Damit man es auch hier mitbekommt. Budi hat unter diesem Moin Moin auf YouTube ein langes Feedback geschrieben. Hier als Zitat
Daniel Budimanvor 1 Tag
Moin,
ich bedanke mich aufrichtig für die Art und Weise, wie Ihr alle hier in den Kommentaren mit den unterschiedlichen Themen umgeht. Meist sachlich öffnen sich hier unterschiedlichste Meinungen, Positionen, Sorgen und Gedanken, und die Wenigsten tun genau das, was hier im MoinMoin aus mir rausgeplumpst ist: Sich gegenseitig ohne Chance auf ein echtes Gegenüber anzuschreien.
Danke, dass auch viele sich die Zeit genommen haben, ebenso Ihre Gedanken niederzuschreiben. Ich bin mit einen Misch aus Angst, Sorge, aber auch einer gewissen (rein persönlichen) “Erleichterung” alle Kommentare bisher durchgegangen und überlege mir derzeit, wie ich am Besten mit allem umgehen kann. Und auch sollte. Es wäre irgendwie falsch, all diese Gedanken im Äther verpuffen zu lassen. Es wäre ebenso falsch und ein Widerspruch, ließe ich mich jetzt selbst “nur” auf Kommentare aus “einem Lager” ein. Um diese aus meiner Sicht zu widerlegen, zu entkräften oder sie kopflos zu überschreien. Auch wenn es mir persönlich unfassbar schwer fällt.
Gedanken von sonst vielleicht weniger lauten Menschen wurden hier niedergeschrieben und natürlich lassen sich diese schnell auf die eine oder andere Seite schieben. Ich wurde sowohl von Links als auch von Rechts beschuldigt, Partei für das Gegenüber genommen zu haben. Oder eben keine “echte” Meinung geäußert zu haben.
Das dies aber genau die Position ist, die ich hiermit einnehme. Ich will wieder nach rechts und links schauen können und gucken, aus welcher Richtung ich überfahren werde. Aber die Straße überqueren können. Das MoinMoin war nicht geplant, aber ehrlich. Und shit ja, auch das hier poltert gerade einfach so raus.
Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder alles für sich und sein persönliches Umfeld tun sollte, um aus dieser allgemeinen Scheiße wieder rauszukommen. Das wir insgesamt als Gesellschaft wieder besser sein können und auch müssen, als sich jagende, verteidigende, verfolgende Dramaturgen, die jede Tat entweder aus der Opfer-, Verfolger- oder Täter-Rolle heraus rechtfertigen, zu sein. Das wir es wieder schaffen, alles von jedem aus ihrem jeweiligem Umfeld, mit ihrer jeweiligen Historie und ihrer jetzigen Lebenssituation erkennen zu wollen und für etwas einzustehen, was für alle ist. Das wir Zeichen für einander und nicht gegeneinander suchen und finden. Das Leute mit Privilegien ihre Privilegien nutzen, um sich nicht abzuschotten sondern sinnig Teil der Gesellschaft sind.
Mir geht es auch um das Privileg, diese Zeilen zu schreiben und andere lesen zu können. Mir geht es darum, mit was auch immer, auf welcher Plattform auch immer, im Sinne der Gesellschaft zu handeln, zu schreiben, zu lesen oder zu tanzen, und für die Gesellschaft und nicht gegen sie zu sein. #wirsindhoffentlichmehr
Lasst uns keine Zeit mehr in Diskussionen verschwenden, welches Zeichen welche Qualität für welche Seite hat. Lasst uns nicht bewerten, ob irgendwer besser oder schlechter ist, weil x oder y. Bitte lasst uns irgedwie, irgendwann, aber immer wieder und immer weiter füreinander Zeit nehmen. Und bitte lasst uns mit diesem Wahn und dieser Krankheit des Nazitums anerkennen und ein für alle mal heilen. Und wenn es noch so lange dauert.
ach man.
Bitte bleibt weiterhin so aufmerksam und achtet auf Euren Ton. Vielen Dank.