Ich hab Vormittags schon einen Text geschrieben aber mein Browser ist einfach abgestürzt und alles war weg. Dann also nochmal, ich hoff ich kriegs jetztnochmal hin.
Also hier my two Cents und wie gesagt, meine Sicht der Dinge unterscheidet sich nicht groß von der, meiner Vorredner*innen:
Einmal konkret zu den Fotos. Auf allen erscheinst du mir sehr verhüllt. Auf dem ersten, gerade an warmen Sommertagen natürlich am auffälligsten, aber so dein gesamtes Gesicht verdeckend, beinahe jede Menschlichkeit vermissend, lässt du Mitmenschen auf der Straße wenig Chance dich zu lesen. Genauso, wie du von den Blicken der fremden(!) Leute irritiert bist und versuchst sie einzuordnen, werden Leute versuchen dich einzuordnen. Das passiert übrigens meistens unbewusst und ohne Absicht. Die Leute schauen nunmal. Schauen auch andere Menschen an. Schauen auch mich an. Und auch ich schaue andere Menschen an - vermutlich sogar, ohne dass ichs merke. Aber Blicke sind nunmal auch eine Form der Kommunikation, die einem auch nonverbal ein Stück writ durch den Alltag hilft - nicht nur wenns ums Vermeiden sprichwörtlichen Aufeinanderprallens geht.
Und so bin ich auch sicher, dass du auch mal Leute anschaust und dir Dinge an ihnen auffallen - allein deinen Erzählungen nach versuchst du ja dich und deine Wirkung auf die Umgebung und die anderen Menschen in Beziehung zu setzen.
Wichtig ist zum einen (wie ich schonmal erwähnt habe) dass man den fremden Menschen(und ihren Blicken), die übrigens - ich betone es ganz deutlich - nichts mit deinem Leben zu tun haben und nicht verantwortlich für dein Glück sind, so viel Macht und Gewalt über dich und deine Gedanken gibt. Man kann sich einfach nicht so abhängig von der vermeintlichen Beurteilung anderer machen. Klar, es rennen auch viele Idioten herum, aber man wird diese Idioten nicht erziehen können.
Und ich bin überzeugt der Großteil meint das Gegucke nicht böse, sondern ist höchstens für einen Moment verdutzt und verwundert, was einem da für eine verhüllte Person entgegenkommt.
Zum Anderen ist es genauso wichtig nicht jeden Blick so derart mit deiner eigenen Projektion aufzuladen, nicht jeder Blick ist (deine Person) bewertend oder gar abwertend gemeint. Zwischen dem gedankenlosen in die Gegend Starren und dem Verurteilenden Blick von oben herab gibt es viele Zwischentöne.
Die Welt dreht sich wirklich nicht um dich und so kann ich dir garantieren, dass du in deren Köpfen, schon nach einem Moment nicht mehr stattfindest, selbst wenn du so total versteckt und eingepackt oder gar komplett Nackt herumläufst.
Du räumst denen so viel, viel zu viel Platz in deinem Kopf ein. Da können die Mitmenschen irgendwann garnichts mehr dafür, wenn jede deren Gesten von dir so aufgeladen wird.
Ich finds aber grundsätzlich vernachlässigbar was du dir letzten Endes überziehst. Das ist eigentlich nicht die Frage, die hier gestellt werden muss. Die Baustelle ist eine ganz andere und das ist ganz unabhängig davon, ob du eine große, verspiegelte Sonnenbrille im Gesicht trägst oder nicht.
Meinem Eindruck nach beschäftigst du dich zu sehr mit dir selbst und so hat sich bei dir ein großer Graben zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung aufgetan und dein Verhältnis zu dir selbst ist das, woran gearbeitet werden muss. Ich rede garnicht mal groß von Selbstliebe oder Selbstwert, sondern viel mehr von einem Gefühl für einen Selbst, die Umwelt, die eigene Oberfläche. Du musst es langsam trainieren, dass dir andere egal werden. Über den vermeintlichen Bewertungen anderer zu stehen, weil du eben nicht nur ein Individuum bist, sondern ein Subjekt. Ein autonom denkendes und handelndes Subjekt, dass sich selbstständig zu der Umgebung, zum Umfeld verhält und in Beziehung setzt.
Und ja, man wird immer wieder stolpern und man wird auch immer wieder an Idioten und Arschlöcher geraten, aber die dürfen, so schmerzhaft das auch manchmal sein mag, einen nicht derart bestimmen.
Auch mir passiert es, dass ich mal blöde Kommentare und sogar Beschimpfungen, quer über die Straße gebrüllt abbekomme, ich weiß leicht gesagt, aber abschütteln und weitergehen.
Ich hoffe es ist in etwa klar, was ich sagen will. Alles Gute jedenfalls für deinen Weg. Das klingt nach harter Arbeit, da herauszufinden, aber du schaffst das.