Meine Damen und Herren, Bohnen, Gemüse und Früchtchen und alle dazwischen und Außerhalb,
ich würde gerne mal Sprachen lernen, aber ich beherrsche schon selbst kaum die Teutonische Sprache eh Deutsche Sprache.
Daher mal meine Frage: Wie lernt ihr denn Sprachen? Was hilft aus? Wie geht ihr damit um?
Ich würde zum einen gerne mein Englisch ausbessern
zum andern aber auch aufjedenfall Japanisch lernen (find die Sprache einfach Cool, genau so die Kultur)
Also in erster Linie ist v.a. der Kontakt zur Sprache wichtig. Grad Englisch bietet sich gut an, da man ja recht viel Zeugs online easy abgreifen kann und da is es egal, ob es pädagogisch aufbereitet worden ist oder nicht. Mein Englisch hat sich zum Beispiel drastisch verbessert, als ich den ein oder anderen englischsprachigen Youtubekanal gefunden hab.
Ansonsten hab ich auch ne Zeit lang Spanisch mit Duolingo gelernt. Die Gamifizierung bringt einen dazu bei der Stange zu bleiben und die Lernhäppchen sind auch mal Zwischendurch gut zu bewältigen.
Ich lerne gerade Niederländisch und benutze dafür Duolingo. Ist vermutlich nicht die beste Methode, aber man bleibt zumindest dran und wiederholt regelmäßig Vokabeln. Ansonsten benutzen, benutzen, benutzen. Medien in der Sprache konsumieren und bestenfalls auch mit anderen Leuten in der Sprache reden, dann lernt man es wirklich sehr schnell.
Wobei ich merke, dass man dann zwar alles versteht, aber kaum das Sprechen trainiert. Bin beim Lesen gefühlt Muttersprachler und beim Reden Grundschüler
Sprachtandems, bzw. schau dass du möglichst früh die Sprache auch praktizierst. Unser Schulsystem ist darauf ausgerichtet, dir grammatikalische Korrektheit einzutrichtern, was dann relativ häufig dazu führt, dass man dann z. B. in einer französischen Bäckerei steht und kein Wort rausbekommt. Klar ist es wichtig, auch Grammatik irgendwann reinzukriegen. Aber Sprachen sind in erster Linie dazu da, sich zu verständigen.
Ein Beispiel: In dem deutsch-französischen Kindergarten, in dem ich gearbeitet habe, hauen die zweisprachig erzogenen Kinder gerne Mal solche Sätze raus wie: „Weißt du, gestern ich habe eine Apfel geesst.“ Natürlich könntest du an diesen Satz an mehreren Stellen mit dem Rotstift rangehen, aber du verstehst, was dein Gegenüber dir sagen will. Und das sollte meines Erachtens das Hauptziel sein, wenn man Sprachen lernt.
Es stellt sich die Frage, was man konkret verbessern möchte. Besitzt man bereits ein gutes Sprachverständnis, stolpert aber bei der Aussprache oder allgemein dem eigenen Sprachfluss, helfen einem die fremdsprachigen Filme und Serien nicht weiter. Mit einem Sprachtandem verbessert man meiner Erfahrung nach die mündlichen Fertigkeiten, bleibt aber beim Vokabular eher an der Oberfläche (häufig werden vom Partner „leichtere“ Wörter benutzt oder langsamer gesprochen, etc.).
Mir hat die Kombination am besten geholfen.
In Englisch viel der Groschen, als ich zur Schulzeit auf englische Filme und Serien gestoßen bin. Schnell ging’s über zu Büchern von englischsprachigen Autoren.
In Chinesisch waren es anfangs Sprachtandems, da ich damals nicht an chinesische Filme, Serien oder Bücher rangekommen bin (und letztere auch einfach nicht hilfreich beim Spracheinstieg sind). Inzwischen schau ich viel auf Chinesisch, verfluche den regionblock der Streaminganbieter, aber halte auch weiterhin guten Kontakt zu meinen chinesischsprachigen Freunden.
Japanisch und Koreanisch sind zwei Sprachen, die ich komplett im Selbststudium lernen wollte. Duolingo und Lernbücher waren der Anfang und haben mir zumindest das koreanische Alphabet beigebracht (japanische Schrift erschließ ich mir bis heute hauptsächlich über meine Chinesisch-Kenntnisse). Für die Aussprache oder das Hörverständnis ist Duolingo bei (fremden) asiatischen Sprachen allerdings eine schlechte Wahl.
Und um Schriftzeichen zu behalten gibt’s meines Wissens nach nur eine sichere Methode: Schreiben, Schreiben, Schreiben. Am besten mit Stift und Papier.
Und analoge Wörterbücher. Klingt erstmal komisch, aber das längere Suchen des richtigen Zeichens ermöglicht auch ein besseres Einprägen.
Sitzen die Schriftzeichen gibt’s nichts schöneres, als sich an erste Bücher zu wagen - und sich wieder demotivieren zu lassen Das war bei mir zumindest so.
In Englisch waren die Bücher nie ein Thema, aber unbekannte Schriftzeichen lassen mich noch heute mehr ins Straucheln geraten als fremde, englische Wörter (und man behält sie einfach so viel schwieriger! Ich hab Harry Potter auf Chinesisch gelesen und die Namen hab ich bis zum Ende nur überlesen, so dass ich am PC nichtmal jemandem auf Chinesisch schreiben konnte, dass ich gerade Harry Potter lese ohne kurz nachzuschlagen, wie man Harry Potter schreibt xD).
Und noch eine Anmerkung zum Schluss: Mir persönlich hat analoges Lernen im allgemeinen mehr geholfen als digitales Lernen. Zettel, analoge Vokabelkarten, Post-Its an Wänden, etc.pp., aber auch das persönliche Gespräch im Vergleich zum Videocall o.ä.
Englisch verbessern: Was mir sehr geholfen hat ist einer internationalen Community beizutreten (in meinem Fall der SMW Romhacking Szene). Anders als beim Videos gucken trainierst du automatisch auch selber Sätze im englischen zu formulieren.
Zu Japanisch: In meinem Master Studium habe ich als nichttechnische Fächer Japanisch gewählt, habe das 3 Semester gemacht und hatte einen sehr guten Schnitt. Ich glaube es ist kaum möglich, Japanisch ohne einen Japanischlehrer oder zumindest native Speaker zu lernen. Ich habe damals neue Vokabeln aus meinen Lehrbüchern herausgeschrieben und in renshuu.org eingepflegt, genau das gleiche dann mit Kanji (irgendwann habe ich dann angefangen noch die ganzen Kanji Kentei Kanji bis einschließlich Stufe 6 einzupflegen). Sehr cool war, dass wir in einem Semester eine Kooperation mit einer japanischen Uni hatten, wo wir als Hausaufgabe hatten, kurze Aufsätze auf Deutsch und Japanisch über Flipgrid aufzunehmen. Die japanische Klasse die Deutsch gelernt hat, hat über die selben Themen auch Aufsätze hochgeladen. Man hat dann noch mit „Reaction“ Videos Fragen gestellt usw.
Mittlerweile ist mein Japanisch aber leider etwas eingerostet und ich hatte auch immer Probleme, „wie“ man Dinge im japanischen sagt, da die Logik einfach eine komplett andere ist im Vergleich zu westlichen Sprachen. Lustigerweise habe ich heute mal gestestet, ob ChatGPT gut Japanisch kann, weil ich mir gedacht habe, dass ich darüber Sätze kontrollieren kann. ChatGPT schreibt aber leider sehr höflich und man muss ChatGPT immer sagen, ob es Casual speak verwenden soll oder nicht und das scheint zumindest in meinen Augen teilweise ZU casual zu sein
Absolut. So ähnlich ists auch bei mir.
Im Verständnis hab ich keine Probleme, im aktiv sprechen stolper ich doch immer wieder über meine Zunge und mein Hirn und bin total unsicher.
Mit ein bisschen (nicht zuviel!) Alkohol gehts dann imemr besser haha.
Praxis ist halt einfach unumgänglich.
Immer wenn ich mal immer wieder länger englisch sprechen muss, merk ich wie schnell man aber an Sprachsicherheit gewinnt.
Dieses nicht ums Sprechen herumkönnen ist ein springender Punkt.
Mir haben übrigens immer wieder Bekannte aus verschiedenen Ländern ezählt, wie frustrierend das manchmal ist, weil immer alle automatisch ins Englische wechseln, dabei wollen die Deutsch reden um ihr Deutsch zu lernen und verbessern.
Allerdings ist es natürlich auch gleichzeitig angenehm, weil man sich einfach mit jede*r verständigen kann.
Kann ich aber gerade Serviceangestellten und ähnlichem auch nicht verdenken. Die werden ja nicht dafür bezahlt, dass sie dir eine Sprache beibringen. Freunden kann man ja immer fragen, ob man nicht auch etwas mehr Deutsch statt Englisch sprechen kann.
Ging mir auch so, als ich noch getrunken habe. Seitdem gehe ich davon aus, dass das einfach viel geistige Blockade ist, weil man sich unsicher ist und keine Fehler machen will. Leicht angetrunken macht man sich diese Gedanken nicht mehr und dann läuft es auch.