Ich nehme an die Konversation war im Zuge eines offiziellen Berichts über die Wirksamkeit von Pubertätsblockern (unter anderem), der die Tage in UK veröffentlicht wurde. Der Bericht wurde von einer Ärztin geleitet, die sich in der Vergangenheit gegen das Verbot von conversion therapy ausgesprochen hat und mit anderen transfeindlichen Ideen sympathisiert. Dieser Report musste NICHT einer peer review standhalten und hätte es wohl auch nicht geschafft, da systematisch alle Studien ausgeschlossen wurden, die nicht ins gewünschte Ergebnis passen.
Siehe z.B. https://transactual.org.uk/blog/2024/04/11/press-release-the-cass-review-is-bad-science-and-should-not-be-taken-seriously-by-policymakers/
Unter anderem empfiehlt der Report, dass trans Menschen unter 25 keinen Zugang zu medizinischen Diensten für Erwachsene haben sollen (sprich keine Hormontherapie etc), da ihre Gehirne noch nicht vollständig entwickelt wären. Der Report wird direkten Einfluss auf Gesetzgebung und Richtlinien des Gesundheitsdienstes haben.
Ich komme nicht mehr hinterher, in welche Richtung sich dieses Land entwickelt. Man könnte nur noch heulen.
Zum Vergleich ein Artikel über die neuen Leitlinien zur Behandlung von trans Kinderm und Jugendlichen in der DACH Region, wo mit Ärzt/*innen und trans Personen auch geredet wurde:
Anzahl an Detransitionen:
Aus seiner 15-jährigen Praxiserfahrung erzählt Kinder- und Jugendmediziner Achim Wüsthof vom Endokrinologikum Hamburg beim Pressebriefing, dass er dies von den 800 behandelten Jugendlichen in fünf Fällen erlebt hat.
Ich nehme auch sehr an, dass eine Umsetzung dieser Regelungen eine Klagewelle sondergleichen nach sich zieht. Im Endeffekt spricht es Jugendlichen und jungen Erwachsenen medizinische Entscheidungsgewalt ab, und die ist in UK sehr genau geregelt.
Ein Kritikpunkt war aber auch, warum Ergebnisse ähnlicher reviews aus anderen Ländern ignoriert wurden…
In den Antworten hatte sie in Zweifel gestellt, dass trans Menschen gezielt vom NS-Terror betroffen waren (aber natürlich wie immer vage: Sie verschob nur den goalpost, und sagte, es gäbe keine Beweise, dass trans Menschen die ersten Opfer der Nazis waren. Das stimmt - hat aber auch noch nie jemand behauptet). Es geht also nicht nur um den bereits klar geschichtsrevionistischen Eingangstweet von ihr.
Wie gesagt: Es gibt bereits einen Präzedenzfall in Deutschland dank der Fischbiologin, die ebenfalls meinte, dass trans Menschen nicht verfolgt wurden. International kommt man natürlich nicht durch, wenn man ihr „Holocaust denial“ vorwirft, statt richtigerweise „nur“ „nazi crime denial“, weswegen sie die Leute, die es „holocaust denial“ nennen, mundtot machen kann.
Der Holocaust ist seit dem zweiten Weltkrieg quasi ein Synonym für den Genozid an jüdischen Menschen während der NS-Zeit.
Natürlich gab es auch andere Gruppen, die Opfer der Nazis wurden, aber Juden und Sinti & Roma haben da schon eine Sonderstellung, weil man diese Gruppen völlig auslöschen wollte (daher auch die Verwendung des Wortes Holocaust).
Da reicht Transfeindlichkeit leider nicht, um jemanden offen als Holocaust-Leugner bezeichnen zu können. Verharmlosung/Leugnen von NS-Verbrechen kann man ihr bestimmt vorwerfen. Aber da gibt es nunmal einen Unterschied.
Die Vollbrecht hat trans Personen generell abgesprochen, Opfer von NS-Verbrechen gewesen zu sein. Trotzdem dürfte man sie in Deutschland vermutlich nicht pauschal „Holocaust-Leugnerin“ nennen.
Hat also wenig damit zu tun, Leute mundtot zu machen. Man muss halt nur genau kritisieren und nicht pauschal irgendwelche Worte in den Raum werfen.
Mir ist der Unterschied selbverständlich klar (auch wenn trans Menschen ebenso im KZ landeten).
Aber am Ende des Tages ist es mir vollkommen egal, ob JKR nun „holocaust denier“ oder „nazi crime denier“ ist, sie faktisch das Recht hat, gegen arme Säue auf Twitter, die ihr „holocaust denial“ vorwerfen, vorzugehen, sie ist unmenschlich - nicht nur wegen des Leugnens der Verbrechen, sondern auch, weil sie wirklich jedes Schlupfloch nutzt, Menschen mundtot zu machen. Wieso untersagt sie den Leuten denn nicht das Aussprechen von „JKR denies nazi crimes“? Weil sie damit nicht so leicht durchkäme vielleicht?
Im Englischen ist die Bedeutung aber anders. Dort wird mit holocaust meistens die Gesamtheit der Opfer gemeint und mit shoa die Verfolgung von jüdischen Menschen abgegrenzt. Das wurde JKR gegenüber auch so in den Antworten auf ihre Tweets kommuniziert. Aber gut, ist halt bequemer Menschen mundtot zu machen als Fehler zuzugeben.
Ich mein, gut wäre es gewesen. Dann wäre ihre unhaltbare Wertevorstellung schon früher klar gewesen und ich wäre nicht noch in die letzten HP-Filme gelatscht oder so. Und man stelle sich mal vor, die progressiven im HP-Cast wären abgesprungen, was ich mir bei Emma Watson und Daniel Redcliffe durchaus hätte vorstellen können.
Da sieht man eben wieder, dass der Spruch „absolute Power absolutely corrupts“ irgendwo stimmt.
Wenn man eben sich einfach nie wieder um Geld sorgen machen muss, absolut keinen Filter oder Bedenken mehr haben muss was man sagt und scheinbar nur noch von Leuten umgeben ist, die Ja sager sind (weil man dann weiter JKR als Rich friend hat) dreht man irgendwann geistig am Rad.
Dass Macht immer korrumpiert finde ich nicht. Besser passt, dass Macht den wahren Charakter offenbart. JK ist zwar was Vermögen und popkulturellen Einfluss angeht schon echt weit oben, aber es gibt immer noch genug andere Menschen mit ähnlichem Einfluss, die nicht permanent widerlichen Müll von sich geben.