Kino+ // Hausaufgabe [Spoiler-Talk] //

Na toll hab ein Tag später als ihr zwei geschrieben gehabt. Always too late :frowning:.

Hatte damals geschrieben:

Selten war Nicolas Cage so gut und noch seltener bekommt man in einer Komödie solche genialen Kamerafahrten serviert.

Aber eine Komödie sollte einen zum Lachen bringen und lustig sein und mir war es das zu selten. So fühlt sich der Film oft recht zäh an.

Trotz der vielen Lorbeeren für die beiden Erstlingswerke der Coens sind sie bei mir erst mit dem grandiosen Miller’s Crossing in den Regieolymp gekommen.

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Als ich den Film Arizona Junior zum letzten Mal sah (es ist schon einige Jahre her), gab ich den Film eine 5/10. Nachdem ich den Film nun für die Hausaufgabe wieder sah, wurde ich leider wieder enttäuscht.

Meine Gedanken zum Film:

  • Die ersten 10 Minuten gefallen mir sehr, aber leider verliert der Film rasch an Qualität und wird zunehmend zäh und wirr. Mir kommt’s so vor, als ob der Film eigentlich als Kurzfilm geplant war, dann aber irgendwann als Spielfilm umgeschrieben wurde. Aufgrund der erfolglosen Versuche des Films, eine stringente Geschichte zu erzählen, fühlt sich der Film chaotisch an. Nach einem vielversprechenden Anfang konnte ich es einfach nicht erwarten, dass der Film endlich vorbei ist. Das ist besonders Schade, weil mir nahezu alle Schauspieler gefallen haben und ich an ein, zwei Stellen wirklich sehr laut lachen musste.
  • Neben den ersten 10 Minuten, ist die große Verfolgungsjagd in der Mitte des Films (beginnend mit dem missglückten Raub in einem Supermarkt) das beste an dem Film.
  • Wenn der Film mehr wie das Filmplakat wäre, würde er mir besser gefallen. Ich wünschte, es gäbe mehr Momente, wo der Film sich entschleunigt und wir uns mit der Absurdität dessen, was passiert, auseinandersetzen können. Aber der Film versucht in jeder Sekunde verzweifelt lustig zu sein und mündet in ein unsinniges Chaos.
  • Mit der Einführung des apokalyptischen Kopfgeldjägers, der als Mad-Max-Verschnitt durch die Prärie Arizonas das Baby sucht, war der Film bei mir endgültig verloren. Es fühlte sich so unnötig an.
  • Das Ende finde ich problematisch, denn es gibt keinen klaren Moment des Sinneswandels bei Nicolas Cage und Holly Hunter. Sie springen plötzlich von dem Wunsch, das Baby bei sich zu haben, zu dem Wunsch, das Baby zu den Eltern zurückzubringen. Es wirkt so, als hätte man die Szenen, in denen sie erkennen, dass das Baby nach Hause gebracht werden muss, einfach aus dem Film herausgeschnitten wird. Es gibt noch unzählige weitere Beispiele. Es fühlt sich an, als ob viele Szenen einfach weggelassen wurden. Wir gehen von einer Sache zur nächsten, ohne Erklärung, wie oder warum wir hierher gekommen sind.

Gut möglich dass ich den Film in grauer Vorzeit schonmal gesehen habe… ich hatte auf jeden Fall keinerlei Erinnerung mehr, aber natürlich einiges an Erwartungen aufgrund des Regie-Duos. Auch in diesem Frühwerk der Coens findet sich viel von ihrem typischen Stil wieder. Die Charaktere sind schräg und überdreht und die Schauspieler gehen voll darin auf und haben einen Mordsspaß. Die Story ist ebenso abgedreht, wenn auch an vielen Stellen vorhersehbar, aber das trübt den Spaß wenig. Die kompakte Laufzeit sorgt dafür dass der Film ohne Längen bleibt. Besonders hervorzuheben ist für mich noch die Kameraarbeit, es gibt etliche Szenen mit interessanten Einstellungen und Kamerafahrten, unter anderem mehrere POV-Shots.

Für diese Hausaufgabe bin ich auch nochmal über meinen OV-Suchti-Schatten gesprungen und habe den Film (mangels zugänglicher Alternativen) auf Deutsch gesehen. Die Synchro ist schon sehr gut und durchaus passend … trotzdem hätte ich ihn lieber im O-Ton gesehen.

Alles in allem lockere 4 von 5 Sternen und ein Coen-Film der öfter mal Erwähnung finden könnte.

Hier wird die neuste Hausaufgabe erwähnt
Last Action Hero
Aktuell gibt es den Film nur auf YouTube und Goggle Film zum streamen.

Bis wann hat man für LAH Zeit? Bis nächsten Donnerstag?

Last Action Hero
/ 1993 / aufgegeben von Daniel / Verfügbar auf Sky und gegen Gebühr /
mit: Arnold Schwarzenegger / Regie: John McTiernan

(Infos auch im Startpost)

Habe den Film lustigerweise erst vor wenigen Wochen wieder gesehen, werde also zur Hausaufgabe darauf verzichten. Kann aber nur sagen, dass ich ihn wirklich sehr mag.
Auch wenn er natürlich den 80er/90er Charme ein bisschen sehr übereizt hat, er für mich persönlich auch einfach starke Nostalgie auslöst und seiner Zeit extrem voraus war oder gerade wegen zweiteres, empfinde ich ihn immer noch als wirklich guter Film. Neben den offensichtlichen und teilweise eher billigen Anspielungen an andere Filme, bietet er auf der zweiten Ebene noch viele weitere Easter Eggs, Zitate und Homagen mehr. Er fühlt sich ein bisschen so an wie das was diese ganzen Parodie-Filme ala Superhero Movie, Disaster Movie und Co. mal sein wollten bevor sie sich im völligen Klamauk verloren haben.
Das letzte Drittel verliert sich zwar auch ein wenig in sehr cheesigen Aspekten und natürlich ergibt das gesamte Storykonzept auch außerhalb der verqueeren Filmwelt keinen Sinn, aber Last Action Hero ist einfach ein Film für (Action-)Filmliebhaber und für mich persönlich der Film mit Schwarzenegger, mit dem ich am meisten Spaß habe.

Habe mir heute die DVD aus dem Double Feature-Set mit „The 6th Day“ eingelegt:

Anders als Stallone war Schwarzenegger mit seinen Versuchen im Comedy-Genre auch erfolgreich und seine Komödien waren auch klar besser als solche Schoten wie „Stop! Oder meine Mami schießt“, der Stallones kläglichen Versuch markiert an Arnolds Komödien anzuknüpfen. Lediglich mit „Demolition Man“ schaffte er dies. Abseits davon ist „Last Action Hero“ auch meine Lieblings-Komödie Arnolds, wobei ich „Junior“ nie geschaut habe aus Angst es könne mein Bild von Schwarzenegger zerstören. Auch war man mit „Last Action Hero“, der das Action-Genre parodiert, seiner Zeit voraus. Denn Filme die innerhalb ihres Genres mit dessen Konventionen und Klischees spielten gab es zu der Zeit nicht wirklich viele. Man könnte sogar so weit gehen, dass der Film in gewisser Weise ein Vorgängermodell von Wes Cravens „Scream“ war, der das gleiche mit dem Horror-Genre anstellte.

Und wer wollte als Kind bzw. Jugendlicher nicht auch das goldene Kinoticket haben, um in seinen jeweiligen Lieblingsfilm einzutauchen und dort aktiv mitzuwirken? Schröck würde heute noch im Millennium Falcon mitfliegen oder Godzilla bei seinem x-ten Kampf gegen King Ghidorah anfeuern. So ein Ticket gäbe allerdings auch Möglichkeiten für die Weirdo Parade. Stichwort: Filme aus der „Erwachsenenabteilung“. :rofl:

Anbei war der für mich als Kind der Ripper einer der unheimlichsten bzw. gruseligsten Filmschurken - neben Viggo aus „Ghostbusters 2“. Und ich hätte schon gerne „Jack Slater 1-3“ gesehen. Ach ja, und natürlich „Hamlet“ mit Schwarzenegger. Diesbezüglich kann man sich nur mit einem IMO gut gemachten Fan-Trailer begnügen:

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Last Action Hero gehört neben Terminator (1&2), Predator und Commando zu meinen Lieblingsfilmen von Arnold Schwarzenegger!

Ich liebe es, wie sich Arnie selbst, aber auch das gesamte Actiongenre der damaligen Zeit aufs Korn nimmt. Es gibt so viele Sprüche, die mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Der Film hat dafür gesorgt, dass ich immer, wenn ich den Namen „Hamlet“ höre, an den Fake Trailer denken muss. :laughing: „to be or not to be…not to be“
Hinzu kommen ein Dutzend Cameos von alten Weggefährten. Allein die Idee, dass Sly der Terminator im fiktiven Filmuniversum ist, finde ich großartig. :smiley:

Last Action Hero wird bei mir mindestens ein Mal im Jahr in den Player geschoben :slight_smile:

Hab mal aus einer alten Arbeit (um 2010) was zusammenkopiert und noch ein paar Sachen ergänzt. Ich liebe diesen Film.

Last Action Hero (USA, 1993)

Dieser Film ist ohne Zweifel einer meiner Favoriten in Arnold Schwarzeneggers üppigen Œuvre an „Actionfilmen“.

Die Besprechnung des Films werden wir diesmal mit einer kurzen, kontroversen Genre-Einordnung der Filme Arnold Schwarzeneggers und Hintergrundinformationen zum Misserfolg des Films beginnen. Eigentlich ist die Bezeichnung Actionfilm in Bezug zu Arnold Schwarzenegger oftmals nicht korrekt, da ein Großteil der Produktionen, in denen er die Hauptrolle verkörpert, nur zur Hälfte Actionfilme sind und diese immer auch eine relevante Menge komödiantischer Szenen enthalten. So auch Last Action Hero, der im Jahr 1993 an den Kinokassen enttäuschte und nicht wirklich erfolgreich war. Gerne wird hier Jurassic Park (1993), der nur eine Woche vorher anlief und zu einem ertragreichen Blockbuster wurde, vorgeschoben, jedoch ist dies sicherlich nicht der einzige Grund. Eingangs wurde bereits die häufige Elaszität der Schwarzenegger-Filme, die mehr Hybridfilme, als reinrassige Actionfilme oder Komödien sind, festgestellt. Und genau in diesem Umstand lässt sich der Misserfolg des Films finden. Die zeitgenössischen Kritiken des Films sind schlecht bis vernichtend und zu allem Überfluss hagelte es damals ganze sechs Nominierungen für den parodistischen Negativpreis „Goldene Himbeere“. Doch aufgrund exakt dieser damals negativ wahrgenommenen Hybridität ist dieser spezielle Film Schwarzeneggers äußerst interessant und sticht geradezu wie Leuchtfeuer aus dem Schaffen des muskelbepackten Österreichers heraus.

Last Action Hero war seiner Zeit weit voraus und das Publikum des Jahres 1993 noch nicht bereit für einen solch selbstironischen Film mit mehreren Metaebenen, die zudem nur diffus voneinander abgegrenzt werden. An dieser Stelle müssen wir nochmal den Begriff Actionkomödie bemühen und anhand einiger Beispiele erklären, warum das Gros der Filme des siebenfachen Mr. Olympia-Gewinners nicht den klassischen Actionfilmen zugeordnet werden kann. Wenn man die folgende These als absolut setzt, wären sämtliche Filme Schwarzeneggers Actionkomödien, jedoch werden Stay Hungry (1976), Conan The Barabarian (1982), The Terminator (1984), Maggie (2015) und Aftermath (2017) ausgeklammert, da die komödiantischen Elemente in jenen Filmen anders inszeniert werden, als in den Filmen, die für die These kurz betrachtet werden.

Der Grund für die Einordnung der Filme in die Gattung Actionkomödie liegt in der Person Arnold Schwarzenegger selbst. Anders als die meisten der Schauspieler:innen von Actionheld:innen der 1980er und 1990er Jahre, hat Arnold Schwarzenegger seine Karriere und noch viel mehr sein Image durch eine konstante Verweigerung der Illusion aufgebaut. Hierunter ist zu verstehen, dass egal welche Rolle Schwarzenegger verkörpert, er nie als z. B. Jack Slater (Last Action Hero, 1993), Ben Richards (The Running Man, 1987) oder John Kimble (Kindergarten Cop, 1990) wahrgenommen wird, sondern immer als der Bodybuilder Arnold Schwarzenegger aus Österreich – er spielt keine Rolle, viel mehr macht er die Figur der Geschichte zu einer Schwarzenegger-Version ebendieser. Es ist explizit diese bewusst eingesetzte „Unfähigkeit“ zum Schauspiel, die das Publikum abholt und den Erfolg des Mannes im Kino ausmacht. Fällt in einem Trailer der Name Schwarzenegger, dann werden Erwartungen geweckt, und zwar nicht nach einer bahnbrechenden Schauspielleistung, sondern nach einem archaischen Muskelmann mit österreichischem Akzent, lustigen sowie absurden Situationen, den passenden Sprüchen, geschmückt mit einer einfachen Geschichte und verpackt in oft gewalttätige, rasante Bilder. Diese Beschreibung passt so grundsätzlich auf Commando (1985), Raw Deal (1986), Predator (1987), The Running Man (1987), Terminator 2: Judgement Day (1991), Last Action Hero (1993), True Lies (1994), Eraser (1996) und auch neuere Filme, wie The Last Stand (2013) und Killing Gunther (2017). Filme, die von vornherein als Komödie ausgewiesen werden sind hier nicht berücksichtigt, allerdings ist die These auch dort zutreffend.

Aber was genau unterscheidet Last Action Hero von den aufgezählten Filmen, wenn das Schwarzenegger-Prinzip doch auf fast alle Filme des Schauspielers zutrifft? Die Antwort auf diese Frage liefert ein Blick auf die Grundidee des Films.

Last Action Hero ist als selbstreferentielle Actionkomödie angelegt und spielt mit der im vorherigen Absatz festgestellten Negation der Illusion. Arnold Schwarzenegger spielt sich selbst, wie er die Figur des Jack Slater in einer fiktiven Welt zu einem Arnold Schwarzenegger werden lässt ­– die Zuschauer:innen sehen also einen Schwarzenegger, der mit einem weiteren Schwarzenegger interagiert. Dies ist nur durch die vielen Ebenen, die der Film eröffnet möglich. Betrachten wir nochmal die Kritiken der damaligen Zeit, erkennen wir schnell, dass insbesondere diese Struktur dem Film zum Vorwurf gemacht wird, zusätzlich wird die schwammige Inszenierung, die den Kritiker:innen eine eindeutige Genrezuordnung (Actionfilm oder Komödie) erschwert. Letzteres ist unter Berücksichtigung der zuvor aufgestellten These vernachlässigbar, die werkimmanente Struktur des Films bedarf allerdings einer genaueren Betrachtung, da in ihr ein Spiel mit den Erzähltechniken des Mediums Film stattfindet, die gewissermaßen diffus bleibt und vom Publikum durchaus umfangreiche Kenntnisse der Popkultur erfordert.

Der Film spielt mit der Idee, dass Figuren eines fiktiven Films tatsächlich existieren und in die „reale“ Welt übertreten können. Hierzu begleiten die Zuschauer:innen den 11-jährigen Schüler Danny Madigan, der ein Fan von Actionfilmen mit Arnold Schwarzenegger ist. Seine Lieblingsfilmreihe ist die fiktive Jack Slater-Reihe, in der Arnold Schwarzenegger den titelgebenden Polizisten Jack Slater spielt. Die Jack Slater-Filme werden im Film als ein typisches Action-Vehikel inszeniert und stellen für sich bereits eine Parodie der Filmografie Schwarzeneggers dar. Bis hierhin ist Last Action Hero noch in einer glaubhaften Welt angesiedelt. Dies ändert sich, wenn Danny mit Hilfe einer magischen Eintrittskarte in die Film-im-Film-Welt des neuesten Jack Slater-Films gelangt und sich inmitten einer wilden Autoverfolgungsjagd mit actionreichen Schusswechseln auf der Rückbank Jack Slaters Auto wiederfindet. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich der Film tonal und wir befinden uns im Bereich des phantastischen Films. Hier verschwimmen dann die Weltenebenen und werden nicht eindeutig voneinander abgegrenzt. Dies fällt insbesondere dann auf, wenn Robert Patrick im Film-im-Film einen kurzen Gastauftritt als T-1000 hat, in dieser Film-im-Film-Welt aber der Film Terminator 2 mit einem Sylvester Stallone in der Hauptrolle existiert. Somit muss die Film-im-Film-Welt ebenfalls in diverse Ebenen unterteilt werden, da hier ganze Bereiche des typischen Hollywood-Kinos selbstreferentiell sowie ineinander verschachtelt parodiert werden. Weitere Beispiele sind die ausschließlich hübschen Frauen in den absurdesten Kostümen, die innerhalb der Film-im-Film-Welt als alltäglich wahrgenommen werden, handgezeichnete Cartoonfiguren, deren gezeichnete Schusswaffen nicht gezeichnete Figuren verletzen können und Karikaturen diverser Antagonisten, die sich in endlosen Monologen selbst ausschalten. Gespickt wird das ganze mit Referenzen an die Werke der am Film (gemeint ist Last Action Hero) beteiligten Personen. Der Film-im-Film-Welt-Polizeichef heißt Fred Dekker, benannt nach dem gleichnamigen Regisseur, der mit Monster Squad zuvor schon ein Drehbuch von Shane Black, der für die Überarbeitung des Scripts zu Last Action Hero verantwortlich ist, verfilmt hat. Des Weiteren referenziert Regisseur John McTiernan den finalen Moment (Hans Grubers Sturz vom Dach des Nakatomi Plazas) aus seinem Film Die Hard gleich mehrfach, wenn er den Film-im-Film-Antagonisten The Rripper (gespielt von Tom Noonan) vom Dach stürzen lässt und auch die Bodybuilding-Karriere Schwarzeneggers wird aufgegriffen, indem die Regie eines Jack Slater-Films Franco Columbu zugeordnet wird. Franco Columbu und Arnold Schwarzenegger verbindet eine tiefe Freundschaft aus den Tagen des Bodybuildings.

Ein Höhepunkt des Films ist schließlich das Aufeinandertreffen der Schwarzeneggers im letzten Drittel des Films. Durch das magische Kinoticket kann der Film-im-Film-Antagonist in die fiktive reale Welt entkommen und Danny nimmt zusammen mit der Figur Jack Slater die Verfolgung auf. Last Action Hero verlegt den Höhepunkt alsdann auf die Premiere des neuesten Jack Slater-Films innerhalb der fiktiven realen Welt, an der naturgemäß die Hauptdarsteller:innen teilnehmen, so auch Arnold Schwarzenegger. Die Besonderheit ist hier, dass Arnold Schwarzenegger sich zwar selbst spielt, es aber gewissermaßen nicht tut, sondern nur eine weitere fiktive Inkarnation Schwarzeneggers, der mit der Situation zudem völlig überfordert ist und von seiner Ehefrau, dargestellt durch seine reale Partnerin Maria Shriver, als Pantoffelheld geoutet wird.

Es ist diese diffuse Abgrenzung der Erzählebenen und die schiere Menge an popkulturellen Referenzen, die den Film so unterhaltsam macht und ihm im Zeitalter des Internets einen zweiten Frühling bescheren sollte. Im Jahr 1993 war so viel Metahumor unüblich und das Publikum überfordert, doch heute, 17 Jahre später, sind die Sehgewohnheiten andere und es ist eine neue Generation in einer vollständig mediatisierten Welt herangewachsen.

Last Action Hero ist ein verkanntes Meisterwerk innerhalb der Filmografie Arnold Schwarzeneggers. Es ist ein filmgewordener Cartoon, bestehend aus Memes und dem Spiel mit medialen Regeln. Regeln, die der Film eigentlich gar nicht nutzt, sondern sich ihnen von Anfang an verweigert und stattdessen munter macht was er will. Und das Beste daran ist: Es funktioniert.

10/10

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Dass dieser Film oft als Flop betitelt wird und bei seinem Erscheinen verrissen wurde, hat er sich wahrlich nicht verdient. Es handelt sich um ein Fantasy Abenteuer, in dem ein Junge eine magische Eintrittskarte erhält, mit der er in die Welt von Kinofilmen übertreten kann. Diese Story sollte das Herz eines jeden Kinofans höherschlagen lassen. Und Arni ist auch noch mit dabei. Ich kann zwar ein bisschen nachvollziehen, dass die Schwarzenegger Fans nach Terminator 2 etwas anderes erwartet haben, rückwirkend betrachtet kann man Arnold aber für seine Filmauswahl aber nur gratulieren. Er nimmt sich und seine Filme aufs Korn und beweist eine gehörige Menge an Selbstironie. Die coolen Sprüche und die gelungenen, absichtlich überzogenen, Action-Szenen nimmt das Genre-Herz wohlwollen auf. Wenn man alle Schwarzenegger-Filme von den besten zu den schlechtesten sortiert, und diese anschließend 3 gleich große Gruppen aufteilen würde, wäre LAH in der ersten Gruppe zu finden. Ich sehe ihn mir immer wieder gerne an und bin sehr froh darüber, dass er sich in meiner Sammlung befindet.

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Lange bevor Selbstironie ein (gefühlt) fester Bestandteil eines Kinofilms (sein muss) zeigt uns Last Action Hero wie dies passieren muss. Das dieser Film ein Flop seiner Zeit war, könnte man fast als Vorhersehung sehen: Pionierarbeit ist in den vielen Fällen zum Scheitern verurteilt.
Es ist aber nicht nur die Selbstironie mit der Schwarzenegger in diesem Film glänzt, es ist vor allem ein popkulturelles Spiel mit Dramaturgie, Bösewicht- und Heldenzeichnung sowie der (übertriebenen) Action sonstiger Actionreißer dieser und vergangener Zeit. Außerdem zeigt es aber auch die Magie des Films (Stichwort: Filmticket) und einen Abgleich gebannte Realität vs. Realität.
9/10

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Last Action Hero (1993) ist in meinen Augen ein unterschätzter Film.
Ich habe diesen Film mindestens vier oder fünf Mal gesehen und ich mag ihn nach wie vor.
Im Zentrum der Geschichte steht Danny Madigan (gespielt von Austin O’Brien) ein junger Filmliebhaber, der von einer alleinerziehenden Mutter in New York City großgezogen wird. Danny schwänzt die Schule, um zum x-ten Mal seine Lieblings-Actionfilme in einem Kino zu sehen, der von einem alten Mann namens Nick (gespielt von Robert Prosky) geführt wird. Danny entgeht seinen Problemen in den Fantasien des Kinos, insbesondere in der Filmreihe „Jack Slater“, dessen Held von Arnold Schwarzenegger dargestellt wird. Bevor Danny sich zu seiner persönlichen Vor-Premiere-Mitternachts Aufführung setzt, gibt Nick ihm ein magisches Ticket, das er seit seiner Kindheit aufbewahrt hatte. Fünf Minuten nach dem Beginn von Jack Slater IV wird Danny von der Kinoleinwand aufgezogen und wird Teil des Films.
Last Action Hero (1993) ist mehr oder weniger eine Parodie auf Actionfilme und ihre Klischees.
All die Cameos und Filmreferenzen in diesem Film finde ich großartig und ich liebe auch die kitschigen Over-the-Top-Sequenzen und Dialoge.
Das Highlight für mich in diesem Film ist wohl Charles Dance, der den fiktiven Bösewicht Benedict spielt. Er stiehlt für mich praktisch die Show mit seiner schauspielerischen Leistung hier.
Mein Lieblings-Dialog von ihm ist und ich zitiere:

„Denke an Schurken Jack. Willst du Dracula? Dra-cuu-la? Warte, ich hol ihn dir. Dracula? Pah! Ich kann King Kong kriegen! Wir werden Albträume haben mit Freddy Krueger, wir geben Adolf Hitler eine Überraschungsparty, Hannibal Lecter kann den Service übernehmen, und dann gehen wir alle zu Taufe von Rosemarys Baby. Ich brauche nur mit dem Finger zu schnippen und alle kommen! Sie stehen Schlange um hierherzukommen, und weißt du warum Jack? Soll ich dir sagen warum? Hmm? Weil hier, in dieser Welt, die Bösen die Gewinner sein können!“

Das klingt absolut erschreckend und wenn ich mir unsere jetzige Welt so ansehe, stimmt es leider. Die Bösen können in unserer Welt die Gewinner werden.

Last Action Hero (1993) bekommt 3.5/5 Sterne von mir.

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Kino+ Hausaufgabe: Last Action Hero

Zunächst muss ich sagen, dass ich ein Kind der 90er bin und den Film damals komplett abgefeiert habe. Der Film ist für ein jüngeres Publikum gedacht und ich kann zumindest für mich bestätigen, dass er in diesem Aspekt funktioniert hat. Ich konnte mich als Kind sehr gut mit dem jungen Danny identifizieren und so wie Kinder der 80er mit den Goonies mitgefiebert haben, habe ich mit Danny in diesem Action Feuerwerk mitgefiebert. Wie schon in „Die unendliche Geschichte“, war ich auch hier von der Idee fasziniert, dass eine Fantasiewelt, die mich begeistert, zur Realität wird. Aus heutiger Sicht bin ich allerdings etwas genervt von Danny und seiner überheblichen Art. Und einige Gags über die ich als Kind noch lachen konnte, haben heute auch nicht mehr funktioniert. Dennoch zünden bei mir viele Gags auch heute noch. Die Metaebene, das Selbstironische, das Spielen mit Actionfilm Klischees und die vielen Referenzen, sind Elemente des Films, die mich zum Großteil auch heute noch überzeugen. Der Film war seinerzeit ein Flop und wurde schon vor Erscheinen von Kritikern verrissen. Dies lag sicher unter anderem daran, dass Fans und Kritiker eine härteren Actionfilm erwartet haben (man betrachte die vorherigen Filme von John McTiernan und Arnie: Predator, Stirb Langsam, Terminator) und niemand mit der Form eines selbstironischen und familienfreundlichen Arnie Films gerechnet hat. Und die Tatsache, dass eine Woche vorher Jurassic Park in den Kinos anlief, war sicher mit ein Grund für den finanziellen Misserfolg. Interessant ist es auch die Geschichte des Drehbuchs zu betrachten. Zunächst sollte der Film eigentlich härter werden. Jedoch wollte Arnie anfangen ein familienfreundliches Image zu prägen und ließ das Drehbuch umschreiben. Im Zuge dessen ging das Drehbuch durch viele Hände, unter anderem nahm sogar Carrie Fisher Änderungen daran vor. Im Nachhinein betrachtet, war eine familienfreundliche Ausrichtung vielleicht nicht die beste Entscheidung Arnies. Dennoch ist der Film meiner Ansicht nach besser, als er häufig gemacht wird. Arnie überzeugt auch hier als Actionheld und viele Szenen und Anspielungen (ich sage nur Hamlet und Mozart) haben mich prima unterhalten. Vor allem Charles Dance glänzt in seiner Rolle als Bösewicht Benedict. Nahezu jede Szene mit ihm ist ein Highlight. Ich gebe dem Film eine 7/10. Ich mag den Film, aber er ist mir aus heutiger Sicht betrachtet dann doch zu kinderfreundlich. Wenn ich heutzutage einen Actionfilm mit Arnie gepaart mit Comedy Elementen sehen möchte, dann bevorzuge ich den ein Jahr später erschienenen True Lies.

Kino+ Hausaufgabe: Last Action Hero

Mann hab ich den lang nicht mehr gesehen…

Ich konnte mich noch an die grobe Story erinnern und vage an eine handvoll Szenen, mehr aber auch nicht. Erste schwierige Wahl: diesmal in Englisch und Arnies üblen Akzent ertragen, oder wie damals in Deutsch und den Extra-Käse der deutschen Synchro ertragen? Am Ende hab ich die meisten Szenen mit Dialog einfach zweimal geguckt, einmal pro Sprache. Fazit: geht beides gleich gut rein, so unsinnig mancher Spruch im Deutschen doch wird („Jetzt sieh dir mal meinen Ellenbogen an, was kann der zerbröseln?“), so sehr passt es dann doch irgendwie zur Stimmung des Films und macht Spaß.
Die Actionszenen sind gut inszeniert, aber absichtlich übertrieben, was die eigentliche Stärke des Films ist: er ist sich seiner selbst bewusst, spielt damit und bringt Meta-Gags am laufenden Band. Das wär heutzutage zwar fast schon business as usual, war 1993 aber seiner Zeit wohl noch etwas voraus. Zumindest mir ist das damals als ich den Film mit 15 oder 16 gesehen habe nicht annähernd so bewusst gewesen wie jetzt, und ich hab mit Sicherheit mehr Anspielungen verpasst als geschnallt. Stallone als Terminator? Klar, der war zu offensichtlich, aber Robert Patricks blink-and-you-miss-it Cameo als T-1000? Hatte ich nicht mehr auf dem Schirm und hat mir viel Spaß gemacht bei der Sichtung gerade auf sowas zu achten.

Addiert man hierzu noch den Nostalgiefaktor ist der Film für mich besser gealtert als ich erwartet hätte. Manche Dialoge oder Gags sind auch heute noch topaktuell („Politker sind doppelt so schlimm wie alles andere.“), und allein der „Trailer“ für Hamlet mit Jack Slater verdient einen halben Stern extra. Natürlich sind die Oneliner absolut cheesy, aber das muss halt so…

Ich geb dem Ganzen 4/5 Sternen.

Der lief letztens im TV und das ist echt so weird. Hab aber nur kurz rein gezappt.
Als Kind hab ich den mal geschaut, aber das ist eeewig her.

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Funfact: Arnold und Emma Thompson wurden für ihre Rollen in Junior für den Golden Globe nominiert.

Jackie Brown
/ 1997 / aufgegeben von Etienne / Nur gegen Gebühr verfügbar /
mit: Pam Grier, Samuel L. Jackson, Robert Forster / Regie: Quentin Tarantino

(Infos auch im Startpost)

Puh…geile Hausaufgabe aber der Film ist mir in den letzten Jahren so sehr ans Herz gewachsen das es schwierig wird ein Review zu schreiben welches dem Film gerecht wird…

Kino+ Hausaufgabe: Jackie Brown

Jackie Brown, der oft vergessene und unterschätzte Tarantino Film, dem „Pulp Fiction“ ein bisschen zum Spielverderber wurde. Im Jahre 1997, drei Jahre nach dem inzwischen zum Kultfilm avancierten Pulp Fiction, kam Jackie Brown in die Lichtspielhäuser und stand somit leider immer im Schatten seines ikonischen Vorgängers. Die Vergleiche zu Pulp Fiction wurden zwangsläufig aufgestellt. Auch für mich war er jahrelang das schwächste Werk von Quentin Tarantino. Über die Zeit ist mir dieser Heist-Krimi aber immer mehr ans Herz gewachsen. Jackie Brown hat einfach dieses ganz spezielle und unerklärliche Tarantino-Feeling. Auch wenn ich jeden einzelnen Tarantino Film mag, erreichen die neueren Werke für mich dieses spezielle Feeling nicht mehr komplett. Jackie Brown ist wohl der konventionellste Film von Tarantino. Das ist wohl der Tatsache geschuldet das er auf einem Roman basiert. Er enthält vielleicht nicht die ikonischsten Zitate oder die blutigste Szenen, der Film stellt jedoch einen angenehmen Bruch zu seinen anderen Filmen dar, indem er auf plakative Gewaltdarstellungen verzichtet, ganz einfach weil dieser Film sie nicht braucht. Der Film zeichnet sich vor allem durch seine entschleunigte Erzählweise aus. Er lässt dem namhaft besetzten Cast genügend Raum, um den Charakteren Leben einzuhauchen. Es wird viel Zeit darauf verwendet all die Protagonisten einzuführen und sie zu präsentieren, was für einen Charakter sie besitzen und wie sie ticken. Das Herzstück des Films sind für mich Robert Forster und Pam Grier. Pam Grier‘s ikonische Einführung… https://youtu.be/UKUpVZy0obM Robert Forster‘s Blick beim ersten Aufeinandertreffen… https://youtu.be/tgw-G8IFAwo Die Sehnsucht von Max Cherry nach Liebe und Jackie Brown‘s Verlangen nach Vertrauen… Eine schöne, nuancierte und reife (Liebes)Geschichte. Die Kirsche auf der Torte ist allerdings der Soundtrack! Ein heftig groovender Sound und für mich der coolste, chilligste und beste Soundtrack den Tarantino jemals gemacht hat. Jackie Brown ist eine dialogverliebte, nie langweilige Gangstergeschichte, die wendungsreich und mit gemütlicher Spannungskurve, auf den finalen Coup zusteuert. Ein 154-minütiges Charakterstück, verpackt in einer stimmigen Heist-Krimi Story und untermalt mit einem fantastischen Soul Soundtrack, welches eine viel zu lange Zeit von mir nicht geschätzt und gewürdigt wurde.

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