Klimawandel - Forschung, Entwicklung und Klimaschutz

Naja du kennst ja meine Gründe nicht warum ich nach Indonesien fliegen muss und ob ich eventuell versuche die verursachten CO2 Kosten auszugleichen.

Des Weiteren habe ich dort teilweise gelebt und Zeit mit Einheimischen verbracht und über diese Themen gesprochen, deswegen erlaube ich mir ein kleines Urteil.

Ich habe auch nie gesagt, dass ich uns als besser ansehe in irgendeiner Form. Es war nur der Gedanke, dass man dort eventuell mit weniger Geld mehr erreichen könnte, da dort selbst die Basics fehlen, was in erster Linie Müllentsorgung betrifft.

Es besteht einfach kaum das Bewusstsein, dass man Plastik nicht ins Wasser werfen sollte oder weniger benutzen sollte.

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Bitte auch das wieder nicht persönlich nehmen. Ich kenne deine Gründe auch nicht und sie gehen mich auch nichts an. Aber so lange dein Aufenthalt dort nicht zur Folge hat, dass mehr als die erwähnten 6,5 T CO2 mehr eingespart werden, sind es aus Sicht des Klimaschutz schlechte bzw. unzureichende Gründe.
Und jedem sollte bewusst sein (du weißt es wahrscheinlich auch), dass die von Atmosfair usw. angebotenen Kompensationen nicht unbedingt dafür sorgen, dass wo anders dann kein CO2 verbraucht wird und sie machen einen Flug auch nicht klimaneutral oder so.
Der „Ausgleich“ findet sehr diffus statt und es werden teilweise Sachen finanziert, deren Wirksamkeit quasi unmöglich nachprüfbar sind. Das sieht man, wenn man ein paar der Ausgleichsprojekte von Atmosfair (größter Anbieter in DE) anschaut:

  • Geld für NGOs die effizientere Öfen in verschiedenen afrikanischen Ländern bauen;
  • „Technologietransfer“ an jeweils eine kleine Wind- und Wasserkraftanlage in Mittelamerika (kein Geld);
  • Ein paar Kooperationen mit NGOs, GOs und Unternehmen die etwas mit Biomasse/Recyling oder Solarenergie machen;
  • Ein paar Aktionen zur Umweltbildung an Schulen.


Jeder dieser Maßnahmen ist an sich sinnvoll, aber es ist indirekt, viel zu wenig und vor allem müssten solche Dinge grundsätzlich gemacht werden, nicht als Ausgleich.
So lange Menschen genug Flugtickets kaufen und die Airlines auch nur noch ein bisschen Gewinn machen, werden auch weiterhin global die ganze Zeit um die 15.000 Flugzeuge gleichzeitig in der Luft sein. Es wird weiter in unvorstellbaren Massen, 24/7, CO2, NOx, Schwefel und noch mehr direkt in die Atmosphäre geblasen, genau da wo es nicht hin soll.
Und ich glaube, die meisten Leute wissen und verstehen das, und andere Klimaproblematiken, eigentlich auch ausreichend. Eigentlich ist es ganz leicht zu erkennen, was man vernünftigerweise nicht mehr tun sollte (Kein Fleisch, kein Fliegen, nur Auto fahren wenn es absolut nötig ist usw.). Trotzdem werden diese Dinge noch viel zu viel und ohne schlechtes Gewissen gemacht (nehme mich selbst nicht aus). Und da schließt sich der Kreis zu Indonesien.

Ich kenne mich mit der Gesellschaft und Situation in Indonesien zu wenig aus um zu sagen, was dort das Problem ist (ich nehme an, da kommt auch nicht überall jede Woche die Müllabfuhr?). Ich weiß schon gar nicht wie wir die Situation da ändern sollten.
Aber du sagst es selbst, wir sind auch nicht besser. Und hier können wir was tun und wissen sogar wie. Es müssten nur endlich die ganzen Ausflüchte aufhören (meine damit auch Politik und so).

Übrigens, hab ich gerade entdeckt. Einiges von dem Müll in Indonesien kommt gar nicht von da. Sondern auch tonnenweise unter anderem aus Deutschland…

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Was dann aber auch nur immer eine Schlagzeile wert ist und Empörung auslöst. Die Probleme in den Ländern existieren trotzdem und somit werden die Exporte aus den Industrieländern folgerichtig gestoppt und zurückgeschickt.

Keine Ahnung, was jahrelang passiert ist mit dem exportierten Plastikmüll, aber ich bezweifele, dass man diesen Müll genommen hat und systematisch Dörfer mit umkreist hat oder Flüsse verschmutzt. Und so sieht es in manchen Regionen aber aus. Anhand eines Müllgürtels kannst du bei Überlandfahrten, in z.B. Kambodscha, auch schon das nächste nahende Dorf erkennen.

Folgendes ist nur ein aktueller Bericht aus Phnom Penh, der kambodschanischen Hauptstadt und deren Abfallwirtschaft, nicht mal Dörfer, bei denen es mit Sicherheit noch problematischer ist:

https://suedostasien.net/abfallwirtschaft-in-phnom-penh-nicht-bei-allen-haelt-die-muellabfuhr/

Zu Indonesien gibt es auch immer interessante Artikel:

Besonders dramatisch ist die Situation auf dem Lande, wo es vielfach keine organisierte Müllabfuhr gibt. Zu diesem Ergebnis kam unter anderem eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus dem Jahr 2015. Sie beobachtete acht verschiedene Städte und Gemeinden. In sieben davon lag der sogenannte Service Level bei unter 10%.

Nun mag die Auswahl nicht repräsentativ für ganz Indonesien sein. Die nationale Solid Waste Association kommt daher - wenn sie ganze Inseln beziehungsweise Inselgruppen betrachtet - auf wesentlich höhere Werte. Sie liegen in der Regel zwischen 50 und 70%. Dabei muss man aber bedenken, dass auch Haushalte, die die Müllabfuhr benutzen könnten, dies (oft aus Kostengründen) nicht immer tun.
https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=indonesiens-abfallwirtschaft-steckt-noch-in-den-kinderschuhen,did=1734954.html

Thailand ist da in einigen Ecken schon auf einem guten Weg, aber der eben noch sehr sehr lange dauern wird.

Die Siedlungsabfälle wachsen stetig. Die statistisch erfassten Mengen legten von 2013 bis 2018 von 26,8 Millionen auf 27,8 Millionen Tonnen zu. Die Abfallwirtschaft entsorgt davon inzwischen etwa 40 Prozent ordnungsgemäß auf Deponien. Entsorgungsbetriebe recyceln ein weiteres Drittel oder produzieren daraus Düngemittel.

Der Rest von circa 7,4 Millionen Tonnen Müll landete 2018 immer noch in der Natur, wurde einfach verbrannt oder gelangte in Gewässer. Umweltschützer verweisen auf die Unmengen an heimischem Plastikabfall, der den Golf von Thailand verschmutzt.
https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=abfallwirtschaft-in-thailand-macht-fortschritte,did=2356040.html

Daher ist unser Plastikmüll mitnichten förderlich gewesen, aber ist dann eben auch nur ein Teil eines riesengroßen Problemes in manchen Ländern.

Aus diesem Grund habe ich es erwähnt. Das Deutschland bzw. deutsche Firmen Müll von hier um den halben Globus schicken, obwohl man weiß, dass er dort nicht fachgerecht verarbeitet wird, ist ein weiteres Symptom dafür, dass wir nicht bereit sind wirklich was zu verändern.
Denn wir müssten dafür drastisch weniger produzieren. Ich kann hier nicht genug betonen, wie überzeugt ich davon bin, dass wir ohne einscheidende Veränderungen an den wichtigen Stellen den Klimawandel in katastrophalen Ausmaß nicht verhindern werden können.
Deswegen zum Thema Müll. Das ist interessant, schockierend und es sollte sich auch dringend was ändern. Aber im Vergleich zum Klimawandel ist das Plastik in den Weltmeeren und sonstwo, man könnte fast sagen, egal. Der Klimawandel und Umweltverschmutzung durch Plastik hängen nur in Teilen und indirekt zusammen. Klar, Plastik ist ungesund, verbreitet sich fies weit hält sich viel zu lange. Es tötet pro Jahr über 1.000.000 Meerestiere und vielleicht werden auch ein paar Spezies gefährdet.
Klimawandel? Gefährdet je nach Temperaturanstieg 5-15% der Spezies. Selbst bei der konservativsten Schätzung hunderttausende.

Dieser Artikel fasst es gut zusammen:

Gab es nicht schon vor einer Weile einen Klimawandelthread?

Und aus aktuellem Anlass

Für das Thema kann ich den Kanal “Hot Mess” auf YouTube empfehlen. Im letzten Video war Friederike Otto zum Thema “wie der Klimawandel extreme Wetterereignisse beeinflusst” zu Gast.

Wir brennen unser eigenes Haus nieder…

Er meint alles zu beherrschen und beherrscht nicht einmal sich selbst.

Die folgende Dokumentation sollte Pflichtlektüre in jedem Klassenzimmer auf diesem Planeten sein:

wie das klimapaket von der springer-presse geframed wird:

:beankiss:

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Wieviele waren es denn im September? Ich war heute auch dabei :slight_smile:

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1,4 Millionen (in Deutschland).

Das würde damals deutlich langfristiger und mit viel mehr Öffentlichkeit angekündigt. Dass heute, obwohl es kaum mediale Aufmerksamkeit gab, wieder Hunderttausende auf der Straße waren, ist mindestens so beeindruckend wie die Zahlen im September.

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Vor allem war es auch einfach arschkalt :smiley:

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hab ich gar nicht mitbekommen.
ich hätte heute zeit gehabt. :sadsimon:

Ja, das war es. An manchen Demo-Tagen wünschte ich mir, ich wäre dieser „Schön-Wetter-Demonstrant“ von dem immer so viele reden! :smiley:

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Tolles und informatives Interview, wie oft bei Jung und Naiv braucht es ein bisschen, um in die Gänge zu kommen aber alles nach den ersten 20 Minuten ist super interessant und verständlich erklärt.

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Neuste Aussichten: Weiterhin tauchen mehr Probleme als Lösungen auf.


Immerhin, Klimachutz ist in allen Schichten der Gesellschaft Thema…

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Das tut einem ja mittlerweile schon körperlich weh.

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Finde dieses Temperaturding immer schwierig. Im Endeffekt geht es dabei darum, schwer verständliche Zusammenhänge auf einen einzelnen Wert herunterzubrechen, was offensichtlicherweise nicht funktioniert. Wüsste aber auch nicht, wie man das besser handhaben könnte.