Ich habe gute Laune, weil V

Zwar das, was immer noch nervig ist:

Dafür aber gerade eine supersüße Kürzestbegegnung mit einer guten Bekannten gemacht.
Aus der Bim ausgestiegen und dann stapft im Eilschritt ein rot-brauner Kamelhaarmantel an mir vorbei, sieht mir ins Gesicht, sieht wieder weg und sieht mir abermals ins Gesicht, beginnt zu grinsen und sich die Ohrstöpsel aus dem Ohr herauszustierln.
Sie hat es sichtlich eilig und muss den Bus erwischen, freut sich aber sichtlich mich zu sehen, was in einem magischen Tanz, der sich in der Gleichzeitigkeit zwischen Stehenbleiben und Rennen abspielt. Die Zustände Verweilen und Verschwinden oszillieren für einen Moment millionen mal hin und her. Ich fühle mich an Joseph Vogl erinnert, der das Zaudern als die Schwelle zwischen dem Handeln und Nichthandeln beschreibt.
Sie lacht und deutet auf den Bus. Ich lache und deute auf den Bus. Sie stolpert nun doch schnellen Schrittes in Richtung Bus. Stolpert über ihre Füße und verliert die Sonnenbrille.
Die wird rasch wieder aufgehoben und ins Haar gesteckt und während die sich Türen des Busses vor ihr mit einem hydraulischen Zischgeräusch schließen, lächelt und winkt sie mir über die Schulter blickend „Goodbye“.
Ich muss lachen, weil wir beide während der Begegnung kein einziges Wort gesprochen haben und sich alles nur durch Blicke und Gesten abgespielt hat, obwohl wir nebeneinander standen.
Jedenfalls hat mir das den Tag gerade gut versüßt. Ich muss nun schmunzeln, wenn ich daran denke.

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