Joker (2019) / Joker- Folie à Deux (2024) *Diskussionsthread*

Ja, insbesondere die Szenen mit (und Randalls Witze über) Gary wurden von einigen Zuschauern schallend belacht. Mir ging es da aber nicht so, ich fand es wie du es treffend beschreibst ziemlich bedrückend und unangenehm.
Inszenatorisch ist der eingeworfene Slapstick ja auch geradezu perfide, so nach dem Motto “Na komm, lach doch!”

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Möglich, wobei Wien eigentlich bekannt ist derben und bösartigen Humor zu mögen. Fand den Film selbst aber auch eher bedrückend, wobei es mir persönlich ein inneres Volksfest war als er die drei Arschgeigen und seinen Arbwitskollegen erledigt hat.

Ich bin froh das im Kinosaal kaum jemand gelacht hat bei mir.

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Ich pers. habe nicht wirklich gelacht, aber im Saal wurde schon öfter mal gelacht, z.B. die Szene mit dem Tür-Riegel gegen Ende. Aber man muss dazu auch sagen, die Leute im Kino lachten auch bei dem Trailer zu irgendnem deutschen Film der vorher lief, bei dem ich nicht eine Miene verzog…

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Da habe ich das Problem das ich mir halt Trailer anschaue und wenn es im Kino vor dem Film Trailer gibt ich die alle schon kenne. Die können mir dann auch kein Lachen mehr entlocken.

Naja, das war ein Film der mich 0 interessiert, den Trailer hätte ich vorher nicht freiwillig gesehen.

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War es?

Ich war noch niemals in New York

Dann kann ich das gut nachvollziehen.

Ich finde es so Schade das ich Joker als guten Film sehe aber jetzt zwei Tage später mehr negative Gedanken damit verbinde weil es ein Drama/Thriller ist.
Womit der Film ja auch sein Ziel erreicht.

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Weiss genau, was du meinst.
War für mich auch ein Film, welcher mir je länger je mehr immer mehr zusetzte und wo ich mich permanent irgendwie unwohl fühlte.
Die deutlichsten Referenzen zu anderen Filmen ziehen die meisten Leute zu „Taxi Driver“ (was auch die klarste Verbindung ist), aber ich habe oft an Finchers Film „Seven“ denken müssen, auch so ein Film, wo die Nässe und die Modrigkeit der Stadt und der Umgebung (welche die Menschen wiederspiegelt) regelrecht aus der Leinwand gekrochen kommt und bim Zuschauer durch Mark und Bein geht…

Ein anderer starker Vergleich kam beim mir mit „Requiem for a Dream“. Auch so ein Film… der führte bei mir immer dazu, dass es mir fast auf der Haut zu kribbeln anfängt, von dem unablässigen Grausen, der die Bilder bei mir hervorruft (natürlich ein anderes Thema und auf eine andere Art).

Und ich denke, mit dieser zweiten Referenz komm ich dann auch zur Frage, ob der Film „lustig“ ist…
Ich denke nicht, dass er „Haha“-Komödie-lustig ist. Aber ich denke dass der Film, ähnlich wie „Requiem for a Dream“ Momente hat, welche eine Art extreme Absurdität haben, wo mir vielleicht ein nervöses Grinsen oder Kichern entgleitet. Weniger, weil ich etwas wirklich lustig finde, sondern eher als eine Art Kompensation darauf, was mir der Film gerade an extrem unangenehmen gezeigt hat.

Ich bin froh, dass es das nicht hatte.
Ja, mir ging es wie dir, ich fand den Film erdrückend und unangenehm anzuschauen, aber auf eine „gute“ Art (im Sinne von: Das war es, was der Film wollte, und das hat er auch durchgezogen).
Ist aber sicher kein Comicfilm, den man sich wie einen Iron-Man oder Thor mal zu einem Bierchen mit Kumpeln ansieht, oder auch nicht ein „Dark Knight“, der zwar düster aber immer noch sehr unterhaltsam ist. Wird sich bei mir vermutlich mehr zu einem Film entwickeln, den ich mir zuhause anschaut, wenn ich wirklich mal in der Stimmung für etwas bin, das mich ein bisschen erschüttert oder für zwei Stunden ungut fühlen lässt (keine Ahnung, warum solche Film ab und zu ihren Reiz haben, ist aber einfach so :sweat_smile:).

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Also die letzten Bilder zeigen Regen, der auf Asphalt prasselt. Ist das für dich so eindeutig? Für mich ist das Ende bei The Killing Joke völlige Auslegungssache. Was für Dich dumm wäre, ist für mich eben genau die Tragik, dass der Joker es geschafft hat, dass Batman gegen seinen Codex verstößt. Und das ist eben der Grund, warum noch heute über den Comic gesprochen wird. Das trifft zB auch auf “Taxi Driver” zu, wo es auch immer wieder Diskussionen gibt, ob das Ende eben ein zynisches “Happy End” oder doch eine Todesvision ist. Diese Ambivalenz oder Vieldeutigkeit lässt solche Sachen doch auch groß werden. Hat Nolan mit Inception ja auch als Trick untergebracht.

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Ich habe den Film nicht als Origin-Story gesehen, da ich mir am Ende gar nicht sicher war, ob das was ich da gesehen habe überhaupt passiert ist. Das vertuscht der Film echt gut. Daher weiß ich nicht, ob man den Film wirklich als reine Entstehungsgeschichte sehen kann. Find ich aber spannend, dass du das so siehst. Ich schau ihn mir Dienstag nochmal an. Vielleicht komme ich dann auch zu einem anderen Entschluss :slight_smile:

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Er hat aber sehr viele Tropes eben von klassischen Origin Geschichten. Das Finden des Kostüms, der tragische Background, die Idee für den Namen, vom Niemand zu Jemand usw.

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Klar, das habe ich natürlich auch gesehen. Ich finde den Gedanken aber interessant. Wie kann es eine klassische Origin Story sein, wenn wir gar nicht wissen, ob dass was wir sehen überhaupt real ist. Ist das, was wir gesehen haben real, oder ist es das, was der Joker uns zeigen will und wir kennen seine wirkliche Geschichte gar nicht.

Finde die Herangehensweise cool und originell

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Ersteindruck, ausführliche Kritik folgt: “Joker” tanzt zwischen Anarchie und Tragik, versinkt in druckvoll-düsteren Klängen und bleibt bis zum Schluss konsequent erschreckend. Joaquin Phoenix ist dabei gleichermaßen fragil wie verstörend, wodurch 122 Minuten lang eine faszinierende Symbiose entsteht.

Was Todd Phillips aber leider nicht in den Griff bekommt, ist die Monotonie und konstruierte Tristesse, mit denen “Joker” zu kämpfen hat. So richtig packen konnte mich dieser Film erst im letzten Drittel, wodurch das Ende unverhofft schnell kam. In meinen Augen ist dies kein Meisterwerk, aber ein sehenswertes Antimärchen.

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Das auf jeden Fall. Als sich Arthur später im Film schminkt, hält er ja einmal ein altes Foto seiner Mutter (?) hoch und auf der Rückseite stand was und unterzeichnet war es mit TW (Thomas Wayne). Was ja andeuten könnte, dass seine Mutter doch die Wahrheit gesagt hat, was einfach alles an dem Film nochmal ne Nummer schlimmer machen würde. Wenn es denn die Wirklichkeit war.

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Jup, die letzten Bilder sind ziemlich eindeutig für mich (plus alles was danach kam) und auch sehe ich andere Gründe für mich warum die Geschichte so gefeiert wird.

Edit: Zudem lese ich gerade “A Death in the Family” das kurz nach “Killing Joke” spielt und die Situation mit Barbara angesprochen wird und der Joker wieder aus Arkham geflohen ist.

Tja, wird wohl zeit für ein neues Format, Comic fights! :gunnar:

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Ich glaub eher Sie hat das Foto selber unterschrieben.

So hab den Film jetzt auch gesehen. War echt super intensiv und regt zum Nachdenken an. Die Darstellung der Gewalt fand ich sehr hart.

Wie man auf die Incel Story im Vorfeld gekommen ist verstehe ich nicht. Auf jedenfall hat die Person wohl noch nichts von psychischen Krankheiten gehört.

Wenn man das Ende nicht als ironisches Happy End empfindet hat man wahrscheinlich schon vergessen, was für Taten in dem Film vollbracht hat. Das größte größte Kompliment, dass ich dem Film geben kann, ist dass er es geschafft hat, dass ich oft angewidert und gleichzeitig fasziniert von Joker war.

Grad den Film gesehen. Puh, wirklich schwere kost, hatte ich mir nicht so vorgestellt. Dachte eher, dass es mit der letzten 3/4h anfängt - man quasi seinen ersten “Trick” sieht und dann seinen Kampf gegen Gotham. Die Einbildungen waren echt ein downer.

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