Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

Ach was. Wenn da was passiert konnte man vermutlich im Vorfeld keinesfalls damit rechnen außerdem wollten die paar Jungs doch nur ihre Meinung sagen, was sie ja dürfen und viele Polizisten sehen das ja ohnehin ähnlich. Und während der Randale konnte man nicht einschreiten, weil Rot-rot-grün ja die Polizei in Berlin kaputtgespart hat und zudem würde ihnen dann racial profiling vorgeworfen werden oder ähnliches :kappa:.

Ich denke ein paar von diesen Ausreden werden wir am Montag mit Sicherheit lesen und hören können…

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mMn ist der mensch an kausalitäts- und sinnsuche gebunden.
das ist die art wie wir denken.
deshalb versuchen wir in allem erleben einen großen kausalitäts- und sinnzusammenhang zu sehen.

dazu schenken diese verschwörungsmystiken selbstwirksamkeitserfahrung und geben (zumindest gedachte) kontrolle über das chaotische, unbegreiflich komplexe leben zurück.

und obendrein kann man sich als ein überlegenes individuum fühlen, das den durchblick hat gegenüber der masse der schlafschafe.

das ist zumindest meine erklärung für das phänomen der verschwörungsmystiken und deren anhänger in aller kürze dargestellt.

das hat mMn weniger mit getöteten gehirnzellen o.ä. zu tun. auch wenn man sich mit dieser denke dann wieder den verschwörungsmystikern überlegen fühlen kann.

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Viel ist gelacht worden über die Demonstranten, die am 01. August durch Berlin gezogen sind. Und ihr Bild bot sicherlich einiges Erschreckendes, aber auch unfreiwillig Komisches. Selbst renommierte Journalisten waren sich daher nicht zu schade, in heroischer Manier ein Bad in der pöbelnden Menge zu nehmen – vorgeblich, um das Gespräch zu suchen, mutmaßlich aber vor allem, um die Gefilmten bloßzustellen. Denn derartige Videos klicken sich gut im Netz, und linksliberale Filterblasen, deren größtes intellektuelles Verdienst der letzten Jahre darin besteht, nicht dem Glauben an eine Weltverschwörung anheimgefallen zu sein, können sich inmitten ihrer realpolitischen Machtlosigkeit zumindest an ihrer moralischen Überlegenheit erfreuen.

Mmn liegt der Aufschwung von Verschwörungstheorien in den letzten Jahren u.a am Rückgang identifikatorischer Elemente (sprich: Religion, Nation, Klasse) und dient eben als Auffangnetz zur Einordnung der Person, zur Selbstidentifikation. Gleichzeitig ist es heute so einfach wie noch nie Gedankenmodelle zu verbreiten, egal wie unsinnig, widerlegbar und falsch sie sind.

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möglich.
aber ist schon schwierig nachzuweisen.
wobei die von dir genannten identifikatorischen elemente ja die von mir oben dargestellten funktionen erfüllen.

eine mögliche erklärung ist auch einfach wie du selbst schreibst, dass sich verschwörungsmystiker in zeiten des interwebs 2.0 besser zusammenschließen und austauschen können und obendrein jedes individuum durch die sozialen medien selbst als verbreitungsmedium fungieren kann.

oder platt gesagt: vielleicht fällt es heute nur einfach mehr auf.

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Alles möglich. Ich kann mir gut vorstellen, dass es früher einfach den “Dorfdeppen” gegeben hat mit seiner Schwurbelei. Durch das Austauschen wirken sie womöglich wirklich mehr als sie in Wirklichkeit sind. Nichtsdestotrotz haben diese Leute durchaus eine gewisse politische Relevanz, wenn man bedenkt, wie oft man in der Zwischenzeit über sowas auch im politischen Kontext stolpert.

Denke eher, dass das Korrektiv fehlt. Früher hast du solche Sachen bei Freunden angesprochen, die dich direkt ausgelacht haben, heute kommst du damit an Gleichgesinnte, die sich gegenseitig hochschaukeln.

das bedeutet für mich, dass man gesellschaftlich über den umgang mit sozialen medien nachdenken sollte.

wenn jeder ein verbreitungsmedium sein kann, wie ist es dann um eine journalistische ethik, einem sog. “pressekodex” bestellt?
wollen wir die us-amerikanische definition und bewertung von meinungsfreiheit unbesehen weltweit übernehmen, nur weil die konzerne, die die sozialen medien zur verfügung stellen, mehrheitlich aus den usa kommen usw.?

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Gute Fragen und ich denke, dass der us-Weg der Meinungsfreiheit langfristig nicht der richtige ist. Aber das verlangt eine ausgiebige, faire und insbesondere faktenbasierte Diskussion. Aber das ist halt schwierig, wenn Meinungen als Fakten verkauft und wirkliche, eindeutige Fakten diffamiert werden.

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Was eigentlich total absurd ist, weil es nie einfacher war wirre Verschwörungstheorien zu widerlegen als heute.

Ich glaub das war nur der Grund für das erstarken. Früher hat einer in der Kneipe blödes Zeug geredet und wurde ausgelacht. Heute findet er einen der ihm zustimmt und dann sind es schon zwei die sich gegenseitig bestätigen. Dann kommt der dritte, der das früher nur für Blödsinn gehalten hat, aber wenn jetzt schon zwei dran glauben ist vllt doch was dran. So kommt die Lawine langsam ins Rollen. Dann ziehen die sich noch in ihre Gruppen zurück wo ihnen keiner mehr sagt dass das alles Quatsch ist und es verfestigt sich bis zu dem Punkt an dem sie für rationale Argumente nicht mehr empfänglich sind.

Die getöteten Gehirnzellen begünstigen das ganze bei manchen wahrscheinlich noch. Der alleinige Grund und da gebe ich dir recht, wird es nicht sein.

Ich glaube ein Korrektiv gibt es, die Leute sind nur zu faul es zu suchen oder zu verstehen, weil es meistens keine einfache Antworten liefert.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du das auch sagen wolltest, aber ich finde, dass der Pressekodex und guter Journalismus viel mehr auf ein Schild gehoben werden sollten. Dann würde es wahrscheinlich die Unqualifizierten Meinungen weniger Beachtung finden und man müsste sich nicht über den Begriff der Meinungsfreiheit streiten.

immer hin eine errungenschaft mehr als konservative in der zeit vorzuweisen haben :gunnar:

der kommentar in der berliner zeitung ist auch quatsch, denn nicht rrg hat die demo verboten, sondern die versammlungsbehörde.

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Es ist aber auch noch nie so einfach gewesen, welche zu verbreiten.

und nur weil der zugriff auf informationen so einfach ist wie nie, heißt das nicht, dass er auch genutzt wird.

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Da hat die Berliner Zeitung also die letzte Demo der Coronaleugner, die ja genehmigt wurde, vergessen? Aber ey scheinbar passt auch nur bestimmte Dinge in das Bild der Berliner Zeitung :kappa:

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was irgendwie keinen sinn ergibt, denn die berliner zeitung ist eigentlich eher links in ihrer ausrichtung.

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Über Louisiana ist heute übrigens ein Stufe 4-Hurricane mit den schlimmsten Sturmfluten seit Jahrzehnten hinweg gezogen.

Im Jahr 2020 nur eine Randnotiz, über die fast garnicht mehr berichtet wird…

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