nahezu 1:1 die selbe. Nur hat man ein paar andere Hintergründe eingebaut, die heutzutage bei Twens natürlich zum Alltag gehören wie Handy, Gaming und Internet, was es aber natürlich in der Cabin alles nicht gibt.
Das sind alles Gründe, weshalb man das Remake eigentlich nicht gebraucht hätte. Man hat jetzt einige männliche Nebenfiguren zu Frauen gemacht, keine Ahnung warum, ändert ja nichts ob der Deputy weiblich oder männlich ist oder der Typ von Mann oder Frau beim spannen erwischt wird.
Die Figur Bert war im Eli Roth-Film schon sehr sehr anstrengend, aber hier ist das nochmal viel schlimmer. Und irgendwie sahen die Wunden damals besser aus, dafür ist hier die Hundeszene intensiver.

An sich ist es einfach eine moderne Version des alten Stoffes, aber so ganz bedrückend und aussichtslos wirkt es nicht mehr, dafür ist mir vieles zu clean und die Darsteller weniger glaubhaft.

2/5

Hier zum Vergleich meine letztwöchige Review zum Original

Zusammenfassung

Ich find den nach wie vor ganz cool, die Idee der Verbreitung des Virus und wie er dann auftritt ist interessant und das sieht sogar nach weit über 20 Jahren heute noch gut aus.
Ja, die Teenager sind sehr klischeebehaftet und absolut End-90er bis Anfang 00er und heute zündet vielleicht auch nicht mehr jeder Spruch, aber das macht der Horror wett.
Der Beginn des Schlussakts bis zum Krankenhaus ist natürlich arg inszeniert, das macht Eli Roth ja gerne, aber die letzten Szenen wissen zu gefallen.

10 „Gefällt mir“

Thema: Remake oder Original
Film: Death Race 2000 (DT: Frankensteins Todesrennen)
Regie: Paul Bartel
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 80 Minuten

Wir schreiben das Jahr 2000 und befinden uns in den vereinigten Provinzen von Amerika ca. 20 Jahre nach dem 3. Weltkrieg.
In diesem totalitären Staat findet jedes Jahr ein Autorennen um Leben und Tod zur Bespaßung des Pöbels statt, angeführt vom Veteranen und Publikumsliebling Frankenstein (David Carradine) und seinem ärgsten Konkurrenten Joe „Machine Gun“ Viterbo (Sylvester Stallone).
Neben den lächerlich aufgemotzten Todesmachinen, die als Fahrzeugen dienen, wird der Wettbewerb noch durch Bonuspunkte für überfahrene Passanten aufgewertet.
Und ganz nebenbei versucht noch eine Gruppe von Freiheitskämpfern das Rennen zu sabotieren.

Harte Action, Splatter, nackte Tatsachen, Roger Cormans Trash-Schmiede steht einfach für höchste Qualität, wenn es um kompetent inkompetent inszeniertes Exploitationkino geht.
Ich hätte nicht erwartet so eine gute Zeit mit diesem Film zu haben, aber diese Mischung aus zynisch übertriebenen Worldbuilding, blutiger Action, stumpfer Comedy und mit Holzhammer vorgebrachte Medienkritik hat sich als riesiger Spaß herausgestellt.
7,5/10

Neu verfilmt wurde diese Trashperle übrigens 2008 von Paul W. S. Anderson u.a. mit Jason Statham.
Ich kann mich zwar nur noch dunkel an den Film erinnern, bin mir aber relativ sicher, dass ich das Original jederzeit vorziehen würde.

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Titel: 12 Geschworenen
Thema: Remake oder Original
Erscheinungsjahr: 1957 (also Original)
Laufzeit: 96 Minuten
Plattform: Digitaler Kauf

Ich habe mich immer gefragt, warum ausgerechnet dieser Film ein Remake brauch? Immerhin haben wir hier wohl die Mutter aller Kammerspiele und der Film ist einfach noch immer fesselnd und spannend. Die veränderten Dynamiken zu beobachten und das Bewusst werden dass es hier um ein Menschenleben geht, wird vielleicht auch nicht alt. Natürlich toll gespielt und auch die Hitze die im Raum herrscht, kommt dank der Kameraarbeit und der daraus folgenden Enge sehr gut rüber. Zweifellos ein Klassiker.

9/10

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Ich gebe dir da mehr oder weniger Recht, aber auch das Remake ist unglaublich stark und 40 Jahre später kann man das auch mal machen, das Original hat von mir 5/5 das Remake 4.5/5, also top gemacht, ein wenig Staub entfernt und in die 90er versetzt. Friedkin als Regisseur mit Leuten wie Jack Lemmon, James Gandolfini, Armin Müller-Stahl, Courtney B. Vance uvm. Der funktioniert auch super.

Titel: The Great Gatsby
Thema: Remake oder Original
Erscheinungsjahr: 2013 (also Remake)
Laufzeit: 142 Minuten
Plattform: Digitaler Kauf bei Google TV (hatte aber auch die 4k bluray die komischerweise nicht richtig funktioniert hat)

Der wenig erfolgreiche Autor Nick Carraway verlässt den Mittleren Westen und kommt im Frühjahr 1922 nach New York City. Es ist eine Zeit von lockerer Moral, glitzerndem Jazz und den Königen des Schwarzhandels. Auf der Jagd nach seinem eigenen amerikanischen Traum begegnet er dem mysteriösen Millionär und Party-Veranstalter Jay Gatsby. Schnell findet er heraus, dass Gatsby in die Cousine Carraway’s verliebt ist. Der junge Autor wird in die Welt der Superreichen hineingezogen.

Schöner Film zu den Superreichen das richtig gut von Tobey Maguire und Leonardo DiCaprio gespielt wurde. Das Ende war sehr verstörend aber auch am Ende echt schön mit der Message.

3,5/5 Superreiche

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Thema #71: Remake oder Original
Film: CODA (Remake von „Verstehen Sie die Béliers?“)
Regie: Siân Heder
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 111 Minuten
Gesehen auf: AppleTV+

Ruby Rossi steht kurz vor dem Abschluss der Schule. Sie ist außerdem CODA (child of deaf adults). In Ihrer Familie sind beide Eltern, sowie der ältere Bruder gehörlos.

Und die Familie verlässt sich beim alltäglichen Leben sehr darauf, dass Ruby immer da ist und immer übersetzt. Ruby hat aber auch eigene Träume, ist verliebt in einem Jungen an der Schule und möchte gerne Sängerin werden. Und dann ist da noch das Mobbing.

Da Vater und Bruder auf einem Fischkutter arbeiten und die Arbeit immer schlechter bezahlt wird, geht es der Familie wirtschaftlich auch nicht so gut und es stellt sich die Frage, ob Ruby Ihre Wünsche für die Familie hintenan stellt. Vor allem da gerade die Mutter ihre Tochter nicht gehen lassen möchte.

Ich bin bei diesem Coming-of-Age Drama mit ein paar Comedy-Elementen etwas zwiegespalten. Das ist alles in allem eigentlich ein sehr guter Film. Die Schauspieler, die Gehörlose darstellen sind tatsächlich gehörlos. Sie sind aber eben keine hilflosen Wesen, sondern ganz normale Menschen, die eher mit der Ignoranz der „normalen“ Leute kämpfen.

Die Familie wird sehr sympathisch rübergebracht und die Darsteller sind klasse, allen voran die der Ruby.

Was mich an dem Film allerdings ein bisschen stört ist die Art der Inszenierung. Der Film hat praktisch eine Liste von Checkboxen, die regelrecht abgehakt werden müssen. Das ist ein bisschen schade und eigentlich auch unnötig.

Da ist das Mobbing gegen Ruby, gegen Ihren Bruder, die wirtschaftliche Notlage der Eltern, der Konflikt von Ruby zwischen der Arbeit beim Fischfang und den Musikstunden, dass die Eltern angeblich Ihre Leidenschaft für das Singen nicht verstehen, nur weil diese taub sind. Und auch der Umstand, dass es eben nicht das erste Drama dieser Art ist (nur jetzt mit gehörlosen Eltern!).

Alleine die Szene, in der Ruby mal keinen Nerv auf den Fischkutter hat und lieber mit Ihrem Freund zum Schwimmen geht. Aber das ist genau der Tag an dem eine Kontrolleurin der Lebensmittelaufsicht mitfährt und der Kutter auch noch von der Coast Guard überprüft wird. Wie immer bei zufälligen Zufällen, die sich zufällig am selben Tag stapeln.

Für sich genommen ist CODA ein wirklich guter Film, das muss man anerkennen, aber der ist auch stellenweise ziemlich formelhaft.

4 von 5 „Schwimmen verboten“ Schilder

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Thema: Remake oder Original
Film: The Hitcher von Robert Harmon
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 98 Minuten
Wo gesehen: Prime Video

Ich hatte seinerzeit nur das Remake mit Sean Bean gesehen, was für mich aber nur ein okayer Film war.
Das Original hingegen hat mich da deutlich mehr überzeugt.

Der junge Jim (C. Thomas Howell) soll einen Wagen von Chicago nach Californien überführen und befindet sich auf dem Highway in the middle of nowhere. Während eines Regenschauers nimmt er einen Anhalter mit, der sich ihm als John Ryder (Rutger Hauer) vorstellt. Kurze Zeit später beginnt für ihn ein unvorstellbarer Horrortrip.

Ein Horror-Thriller im klassischen 80er-Stil, der mit simpler Story daherkommt, dafür aber klar mit gutem Pacing, Action und Spannung von Minute 1 und einem furchterregenden, abgebrühten, intelligentem Bösewicht punktet. Einige Szenen sind (klassisch 80er) ziemlich Gaga, was aber verkraftbar ist.

3,5/5 explodierenden Tankstellen

12 „Gefällt mir“

Wir haben auch schon wieder Freitag. Ich freue mich auf ein spannendes Thema von @Mostahsa .

4 „Gefällt mir“

Morgen ist die Verleihung der Goldenen Palme von Cannes, kann es ein anderes Thema geben?

Schaut einen Film, der einen großen Preis von Cannes gewonnen hat (sind neben Goldenen Palmen noch ein paar andere Kategorien dabei). Diese Liste ist dabei sehr schön, ein Mix, wovon einiges verfügbar ist und aus allen möglichen Zeiten und Genres.
Wie immer viel Spaß.

https://letterboxd.com/lukas1999/list/cannes/

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Titel: Ringu
Thema: Remake und/oder Original
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 96 Minuten

Ringu (1998) ist ein stilprägender Horrorfilm, der auf subtile Weise unter die Haut geht. Im Vergleich zum US-Remake The Ring wirkt er reduzierter, aber konsequenter in seiner Wirkung. Was mir schon mal gut gefällt ist, dass ich hier nicht quasi angeschrien werde und nicht regelmäßig mit den Augen rollen musste wegen peinlicher Jumpscares.Allerdings muss ich auch direkt sagen, dass ich das Remake wirklich nur noch ganz geringfügig in Erinnerung habe. Deshalb habe ich ein paar Szenen auf Youtube nachgesehen und auch mal eine KI befragt (z.B. “Ist der Hauptcharakter in beiden Versionen Journalistin?”)

Die Protagonistin Reiko ist Journalistin, doch sie tritt früh als ernsthafte Ermittlerin auf, die das Übernatürliche nicht in Frage stellt. Das ist wohl ein Unterschied zur westlichen Version, in der erst mühsam an die Existenz des Fluchs geglaubt wird. Diese kulturelle Selbstverständlichkeit gegenüber dem Paranormalen, die ich als Europäer nur vermuten kann, verleiht Ringu eine eigentümlich ruhige, aber bedrückende Atmosphäre.

Visuell arbeitet das Original mit einem körnigen, fast dokumentarischen Look, der stark an die VHS-Ästhetik der 90er erinnert. Dabei fand ich es jedoch auch teilweise echt schwer zu erkennen, was auf dem Video gezeigt wurde. Der Fluch des Videobands fügt sich glaubhaft in seine Welt ein. Im Remake hingegen dominieren digitale Klarheit, kühl-blaue Filter und cineastisch inszenierte Schockmomente. Manchmal wirkungsvoll, aber weniger organisch und leider bei mir oft ohne Wirkung verpufft. Auch die moralische Entscheidung im Finale zeigt Unterschiede, denn während Reiko in Ringu ihren Vater anruft, um damit ihren Sohn zu retten, indem der Vater das Video ansieht (hoffentlich hab ich das richtig verstanden) betont The Ring stärker den persönlichen Überlebenswillen und vermeidet klare Aussagen zur Weitergabe des Fluchs.

Insgesamt wirkt Ringu stiller, doch nachhaltiger. Es gibt Längen, besonders im Mittelteil, und die Darstellungen wirken teils unterkühlt oder zu theaterhaft, vor allem bei Nebenfiguren wie Reikos Sohn oder dem Vater Sadakos. Dennoch ist der Film atmosphärisch dichter als das Remake. Die legendäre Szene, in der Sadako aus dem Fernseher steigt, ist im Original subtiler inszeniert und dadurch sogar verstörender, wie ich finde. Keine laute Inszenierung, sondern körperlose Stille, die lange nachhallt. Bezüglich Sounddesign spreche ich auch noch ausdrücklich meine Anerkennung aus. Das funktioniert klasse.

Auch wirtschaftlich war Ringu ein Erfolg: Mit einem Budget von rund 1,5 Millionen US-Dollar spielte er weltweit etwa 19 Millionen ein und gilt heute als einer der einflussreichsten J-Horror-Filme. Außerdem ist er für mich ausnahmsweise mal einer der sogenannten Kultfilme, die ich auch selbst ziemlich gut finde, obwohl ich ihn erst 2025 das erste Mal gesehen habe. The Ring wurde mit rund 250 Millionen Dollar weltweit deutlich erfolgreicher und aufwendiger produziert, doch das Original überzeugt mit mehr innerer Konsequenz und symbolischer Dichte.

Unterm Strich erhält Ringu von mir 3,5 von 5 Sternen und ein gerne angehängtes Letterboxd-Herz. Ein halber mehr als ich vermutlich The Ring geben würde. Aber um das tatsächlich zu machen, müsste ich den nochmal gucken. Was jedoch wahrscheinlich nicht passieren wird. Trotz kleinerer erzählerischer Schwächen beeindruckt die rohe, unaufgeregte Art des Originals stärker als das visuell aufpolierte Remake. Der Horror kommt nicht aus dem Effekt, sondern aus der Struktur und genau das macht ihn bei mir so wirksam.

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Titel: The Last Man on Earth
Thema: Remake oder Original
Regie: Ubaldo Ragona und Sidney Salkow
Erscheinungsjahr: 1964
Laufzeit: 87 Minuten
Wo geschaut?: Prime Video

Basiert darauf irgendwie die TV-Serie? Ne, die hat nur den gleichen Namen, im deutschen wurde der Film auch unter anderem unter dem Titel „Ich bin Legende“ veröffentlicht oder auch „The Last Man on Earth - Die wahre Legende“. Ja, da klingelt es wohl dem meisten, dieser Film basiert auf der Buch-Vorlage von „I am Legend“, welche zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Streifens, gerade einmal gut zehn Jahre alt war. Bei Amazon Prime (wo ich den Film gesehen habe), hat der den wahnsinnig kreativen Namen „The Last Man on Earth – Der Beginn der Legende“. Gesehen habe ich ihn auch auf Englisch. Es gibt zwar deutsche UT aber die Qualität davon ist so schlecht, ich habe sie dann doch lieber ausgemacht, die englische Tonspur ist zum Glück einigermaßen gut zu verstehen.

Somit handelt es sich hier nicht zwingend um ein klassiches Remake aber in diesem Fall ist es die Original-Buchverfilmung, welche dann ja von den weiteren Verfilmungen recht ähnlich nachgemacht wurde. Darum würde ich einfach in meinem Review auch einmal meinen Fokus auf die Unterschiede zwischen dieser Verfilmung und der mit Will (not I am) Smith (not Legend) vergleichen.

Handlung:
Grundsätzlich ist die Handlung viel näher dran an der Buchvorlage. Hier sind die infizierten auch mehr den Vampiren wie der Buchvorlage näher und wirken weniger wie Zombies, weil sie doch immer noch irgendwie zumindest eigenmächtig kommunizieren können. Die Familiengeschichte der Hauptfigur ist hier ebenfalls näher am Buch, weil seine Angehörigen durch den Virus versterben und nicht durch einen Hubschrauberunfall. Auch die Rolle des Hundes ist hier wesentlich anders. Allgemein spielt viel der Handlung innerhalb des Hauses von Robert und wir sehen lediglich zum Anfang und ganz am Ende eine größere Szene draußen. Allgemein wird der Film auch durch einen Flashback, der noch einmal auf die Familiengeschichte zurückweist sehr geteilt, was das Pacing sehr komisch macht. Diesen Teil fand ich mit aber noch am besten weil er sehr viele Erklärungen für Teile der Handlung bietet, welche durch den vom Monolog des Hauptcharakters gepräpten Film, nicht so wirklich sonst hervorstechen würden.

Fazit:
Als weitere Verfilmung gibt es noch „Der Omega-Mann“ welcher die Story nochmal etwas abändert, eventuell würde ich mir den irgendwann auch nochmal anschauen. Mir hat die Original-Verfilmung aber wesentlich besser gefallen als die Version von 2007, klar es ist wesentlich kleiner und es ist auch ein wenig hözern gespielt manchmal. Aber dennoch hat dies mehr Charme und erzählt im ganzen eine bessere Geschichte die in sich auch so abgeschlossen ist.

3/5 Punkte

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