Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

Die Französische Revolution bekommt über ein Jahrhundert Zeit aber Fridays for Future wird nach nichtmal zwei Jahren seit Gründung als gescheitert beurteilt? :sweat_smile:

Ok…

7 „Gefällt mir“

Jetzt hat die frz Revolution diese Ideen nicht hervorgebracht sondern lediglich eine Bühne gegeben. Die Philosophie dahinter wäre auch ohne die Revolution vorangeschritten.
Ob die anderen Aufstände wie die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung ohne die frz. Revolution nicht stattgefunden hätten wage ich stark zu bezweifeln. Sie wurde zwar vielerorts als Vorbild definiert, aber waren die Auslöser stets andere Gegebenheiten. Sie wurde zur Legitimation missbraucht, aber ohne sie wären die USA heute trotzdem unabhängig und hätten dieselbe/sehr ähnliche Verfassung.

Doch, die DDR war ziemlich pleite, Russland hatte komplett den Geldhahn zu gedreht und auch sämtliche Militärische Unterstützung beendet. Das ende des Ostblock war da schon beschloss und beim letzten Besuchs Gorbatschows wurde das der DDR Führung als Fakt mitgeteilt.

Klar haben die Demos vieles beschleunigt, aber die DDR wäre so oder so implodiert. Ob die Machthaber sich dann einfach abgesetzt hätten oder doch die eine Einigungslösung mit der BRD gesucht hätte, kann man heute nur spekulieren.

3 „Gefällt mir“

Wäre die DDR nicht sogar schon viel früher implodiert wenn Strauß ihnen nicht den Kredit gewährt hätte?

Evtl., obwohl zu der Zeit Russland noch eingestanden hätte.

Dazu empfehle ich

in dem er zumindest diese Annahme wiederlegt. Edgar Most war hochrangiger Staatsbankdirektor der DDR.

Darfst du auch, weil die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung (1775 bis 83) Feuer für die Ideen der französische Revolution (1789 bis 99) war.

Ich wusste, da war was :grin:

1 „Gefällt mir“

So toll Europa ist, aber dass die Unabhängigkeitserklärung der USA vor der französischen Revoultion stattfand (und im Unabhängigkeitskrieg viele europäische Bürger und Bauern mitkämpfen mussten - siehe Kabale und Liebe von Schiller), diese Idee also zu uns kam, dass sollte eigentlich Schulwissen sein. Auch wenn es viele nicht ganz so genau nehmen, weil Frankreich, Marsellaise, Europa, best continent of them all :roll_eyes:.

2 „Gefällt mir“

War es in meinem Kopf auch. Zumindest hatte ich die Eckdaten auch im Kopf, habe halt nur nicht die extrem schwierige Leistung vollbringen können, dass 1777 vor 1789 war. Und jetzt habe ich die exakte Schulstunde im Kopf, wo der Einfluss der Unabhängigkeitserklärung für die Revolution diskutiert wurde.

Ich werd alt :disappointed:

Beschäftige Dich mal mit den Jahren nach der französischen Revolution. Guilliotine, Terrorherrschaft und langfristig Napoleon waren die Ergebnisse. Mit unglaublicher Gewalt und verheerenden Todeszahlen. Die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung mündet in einen Bürgerkrieg mit unfassbaren Todeszahlen und der bis heute in den Köpfen Folgen hat. Sklaverei, Nordstaaten vs. Südstaaten und so weiter und so fort. Joar, war schon echt erfolgreich…

Inwieweit und wann und wie die DDR implodiert wäre ohne die Bewegung ist pure Spekulation. Kann man sich im Nachhinein natürlich alles zurecht- argumentieren. Natürlich waren sie wirtschaftlich ziemlich am Ende, aber das waren sie 10 Jahre davor oder 15 auch schon. Ob die UdSSR noch lange gestützt hätte oder nicht, weiß man nicht. Gorbatschov war da ja nunmal auch nicht unumstritten. Das Beispiel Schabowski zeigt nur das unglaublich Druck auf dem Kessel und in der Führungsorganisationen und der Partei war. Ohne den Druck auf der Straße wäre ein solcher Fehler doch gar nicht passiert.

4 „Gefällt mir“

Nichts desto Trotz waren beide Ideen wegweisend und führten uns in die Demokratien, in denen wir heute leben. Und ja, es hat einige Jahrzehnte an “Anlaufschwierigkeiten” gebraucht, um sicherzustellen, dass keine Idioten herkommen und die Idee Demokratie missbrauchen.

Aber ich denke auch, dass der Kommunismus, wie Marx ihn beschreibt, eigentlich eine bessere Art zu leben ist, als der nun stattfindende Kapitalismus. Das Problem ist halt der Weg dahin, und ist da die DDR aufgrund der Gier und Macht bestimmter Personenkreise leider gescheitert.

Was halt nicht vergessen werden sollte: anfangs war die DDR mit der BRD durchaus wirtschaftlich gleichauf, sie hat nur Rohbau an ihren Ressourcen genommen und sich mal gar nicht um so Dinge wie Umweltschutz gekümmert. Sind gegen Ende der DDR mal zum Grenzgebiet mit Tschechien (Erzgebirge) gefahren - dass war tote, schwarze Bäume auf kahlen Boden - hatte mehr vom Wasteland aus Fallout 3.

Ich finde, wir sollten mal aufhören darauf zu zeigen, was überall schlecht läuft (und wir uns deswegen nicht ändern müssen) und mehr versuchen, was eigentlich da und dort gut läuft und wie wir dass integrieren können.

1 „Gefällt mir“

Ich glaube, die meisten Menschen wären Fan des Kommunismus, wenn er praktikabel wäre :sweat_smile:.

Die übliche FDP-Argumentation ohne Inhalt

Das Problem beim Kommunismus ist halt der Weg dahin. Weil da müssten auch einige bluten. Und Stalin bzw. die DDR und andere Idioten haben nicht gerade den besten Weg vorgemacht.

2 „Gefällt mir“

Nicht weniger als die antiken Gelehrten, die diese Formen überhaupt erst zur Sprache brachten (und vollen Herzens ablehnten), oder antike Republiken wie Rom. Oder später Venedig/Florenz oder überhaupt das Bürgertum. Die ganze Aufklärung ect ist dem Umstand geschuldet, dass immer mehr Menschen genügend Macht besaßen um ihr eigenes Leben zu leben, unabhängig von Fürsten ect und dieses Macht nutzen wollten um selbst Macht zu erhalten. Das ganze jetzt einzelnen Revolutionen anzuhängen finde ich vermessen, sie waren das Ergebnis der Bewegungen vorher.
Gleiches mit FFF. Sie fordern auch nichts neues, nur Sachen die wir schonmal beschlossen hatten. Allerdings möchte ich Demos ungern daran messen, wie erfolgreich sie waren, eher wie vernünftig ihr Anliegen ist.

1 „Gefällt mir“

Also erst Absätze absolute Zustimmung.

Bei FFF - ja sie fordern eigentlich nur, worüber eigentlich seit Jahren eigentlich kein Widerspruch da ist (den Orangen im Weißen Haus mal ausgenommen), aber wir setzen es nicht um, weil Wirtschaft, Arbeitsplätze, etc.

Und darf und soll die nächste Generation ruhig auf die Straße gehen und uns daran erinnern, dass da was war.

https://twitter.com/ZDFmoskau/status/1303288879974363136

Hach, diese Ironie, ausgerechnet Russland fordert dies.

bitte nicht leninismus und stalinismus mit kommunismus oder gar sozialismus synonym verwenden, danke.

und lenin wollte die von marx postulierte natürliche entwicklung von kapitalismus zu sozialismus und schließlich zu kommunismus abkürzen.
das mündete schließlich in eine staatsform, in der mitnichten alle produktionsmittel und erzeugnisse vergemeinschaftet und alle klassenunterschiede überwunden waren.
von kommunismus oder sozialismus kann da keine rede sein.

ich persönlich möchte stark bezweifeln, dass es überhaupt jemals eine sozialistische oder kommunistische gesellschaftsform gegeben hat. denn die, die sich z.T. sogar selbst so bezeichnen, sind und waren durchweg herrschaftsformen von wenigen privilegierten über viele unpriviligierte, ohne gerechte verteilung/anteile an produktionsmitteln, erzeugnissen oder ohne klassenunterschiede.

11 „Gefällt mir“

In erster Linie muss man beachten, das Russland industriell nicht in der Lage war, die Produktionsgüter zu vergesellschaften, weil es eben keine gab. Es war schlicht das falsche Land für so ein Vorhaben.