Angriffsziel Moskau
/ 1964 / aufgegeben von Daniel / Verfügbar auf Prime /
mit: Henry Fonda, Walter Matthau, Larry Hagman / Regie: Sidney Lumet
(Infos auch im Startpost)
Angriffsziel Moskau
/ 1964 / aufgegeben von Daniel / Verfügbar auf Prime /
mit: Henry Fonda, Walter Matthau, Larry Hagman / Regie: Sidney Lumet
(Infos auch im Startpost)
Filmkritik zur Hausaufgabe von Yanez
Fail Save , ein Politik-Thriller von 1964, der vor dem Beginn des nuklearen Kriegs durch technisches Versagen warnt und deutlich die Kubakrise von 1962 verarbeitet, hat mich an den Text " Conceptual Models and the Cuban Missile Crisis " (von 1969) erinnert, den ich im Modul: Internationale Beziehungen lesen musste. Der merkt an, dass man bei der sowjetischen Regierung nicht von einer komplett logisch agierenden Entität ausgehen kann, da auch Interessensgruppen oder Konkurrenten innerhalb der Regierung oder Streitkräfte für das Handeln in einer Krise ursächlich sein können. Und auch dieser menschliche Risikofaktor wird im Film auf US-amerikanischer Seite durchgespielt, wo ein großkotziger Professor oder ein Offizier mit Minderwertigkeitskomplexen versuchen aus dem Versehen einen größeren Angriff zu machen. In dieser Zeit hatten auch die USA Minderwertigkeitskomplexe: die UdSSR hatte Atomraketen, die USA noch nicht. Daher waren 24/7 Bomber in der Luft, die die UdSSR noch hätten angreifen können, wenn Atomraketen das Land zerstört hätten. Durch technische Pannen verloren in dieser Zeit die Bomber 14 Atombomben über amerikanischem Gebiet. Eine, die die gesamte Ostküste verstrahlt hätte, also auch Washington und New York, explodierte nur wegen eines einzigen Sicherheitsbolzens nicht. So weit also nicht weit entfernt von der Realität.
Die absurd militärgeprägte Zeit wird im Film kritisch betrachtet. Er versucht über Tragik und nicht durch satirische Überspitzung aufzurütteln. Eine verpasste Gelegenheit ist es bei der Darstellung der Konsequenzen nur über Stockbilder aus dem Kammerspiel herauszutreten. Und die Militärs werden trotz allem noch zu menschlich dargestellt: im gleichen Jahr, in dem der Film erschien, begannen sie unter Präsident Johnson durch einen fingierten Angriff und nicht durch ein Versehen den Vietnamkrieg.
Hausaufgabe zu Angriffsziel Moskau
Der Film „Angriffsziel Moskau“ schafft es mit minimalistischen Mitteln, extrem viel Spannung zu erzeugen, wobei die Intensität der Geschehnisse drastisch zunimmt im Verlauf der Handlung.
Viele werden jetzt sagen, dass die ganze Zeit doch „nur“ diskutiert wird, allerdings finde ich, dass genau darin der Reiz des Films liegt. Die Figuren verhalten sich zunehmend realistisch und werfen auch moralische Fragen auf, welche sich auf die Sinnlosigkeit des Krieges beziehen und welche verheerende Folgen ein Atomschlag für die Gesamtbevölkerung nach sich ziehen würde.
Allerdings empfand ich das Ende als etwas überdramatisiert dargestellt, besonders bezogen auf die Frau des Bombers.
Nichtsdestotrotz bin ich vom tatsächlichen Ende sehr angetan. Ich mag die Konsequenz und die Schonungslosigkeit, in der die letzte Szene mündet. Auf jedenfall ein Ende, dass bei mir noch länger nachhallen wird.
PS: Dank Euch und diesem Film kenn ich jetzt auch endlich die Hommage einer bekannten Simpsons Folge, als Tingeltangel Bob ebenfalls eine Atomexplosion auslösen wollte.
Fail Safe (1964)
von Sydney Lumet
Ein Musterbeispiel dafür, wie man hauptsächlich durch ein exzellentes Skript, vorgetragen von hervorragenden Schauspielern, in zwar toll ausgeleuchteten, aber eigentlich simplen Sets einen sauspannenden Politthriller erschaffen kann. Und ein Beispiel dafür, wie man einen Film mit einem starken Statement versehen kann, ohne gleichzeitig die Komplexität des Themas oder die Validität der Gegenargumente dafür opfern zu müssen.
10/10
Ich bin mir ziemlich sicher das es auch Mal Breakfast Club als Hausaufgabe gab.
Möglich. Dieser Thread erfasst aber nur die Hausaufgaben seit dem Neustart 2020.
Fail Safe
Die nächste Kino±Hausaufgabe, eh schon auf der Watchlist gelandet durch den Podcast „Die filmische Begegnung“, wo dieser Film von Host Patrick Suite zusammen mit Tino Hahn und Adolfo Kolmerer im Rahmen einer Reihe über die Filme Sidney Lumets besprochen wurde.
Der Film erzählt, wie durch das Misstrauen zwischen USA und UdSSR während des kalten Krieges trotz guten Willens auf beiden Seiten ein eigentlicher Routinefall mit verheerenden Folgen eskalieren kann, Atomwaffen sei Dank. Das wird von Lumet sehr minimalistisch aufbereitet, der Film erzählt das Meiste durch Gespräche und Telefonate zwischen verschiedenen Männern in gerade mal 4 Locations (die Telefonpartner an anderer Stelle kriegt man nicht einmal zu sehen). Das Geschehen rund um die Flugzeuge wird zwar immer wieder mal mit wie Stockfootage wirkenden kurzen Szenen von Kampfjets gezeigt, entwickelt sich aber auch zum Großteil am minimalistischen Radarbildschirm. Trotzdem baut der Film große Anspannung auf, was sicherlich zum Teil an der Leistung der tollen Besetzung liegt, ansonsten aber der Inszenierung durch Lumet zuzuschreiben ist. Mit wenigen Kameraschwenks, -zooms und Einspielern kommt eine ganze Menge Dynamik in einen ansonsten sehr dialoglastigen Film.
Ein großartiger Film, 4,5/5 Sternen, macht auf jeden Fall Lust auf mehr von Lumet.
Natürlich wurde die Hausaufgabe erledigt
Also hier auch meine kurze kleine „Kritik“ zum Film
Angriffsziel Moskau
Regie: Sidney Lumet
USA 1964
KinoPlus Hausaufgabe
Angriffsziel Moskau ist ein stark besetzter und spannend erzählter Politikthriller, der die Geschichte von technischem Versagen und menschlicher Unzulänglichkeit in Zeiten der Atomaren Wettrüstung erzählt.
Der Film finden fast ausschließlich als Kammerspiel statt ,der zwischen den einzelnen Schauplätzen hin und her springt und in verschieden Diskussion immer wieder die Frage aufwirft wie viel ein Menschenleben eigentlich wert ist oder wie ein einzelnes aufzuwiegen ist.
Mich hat der Film bis zum Schluss an den Bildschirm gefesselt und Lust darauf gemacht mir nach Jahren mal wieder Dr Seltsam anzugucken.
Vielen Dank für diese Hausaufgabe, durch die ich diesen Film erst entdeckt habe. Hier mal meine Kritk dazu:
Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, als die Angs vor der nuklearen Apokalypse auf Grund der Kuba-Krise wohl immer noch allgegenwärtig war, schuf Meisterregisseur Sidney Lumet Angriffsziel: Moskau , der nicht nur damals, sondern auch heute noch extrem spannend inszeniert ist und zeigt, wie gefährlich Automatismen und blindes Vertrauen in die eigenen Strukturen sein kann.
Dabei beweist Lumet erneut seine große Stärke, durch die auch schon „Die 12 Geschworenen“ für mich zu einem zeitlosen Meisterwerk wurde: mit so simplen Dingen wie Dialogen erzeugt er hier eine immense Spannung und einen Sog, der einen quasi ins Geschehen hineinzieht. Ohne irgendeine Action-Szene wird hier die Bedrohung eines Atomschlags und dem Versagen von Technik gezeigt, wodurch man wie gebannt vor den schwarz-weißen Radarbildschirmen sitzt und fasziniert blinkende Punkte und sich bewegende Dreiecke beobachtet.
Die Tragweite der Ereignisse wird mit wenigen inszenatorischen Mitteln geschildert und fast jede Szene trägt zur erzeugten Spannung und Atmosphäre bei.
Zwar versucht man zu Beginn noch, den Figuren etwas Hintergrund zu geben, dennoch bleiben diese Großteils sehr eindimensional und wirken eher wie Paradebeispiele und Stereotypen für ihre Funktionen, als wie echte Menschen. Dies ist aber auch einer der ganz wenigen Kritikpunkte, den ich an diesem Film anbringen kann und auch wenn die Figuren nicht unbedingt gut ausgearbeitet sind, werden sie dennoch großartig gespielt, egal ob von Larry Hagman, Walter Matthau oder auch Henry Fonda, der mich nach „Die 12 Geschworenen“ erneut in einem Lumet-Film mehr als nur überzeugen konnte.
Zudem finde ich es schon bemerkenswert, wie es Lumet hier schaffte, für keine Seite Partei zu ergreifen, oder eine besser als die andere dar stehen zu lassen. Sowohl auf Seiten der Amerikaner, als auch der Russen gibt es Figuren die sich vernünftig und in ihren jeweiligen Situationen nachvollziehbar verhalten und durch deren Taten das Gesehene umso intensiver bei mir wirken konnte.
Über das Ende und so manche Entscheidung, die der Film zum Finale hin trifft, lässt sich sicherlich streiten, ich mochte aber vor allem die Konsequenz, die der Film an den Tag legte und auch nicht davor zurückschreckt, drastische Entscheidungen treffen zu lassen!
Lange ging „Angriffsziel: Moskau“ komplett an mir vorbei und ohne die Hausaufgabe von Kino+ wäre ich wohl auch lange nicht auf ihn gestoßen, nun bin ich aber sehr froh, in gesehen zu haben!
Obwohl ich erst 3 Filme von Sidney Lumet gesehen habe, bin ich immer mehr beeindruckt von seinem Schaffen, denn auch wenn dieser Film für mich nicht an das Meisterwerk „Die 12 Geschworenen“ heranreicht, ist es ein wirklich beeindruckender und für mich absolut Zeitloser Thriller und ein perfekter Antikriegs-Film, der komplett ohne Kriegs-Szenen auskommt!
4,5 von 5 Sternen
Und an dieser Stelle auch mal ein großes Danke an euch für die vielen Empfehlungen und Filmtipps, auf die ich ohne euch wohl nie gestoßen wäre!
Vielen Dank und Liebe Grüße aus Tirol
Martin
Eine Kino+ Hausaufgabe:
Bei Angriffsziel Moskau (1964) geht es darum, wie durch einen technischen Fehler bei einem amerikanischen Bombengeschwader ein nuklearer Angriff auf Moskau ausgelöst wird.
Dieser Film präsentiert viele gut durchdachte Ideen über Atomwaffen, den Kalten Krieg, die verschiedenen politischen Ideologien, die menschliche Natur an sich und eine überzeugende Darstellung dessen, was in den 60er Jahren hätte passieren können, wenn etwas schiefgelaufen wäre.
Was diesem Film jedoch fehlt, ist die emotionale Verbindung zu den Charakteren.
Das einzige Mal, wo ich irgendwas in diesem Film gefühlt habe, war, als die Frau des Bomberpiloten über Funk schrie und ihren Mann verzweifelt anflehte seine Mission abzubrechen.
Zusätzlich hatte der Film ein Problem mit flachen Charakterisierungen, das alle Charaktere außer dem Professor Groeteschele, der echt gut gespielt wurde von Walter Matthau, betraf.
Angriffsziel Moskau (1964) bekommt 3.5/5 Sterne von mir.
Angriffsziel Moskau
Den Film gab es bei Prime nur synchronisiert. Eigentlich würde mich ja auch mal die Originalfassung interessieren, ich meine, da spricht ja schließlich der US-Präsident während des kalten Kriegs mit Russland. Da ist die Wortwahl durchaus spannend, könnte ich mir vorstellen.
Ansonsten wurde ich ziemlich gut unterhalten, nur das Ende hätte meiner Meinung nach noch einen Hauch drastischer dargestellt werden können.
3,5 / 5
Angriffsziel Moskau
(ggf. andeutende Spoiler)
Hier wurde mit wenig Szenenaufwand und hochklassigen Schauspielern eine zwar hypotetische aber nicht zu weit hergeholte Konfliktsituation des Kalten Krieges geschildert.
Eine US Bomberstaffel hat sich aufgrund eines technischen Fehlers zum Angriff nach Moskau aufgemacht, kann aber wegen strenger militärischer Protokolle nicht mehr zurückgerufen werden. Um die unweigerliche Eskalations zu verhindern setzt sich der US-Präsident mit dem Generalsekretär der Sowjetunion in Verbindung.
Das der Film westlich geprägt ist erkennt man leider daran, dass der US-Präsident, der zwar den Fehler offen zugibt, dennoch als Verhandlungs und Moralführer dargestellt wird - was der Situation nicht unbedingt angemessen ist. Allerdings musste ich seinen letzten Vorschlag zur Deeskalation auch erstmal verdauen.
In anderen Rezensionen lese ich dass das Ende offen geblieben sei, wer aber genau hinhört weiß bescheid
Ich kann den Film trotz seines Alters jedem empfehlen und bin froh diese Perle nicht verpasst zu haben. Spannender gehts kaum.
7 / 8
Ich wollte nur mal drauf hinweisen, dass alle die noch die Hausaufgabe machen wollen, der Film auf Amazon Prime nur noch bis zum 14. Juni verfügbar ist.
Angriffsziel Moskau
Irgendwann vor bestimmt 15 Jahren im Zuge meiner eigenen Lumet-Wochen gesehen (damals 8/10 auf IMDb).
Angriffsziel Moskau ist wahrscheinlich der beste Antikriegsfilm, der keine Bilder von der Front bietet.
Fast wie in einer Reportage schauen wir den Machthabern der USA dabei zu, wie sie versuchen ein versehentliches Unheil zu vermeiden, welches kaum noch zu verhindern ist.
Lumet kann Kammerspiel, das wissen wir seit 12 Angry Man, aber wie er dies hier auch in einen Politthriller verpackt ist wirklich herausragend. Man fiebert wirklich mit, kann jede Sichtweise nachvollziehen und hofft irgendwie auf das Beste. Die Szenen wie das Telefonat des amerikanischen und russischen Staatsoberhaupts, des Colonels, der es abwenden möchte oder der schonungslosen letzten 30 Minuten. Unglaublich intensive Szenen, die einen zurecht über den Film und die Geschehnisse nachdenken lassen - Meisterwerk.
5/5
Kino+ - Hausaufgabe: Sidney Lumet ist - wie Heiko Rosner es (in dem von der Cinema veröffentlichten Sonderbuch „Regisseure - Die 25 besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten“, S. 83) geschrieben hat - ein " Meister des Politfilms" gewesen. Das wird auch in diesem intensiven, pessimistischen und unheimlich spannenden Thriller eindrücklich unter Beweis gestellt. Es ist bewundernswert, mit welchen Mitteln es Lumet gelingt, ein Schreckensszenario unter dem Eindruck des Kalten Krieges zu entwerfen, das von Anfang bis Ende fesselt, vor allem dank der grandiosen Leistungen von Fonda, Matthau, Hagman und anderen großen Schauspieler/innen. Danke, liebes Kino+ - Team für diese Hausaufgabe, die ich ohne euch wohl kaum gesehen hätte! Meisterstreich!
Gab es eigentlich nach Angriffsziel Moskau eine neue Hausaufgabe, die ich vielleicht verpasst habe?
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