John Wick

Habe John Wick 3 jetzt 2 Mal im Kino gesehen. Beim Zweiten Mal gefiel mir der Film irgendwie besser. Keine Ahnung wieso. Allerdings ist jetzt auch mal gut. John Wick wird mir langsam zu seelenlos und zu viel Superheld. Die sollten mal wieder ein paar Gänge runter schalten, oder ihn wieder wie in 1 etwas schwächer darstellen, weniger Gegner und dafür den Film nur so 95 Minuten. Verstehe sowieso nicht, wieso man nach Teil 1 diese Filme, die so gut wie gar keine Handlung oder gute Dialoge haben, auf über 100 Minuten erzählen musste.

Wolfang kann ich nicht zustimmen. Der sollte sich mal die alten John Woo Hongkong Filme wie Hard Boiled, The Killer oder A better tomorrow UNCUT genau ansehen. Von denen John Wick ja die Ideen hat.

Die schaffen es, anders als die John Wick Reihe, nicht nur ein Ballet der Gewalt zu bieten, sondern auch noch neben coolen Stil, echte dramatische Handlungen mit coolen Twists zu erzählen. Trotz extrem harter R-Rated Daueraction. Das Geballer ist da jedenfalls um einiges stylischer. Die Helden und Anti-Helden außerdem wirklich verletzlich. Sowohl seelisch, als auch körperlich. Weshalb man da, trotz eines sehr harten Actionfilm, weit aus mehr als Zuschauer mit fühlen kann.

Doch auch bei dem Film DREDD wie es einer passend unten in den Kommentaren erwähnt, bekommt man mehr Stil bei dem Design/Farbenpracht, beim Geballer und der Gewalt mit Schusswaffen, als bei der John Wick Reihe. Natürlich kann man mir gerne einen Äpfel, Birnen Vergleich vorwerfen, aber mir ging es um die Aussage, weshalb die John Wick Reihe so positiv gesehen wird, obwohl andere Filme das auch schon gemacht haben. Sogar besser.

Bei Kämpfen und Kampfkunst haben wir da alte Jet Li Filme, Jacki Chan Filme an denen sich gerade John Wick 3 hier sehr bedient, und bei härteren Sachen, die beiden The Raid Filme. Die bei den Kämpfen meiner Ansicht nach, weit aus mehr Spaß machen als die John Wick Reihe.

Nicht falsch verstehen. Ich mag die John Wick Filme, aber es ist mir mittlerweile einfach zu viel Hype.

Hm, also weiß nicht ganz :smiley:
Bei Hard Boiled fand ich jetzt z.B. die Schießereien deutlich „fantasievoller“ und weniger „real“ angesiedelt. Beim Wick ist das weniger „freestyle“ und taktischer, „reduzierter“ (wenn ich da zB. an die Schießereri im Cafe am Anfang, oder in der Lagerhalle oder im Krankenhaus denke.) Da ist der Wick deutlich näher an der realität, wie er sich mit waffen der gegner durchhangeln muss, die munition im magazin checkt, etc.

Die aber dafür alle nicht so „durch-amerikanisiert“ produziert sind wie John Wick.

Aber wie du schon selbst sagst, Äpfel und Birnen.

Für „stylische“ schöne Ballereien gibt es andere Filme, aber beim Wick sind die immernoch klar strukturiert und sehr übersichtlich gehalten, und eben Wick-artig inszeniert.
Was Martial-Arts-fights angeht gibts da auch klar härtere Sachen, wie The Raid oder auch Jet Li.
Aber ballereien kreativ mit Martial arts zu verbinden, noch dazu in diesem eigen gefilmten Stil mit Neon-farben.

Ich will eigentlich darauf hinaus, dass der Wick halt einerseits n amerikanisch produzierter Film ist, und es da vorher nicht so wirklich viel in dieser art vorher gab. Und andererseits macht der Wick-film eben sein ding. Klar wird sich bei anderen filmen bedient, aber nie im negativen, wie ich finde. Am Anfang vom Wick 2 hat man sogar Buster Keaton ganz speziell gewürdigt, wenn ich mich recht erinnere. Klar gibts links und rechts, abseits vom Wick andere Filme die manche dinge besser können. Aber Wick vermischt das und macht was eigenes draus (the Raid hat z.B. grottige Baller-szenen, das muss ich bei aller liebe zugeben).

Das ist jetzt alles nicht auf den dritten Wick explizit bezogen, eher generell^^
Und dass eben Keanu Reeves dann mit über 50 so ne coole Schei*e abzieht, nachdem er nach Matrix nicht mehr so der große Knaller war. Dass er selbst in den Filmen so viel selbst macht und bereit ist sich da reinzuhängen finde ich immernoch großartig.

Aber ja. John Wick 3 war deutlich opulenter und ausladender als der erste und der zweite (sowohl was Action, Martial Arts, als auch world-building und inszenierung angeht).
Kann man mögen, kann man aber auch nicht mögen.
Da verstehe ich beides :smiley:

Ja, aber das fantasievoller und weniger real ist für mich kein Kritikpunkt bei John Woos Filmen. Ich gucke Actionfilme ja nicht wegen Realismus, sondern weil ich wie überhaupt bei Filmen, in andere Welten abtauchen möchte. Den Alltag hinter mir lassen möchte.

Bei Wick ist das von der Ästhetik halt ziemlich genial mit dem alten Hotel, den alten Telefonen usw. Genau wie überhaupt jetzt gerade ab Teil 3, diese Art Blade Runner Optik mit dem ständigen, heftigen Regen. Das sieht einfach nur toll aus.

Klar, aber leider bleibt bei den Wick Filmen genau wie den The Raid Filmen nichts oder nicht viel hängen außer der Action beim Zuschauer. Wenn wir mal bei US Produktionen von damals bleiben, und noch mal zu John Woo zurück gehen, bot da sogar Face Off neben Nicolas Cages Overacting weit aus mehr Dramatik und Geschichte als die Wick Reihe. Das in einem Film! Da blieb zumindest mir mehr hängen mit dieser Familien Geschichte, der gesamten Körpertausch Geschichte und die gesamte Handlung war trotz viel, übertriebener stylischer Ballerei & Tauben so erzählt, dass da mehr hängen blieb als nur die Action.

Bei früheren US 80er Filmen, 90er Actionfilmen wie Stirb Langsam ( Abgesehen von 5 ), Rambo ( Abgesehen von 3 ), der Leathal Weapon Reihe, einem RoboCop oder Total Recall sowie der Terminator Reihe bis Teil 2, wurde neben der Handgemachten R-Rated Action immer noch eine Menge mehr erzählt und alle diese Helden/Anti Helden hatten eine verletzliche Seite und waren alle weit aus menschlicher geschrieben als John Wick als Charakter. Es blieb da trotz viel Action und Härte, immer wieder noch was anderes hängen. Ich möchte jetzt nicht übertreiben und was von Moral und Wertevermittlung erzählen, aber irgendwie war das alles herzlicher.

Klar ist das von Kenau Reeves cool. Ich hab mir auch wie immer viel Interviews und Making Offs angesehen. Ich mag den Herren seit Speed und Gefährliche Brandung. Besonders ins Herz geschlossen hab ich ihn aber in seiner größten Rolle als Neo in Matrix. Ein SCI-FI Actionfilm der auch so viel mehr erzählt hat neben coolen Actionszenen und viele Menschen auf verschiedenste Weise damals im Kino geflasht hat. Fortsetzungen hätte es nie geben dürfen. Das Ende war perfekt.

Die meisten Jüngeren reden davon, dass John Wick, Reeves Rolle des Lebens ist. Da könnte ich innerlich immer heulen. Trotzdem bin ich natürlich froh, dass er das spielt und uns diese R-Rated Actionreihe im Kino gibt. Action auf die wir Jahre warten müssen.

Der Rest kann sich gerne CGI/Green Screen Gewitter wie Angel Has Fallen demnächst anschauen :wink:

ich hab keine große lust auf viel diskussion weil wir eh ne etwas ähnliche meinung haben.
nur:

Kannst du das echt so generalisieren? :thinking:
für mich ist vom dritten Wick v.a. hängengeblieben:
die Sequenz in der Wüste
die Anfangsszene als sich John nen Revolver zusammenbaut
die Ballett-szene und das Brand-kreuz.

Klar, zum Großteil bleibt schon action-lastiges hängen.
Aber nicht „weil Action“.
sondern weil es gut in Szene gesetzt ist, mit viel Arbeit dahinter und Wert gelegt wird auf eine gute Präsentation :smiley:

Ich glaube das fehlt ein wenig beim Wick weil die filme mit absicht etwas cheesy gehalten sind?
Wick’s typisches „Yeah“, oder die Pencil- und die Hunde-anspielungen.
Wick gehts nicht so darum groß ersichtliche werte zu vermitteln habe ich den eindruck.
(zumindest nicht so im dritten. im ersten war das schon relativ schnörkellos und trotzdem elegant gelöst. man weiß nicht woran seine frau genau gestorben ist, der hund als letztes geschenk und Iosef lässt ihm keine Gelegenheit seine Trauer richtig zu verarbeiten, weshalb Wick nochmal loslegt).
Klar kann man hergehen und sagen man „vermisst“ die Wertevermittlung oder die „herzlichkeit“. Aber das findet man dann halt nicht so offensichtlich. (aber ich versteh schon. Wenn man danach sucht, findet man es nicht so wie bei anderen filmen).

Denn das ist nicht so die absicht vom Film, das will der garnicht. Bzw. das ist nicht so offensichtlich, wie ich finde. Herzlichkeit oder was du meinst (ich hoffe zu verstehen was du meinst) sehe ich da schon. Nur halt Keanu-artig etwas verhalten und nicht so Bruce-Willis-offen :smiley:

same here. Aber wer kanns ihnen verübeln? :smiley:
Dennoch gönne ich es ihm von herzen, dass er jetzt „seine“ Sache bekommt, genau wie es mit Benicio del Toro und Sicario scheint.

Ich persönlich „bemesse“ einen Film so (bzw. jedenfalls versuche ich das hin und wieder) an dem, was er versucht zu sein und wie er es erreicht. Ich geh da nicht mit so ner Messlatte ran und „Hard Boiled hat Shootouts besser gemacht. Die Hard ist charakterbetonter“, etc.

Und für das, was der dritte Film sein will :schroeckatar:, nämlich noch ne Schippe nachgelegt nach John Wick 2 (und das ist in meinen augen: mehr in szene setzen, mehr world-building, und eben auch mehr action und dabei immer das qualitative niveau halten), macht er das im großen und ganzen schon echt gut.
(Obs mir persönlich so „taugt“, ist was anderes. Aber hat mir schon gut gefallen, der streifen^^)

Mir hat er ja auch gut gefallen. Nur, wenn die bei Teil 4 jetzt noch mehr übertreiben, halte ich das für persönlich keine gute Idee. Mir wäre es lieber, die würden mehr wieder auf die Bremse treten bei der Laufzeit, wenn schon nicht viel erzählt wird. Also so kurzweilige 95 Minuten wie im Ersten oder so. Nicht wieder über deutlich 100 Minuten. Und immer nur mehr, noch mehr und noch mal einen drauf setzen…

Dann wird es irgendwann auch lächerlich und wir bewegen uns dann auf Gefilden von Superhelden Filmen zu, die ich persönlich bei Wick eigentlich nicht so gerne haben möchte.

Obwohl das ja jetzt schon ähnlich ausgeschlachtet wird. So von wegen der geplanten TV Serie um das Continentel. Ich kann es persönlich überhaupt nicht leiden, wenn man irgendwelche Universe Sachen eröffnet. Wo ich dann eine Serie gucken muss, wenn ich alles andere in den Filmen verstehen möchte oder anders herum.

Das hat mich schon bei Marvels MCU genervt und bei allem geplanten Sachen von Disney zu Star Wars.

Wenn die jetzt zig Sachen in der TV Serie zu dem Continentel erklären würden bei den Figuren der Wick Reihe, würde ich mir zwar jetzt wegen nicht viel Handlung der Filme widersprechen, aber irgendwie würde es auch die Mystik komplett raus nehmen, die diese 3 Filme bis jetzt aufgebaut haben. Ich halte das persönlich alles für eine ganz schlechte Idee.

Keanu ist einfach, trotz seines Erfolges auf dem Boden geblieben. Der wirkt ( sorry ), echt immer noch extrem nett.

Er gilt auch nicht umsonst als einer der freundlichsten Stars in Hollywood.
Der ist sich nicht zu schade für komische werbung seinen namen herzugeben.


und grad wenn man solche sachen wie die von Matrix mit den Special-effects-leuten, oder vor allem seine persönliche geschichte mit schicksalsschlägen hört, dann gönne ich ihm jeglichen Erfolg von herzen gern.
Noch dazu, da er sich ja wirklich für die Wick-filme reinhängt und bereit ist da alles zu geben (ey, die videos, bei denen man ihn trainieren sieht mit Ring- und Kampfsportweltmeistern. Hut ab, ey)

Noch dazu hat er ja ne coole Motorrad-marke mit einem Kumpel aufgemacht. Zwar sau-teuer, aber ein guter ansatz: Handgefertige qualitativ hochwertige Motoräder die sportlich, bequem und cool sind.


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Hab ihn am WE auch gesehen und er war schon ziemlich geil. Dürfte wohl der Film mit den meisten Kopfschüssen aller Zeiten sein. :sweat_smile: Und die waren auch noch wirklich gut umgesetzt. :ok_hand:

Reeves und vor allem die Stuntleute haben echt ordentlich abgeliefert, wobei ich finde, bei ersterem hat man schon mehrfach gesehen, das er nicht so ganz auf dem gleichen Level wie seine Kampfpartner war. In mehr als einer Szene sieht man, wie er auf den nächsten Schlag seines Gegenübers wartet, damit sie ihn nicht überraschend erwischen. Und teilweise wirkt er auch wie ein behäbiger Kloß. :grin: Wobei das als Konsequenz aus der Filmreihe (er ist ja seit Teil 1 mehr oder weniger pausenlos am Kämpfen) dann doch irgendwie sinnvoll erscheint - müde und abgekämpft.

Das World Building, das viele immer so loben, finde ich dagegen nicht ganz so interessant, weil es mir so vor kommt, als wäre quasi jeder Zweite Mensch Mitglied in der Vereinigung. :ugly:

Aber die Reihe macht Spaß. Hab nix dagegen, dass es noch weiter geht, wenn sie das technische Niveau halten können.

Für sein Alter auf alle Fälle sehr respektabel. Und allein dafür, dass der erste Teil den Film „Keanu“ hervorgebracht hat, liebe ich die ganze Chose. :joy:

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