Hier geht es nicht darum, dass man einfach „in der Branche“ arbeitet. Es geht hier um redaktionelle Arbeit, die durch diese Verbandelung mit der Industrie in wirtschaftliche Abhängigkeit gestellt wird.
Und da kannst Du die Redaktionen trennen wie Du willst, von mir aus eine auf der Erde und die andere auf dem Mars: Man ist unter demselben Dach.
Hier geht es darum, dass Filme bewertet werden. Oder um Videospiele - wie Du richtig schreibst, ist das kein Phänomen, das sich auf RBTV beschränkt - die bewertet werden. Und wenn man Werbungen schaltet und sich auf Events einladen lässt, begibt man sich in Abhängigkeit.
Das habe ich ja auch ausgeschlossen. Sonst würde ich es ja kaum gucken.
Dass das System präsent ist und weit verbreitet ist, leugne ich ja gar nicht. Aber nur weil etwas „Business as Usual“ ist, muss ich es doch nicht gut finden, oder?
Das meine ich ja. In Kino+ - weitab der Junkets - wird dann „gegossipet“, aber auf andere Kollegen, die es dann auch bei den Stars durchziehen wird herabgeschaut und sich empört. Finde ich ich fragwürdig.
Es bleibt in dem Kontext aussagekräftig, den ich hier die Ganze Zeit kritisiere: Ein Gewinnspiel „mit freundlicher Unterstützung von XY“ ist problematisch, wenn man in derselben Sendung einen Film von XY bespricht.
Meinungen werden nicht gekauft! Das ist doch viel zu plump. Man ist bewusst oder unterbewusst aber einfach nicht vollkommen frei.
Kennst Du z.B. „The Pod“? Das ist ein werbeunabhängiger Podcast über Videospiele. Die sind komplett user-finanziert. Die nehmen keine Werbung an, die fahren auf keine Events… ja die nehmen noch nicht einmal Muster an. Vergleiche mal, wie da über Spiele geredet wird und dann hör mal z.B. die Gamestar. Da schlackern Dir die Ohren, weil die eben keine Angst haben müssen, dass Microsoft eine große Anzeige storniert.
Wer den qualitativen Unterschied leugnet, den es im anzeigenabhängigen Journalismus und im unanbhängen gibt, der macht sich lächerlich.
Klar. Aber sympathisch muss ich es jetzt nicht finden, wenn jemand über einen Film ablästert, aber es dann dem Regisseur nicht ins Gesicht sagen will, wenn der in die Sendung kommt. Das war einfach gekniffen.
Aber darüber werden wir wohl nicht zusammen kommen.
Ich dachte es wäre eine ethische Entscheidung, dass man solche Fragen nicht stellt und nicht, weil es einfach nur verboten ist. Das macht es ja noch schlimmer.