Hallo! Ich bin Anthony (15, Nachwuchsautor :)) und habe ein wenig Lore für das PnP Abenteuer „Ultracore“ geschrieben. Grob gesagt handelt es sich um eine Geschichte über einen Krieg zwischen den Dampfzwergen und den Sauromanten.
Solltet ihr nach dieser Geschichte auf den Geschmack (meines Schreibstils) gekommen sein, hier meine Website: anthony-kingsley.jimdofree.com (Ja, es ist eine kostenlose Website. Ich bin 15 und kann mir momentan nichts besseres leisten. Wird geändert sollte ich jemals etwas Geld verdienen). Da könnt ihr euch die Geschichte auch nochmal durchlesen / herunterladen. Außerdem werdet ihr dort informiert sobald mein zweites Buch veröffentlicht wird (hoffentlich innerhalb der nächsten Monate). Ignoriert einfach das erste Buch, das hat mir meinem heutigen Schreibstil wenig zu tun -_-.
Viel Spaß jetzt!
Wenn man dieser Tage eine der vielen Bars und Kneipen in der Kernwelt besucht, da kommt man nicht darum herum die ein oder Geschichte aufzuschnappen. Die meisten davon sind mit Übertreibungen und Lügen gespickte Witze, gesponnen aus vollgelaufenen Zwergenköpfen oder aus den fragwürdigen Geschichtsbüchern der Hedonisten. So könnte man wohl auch diese eine Geschichte in Frage stellen die sich seit Generationen erzählt wird, viele verschiedene Variationen muss sie ohne jeden Zweifel schon durchwandert haben. Ihre erste Fassung kennen nur noch die ältesten der Wiederzähler, älter als so manches Volk und Weiser als so mancher Herrscher. Doch diese alte Fassung ist das einzig wahre und das einzig erzählenswerte. Und so habe ich, Freyr von den Aschebergen, es mir zur Aufgabe gemacht die Legenden um den Krieg der Liebenden zu lüften und die Wahrheit ans Licht zu bringen, denn was damals geschah darf niemals in Vergessenheit geraten, nicht so lange der Ultracore geschützt zu sein hat.
Doch bevor die Geschichte beginnt, obliegt es mir wohl dem werten Leser mein Selbst darzulegen.
Ich bin, wie bereits zu erkennen gegeben worden ist, Freyr von den Aschebergen, Sohn von Heilbrand, Schmied des Königs und Magde, eine einfache Bauersfrau. Das Blut meines Vaters reicht weit zurück, es umschlingt die königliche Familie. Doch wir herrschten nie selbst sondern arbeiteten als die begabtesten Schmiede des Reiches am königlichen Hofe. Und diese Gabe wurde auch mir in die Adern geboren, doch sehne ich mich nach mehr als der Feuersbrunst in den Hochöfen bei Ag’helno, dem Berg der die Luft pechschwarz färben kann. Ich erträume mir ein Leben in Frieden mit denen die einst das Land bedrohten, diese die den anderen Teil dieser Geschichte ausmachen. Denn ich gehöre zu den Dampfzwergen und wagte es als erster seit Toldot Hammerschlag und Ingrid des Drachen mich nach einem Zusammenleben zwischen Dampfzwergen und Sauromanten zu sehnen.
Aber nun glaube ich genug über mich preisgegeben zu haben. Denn einfach gesagt fand meine Suche nach eben jenem Leben ein Ende wo auch das Leben nicht mehr lange zu bleiben vermochte. Denn in den Gemächern der alten Wiederzählerhochburg Donbégant traf ich auf Levente Abas, der Wiederzähler der schon tausende von Jahren erlebt hatte bevor der Ultracore das erste Mal auch nur erwähnt wurde. Denn dieser ist das letzte Lebende was sich noch an die Zeit erinnerte, an der die Geschichte des liebenden Todes hängt und der sie in ihrer reinsten Form erzählen kann.
Und hier ist was er mir sagt, so wie er es sagte und ohne eine Veränderung des Gesagten.
Es ward als hätte der Krieg schon immer das Land im Griff. Sauromanten und Dampfzwerge lieferten sich Gefechte dass selbst den Wiederzählern übel wurde bei dem Anblick der Blutflüsse. Denn es war nicht das pure Rot das heute zu dem wohl beliebtesten auf den Tellern eines jeden zählt, sondern eine braune Schlicke, vermischt mit Öl und Bier das die zerstörten Maschinen abgaben. In diesem Krieg müssen wohl die schrecklichsten Massaker bis zum Angriff von Sorgoth dem Weltenfresser ihre Rolle gefunden haben und vor Horror und Entsetzen wand sich der Rest der Völker ab. Doch jeder Annäherungsversuch scheiterte und mit jedem Kampf schien das Klagen der einfachen größer und größer zu werden.
Generation um Generation wurde sinnlos auf den Schlachtfeldern vor ein verfrühtes Gericht geführt, Kinder nicht älter als ein Dutzend Jahre wurden entweder von den Feuerechsen wie sie es heute nicht mehr gibt verbrannt oder durch die Kriegsmaschinerie der Zwerge zermalmt.
Und genau an jenem Höhepunkt des Krieges nimmt die Geschichte Platz, die heute wohl als Geschichte des liebenden Todes bekannt ist und den Namen für eben jenen Krieg gab den man heute den Krieg der Liebenden nennt.
Denn wie inzwischen selbst den langsamsten Genetikern aufgefallen sein sollte hatte dieser Krieg nichts mit Liebe zu tun, wenn auch umso mehr mit dem Tod. Diese Geschichte die ich nun erzählen werde ist nur ein kleiner Teil der Strapazen durch die ein jeder Lebende damals gehen musste, doch markiert sie zur gleichen Zeit das Ende des Krieges und den Wiederaufbau beider Völker. Denn ohne jeden Zweifel waren beide Seiten der endgültigen Auslöschung nahe.
Sie beginnt mit einem jungen Zwergenfürst, Toldot Hammerschlag, der als Zeichen seiner Ehre und um sein Haus zu vertreten viel zu früh und viel zu jung an die Front zog. Da sein Haus aber nun von höchstem Reichtum war, begleitete ihn ein unglaubliches Heer von Söldnern aus dem Dschungel von Initos der sich zu dieser damaligen Zeit noch weit in das Land erstreckte, welches heute unter der schrecklichen Herrschaft Sorgoths steht. Mit schweren Schritten begleitete sie eine Vielzahl von unglaublichen Maschinen wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte, groß und tödlich für die Unvorsichtigen.
Nun bringen jedoch die besten Maschinen nichts wenn der der sie führt unerfahren und dumm ist. Nicht dass ich Toldot als einen unklugen bezeichnen würde, im Gegenteil. Nun ist es aber so dass die wenigen Augenzeugen die überlebten bedenkliche Dinge berichteten. Zum Beispiel soll er die wiederholten Hilferufe von anderen Fürsten mit einem Schulterzucken abgetan haben. Einst sagte er zu einem General ohne Namen oder Geschichte das Folgende: “Dieser Krieg ist nicht was dem Volk an sich zu nützen hat, vielmehr dient er als Machtdemonstration der Zwerge, und das ist ohne jeden Zweifel auch gut so.”
Seine Truppen überschritten also die Grenze zwischen den Aschebergen und der Litikalebene und marschierten tief in das Land der Echsen. Ungeachtet ließen sie die sterbenden Heere ihrer Verbündeten zurück, denn Toldot glaubte nur er könne den Krieg beenden.
Fast erreichten sie die Hauptstadt der Sauromanten, doch erwartete sie dort ein Hinterhalt des erfahrenen Generals Goridat. Denn dieser hatte von dem Aufmarsch erfahren und holte aus der tiefsten Verdammnis das hervor was heute nur noch eine Legende, ein Mythos, ist. Die Feuerdrachen die einst dort lebten wo sich das Land in Wasser verwandelt und Berge und Schluchten die Ebene zerfetzen. Es waren riesige Bestien die mit den Echsen wie wir sie heute kennen nicht viel zu tun haben. Es gelang ihm drei von ihnen zu zähmen, unter hohen Verlusten wie sich vermutlich versteht. Ihr Feuer war heißer als jede Schmiede in den Aschebergen, die Flügel größer als so manche Stadt. Ihre Klauen glichen riesigen Speeren, gemacht um Berge zu köpfen und Furchen durch Wälder zu ziehen. Es dauerte drei Tage und drei Nächte bis zur Schlacht am Fluss Nidaroh der die Litikalebene spaltet.
Das erste was die Zwerge hörten war ein Donnern als würden Berge zerbrechen. Ein Wind der Bäume ausriss folgte und jeder einzelne von ihnen bekam es mit der Angst zu tun. Viele der Söldner ergriffen die Flucht und nur die treuen Zwerge blieben standhaft. Denn eins ist ohne jeden Zweifel wahr, dass Zwerge zwar nicht die hellsten aber dafür umso loyaler sind. Dann ging die erste der Feuerechsen auf sie nieder und verbrannte sie, ließ den Boden schwelen und Stein zu Lava werden. Einige wenige der Zwerge die dem Anblick ihrer sterbenden Kameraden aushalten konnten feuerten ihre Geschütze ab, doch waren sie heillos unterlegen. Nur ein einzelner vermochte es mit seinem Bogen zu treffen, Foribant, doch diesem Dampfzwerg gebührt eine andere Geschichte. Der Drache stürzte ab, schwer verletzt und dem Tode geweiht. Als seine Brüder ihn sterben sahen verspürten sie einen fürchterlichen Zorn und brannten alle nieder die noch da waren. Doch anders als Goridat es sich erhofft hatte, wandten sie sich nicht gegen die Ascheberge. Denn eines muss man über Drachen wissen. So weise sie in einem Moment sind, so schrecklich können sie im nächsten sein. Und so machten sie kehrt um die Litikalebene zu verbrennen, um an jenem General Rache zu nehmen der sie in diesen Krieg geführt hatte.
Unter den Dampfzwergen gab es nur wenige die das Drachenfeuer nicht traf. Einer davon war glücklicherweise jener Toldot Hammerschlag.
Verletzt floh er den Fluss hinauf, ohne ein Gefühl dafür wo er sich befand oder wohin er gehen sollte. Denn auch in seiner Heimat war er zweifellos mehr als nur verhasst. Die Mütter trauerten um ihre Söhne die er in den Tod geführt hatte, die Frauen um ihre Männer, die Kinder um ihre Väter.
Und so wanderte er umher, dem Hungertod nahe und mit nichts als der Last seines Gewissens. Denn eines ist sicher, nach solch einer Schlacht hasste niemand den Anführer mehr als der Anführer selbst. So schlich er durch die Steppen des Landes, bis er eines Tages von einer Späherin der Litikalebene gefunden wurde. Wie es schon zu vermuten ist, handelte es sich um niemand anderen als Ingrid des Drachen, Tochter eines alten Geschlechtes und Kriegerin im Dienste des Königs. Diese sah Toldot von ihrer Flugechse aus und wollte zu ihm hinunter fliegen als ihr Tier von einem Blitz getroffen ward. Manch einer möchte behaupten dass es sich um eine höhere Macht handelte, des Krieges müde, doch glaube ich dass es einfach keine gute Idee ist in metallener Rüstung während eines Gewitters zu fliegen. So fielen Reiter und Reittier vom Himmel und schlugen nicht weit von Toldot auf den Boden.
Wie es sich für einen Soldat der Dampfzwerge zu dieser schrecklichen Zeit gehörte, griff er seine Axt und machte sich bereit die grausige Tat gegen seine Feindin zu verüben. Doch als er über ihr stand, da ließen seine Arme sich nicht heben und seine Waffe fiel zu Boden. Denn als er das wunderschöne Antlitz von Ingrid zu Gesicht bekam war sein Herz verloren und er konnte seinen Blick nicht mehr von ihr lösen.
Mit einem unbekannten Gefühl von Liebe brachte er sie unter einem Felsen in Sicherheit und pflegte sie. Doch kümmerte er sich nicht nur um seine Liebe. Damals wie heute ist es allgemein bekannt, dass die Leben von Sauromanten und ihren Reittieren zusammengehören. Stirbt das eine, bleibt von dem anderen meist nur eine leere Hülle ohne Liebe oder Leben zurück. Doch war die Echse schwer verletzt und dem Tode näher als Ingrid und so musste Toldot wagen was noch niemals jemand vor ihm schaffte.
Und als Ingrid nach einigen Tagen die Augen wieder öffnete erblickte sie den jungen Zwergenfürst und sie verliebte sich ohne eine weitere Sekunde des Zweifelns in ihn. Doch was wohl besonders heraussticht, und vor allem den meisten als am unglaubwürdigsten erscheint, ist wie Toldot das Reittier rettete. Denn anders wie zuvor war es kein rein lebendes Wesen mehr. Das was nicht mehr zu retten gewesen war hatte er durch dampfbetriebenes ersetzt, Schläuche und Leitungen ersetzten Adern und Scharniere die Gelenke.
Fakt ist, dass all diese Dinge wahr sind. Genauso sehr ist es eine Tatsache dass niemals wieder ein Dampfzwerg so feine und unglaubliche Arbeit vollbrachte.
Doch die Geschichte wäre nicht ein solches Mahnmal wenn das Ende nicht wäre. Denn geblendet von der Liebe glaubten sie den Krieg beenden zu können, sich selbst als Beispiel nehmend. Und sie flogen dorthin wo die Kämpfe am schlimmsten wüteten, wo noch heute nichts als Einöde und verbrannte Erde ist. Sie flogen niedrig damit jeder sie erkennen würde, und sie riefen dass der Krieg zu enden hätte.
Doch verstand man weder sie noch ihre Worte. Keine der beiden Seiten hatte solch etwas gesehen, niemand wusste wie damit umzugehen war. Und wie so oft traf man voreilige Entscheidungen. Denn beide Seiten entschieden sich zum Angriff auf dieses unbekannte Wesen. Die Dampfgeschütze ratterten, sie zischten und donnerten, Schuss um Schuss. Und auch die Pfeile und Geschosse der Sauromanten ging auf sie nieder.
Tot doch gestorben Arm in Arm fielen sie hinab. Und als sie aufschlugen stoppte das Kriegsgeschehen um sie herum denn ein Jeder wollte sehen welch Grausigkeit sie gerade aus dem Geschehen der Welt entfernt hatten. Doch bald schon gingen Schreie des Entsetzens los als man erkannte was geschehen sein musste. Und sie legten ihre Waffen nieder, in Trauer um die letzten Erben zweier so großer Häuser. Und der Krieg endete ohne das auch nur eine Seite sich zurückzog oder aufgab, denn niemand glaubte mehr etwas gewinnen zu können.
Nach dem Krieg behaupteten beide Seiten oft dass der jeweils Andere die tödlichen Schüsse abgegeben hätte. Ich selbst kann jedoch etwas anderes beweisen. Denn damals waren meine Augen noch gut, ich war ein junger Wiederzähler und der Graue Star hatte sich noch lange nicht gezeigt. Und ich sah dass Toldot Hammerschlag die Geschosse der Dampfzwerge im Rücken und Ingrid des Drachen die Pfeile der Sauromanten in der Brust hatte. Damals war ich nicht an eben jenem Krieg beteiligt, niemand aus Asciliath war das, doch fanden sich die ältesten eines jeden Volkes zu einem Rat ein als es endlich zur Ruhe kam. Denn zum ersten Mal, seit hunderten von Jahren tobten keine Kämpfe und der Frieden konnte gesichert werden. Heute ist nicht mehr viel davon zu sehen, doch gerade in letzter Zeit spitzen sich die Verhältnisse zwischen den Dampfzwergen und den Sauromanten wieder zu. Seit Ende des inzwischen vergessenen Krieges war es niemals wichtiger, dass diese pure Form der Geschichte in die Welt hinausgetragen wird um für Frieden zu sorgen. Denn ohne Frieden zerfällt der Ultracore und damit alles Leben.