Interessantes und Beeindruckendes (Teil 1)

Unwahrscheinlich, Sauerstoff (und Stickstoff, der ja den Großteil der Luft ausmacht) hat zwar tatsächlich einen größeren kinetischen Durchmesser, das spielt meiner Einschätzung nach aber nur eine Rolle bei semipermeablen Membranen (mit Mikroporen) eine Rolle, die Flasche (PET?) ist ja aber eher eine einheitliche Wand.
Die Löslichkeit spielt bei sowas wohl eher eine größere Rolle (polar, unpolar), Aceton lagert sich ja so gut in manche Kunststoffarten, dass die aufgeweicht oder sogar aufgelöst werden, obwohl das so ein viel größeres Molekül ist.
In dem Hinblick würde der unpolare Sauerstoff (und Stickstoff) sich wohl deutlich besser mit dem unpolaren Kunststoff verstehen.

Find ich eine gute Idee, dass das Wasser entlang eines Konzentrationsgradienten nach außen „getrieben“ wird. Allerdings entsteht so ein Druckgradient im oberen, luftgefüllten Bereich der Flasche, den es auszugleichen gäbe. Oder dieser Zustand ist der Gleichgewichtszustand, der sich durch die größere Kraft des Konzentrationsgradienten einstellt.

Da stellt sich natürlich die Frage, warum der Innendruck sich verringern würde? Dass die Flasche nicht dicht ist, heißt ja nicht nur, dass Substanzen entweichen können, sondern auch wieder reinkommen können.

Die Luft die noch oben in der Flasche ist ja allerdings schon, die dehnt sich ja allerdings auch aus bei höherer Temperatur (noch mehr sogar als Wasser) und erhöht den Druck, vielleicht ein weiterer Grund.

Meine Frage: ist (oder war) das Wasser mal Kohlensäurehaltig? Das wär wahrscheinlich der eheste Übeltäter.


Edit:

Ich hab eine Dissertation gefunden, die das unterstützt (und Teile von dem, was ich oben geschrieben hab, widerlegt):

2.1.2 Einflussfaktoren der Permeation
Polymere Packstoffe bestehen aus einem Netzwerk makromolekularer Verbindungen mit Zwischenräumen. Thermisch angeregte Kettenbewegungen verursachen Hohlräume, die vom diffundierenden Material belegt und durchdrungen werden können. […] Die Permeation durch Polymere hängt also von einer Reihe von Faktoren ab [11]:

[…]

  1. Wechselwirkung zwischen Gas und Polymer:
    Die Größe und die Form des Gasmoleküls haben maßgeblichen Einfluss auf die Diffusion, während die Löslichkeit vor allem von der Polarität und dem Kondensationsvermögen beeinflusst werden. Es ist naheliegend, dass sich die Größe des Gasmoleküls auf die Permeation auswirkt: je kleiner das Molekül, desto höher der Diffusionskoeffizient. Für die nichtkondensierbaren Gase Stickstoff und Sauerstoff ist das Verhältnis der Permeationskoeffizienten in verschiedenen Polymeren relativ konstant.

[…]

Anders ist es bei kondensierbaren Gasen, wie Wasserdampf oder Kohlendioxid, bei denen die kritische Temperatur oberhalb der Messtemperatur liegt. So ist es auch zu erklären, dass das CO2-Molekül, das größer als das N2- oder O2-Molekül ist, höhere Permeationskoeffizienten hat als die beiden anderen Gas-Moleküle. Tatsächlich ist in PET bei 25 °C der CO2-Diffusionskoeffizient etwa um den Faktor 5 kleiner als der Diffusionskoeffizient von O2. Jedoch ist der CO2-Löslichkeitskoeffizient etwa um den Faktor 30 größer [114, 115].

Polare Gruppen im Polymer beeinflussen ebenfalls die Wechselwirkung zwischen Gas und Polymer. Unpolare Gase, wie Sauerstoff oder Stickstoff lösen sich besser in unpolaren, hydrophoben Polymeren wie PE oder PP […]. Andererseits bilden Polymere mit polaren Gruppen (PET) eine gute Barriere gegenüber Sauerstoff und Stickstoff.

tl;dr:
O2 und N2 sind zwar kleiner als CO2, können deswegen durch das (vermeindliche) PET diffundieren (die Hohlräume nutzen), CO2 löst sich durch die ähnliche Polarität im PET selbst und kommt so schneller hindurch.

Edit2: Quelle vergessen

Edit3:

Nachdem ich etwas darüber nachgedacht habe, fiel mir auf, dass selbst bei CO2-Verlust das keinen Volumenverlust des Flascheninhaltes zur Folge hätte.
Es ist und bleibt wohl einfach ein Rätsel.

Vielleicht wurde die Flasche durch einen Fabrikfehler so abgefüllt und verkauft und niemand hat sie getrunken weil man immer gesagt hat „huehue guck mal wie lustig die Flasche aussieht“. :kappa:

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Ist nur ne Gewöhnungssache.

Es geschieht auch bei Wasserspielbällen die komplett „verkapselt“ sind.
Es scheint wirklich eine Art Diffusion zu Grunde zu liegen. Alle Stoffe sind nicht absolut dicht, sie sind unterschiedlich durchlässig (permeabel).

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Ja ich weiß, das erklärt ja aber nicht das Verformen der Flasche. Warum kommt Wasser vermeindlich raus und keine Luft rein?

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Ich nehme an das Wasser verdunstet schneller als O2 oder CO2 nachströmen können von außen.

Die Durchlässigkeit von Wasser ist höher als von O2 und CO2…weiß aber nicht ob ich es richtig interpretiere:

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Ah interessant, hätte nicht erwartet, dass die Durchlässigkeit für Wasser so viel höher ist.
Dann ist es wahrscheinlich doch die Diffusion entlang des Konzentrationsgradienten, der höher ist, als der Druckgradient in die andere Richtung.

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Nesis, danke für die ausführliche Antwort.

Ist/war stilles Wasser. Wenn Kohlensäure enthalten wäre, würde das CO2 die fehlende Wasservolumen ausgleichen, indem es aus dem Wasser ausgast. Die Flasche wäre nicht deformiert.

Das kann ich ausschließen. Ich selbst konnte über 11 Jahre beobachten, wie die Flasche immer dünner wurde. Anfangs war sie normal gefüllt.

Laut deinem Zitat aus der Dissertation scheinen wir beide teilweise recht zu haben.
Die Größe der Moleküle scheint eine Rolle zu spielen, allerdings ist wie Du schon vermutet hast die Löslichkeit/Polarität ausschlaggebender.

Das würde ja erklären, warum keine Luft in die Flasche hineindiffundiert. Gleichzeitig das polare Wasser mit dem polaren PET in Lösung geht und die Diffusion des Wassers
deutlich beschleunigt.

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Eine ziemlich coole Idee! ^^

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Es kam eine Arte-Doku zu Keanu raus, Sry falls schon mal gepostet. ^^

EDIT: gefunden…^^

Es funktioniert!

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Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen definiert 17 besonders wichtige „Nährstoffe“ für die öffentliche Gesundheit (Kalium, Ballaststoffe, Eiweiß, Kalzium, Eisen, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3, Folsäure, Zink, Vitamin A, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K)

Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat dafür auch Gemüse und Obst eingestuft das mindestens 10% (bis 100%) des täglichen Bedarfs dieser Nährstoffe deckt. Es wurde die Nährstoffdichte der oben erwähnten 17 Nährstoffe von 100 Gramm Lebensmittel betrachtet.

Das sind die Lebensmittel mit der höchsten Nährstoffdichte, 100 als das Lebensmittel mit der höchsten Dichte (Zwiebel, Blaubeere, Knoblauch etc. erfüllten diese Kriterien z.b. nicht)

  1. Brunnenkresse - Score 100

Brunnenkresse ist reich an Vitamin A (aus Beta-Carotin) und Vitamin C, sie ist eine Quelle für Folat, Kalzium, Eisen und Vitamin E. Außerdem enthält sie nützliche Mengen an Vitamin K, Thiamin, Vitamin B6, Kalium und Jod und ist von Natur aus natriumarm.

  1. Chinakohl - Score: 91
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  2. Mangold - Score: 89

  3. Rote-Beete-Blätter -Score: 87
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  4. Spinat - Score: 86

  5. Chicoree - Score: 73
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  6. Blattsalat - Score: 71

  7. Petersilie - Score: 66

  8. Romanasalat - Score: 63
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  9. Kohlblätter - Score: 62

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Krass, dass da so viele Salate und Kohle dabei sind. Hätte gedacht, dass die hauptsächlich aus Wasser bestehen.

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Hast du einen Link? Ich will schauen, wo Brokkoli liegt und wie die das ermittelt haben.

Brokolli ist auf Platz 19

Da unten ist das verlinkt
(die haben sich wohl auf bestimmte Fruchte/Gemuse beschränkt)

Aber schon fur mich uberraschend dass ausgerechnet die ganzen Salate so nahrstiffreich sein, gar nicht gedacht.

Am besten sind wohl auch „Babysalate“

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Mich eigentlich nicht.
Aber ich scheine es zu überlesen oder es nicht zu finden, woher die Stichproben stammen, ob Import, Regional, Bio oder chem. gedüngt.

Alleine die Bodenbeschaffenheit, damit die Aufnahme kann dann wiederum variieren und somit nicht automatisch auf D anwendbar. Bspw. hat D sehr wenig natürliches Jod im Boden.

€: Und es fehlt die normale Kartoffel, warum denn das. :beannotsure: Gehört wohl nicht zu deren Powerhouse Sachen.

Weils im anderen Thread grad um Wasser geht.
Dieses Interview mit Peter Brabeck von Nestle hat mich damals ziemlich schockiert und zum Nachdenken gebracht (überhaupt der ganze Film - sehr empfehlenswert!).
Wahnsinn, was der Typ so von sich gibt.

Mit Timestamp, bis zum Ende.

Als ich mich in die vegane Ernährung reingelesen habe, habe ich fast überall gelesen, dass die grünen Lebensmittel meist die gesündesten sind, wenn es um viele wichtige Nährstoffe geht.

Von daher denke ich mir immer bei den (von Natur aus) grünen Lebensmitteln: Jup, ist gesund.

Also beim Aspekt mit der gentechnisch Veränderten Nahrung muss ich ihm Recht geben. :neutral_face:

„Als Mensch sollten Sie das Recht haben, um Wasser zu haben. Das ist die eine Extremlösung.“ Haha, fucking delusional.

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Doku über Gary Robbins bei den Barkley Marathons.

"Als einer der härtesten Laufwettbewerbe der Welt bieten die Barkley Marathons mehrere Schwierigkeiten. Beispiele dafür sind:

  • die Strecke wird jedes Jahr etwas verändert; frühere Teilnehmer können sich somit nur in beschränktem Umfang auf ihre Erfahrungen verlassen
  • der Lauf ist einem Orientierungslauf ähnlich; die Läufer müssen sich auf der oft weglosen Strecke mit einer Landkarte und einem Kompass orientieren
  • der unvermeidliche Schlafmangel
  • die Läufer sind oft alleine und erhalten kaum Unterstützung
  • das während des Laufs wechselhafte Wetter; im Frühjahr können sich im betreffenden Gebiet Wärme, Nebel und Frost rasch abwechseln
  • die geforderte mentale Stärke: ein sehr guter Läufer zu sein reicht allein nicht aus.

Bei mehr als tausend Teilnahmen wurde das 60-Stunden-Zeitlimit 21 Mal eingehalten, und zwar von 17 verschiedenen Läufern."

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Bin so geflasht muss es hier auch nochmal posten…Mit Abstand bis jetzt mein Lied des Monats…^^

Wusste gar nicht was man aus einer Mundharmonika so rausholen kann… :beanaww:

Indiara Sfair & Tiago Juk | Simbiose

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