Leben und Arbeiten in Hamburg

Hallo liebe Community/Bohnen,
ich komme aus dem Rheinland und habe bald mein Ingenieursstudium absolviert. Ich möchte nach dem Studium in einer neuen Region in Deutschland anfangen, da ich einfach mal etwas völlig neues probieren möchte. Bei der Suche nach einem Job und einem neuen Lebensstandort trage ich schon sehr lange den Wunsch mal in Hamburg zu wohnen und zu leben in mir. Ich bin schon einige Male da gewesen und es hat mir immer sehr gut gefallen.

Ich habe in meinem Leben noch nie diesen Sprung ins kalte Wasser gewagt, da ich bisher immer an verschiedenen Standorten im Rheinland gewohnt habe und die Gegend tatsächlich ziemlich satt habe.
Noch habe ich keine konkrete Jobsuche gestartet, aber im Zweifel werde ich hoffentlich eine passende Stelle in Hamburg finden können. Nun zu meinen Fragen:
Wohnt ihr gerne in Hamburg?
Was macht Hamburg für euch so besonders?
Wie schätzt ihr die Wohnungssituation in Hamburg ein?
Was würdet mögt ihr überhaupt nicht an der Stadt?
Was wäre eine wichtige Insiderinformation/Rat, die ihr einem Neuling in Hamburg gebt?

Ich möchte natürlich auch neue Leute kennen lernen und auch abseits der Arbeit Menschen treffen, Freunde finden und ein soziales Umfeld aufbauen. Sport und Hobbys werden sicher eine gute Möglichkeit dafür darstellen, vielleicht tatsächlich auch das Rocket-Beans-Universum, oder auch ganz andere Ereignisse. Falls ihr auch hier Tipps und Ideen habt, immer raus damit;)

Auf ner Skala von 1 bis Simon auf der Verrückheitsskala ist mein Beitrag sicherlich schon weiter oben anzusiedeln, aber ich freue mich wirklich über jede offene und konstruktive Antwort;)
HackeSpitze123

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Die Sbahn kannst du vergessen. Pünktlichkeit? Vergiss es. Hoffe auf gleitzeit bei deinen AG. Die regio ist noch schlimmer. Ich weiche stattdessen auf den Bus aus.

Wohnung finden ist ein Albtraum. Man muss Glück haben und oder Kontakte. Eine Wohnung zu finden wird der schwierigste Fall.

Arbeit finden geht in Hamburg meiner Meinung nach gut. Hier gibt es genug Betriebe bzw Firmen.

Ich persönlich finde nicht dass sich wirtschaftlich gesehen eine Singlewohnung in Hamburg lohnt. Es sei denn man verdient gut.

Hamburg hat sehr viel zu bieten. Es ist immer was los!

Hamburg ist meine Heimat :laughing:

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Versteh nicht, warum man immer über die Bahnen meckert. Tagsüber fährt ca alle 4-8 Minuten eine Bahn der selben Linie. Ob S- oder U-Bahn. Selbst wenn ich mal eine verpasst hab, meine Güte, dann wartet man eben 8 Minuten :smiley: Lache auch immer über Leute, die einen Sprint hinlegen und dann doch die Tür vor der Nase zugeht und die dann fluchen ohne Ende um dann literally die nächste Bahn in 3 Minuten zu nehmen. Wie stressig die sich das Leben machen.

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Bei der Wohnungssituation kommt’s auch ganz drauf an, wo genau in Hamburg du wohnen willst und was du für Ansprüche hast. Je nach dem wird es dann einfach oder schwer.

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Hab bisher eigentlich selten Verspätungen mit U- oder S-Bahnen gehabt. Außer natürlich die „Personen auf den Gleisen“-Störungen, wenn wieder mal irgendwelche Leute auf den Gleisen rumlaufen oder ein Polizeieinsatz stattfindet, aber da kann man schlecht dem HVV die Schuld geben.

Selbstbeweihräucherung find ich eigentlich nicht so geil, aber insgesamt lässt es sich hier schon ganz gut aushalten. Hängt natürlich von vielen Faktoren ab und jeder hat da seine eigenen Präferenzen.
Was ich persönlich schön finde ist, dass es größtenteils sehr grün ist und die Nähe zum Wasser ist auch sehr angenehm (Alster, Elbe und die diversen Kanäle). Nicht umsonst hat Hamburg mehr Brücken als Venedig und Amsterdam zusammen (oh Gott wie oft wurde dieser Fun-Fact schon rausgeballert :smile:)
Wenn einem der Großstadttrubel zuviel wird, kann man immer noch einen Kurztrip an Nord -und Ostsee unternehmen, mit relativ geringer Fahrzeit.

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Ich habe sehr lange über den Nahverkehr in Hamburg gemeckert (volle Busse, Verspätungen…). Seit ich zum Studium nach Freiburg gegangen bin möchte ich jedes mal vor Freude weinen wenn ich in Hamburg mit dem HVV irgendwo hin möchte. Mit Rad, HVV und ggf Car-sharing kannst du in vollkommen akzeptablen Zeiten überall hinkommen. Der Nahverkehr stellt nicht um 23 Uhr den Betrieb ein, die Busse/Bahnen kommen mit anständiger Taktung, die Leute sind meistens in der Lage sich über das Transportmittel zu verteilen.

Einfach ist die Wohnungssituation sicher nicht, aber durch die meiner Meinung nach gute Verkehrsanbindung macht es keine großen Einschnitte im täglichen leben wenn man nicht zentral wohnt.

Es macht durchaus Sinn vorher zu gucken in welchem Teil von Hamburg man arbeiten möchte um dann am Ende nicht zu lange Fahrwege zu haben. Wie hier schon geschrieben wurde bezahlbaren Wohnraum muss man hier wirklich suchen. Je weiter man raus geht aus Hamburg um so angenehmer wird es natürlich. Wäre dann nur doof wenn du ans andere Ende der Stadt musst…

Was die Bahn angeht: Solange man nicht auf die Regio angewiesen ist ist alles super weil die Bahnen so regelmäßig fahren. Allerdings gibt es speziell 1 bis 2 Strecken der S-Bahn, die häufiger zu Ausfällen neigt als andere. Muss man halt einplanen.

Ich bin in Hamburg geboren und aufgewachsen und versuche meine Sicht der Dinge zu schildern.

Wohnraum: Wird in Hamburg immer schlimmer und auch außerhalb von Hamburg steigen nach und nach die Mieten. Aktuell sind auch Gegenden wie Mümmelmannsberg (eher Sozialschwach) betroffen und es werden die ersten aus ihren Wohnungen vertrieben. Wie es hier schon erwähnt wurde, kann die Wohnungssuche schnell gehen oder sich ziemlich lange ziehen. Personen die nicht aus Hamburg kommen haben das Glück nicht mit der “Oh Ghetto” Brille gewisse Bezirke zu betrachten und sind wohl auch diesbezüglich offener. Eine Zimmer in einer WG kann aber im schlimmsten Fall ab 500€ aufwärts beginnen (nach oben hin sind eh keine Grenzen gesetzt) und dann ist das auch ein kleines Loch (Altbau Schanze, Altona haben öfters Mini-Zimmer).

HVV: Klar gibt es hier und da seine Probleme aber die Bahn kommt alle paar Minuten, fährt am Wochenende 24 Stunden durch und man kann sehr vieles gut erreichen. Zu Gewisse Stoßzeiten ist aber Kuscheln mit genervten Menschen angesagt.

Was Pro und Kontra angeht liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Bin in der Nähe des Schanzenviertels aufgewachsen und Wohne noch immer dort. Als ich ein Kind war, war es noch eine Drogen-Hochburg. Ein, zwei Mal im Monat eine Leiche mit Nadel im Arm zu sehen war schon beinahe normal. Auch die Wöchentliche Aufklärungsarbeit der Polizei in der Schule gehörte dazu. Seit über 10 Jahren findet hier aber eine Veränderung statt und sind aktuell an dem Punkt, dass es nur von Touris und Party-Touristen wimmelt und alles “sooo geil” ist. Mich nerven diese Leute dermaßen, dass es auch alte Anwohner gibt, die sich eher die Drogensüchtigen zurückwünschen als die ganzen Touris und co. Diese Leute sind aber überall in der Stadt verteilt. Die Politiker freuen sich, dass jedes Jahr mehr Touristen in die Stadt kommen und man merkt diese Überfüllung auch.

Es kommt jetzt wirklich auf den Bezirk an und wie beliebt dieser ist. Sehr beliebte Bezirke haben manchmal das Problem, dass man Haushaltsgegenstände nicht mehr bekommt aber überteuerte Klamotten, Kindersachen und Apple-Reparaturen. Da bleibt oft das Internet, im Bezirk suchen oder zu Saturn am HBF (die jetzt auch nicht alles haben).

Die Stadt ist ab dem Frühlingsbeginn überfüllt. Im Zentrum sollte man vllt. Sonntags eher zuhause bleiben, wenn man seine Ruhe haben möchte (oder außerhalb fahren). Laut, dreckig, Menschen die plötzlich im Weg stehen bleiben und irgendwas gesehen haben und Rambo-Radfahrer (besonders in Eimsbüttel, Altona, St.Pauli. Gehe niemals in diesen Bezirken auf den Radfahrweg!). Ein Tipp wäre auch: Egal ob du grün hast oder nicht, schau immer nochmal nach links und rechts! Auch was Einbahnstraßen angeht, immer in jede Richtung schauen.

Dafür gibt es natürlich auch viele Veranstaltungen. In irgend einem Bezirk ist immer ein Straßenfest, Flohmärkte usw. Irgendwo ist immer etwas.

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Najaa. Also gerade die öffentliche Drogenszene ist nachwievor gerade im Schanzenpark sehr präsent und die Polizei ist ja schon seit längerem dabei, dort massiv gegen die offene Dealzerszene vorzugehen.
Kann auch sehr nervig sein, wenn man dort unterwegs ist und alle 20m belästigt wird.
Die Touris und Party-Touristen hat man ja umso mehr auf dem Kiez, was auch nicht erst seit 10 Jahren der Fall ist. Die alten Seefahrer welche damals auf St. Pauli unterwegs waren, waren ja sogesehen dann auch Touris. :smirk:
Aber das sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben, dass gerade auf der Reeperbahn am Wochenende einiges los ist.
Wenn ich allerdings weiß, dass ich in ein Stadtteil ziehe, was für sein Nachtleben/Partyszene bekannt ist, darf ich mich auch nicht beschweren, wenn am Wochenende um 22:00 noch laute Musik unten von der Straße kommt oder allgemein die Geräuschkulisse höher ist als in anderen Stadtteilen.

Wofür ich kein Veständnis hätte als Anwohner wären die Großevents wie z.B. Schlagermove oder Hafengeburtstag. Das würde mich als Anwohner vermutlich auch nerven wenn dort immer Ausnahmezustand ist und sich die Leute vorm Hauseingang erleichtern oder halt laut, gröhlend und besoffen durch die Straßen ziehen.

Wie du schon meintest ja, die Reeperbahn war schon immer eine Party-Meile und stimme dir da voll und ganz zu, dass man weiß worauf man sich dort einlässt. Das Schanzenviertel allerdings war es nicht. Es war ein Arbeiterviertel wo kein Schwein wohnen wollte. Die Häuser sahen aus wie direkt nachm Krieg, pech Schwarz, und durch den Fix-Stern konnten abhängige sich eine saubere Nadel abholen (eigentlich ihre alte dort auch abgeben aber das klappte nicht so gut). Dann kam die WM 2006 und alles fing an sich zu verändern. Plötzlich war es “cool” in der Schanze zu leben. Niemand der alten Anwohner wollte diese Entwicklung und das aktuelle Zielpublikum. Vorglühen auf der Schanze ist leider zum Standard geworden.

Nicht zu vergessen das Cornern am Pferdemarkt…

Damals als ich auch noch zu diesen crazy party people gehörte, war ich auch immer lieber in der Schanze unterwegs, da es immer viel gemütlicher war und die Pinneberger Dorfatzen doch mehr auf der Reeperbahn zugegen waren.
Heutzutage wird sich aber wohl nur noch ein extrem geringer Teil der jungen Leute, welche regelmäßig in der Schanze unterwegs sind, dort auch eine Wohnung leisten können und kommen vermutlich eher aus dem näherem Umfeld, als das sie direkt in der Schanze wohnen. Dort sind die Mieten ja extrem explodiert und die Porsche-Hipster Generation ist dort einmaschiert.

Haben sich die Bars, Kneipen und Restaurants auch erst nach der WM 2006 dort angesiedelt oder gab es die vorher - wie sie heute auch existieren - schon? Ich frage da ich als Quiddje erst seit 2008 hergezogen bin.
Aber ich verstehe schon was du meinst und kann es aus Anwohnersicht auch vollkommen nachvollziehen, da ich es schon öfters von anderen Bekannten gehört habe.

Morgens um 4:20 hab ich leider nicht den Luxus^^ Wenn da was schief geht plus das die S-Bahn in der Woche schon um die Zeit voll ist ist es nicht lustig oder der Schienenersatzverkehr der so gut wie niemals funktioniert, aber tagsüber hast du recht da geht es meistens.

Es gab vor der WM 2006 schon einige Bars und Restaurants. Diese haben dann zur WM alle einen Fernseher hinausgestellt und so wurden die Leute langsam aufmerksam. Das Viertel hatte einen gewissen Charme für kreative Menschen und wurde nach und nach ein Insider für alle die kein bock auf den Kiez haben.
Junggesellenabschiede finden auch nicht nur auf den Kiez statt, sondern sind nun auch überall zu finden oder zig von Führungen durch die Schanze wo irgend ein Quatsch erzählt wird und die Leute den Hundekot auf der Straße fotografieren weil das alles so Punkrock sei vor der Flora.

Ist halt auch eine typische und wohl normale Entwicklung einer Großstadt. Z.B die HVV Fähre nach Finkenwerder war Jahrelang ein Geheimtipp, wenn man nicht die teure Hafenrundfahrt bezahlen möchte. Steht jetzt in jedem Reiseführer drin und die nachtragenden sind die Anwohner aus Finkenwerder, die zum Feierabend keinen Platz mehr auf der Fähre finden. ABER sonst ist Hamburg ganz nett :joy:

Obwohl ich noch nicht allzu lange in Hamburg wohne, versuche ich trotzdem mal auf deine Fragen zu antworten.:

Ja, ich fühle mich in Hamburg sehr wohl.
Hamburg ist eine sehr lebendige und internationale Stadt. Es ist immer was los, man hat ein sehr breites Spektrum an Freizeitaktivitäten und es gibt viele Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Zudem hat man eine sehr schöne Stadt zum Erkunden und hat es nicht weit nach z.B. Berlin oder Bremen. Die Anbindung an andere Großstädte und spannende Ausflugsziele ist wirklich gut. Und als Sahnehäubchen joggt der Gregor manchmal an dir vorbei, wenn du in der Nähe der Schanze auf 'ner Bank entspannst. :wink:

Die Wohnungssituation in Hamburg ist tatsächlich sehr stressig und nervenaufreibend. Alles, was in Richtung Zentrum geht, ist für gewöhnlich teuer. Kontakte, die einem Wohnungen empfehlen, sind hier wirklich Gold wert. In meinem Bekanntenkreis sind die meisten an ihre Wohnungen dadurch gekommen, weil ein Kumpel aus- bzw. umgezogen ist. Leider muss man auch sagen, dass die Makler hier sich überhaupt nicht um zukünftige Mieter scheren und entsprechend kurz angebunden sind. Die Hausverwaltungen in Hamburg haben ebenfalls nicht gerade den besten Ruf. Sagen wir es mal so: es gibt viel, was einen stressen kann und man muss lernen, davon abzuschalten und straightforward nach irgendeiner zu Wohnung suchen. Verbessern kann man sich dann auf Dauer - mit mehr Geld und vor allem, wenn sich der Freundes- und Bekanntenkreis erweitert.

Jede Stadt hat ihre Vor- und Nachteile und Hamburg ist da keine Ausnahme. An den Wochenenden kann es in der Innenstadt sehr voll werden, was vor allem Leute aus Kleinstädten bzw. dem ländlichen Raum überfordern kann. Hamburg hat außerdem keine guten Angebote für Schwimmer. Wenn du also wie ich günstige Zehnerkarten für’s Schwimmbad um die Ecke gewohnt bist, wirst du hier eine Überraschung erleben. ^^"
Der Elefant im Raum heißt aber natürlich: das bescheidene Wetter. (aus dem Fenster blick)

Freunde und Bekannte machen einem das Leben in Hamburg deutlich schöner bzw. einfacher, weil sie einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Daher: möglichst viele Kontakte knüpfen, raus gehen und die Stadt erkunden. :slight_smile:

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Moin,
da ich ab übernächster Woche in HH arbeite, habe ich momentan den zweiten Full-Time-Job „Wohnunguche in Hamburg“ angenommen und bin gerne offen für (Geheim)Tipps, wo ich noch suchen kann. Oder vielleicht kennt ja jemand den Freund eines Freundes … :wink:

Und um auch mal grob zu umreissen was ich suche: 2-3 Zimmer, min. 55qm, nördlich der Elbe, Barmbek-Süd als nördlichste Grenze, Horn als östlichste und Altona/Groß-Flottbek als westlichste Grenze. Außerdem sollte eine Einbauküche vorhanden sein.

Zur Zeit tummel ich mich neben den großen beiden Immobilienportalen auch auf EBay Kleinanzeigen und bei diversen Wohnungsbaugesellschaften, die aber meistens keine Angebote haben.
Falls ihr also noch einen Rat oder Tipp habt wo man noch so suchen kann, immer her damit. Gibt auch Bier und/oder Pancakes zum Dank :slight_smile:

ha ha ha ha ha ha ah…viel Glück…viel viel Glück

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Notaufnahme und Bestatter stalken :simonhahaa:

So viel Zeit habe ich nicht. Ich stalke nur die Notaufnahme, dann weiß ich zu 100% wer beim Bestatter landet :smiling_imp:

In Rahlstedt