Interessantes und Beeindruckendes (Teil 1)

Auch interessant, woher das mit diesen Darstellungen der Hoden herkommt.
Gold ist schuld. Zumindest erzählt das Wikipedia.

Etwa ab der späten Edo-Zeit und beginnenden Meiji-Zeit mehren sich Darstellungen von Tanukis mit überdimensioniertem Scrotum. Oft wird fälschlicherweise angenommen, diese Zurschaustellung symbolisiere gesteigerte Potenz, Fruchtbarkeit, aber auch Lüsternheit. In Wahrheit geht das überdimensionierte Scrotum auf eine historische Begebenheit zurück: In bestimmten Präfekturen blühte die Metallurgie- und Schmiedeindustrie. Die Industriestadt Kanazawa in der Präfektur Ishikawa genoss zu dieser Zeit den landesweit größten Goldhandel. Hochwertiges Goldblech wurde zu dünnen Blättern gehämmert, weil es dergestalt recht wenig wog und leichter formbar war. Die Goldblätter wurden wiederum in Tanukihaut gewickelt, weil diese hitzebeständig, dehnbar und geschmeidig ist. Bevorzugt die Bauch- und Scrotumhaut wurde verwendet. Aus dieser Gepflogenheit erwuchs im ländlichen Volk wohl der Aberglaube, die Hodensäcke von Tanuki müssten voller Gold sein. Tatsächlich bedeutet das japanische Wort für die Hoden von Tanukis, kintama (金玉), übersetzt „Goldhoden“. Überdimensionierte Scrota stehen also symbolisch für bescheidenen Wohlstand, Großzügigkeit und Überfluss. Illustratoren und Künstler sollte dies allerdings nicht davon abhalten, speziell den Aberglauben zum Anlass zu nehmen, Tanuki mit Riesenscrota bei den unmöglichsten Tätigkeiten und in komisch-lächerlichen Situationen zu porträtieren.