So unnötig finde ich die Diskussion um die Sprache nicht. Es gibt ja wie gesehen auch andere Möglichkeiten sprachlich zu inkludieren ohne das Binnen-I.
Schriftlich hab ich wie gesagt auch kein Problem mit dem Binnen-I um Sätze abzukürzen. Im Gespräch nehme ich mir dann die Zeit Liebe Kundinnen und Kunden oder liebe Einkaufende zu sagen.
Liebe Einkaufende ist ja ebenso unkompliziert wie Studierende. Es gibt aber leider einfach Wörter bei denen es nicht klappt und damit, was ja sonst mit dem :Innen nicht passiert, nicht-binäre Personen diskriminiert werden.
Klar ist das nur ein kleiner Anteil der Menschen. Aber gerade diese Vielfalt macht uns im Gesamten ja aus.
Ist am Ende einfach nur Gewohnheit. Ich benutzte das Binnen-I inzwischen einfach automatisch. Mache mir da keine Gedanken mehr drüber. Allerdings passiert dafür das Gegenteil. Wenn jemand „Spieler“ sagt, bin ich irritiert und frage mich ob nur die Männer gemeint sind.
Ich finde es gerade als Mann immer schwer sich hinzustellen und zu behaupten das wäre doch gar nicht so schlimm. Ich glaube wenn man von einer Diskriminierung nicht betroffen ist, ist es immer leicht das abzutun und anderen ihre Diskriminierung abzusprechen. Am Ende ist doch eigentlich kein Problem sich ein bisschen umzustellen, wenn andere dafür ein besseres Gefühl haben bzw. sich eingeschlossen fühlen.
Da könnte man ja wieder das Fass aufmachen, dass das generische Maskulin ja auch Alle Identifikationen abbilden kann und somit am einfachsten wäre…
Aber ich hab ja schon gesagt, dass ich bei gegenderter Sprache mit an Bord bin und welche Varianten ich bevorzuge.
So mache ich es und geht es mir auch.
Und perfekt zusammengefasst! Es ist einfach eine Hör-Gewöhnung, so wie es jahrelang üblich und gewohnt war, das „generische Maskulinum“ zu verwenden, werden wir uns in ein paar Jahren über ein Spieler*innen mit gesprochener Pause auch nicht mehr wundern.
Was ja eigentlich ein Witz ist, ich sag ja auch nicht zu allen Thomas obwohl sie vielleicht Kim heißen, weil Thomas ja auch Kims Namen abdecken könnte
Zu sagen man kann sich als Mann nicht hinstellen ist aber auch doof formuliert. Als Mann kann man ja auch diskriminiert werden oder empathisch sein.
Und ich kann das Gefühl von Diskriminierung und den Wunsch nach Inklusion total nachvollziehen und ich bin auch bei vielen Sachen gewillt mich umzustellen.
Beim Sprachlichen fehlt mir da nur das logische Verständnis weil für mich Sprache ein System mit Regeln nach einer gewissen Logik ist. Und in dieser Logik inkludiert „der Arzt“ entweder nur das männliche oder Alle Geschlechter weswegen es mir schwer fällt nachzuvollziehen warum man sich gerade dadurch benachteiligt fühlen kann. Aber hat wie bei vielen Gefühlen auch einfach nichts mit Logik zu tun.
Dein Beispiel macht aber keinen Sinn.
Der Arzt ist eine Nette Frau. Der Arzt ist ein netter Mann. Der Arzt identifiziert sich mit keinem der binären Geschlechtern.
Thomas geht spazieren weil Kim frische Luft mag.
Hoffe du verstehst was ich meine.
Ganz ohne Ironie: Nein tatsächlich nicht.
Das hat niemand behauptet. Man soll nur als Nicht-Betroffener nicht den Betroffenen vorschreiben, was sie zu akzeptieren haben oder was nun diskriminierend gegenüber diesen ist oder nicht.
Sprache ist ein definiertes Konstrukt, definiert von den Sprechenden und keinesfalls in Stein gemeißelt. Sprache soll den Bedürfnissen einer Gesellschaft gerecht werden und nicht andersherum. Der aktuelle Wandel der Sprache ist in meinen Augen Spiegelbild der sich wandelnden Gesellschaft.
Das nennt man dann wohl eine Selbsterfüllende Prophezeiung.
Allerdings verändert sich Sprache andauert. Es ist also nicht neu, dass wir unsere Sprache zum Wohl andere anpassen. Sprache ist nichts statisches. Sie fließt und ändert sich kontinuierlich.
Das sich Sprache verändert stimmt natürlich. Ich finde es aus meiner Logik heraus eben nur merkwürdig neue Wortkreationen zu erfinden obwohl es eben schon Mittel gibt Alle zu repräsentieren. Wie wenn man ein Neues Zeichen für die Addition einführt obwohl es schon das + gibt. Deswegen glaube ich man bringt etwas neues in die Sprache weil man davor die Definition etwas anderen (des generischen Maskulin) geändert hat.
Im Endeffekt wird sich zeigen in welche Richtung sich die gesprochene und die geschriebene Sprache entwickeln und wird sich nicht an meiner Meinung als einzelnen entscheiden.
Das habe ich nie behauptet. Grundsätzlich kann jeder diskrimiert werden aber es ging hier ja expliziet um gendergerechte Sprache. Und da wurden über Jahrhunderte Frauen diskriminiert ob man das als Mann auch so sieht oder nicht, ist dabei erst einmal zweitrangig. Viele Frauen sehen das so und das zählt. Es zählt immer erst die Meinung der Betroffenen/Diskriminierten.
Meine Sätze ergeben trotz generischen Maskulin Sinn, wenn man aber für eine Person zwei Namen verwendet hat der Satz keinen eindeutigen Sinn.
Das ist durchaus denkbar und klingt schon fast nach der Euphemismus-Tretmühle.
Richtig, das muss sich noch zeigen. Ich denke wir sind in bei der Thematik noch in der Phase des Ausprobierens, weswegen es auch so viele Schreibweisen gibt (Spieler_innen, Spieler*innen etc.). Ob, was, in welchem Ausmaß sich welche Variante durchsetzen wird sich wohl erst zeigen müssen.
Das Frauen stärker diskriminiert werden ist mir schon klar. Ich wollte nur nicht, dass es in Richtung Pseudo Totschlagargument geht, Männer können dazu ja sowieso nichts sagen.
Ich war da evtl. etwas vorschnell, wollte dir nichts vorwerfen.
Generell finde ich es schwierig, dadurch dass keiner einheitliche Form besteht und jeder das etwas anders handhabt. Für mich persönlich das Gedern in der Sprache egal, ich fühle mich dadurch nicht diskriminiert.
Schwierig find ich auch die entstehenden Komplexität von Texten. Nicht umsonst gibt es extra Texte in leichter Sprache, die durch ein konsequentes gendern einfach länger und schwerer verständlich werden. Ein Freund hat mich darauf aufmerksam gemacht, weil sein Vater da Probleme damit hat und Texte nicht mehr einfach versteht (Lese- und Rechtschreibschwäche). Soll man in Texten in leichter Sprache, dann auf das gendern verzichten?
Ich finde um da wirklich sinnvoll etwas bewegen zu können, muss ein einheitliches Konzept her, wie auch immer das im Endeffekt aussehen kann. Die bisherigen Ansätze haben bei mir (Achtung hier spreche ich wirklich nur von mir) für mehr Irritationen gesorgt als das bestehende Systeme. Mir ist kein Fall untergekommen, in dem das generische Maskulinum zu Missverständnisse geführt hat in meinem bisherigen Leben. Anders als bei den Gendern der Sprache.
Auch wenn ich persönlich mich dadurch nicht angegriffen fühle, spreche ich das niemanden ab. Die Uneinheitlichkeit finde ich nicht zielführend und die bisherigen Ansätze überzeugen mich nicht. Ich könnte aber auch keine sinnvolle Alternative einfach so nennen.
Nur um Missverständnissen vorzubeugen: ich bin weiblich
Man sollte seine Bubble allerdings nicht mit dem Wandel einer gesamten Gesellschaft gleichsetzen. Für die meisten Menschen ist der Wandel (und war er auch schon immer) dahingehend, dass die Sprache immer einfacher und kürzer wird. Konstrukte wie „Spieler Pause Innen“ laufen dem entgegen. So ist es mittlerweile auch schon zu beobachten, dass manche dann einfach nur „Spielerinnen“ sagen, also ein generisches Femininum verwenden, weil sie die Pause einfach weg kürzen.
Immer wieder etwas neues hinzuzufügen, führt imo nicht zum Ziel. Dass man geschlechtsfokussierte Bezeichnungen, wie Putzfrau ersetzen will, kann ich verstehen. Aber mit Spieler*:;Innen wird man auch langfristig nicht die breite Masse erreichen.