Liebe Community und ihre Manager!
Liebe Rocket Beans!
Es gibt da ein Thema, das mich und offensichtlich auch einige andere Mitglieder hier durchaus beschäftigt. Im Almost Daily #349 („Themenschlacht“) war Eddy so offen und hat von seinem Besuch beim Urologen gesprochen. Ich habe daraufhin in einem Kommentar selbst von mir und meiner Arbeit als Krankenpfleger auf einer urologischen Station erzählt und dafür durchaus einige Reaktionen, Fragen und Likes bekommen.
Das besagte Video von dem AD ist inzwischen vor über zwei Monaten hochgeladen worden und ich bekomme immer noch Zuschriften und Fragen von Zuschauern zu dem Thema.
Da die Zuschauer von RBTV nun auch großteils junge Männer sind und Hodenkrebs vorwiegend junge Männer zwischen 20 und 40 betrifft, hatte ich gehofft, dass man das Thema vielleicht einmal offiziell auf dem Sender ansprechen könnte. Männer werden in unserer Gesellschaft leider viel weniger für so Thema sensibilisiert als etwa Frauen zum Thema Brustkrebs.
So fantastisch die abendfüllende „Große Hodenshow mit Hannes und Ben“ auch wohl wäre, dachte ich dabei eher an eine Thematisierung in einem MoinMoin. Lars z.B. ist ja auch schon mit seiner Darmspiegelung sehr offen umgegangen, vielleicht hätte er daran ja Interesse?
Ggf. sonst auch nur ein kleiner Einspieler, der in manch einer Werbepause eingespielt wird und auf das Thema aufmerksam macht. Eure Mädels von der Requisite wollten sicher schon lange mal einen künstlichen Hodensack als Anschauungsmaterial basteln
Würde mich sehr freuen, wenn hier einige auch ihre Meinung zu dem Thema äußern würden. Sehr gerne natürlich auch von den RBTV-Mitarbeitern persönlich!
PS: Wie auch schon bei YouTube wäre ich auch hier im Forum bereit persönliche Fragen zu dem Thema zu beantworten, also nur keine Scheu mich zu kontaktieren!
Allgemein denke ich sollte auch mehr auf Hodenkrebs etc. öffentlich aufmerksam gemacht werden. Brustkrebs ist ja in den Medien sehr häufig vertreten - sogar Blizzard hat beim WBCD mitgemacht.
Wobei ich auch finde, dass von Haus aus mehr darauf geachtet werden sollte. Da das ganze Informationsmaterial über Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs etc. bzw. die Sensibilisierung dafür ja vom Frauenarzt eher kommt. Fast jede Frau, ab ca. Teenageralter, geht zum Frauenarzt allein schon wegen der Pille.
Ich kann mich nicht daran erinnern dass jemand gesagt hat „Dieter, du musst mal zum Urologen, nur zur Vorsorge. Einfach mal gucken lassen“. Denke da fehlt einfach der Berührungspunkt. Es geht doch kaum einer ohne konkrete Symptome zum Urlogen?
Aber das Internet allgemein und auf RBTV halte ich dafür für eine falsche Anlaufstelle. Medizinische und rechtliche Aspekte sind immer sehr schwer in einem Forum oder im Internet unterzubringen, ohne dass man sich da in eine art Haftungsbereich begibt Sobald es immer in die Richtung Beratung geht ist es schwierig.
Der Unterschied ist aber, das Frauen es für Frauen ja durchaus (auch wegen Verhütung) angebracht ist, halbwegs regelmäßig zum Gyno zu gehen, da ja auch die weiblichen Geschlechtsorgane durchaus wartungsanfälliger als die männlichen sind. Für einen Mann würde es nicht sonderlich sinnig sein, ständig zum Urologen zu rennen, wenn man keine Symptome hat, da ein Penis vom Aufbau nunmal weitaus einfacher ist als eine Vagina mit angeschlossener Gebärmutter.
Zumal du bspw. den angesprochenen Hodenkrebs gut auch selbst “überprüfen” kannst, indem du die Zwillinge halt mal regelmäßig auf Verhärtungen abtastest. Das einzige wo man schwer selbst was machen kann ist Prostatakrebs, der tritt aber im Vergleich eher im späteren Lebensalter auf, sodass man da nicht so extrem früh mit der Vorsorge beginnen muss (wird scheinbar ab 40 empfohlen).
@Rolly Stimmt! Den Beitrag hatte ich schon wieder ganz vergessen
@Tagtraum Ich will und werde mir auch nicht anmaßen irgendwelche Aussagen zu machen zu denen ich nicht befähigt bin. Wenn mir jemand irgendwelche ungewöhnlichen Symptome nennt, empfehle ich auch immer den Besuch beim Arzt. Mir ging es eher um die Beantwortung allgemeiner Fragen oder um meine Erfahrungen mit einem bestimmten Thema.
@Ninetailed Meine Intention ist es auch sicher nicht, dass der Einzelne zu seinen Symptomen beraten wird. Grundsätzlich bin ich da auch ganz bei dir, wer überhaupt Symptome in irgendeiner Form hat, sollte sich zum Urologen begeben. Die Idee, RBTV als Anlaufstelle zu dem Thema zu wählen, kam mir einfach, da die Betroffenen weitgehend in dem Alter sind in dem auch die RBTV Zuschauer sind. Ich habe schon mehrfach Situationen erlebt in denen Patienten oder ihre Angehörigen entsetzt Dinge wie „aber ich bin/er ist doch erst 20 und hab/hat schon Krebs!“ gesagt haben. Dass das aber das typische Alter ist, überrascht immer noch viele.
@SilverMonkey Genau die Möglichkeit zur Selbstuntersuchung möchte ich damit auch einfach publik machen. Es ist echt simpel sich einfach etwa einmal im Monat selbst abzutasten um irgendwelche Unregelmäßigkeiten festzustellen. Aber meiner Erfahrung nach macht das halt kaum einer. Oft kommen auch Männer zu uns, bei denen die Freundin/Frau den Knoten zufällig bei ihrem Mann entdeckt hat.
Ich erwarte und empfehle auch nicht, dass jeder Mann ständig zum Urologen rennt
Sehr interessant. Da es mich persönlich betrifft. Ich hatte Anfang 2017 eine OP (Hodentumor) und anschließende Chemotherapie (nur ein Zyklus).
Deshalb an der Stelle ein paar Tipps: Männer, wenn ihr da unten etwas spürt, was da nicht hingehört geht zum Arzt. Ich hatte schon länger eine rundliche Verhärtung an einem meiner Hoden gespürt. Habe mir am Anfang nicht viel dabei gedacht. Erst nachdem das Ding nach einem halben Jahr immer noch da war (und gefühlt größer wurde), bin ich erst zum Hausarzt und der hat mich dann zum Urologen geschickt. Erstaunlich: Hodenkrebs ist überhaupt nicht selten (10 von 100.000 erkranken jährlich in DE). Beim Uro gings dann ganz schnell. Freitag war ich zur Untersuchung da. Montag direkt zur OP ins Krankenhaus: „Semi-Kastration“ . Jup, das eine Ei + Tumor muss raus. Rein biologisch nicht weiter schlimm. Kinder kriegen geht auch mit einem Ei. Ich bin der beste Beweis. Mein Dad hat schon mit 16 einen Hoden beim Handball spielen verloren.
Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob ich eine Chemo brauche. Der Arzt im Krankenhaus meinte dann aber es wäre ratsam. Gerade junge Menschen vertragen die Chemo in der Regel ganz gut. Und man minimiert das Risiko einer erneuten Erkrankung deutlich. Bestrahlung macht man eher nicht, da das auf die Fruchtbarkeit geht.
Also rund ein Monat nach der OP zurück ins Krankenhaus. Eine Woche stationär + Chemotherapie. Danach 2 Wochen ambulante Therapie (alle paar Tage für rund 3h Infusion). Ehrlich gesagt war das schlimmer als die OP. So ne Chemo ist eben reines Gift und du fühlst dich richtig krank. Man merkt, dass der ganze Körper damit beschäftigt ist den Scheiß wieder abzubauen. Die erste Woche war quasi wie 40 Grad Fieber + Magendarminfekt.
Seit dem bin ich halbjährlich im CT und MRT und vierteljährlich beim Arzt zu Untersuchung (Urin, Blut und ja der berühmte Urologen-Daumen im Po…).
Alles in allem meint der Arzt, dass wenn in 2 Jahren nach der Chemo nichts neues auftaucht man wieder das selbe Risiko hat wie jeder andere. Bin inzwischen also quasi über den Berg.
Trotzdem macht man sich in so einem Fall wirklich das erste Mal Gedanken über Dinge wie den Tod oder das eigene Leben. Klingt philosophischer als es ist. Man merkt nur, dass das Leben nicht selbstverständlich ist.
Also Männer: Regelmäßig alles abtasten und lieber einmal zu oft zum Arzt
Bei Frauen gilt natürlich das selbe an anderen Orten. Auch Brustkrebs ist ein wichtiges Thema!
@hfb11 Vielen Dank für deinen Beitrag! Hoffe deine Offenheit bewegt auch andere dazu sich abzutasten und ggf den Weg zum Arzt zu machen.
Darf ich fragen, wie alt du zum Zeitpunkt der Diagnosestellung warst?
Also ich war vor 1 1/2 Jahren auch mal beim Urologen um einfach mal alles abzuchecken. Bin dahin, weil ich der Meinung war, dass ich für einen 25-jährigen viel zu häufig pinkeln müsste.
Es ist wirklich nicht der angenehmste Arztbesuch, das muss man leider einfach sagen, vor allem der allseits Bekannte Finger im Po macht natürlich keinen Spaß. Nichtsdestotrotz bin ich danach mit einem sehr guten Gefühl nach Hause gegangen, einfach weil ich wusste, dass alles in Ordnung ist.
Arzt hat da unten auch mal alles abgetastet, geröntgt und später durfte ich dann noch eine Urinstrahl-Überprüfung machen, was fast schon lustig war da muss man in nen Trichter pinkeln und anhand des Strahls wird dann nachgeschaut ob alles „vernünftig“ raus kommt.
Ganz ehrlich Männer: Wenn’s um euern Lümmel geht und ihr gerne mal Kinder haben wollt oder halt einfach so Spaß am Bumsen habt: geht da hin und macht den Check, das dauert ne Stunde und dafür hat man danach erst mal Ruhe, bis man so alt wie @anon39622057 wird und es eh immer brennt.
Beim Thema Männergesundheit denke ich an so einfache Sachen wie ein Kollege der lieber 4 Wochen mit Schnupfen zur Arbeit kommt anstatt sich eine Woche auszukurieren.
Es gibt aus meiner Sicht besonders viele Männer die statt einfach zum Arzt zu gehen aus den verschiedensten Gründen Ausreden basteln um es aufzuschieben oder ganz zu vermeiden.