Hochschulsport und Uni in Deutschland im Vergleich zu den USA

Weiß jemand, warum der Hochschulsport in Deutschland im Vergleich zu den großen College Teams in den USA so eine kleine Rolle spielt? Liegt das an der Größe der Unis in den USA oder haben unsere Studenten einfach keine Zeit dafür? Oder liegt das am Geld?

Ich habe kürzlich nach solchen Tank Tops von US College Teams geguckt und die kosten einfach mal $80 oder so, obwohl die noch nichtmal Ärmel haben. Dazu kommen noch Artikel wie Schuhe, Flip Flops, usw., durch die nochmal mehr Geld reinkommt.

Die hauen ja sogar Sportstipendien raus, um bessere Sportler an den Unis zu haben und so bessere Chancen in den Ligen zu haben. Trainer, die hier nur Trainer sind, haben da dann so einen Ruf wie die Präsidenten der Universität. Auch die Sportanlagen da sind größer als hier. In das Stadion der ASU passen z.B. 53.599 Zuschauer.

Generell habe ich den Eindruck, dass die etwas weniger auf ihr Fach konzentriert sind. Die haben innerhalb ihres Studiengangs meistens noch irgendwelche General Education Fächer, die oft ganz andere Bereiche abdecken. Weiß jemand mehr dazu oder hat sogar persönliche Erfahrungen dazu?

Hier rennt auch kaum einer nach seinem Abschluss noch mit Merch von seiner Uni herum oder spendet später Geld an seine Uni.

Weil in Deutschland der Leistungssport in den Vereinen durchgeführt wird und nicht an den Unis. Bringt ja nichts, wenn die Houston Rockets Kinder ausbilden, wenn danach eh im Draft alles durchgemischt wird, daher ist der Leistungssport dort eher “staatlich” geprägt bis zum College.

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Die College Teams ersetzen ja nicht die NFL, NBA, MLB,usw Vereine. Ich vermute das läuft alles parallel. Hier ziehen die meisten ja auch zum studieren in eine andere Stadt und sind dann erstmal raus aus ihrem alten Verein.

Es ist so, dass es in den USA keine Sportvereine wie hier in Deutschland gibt, sondern stattdessen der Sport Teil der Bildung ist. Stattdessen setzen sie dort im Profisport auf Franchise-Systeme, wo die Spieler dann auch bei den Ligen selbst angestellt sind und nicht bei ihrem Team. Es ist ein grundsätzlich komplett anderes System, als wir es hier kennen. Dort übernehmen die Schulen viele Funktionen, die hier Vereine erfüllen.

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Also ist das nicht so, dass die Arizona Cardinals ein klassischer Sportverein sind, während die Arizona Wildcats eine Schulmannschaft vom Hochschulsport sind oder doch? (um beim ASU Beispiel zu bleiben)

Finde ich nicht unbedingt negativ. Wenn man in eine neue Stadt kommt, geht man in der Regel nicht direkt in irgendeinen Verein, der evtl. sogar nicht mit dem Studium/Job vereinbar ist.

Collegesport ist in den USA teilweise beliebter als der Sport der Profimannschaften.
Beim March Madness vom Basketball hat man bis zu 15 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher in den USA. Sogar früher über 30 Millionen. NBA Finals hingegen haben 10 bis 25 Millionen Zuschauer in der Vergangenheit gehabt. (Football ist noch eine Ecke größer)
Man fiebert halt mit seinem alten College, bzw. mit seiner Region mit. Das ist quasi ein richtiges nationales Ereignis dann.

Kann das auch daran liegen, dass die Absolventen eher ihre ehemalige Schulsportmannschaft gucken, als irgendwelche Profis, zu denen sie keinen Bezug haben?

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Nein, die Teams (z.b. in der NFL) Sind keine Vereine, sondern Franchises der NFL.

Das ist doch gar nichts. beim College Football hast du 100.000+ im Stadion.

Zum einen das, aber auch weil die Unis nicht umziehen und die Ticketpreise erschwinglich sind. Dann gibt es beim Basketball in Collegesport in den Playoffs auch nur Bo1. Das heißt Glück ist viel entscheidender als beim Bo7 der NBA, wo eigentlich immer die bessere Mannschaft auch gewinnt.

Ist eben ein Gewachsenes System.

eine Uni ohne Teams gilt als minderwertig, (von ganz kleinen unbezahlbaren privaten kleinen Colleges mal abgesehen) und das Team ist eben auch Werbung für die Uni (wobei viele Unis auch mit den Ausgaben für die Teams tief im Minus sind, aber man sieht es eben als nötige Ausgabe, leider)

noch dazu kommt man in den US Profisport eben quasi nur über den Hochschulsport, da es ausserhalb dessen eben nicht viel gibt, gerade eben in den Teamsportarten.

Das darf man eben nciht vergessen, der Hochschulsport ersetzt in großen Teilen das, was bei uns normale Sportligen sind.

Sprich wenn du Sport X magst, musst du schauen das deine Eltern dich auf eine Highschool tun mit einem guten Sport X programm, denn so wie bei uns zig Sportvereine gibt es dort nicht.

Eine Kollegin der US Tochterfirma der firma in der ich arbeite, war zb sagen wir mal knapp unterhalb Nationalspielerlevel in den USA, hat es aber nie dazu gebracht.

Nach dem College ist dann der Sport für dich eben vorbei, wenn du es nicht sofort in ein Profiteam schaffst.
In den USA, wenn du aus dem College raus bist und es nicht in die Profis schaffst, gibt es eben nicht wie bei uns zig Vereine und Ligen wo man einsteigen kann.

In der Stadt wo sie wohnt Atlanta, gibt es zwar so Freizeitligen/weekend leaques, aber das ist eben reines Freizeitspaßding, ohne Training, ohne struktur ohne vernünftige Schiedrichter etc.

Das ganze so wie es in den USA ist, funktioniert aber nur, (wenn man überhaupt sagen will, dass es funktioniert) weil NHL, NBA, MLB und NFL jeweils in ihrer Sportart die bestbezahlten Ligen sind.

Ansonsten würden sich die Highschool Topstars nicht jahrelang im College umsonst schinden (die verdienen ja nichts dafür dass sie im college football spielen, vom stipendium mal abgesehen) in der Hoffnung auf einen NFL oder was auch immer Vertrag,sondern mit 17 in das Land wechseln, wo sie gefördert UND bezahlt werden.

Deswegen funktioniert das auch im Fußball nicht, weil ein amerikanischer Messi, eben mit 16/17 in eine derSpielerakademien der Premierleaque geholt werden würde.

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Was heißt das denn? Ich kenne Franchise nur von Systemgastronomien.

Und die haben live Bands und alles… Aber dafür hat man bei uns neben dem Studium keine Zeit. Das muss ja extra organisiert sein da. Da sind die Unis bei uns echt in den Kinderschuhen. Die meisten rennen neben dem Studium bei uns nur mal kurz ins Fitnesstudio.

Das ist im Grunde das selbe Prinzip. Aber statt eines Burgerladens oder einer Tankstelle, sind die Unternehmen hier Sportteams.

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Hier hat man zwar in jedem Ort irgendeinen Sportverein, aber nicht alle sind gut ausgestattet und spielen auf entsprechendem Niveau. Nach der A-Jugend kommen oft nur die alten Herren.

Verstehe. Hier ist nach dem Abi für die meisten Schluss, denke ich mal, weil das nicht mit dem Studium vereinbar ist.

Ich weiß nicht wie das in Städten wie Hamburg ist, aber in weniger großen Städten ist das auch gar nicht so einfach. Alleine schon in einem Verein mit vielen gleichaltrigen zu landen ist manchmal nicht so einfach.

Heißt das, wenn man einfach so anfängt Football zu spielen, wird man verklagt, als würde man bestimmte Burger verkaufen wollen?

Man kauft halt Lizenzen und anstatt der Lizenz die McDonalds Burger zu braten, hat man beim Sport die Lizenz an einer Sportliga teilnehmen und so seine Marke zu pushen. Du darfst natürlich Football spielen, aber du darfst es nicht in der NFL. Dort gibt es nämlich ja auch kein Auf oder Abstieg. Man kommt da nur rein , wenn du eine Lizenz von einen anderen kaufst.

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Also ich kenne Zig Leute, die noch Fußball spielen, klar sind da keine Hoffnungen für Profi mehr drin, so ab Mitte 20 , aber mit Ausbildung und normalem Arbeiten, kann man das locker vereinbaren.

Und zwischen A Jugend und alten Herren ist eben die ganze normale Mannschaft ?

Der Freund einer Kollegin hat sogar jetzt erst mit 40 nach einer üblen Schulterverletzung aufgehört und der war oft auf Messen unterwegs, aber da war er natürlich schon alte Herren, klar

Und andere sportarten sind sowieso locker möglich.
Tennis, Schwimmen, etc,.

Der Witz ist ja, dass du Football in Deutschland wahrscheinlich sogar einfacher spielen könntest, als nichtprofi, als in den USA, weil es bei uns eben eine offene Liga gibt die keine Profiliga ist.

Bist du dagegen in den USA sagen wir 25, aus dem college draussen, TOPform, arbeitest seit 3 Jahren gibt es eben quasi keine möglichkeit Football zu spielen weil das ein reines College/NFL Ding ist.

Und ja, nicht alle vereine sind gut ausgestattet, aber immerhin kommst du rein.
Klar, ich mit Anfang 30 der noch nie in einem Fußballverein war, würde auch kein Fußballverein mehr nehmen, aber du verstehst denke ich, was ich sagen will.

Aber wenn du auch Wettkampf spielen willst und nicht einfach nur mit Freunden irgendwo bissl rummachen, wirst du dich in den USA eben schwer tun ligen zu finden, da es eben nicht wie bei uns ein Liga system gibt das ganz oben in der Profi Liga mündet, sondern durch das Franchissystem hast du nur Profiligen, die von unten her eben durch das Collegesystem gefütter werden mit Nachwuchs.

Ein 5tligateam das sich in die erste Liga hochspielt, kann es in diesem System eben nicht geben.

@Moin,
Nein das nicht, aber es ist eben keine offene Liga.
sprich, selbst wenn du jetzt die 30 besten spieler der welt zusammentrommeln oder klonen könntest, ist es eben nicht wie im Fußball wo du theorethisch einen 1 FC Gümpelkick eV morgen gründest und dich theorethisch binnen 6 Jahren von der 7ten in die erste Bundesliga hochspielen könntest und nach 6 Jahren THEORETHISCH im Champions Leaque Finale stehen könntest.

Die NFL ist ein Franchise System, sprich alle Teams gehören der NFL und die Teambesitzer haben das Team vom Vorbesitzer gekauft , und haben Verträge mit der NFL.
Das heisst, das Team gehört ihnen zwar, aber wenn sich die Besitzer etwas zu schaden kommen lassen, wo die Mehrheit der Teambesitzer in der NFL sowiie der Comissioner (sowas wie ein selbst gewählter Richter der NFL Besitzer) meinen, dass das nicht geht, kann man ihn sogar zum Verkauf des Teams zwingen

hier etwas mehr infos

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Nochmal neu informieren

Zum beispiel hier:

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Nein, das heißt, dass die Liga entscheidet, wer dort mitspielen darf, wo gespielt werden darf (TV-Märkte) und die Spieler bei der NFL über einen Tarifvertrag angestellt sind. Es ist also z.B. nicht möglich, einen Club zu gründen und in die erste Liga aufzusteigen. Neue Teams gibt es nur, wenn die Liga eines haben will, um neue Märkte abzudecken (siehe Las Vegas Golden Knights).
Es gibt entsprechend kein Ligensystem und keinen starken Breitensport wie in Deutschland.

Es gibt Tausende Fußballer in Deutschland, die sich mit dem Sport etwas nebenbei verdienen können und Hunderttausende, die Fußball in geregelten Wettbewerben spielen.

Woher kommt diese Annahme? Es gibt Hochschulsport und auch Wettbewerbe zwischen Unis. Ist halt “nur” Amateursport, da die Top-Leute schon mit 15/16 in professionelle Vereine gehen.

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Der Hochschulsport in Deutschland kommt ja auch deshalb auf keinen grünen Zweig, weil die Unis hier eben auch keine Rücksicht darauf nehmen, da es hier bei uns nicht dazugehört.

Den Stars am College macht man es dagegen oftmals so leicht wie möglich und früher wurde da teilweise sogar noch extremer betrogen, bis hin das der Coach den Spielern die Lösungen für Ihre Arbeiten besorgt haben, damit sie sich eben voll auf den Sport konzentrieren konnten. Oder sogar Professoren gefeuert/bedroht wurden die es den Football Stars die an den großen Unis Halbgötter sind, es eben nicht leicht machen wollten oder diese sogar wegen schlechter Noten durchfallen lassen wollten.

Da haben die Spieler eben auch 3 mal Training in der Woche, plus individuelles tägliches Training, plus Spiel am Sontag, all das unterstütz von Ernährungsberatern, Coaches und co.

Deswegen geht deutschland eben auch bei rugby unter, da das bisschen was da im unisport dabei rauskommt, eben nicht mit andern Ländern mithalten kann, wo rugby breitensport ist.

Die Frage ist aber auch wozu Hochschulsport hier auf einen Grünen Zweig kommen muss oder soll das nur bei kleinen Sportarten der Fall sein? Beim Fußball wäre es doch total irrelevant bei unserem System. Auch andere Sportarten haben ein Gerüst. Dafür müsste man halt auch noch eine Ebene tiefer gehen und schauen wie es mit unseren Schulen im Gegensatz zu High Schools ist.

Am Ende ist es dann auch immer eine Frage des Geldes.

Die USA ist dann - mal ausgenommen von den Frauen - immer noch im Fußball nicht so gut im Gegensatz zu anderen Ländern wo Fußball Breitensport ist. Ist dann halt so je nach Sport. Man sieht es nun bei einigen deutschen Fußball-Spielern, die dann noch übers College und den Draft dann gern in die MLS kommen würden, weil hier der Zug abgefahren ist. Wobei hier die Teams auch schon wie in Europa Nachwuchsleistungszentren bauen.

Bei der Frauen-Eishockeymannschaft sind auch einige Spielerinnen am College gewesen, weil es die einzige Chance ist auch auf höheren Niveau in dem Alter Eishockey zu spielen. Wobei es auch da zuletzt dann Programme gab, die eingestampft wurden. Z.B. die North Dakota Fighting Hawks 2017 aufgrund von Geldes. Dafür mangelte es dann auch wieder an einer Profiliga, auch hier wird nun zum zweiten oder dritten Mal ein Re-Start mit eigener Liga versucht.

Also kommt dann halt immer auf Sport, Popularität und Geld an.

Was dann eben auch wieder ein Ding ist des Sportes ist. Den Begriff „Beer League“ gibt es auch. Nur so Fußball oder Basketball ist dann eine einfachere Nummer als zum Beispiel American Football. :smile: