Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

what? :beanjoy:
also darf niemand streiken, weil das immer unsolidarisch gegenüber diejenigen wäre, die nicht streiken können?

solidarität einfach mal in einem satz ausgehebelt.

wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht, was? dieser neoklassische ansatz hat ja gut funktioniert … für die, die über besitz verfügen.

ansonsten zeigst du mit deinen posts nur sehr viel unwissen über gesundheitsberufe im allgemeinen und den ärzteberuf im speziellen. so kann man sich bspw. mitnichten als ärzt:in einfach selbstständig machen, siehe z.B. kassenzulassung.
oder aber du klammerst die arbeitsbedingungen einfach aus, wie auch die ausbildungszeit bis zur fachärzt:in usw. usf.

lass mich raten, du studierst einen ingenieursberuf und fühlst dich (mal wieder) ungerecht behandelt?

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Was halt trotzdem kein vergleich zu einem Arzt ist, der erst einmal uneingeschränktes Vertrauen besitzt, und es keine Instanz gibt die noch einmal Nachprüft.
Solche Maschinen werden immer durch andere Menschen noch mehrmals überprüft, so das sich die Last der Verantwortung auf mehrere aufteilt. Das ist kein vergleich zu einem Arzt.

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Ok

Mit einem Master kannst du schon mit 48.100 Euro brutto Jahresverdienst rechnen.

Quelle: https://karriere.unicum.de/berufsorientierung/berufsbilder/ingenieur-gehalt

Als Arzt im öffentlichen Dienst an einer Universitätsklinik verdient man in Deutschland bei Einstellung um die 51.749 Euro brutto.

Quelle: https://www.medmedia.at/nextdoc/arzt-gehalt-dach-region/

Das ist eine Differenz von 3649 im Jahr also 304€ und ein paar Zerquetschte im Monat. Ist natürlich ein Unterschied, aber kaum groß genug, als dass das eine Relevanz hätte.

Sorry, aber du wirst kaum ne Person finden, die zwischen Ingenieurswesen (welcher Gattung auch immer) und dem Medizinstudium entscheiden muss. Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Themengebiete und ich wage es zu bezweifeln, dass man in beiden Bereichen gleich viel (und v.a ausreichend) Interesse und Vorwissen hat, um ein Studium bestehen zu können. Das trifft maximal auf eine marginal kleine Gruppe zu und ist daher irrelevant fürs große Ganze.

Nicht aber bei Jobs für „Spezialist*innen“ die kaum zu ersetzen sind und dazu zählen sowohl Ärzt *innen als auch Ingenieur *innen.

Pierre Bourdieu: Die verborgenen Mechanismen der Macht, kann ich dir da z.B. empfehlen. Und du missverstehst mich, es geht nicht um eine Kritik am Stand der Dinge, sondern um eine Analyse der Machtstrukturen, die u.a. auch über Geld ausgedrückt werden. Aber es wäre besser, ihn selbst zu Wort kommen zu lassen (indem du dich seiner Werke annimmst), da ein einzelner Post meinerseits nicht ausreichen würde, um es adäquat zu erklären.

Alle können streiken, wenn sie es wollen und für richtig erachten. Ich als Lehrer kann das, mein Vater als (pragmatisierter) Postler kann das, jede Pilotin und jeder Bauer kann das.

Wäre das die richtige Logik, hätten wir nur Streiks. Denn tatsächlich wird nur selten für mehr Gehalt gestreikt und viel öfter wegen anderer Umstände.

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Nein so meinte ich das nicht. Wenn wir jetzt mit den Piloten, Lokführern, usw. mitstreiken würden, wäre das unsolidarisch gegenüber denen, die nicht streiken können.

Warum nicht? Als Assistenzarzt gutes Geld verdienen, Facharzt machen, und dann in einem Gebiet mit Ärztemangel selbstständig machen. Das wird sogar gefördert.

Nur mal so kurz, mir ist gerade wieder aufgefallen wie schwer ich mich noch mit gendern tue.
Ich habe ohne groß nachzudenken einfach so losgeschrieben, ohne daran zu denken. Und es fällt mir meistens erst danach ein.
Das ist absolut noch nicht drin bei mir.

Also es wäre schon mal nicht schlecht wenn du sagst auf was für Zahlen du dich Beziehst, was ich gerade grob gefunden habe, Verdienen Einsteiger noch gleich viel, der Ingenieur zieht aber schnell davon.

Da solche Geräte immer durch mehre Hände/Instanzen gehen, ist es trotzdem etwas anderes als wenn man als Arzt im OP sofort Entscheidungen treffen muss und nur wenige Personen da sind die diese Überprüfen.

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Wir hatten die Diskussion schon einmal und du hast einfach keine Ahnung.

Das Gehalt eines niedergelassenen Arztes entspricht in der Regel einem Oberarztgehalt. Das ist ordentlich ohne Frage, aber sieh dir mal die Gehälter von anderen Selbstständigen mit eigenen kleinen Betrieben (Personalverantwortung, etc.) an. Und vergleiche dann die Anforderungen, die man erfüllen muss, um selbstständig als Arzt zu arbeiten, die Verantwortung durch den Arztberuf, etc.

Ärzte nach Tarifvertrag verdienen nicht mehr als Ingenieure nach Tarifvertrag, arbeiten dabei aber mehr Stunden die Woche, müssen Wochenend- und Feiertagsdienste schieben und habe eine ganz andere Verantwortung.

Die Begrenzung durch die KV ergibt sich aus einem beschissenen Abrechnungssystem, wenn das endlich mal ordentlich überarbeitet werden würde, müsste auch nichts begrenzt werden.

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wenn ich mich für eine sache aus solidarität einsetze, wird sie nicht dadurch ungerechtfertigt, dass ich mich nicht gleichzeitig für etwas anderes einsetze.
das ist whataboutism.
ich kann mich z.B. für welthungerhilfe einsetzen und das ist völlig okay und gut, ohne mich gleichzeitig für die tafel einzusetzen. dadurch wird mein einsatz für die welthungerhilfe nicht abgewertet.
das ist eine völlig verquerere vorstellung, die du da hast.

weil eine fachrichtung nicht überall gleichsam gefragt ist und dementsprechend nicht überall stellen / facharztpraxen zur verfügung stehen. außerdem will nicht jede:r dorthin, wo die eigene ausbildung gebraucht wird.

umgekehrt könnte ich fragen: warum beschwerst du dich? studier halt das, wo du deiner ansicht nach viel verdienst (z.B. medizin) und geh dorthin, wo deine dann erworbene fachkompetenz benötigt wird! kein grund zur klage!

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Schon wieder dieses „kann“. Ich kann dir sagen, dass das so nicht stimmt. Die meisten bekommen keinen Job mit Tariflohn in einem der reichen Bundesländer. Ohne Tarif sieht es schon schlechter aus und kleine Unternehmen zahlen auch schlechter als große Unternehmen. Ich habe mitbekommen, dass sogar Wirtschaftsingenieuren aktuell aktuell Löhne unter 40.000 angeboten. Es gibt ja genug Bewerber pro Stelle.

Hier die richtige Quelle dazu: Entgelttabelle TV-Ärzte Unikliniken 2021
Im schlechtesten Fall 4842*12=58104

Dazu kommt wie @Angrist es auch richtig geschrieben hat, dass die Ärzte eine 100% Jobgarantie haben. Als Ingenieur sieht es gerade jetzt in der Krise schlecht aus. Die Automobilindustrie bröckelt sowieso.

Es ist also sehr realistisch, dass ein Arzt aktuell mit 20.000 mehr einsteigt als ein Ingenieur bei irgendeinem kleinen Unternehmen, der froh ist überhaupt was zu finden.

Der Unterschied ist aber, dass kein Ingenieur direkt nach dem Studium so ein Spezialist ist. Vielleicht mit 5-10 Jahren Berufserfahrung. Da gibt es zum Beispiel Getriebeingenieure. Ärzte wiederum haben ihren Tarif und finden gerade direkt was egal wie ihr Zeugnis aussieht.

Danke ich google mal danach. Ich befürchte, dass das Thema einen aber eher traurig macht, wenn man nichts an der Situation ändern kann.

Das geht aber nur weil du kein Beamter bist oder? Soweit ich weiß haben Beamte noch ein Streikverbot. Und viele Menschen, die für die Kirche arbeiten, dürfen auch nicht streiken.

Wenn du keinen Tariflohn hast, musst du jede Gehaltserhöhung mit dem Chef aushandeln und das macht keinen Spaß. Meistens suchen sich die Menschen einen neuen Job in einer neuen Stadt um etwas mehr Geld verdienen zu können.

Das macht auch kein Assistenzarzt direkt nach dem Studium alleine.

Zum Beispiel?

Und vergleiche wie schwer es ist, ein eigenes Unternehmen in einer anderen Form selbst aufzubauen, welche wirtschaftlichen Risiken damit einhergehen und welche Hürden man sonst überwinden muss.

Aber. Nicht. Alle. Ingenieure. Bekommen. Einen. Job. Nach. Tarifvertrag.

Und wenn du als Ingenieur einen Tarif nach IGM in EG 10 bekommst, verdienst du 3425€ immer noch deutlich weniger als ein Assistenzarzt mit 4849€.

Wäre es nicht begrenzt, würden selbstständige Ärzte so viel verdienen, dass es die Kassen sich nicht leisten könnten.


Ich schreibe hier auch nicht gegen Ärzte, damit euch das klar ist! Ich sehe lediglich keinen nachvollziehbaren Grund zu streiken.

mir wäre es viel wichtiger, die arbeitsbedingungen und entlohnung von pflegekräften zu thematisieren als über vermeintliche gier und unvernunft von ärzt:innen zu reden (v.a. auch da diese unterstellung aus grober unwissenheit herrührt), allein schon weil wir eine alternde gesellschaft sind und die pflegekräfte nicht vom himmel fallen.

jede:r, der:die hier mitliest muss sich im klaren darüber sein, dass er:sie nach heutigem stand im alter vermutlich nicht menschenwürdig gepflegt wird. da kann ja jede:r selber überlegen, ob man das so für sich selbst möchte.

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Ich meine selbst in gut dastehendend Gegenden (wirtschaftlich) auf dem Land hat man meist Ärztemangel.

Das geht teils soweit, dass die Gemeinde quasi anbietet, dass sie dem Arzt auf X Jahre die Praxis stellt, neu renoviert und eine lokale Baufirma steht Gewehr bei Fuß, dem Arzt zum Selbstkostenpreis ein Haus zu bauen, und die örtliche Sparkasse würde es zum Nullltarif ohne Kosten finanzieren.

man könnte fast meinen, dass für viele menschen geld eben doch nicht alles ist.

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Das ist auch ein sehr wichtiges Thema. Allerdings können wir da auch nicht mehr machen außer vielleicht bei der Politik nachzufragen, wie die sich das vorstellen.

nur zahlen die Leute dort auch die Steuern, die es dem medizinstudent ermöglichen, in der stadt zu studieren ohne für ein Jahr Medizinstudium 100 000€+ zu zahlen, irgendwo müsste also schon was getan werden, das die ärzte auch aufs land kommen.

Das hängt auch damit zusammen, dass die Arbeit auf dem Land einem weniger Ruhm und Ehre bietet. Man kann als Arzt in Düsseldorf nochmal eine ganz andere Karriere machen als auf dem Land. Das resultiert dann auch wieder in mehr Geld.

gut, dann können wir ja festhalten, dass es den ärzt:innen zu gut geht. die arbeitsbedingungen sind klasse, die entlohnung ebenso.
und die karrierechancen sind auch phänomenal.

es ist absolut unverständlich, warum die zahl der medizinstudierenden sinkt und die zahl der in teilzeit arbeitenden steigt.

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Zum Glück gibt es inzwischen extra Studienplätze für junge Menschen, die sich vertraglich verpflichten danach auf dem Land zu arbeiten. (auch wenn das noch relativ wenige sind)

Also in meinen Augen gehen die Zahlen auf dieser Graphik nach oben. :nerd_face:

kann die statistik nicht sehen, da ist ein add davor.

traurig

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