Du meinst wohl eher man muss abwägen wer die beste Lobbyarbeit macht.
Ist ja nicht so als ob es keine alternative zu Kohlekraftwerken gäbe. Und mal so als realitäts-bombe: wenn nun wirklich deutlich mehr Leute mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sein sollten, gebe ich dir Brief und Siegel drauf das eben genau dieser zusammen bricht(beim jetzigen Status). Wie häufig ich morgens von Störungen und völlig überfüllten Bahnen betroffen bin(und ich meine damit nicht mimi ich kann nirgendwo sitzen, sondern von Tokyo styl ich falle aus der Bahn wenn sich die Türen öffnen, wenn ich überhaupt vorher einsteigen konnte) ganz zu schweigen von den heillos verstopfen Gängen wenn du Umsteigen musst.
Da muss man abwägen will man den Leuten ermöglichen zu Ihren Jobs zu kommen oder lieber was fürs gute gewissen tun.
Ich finde es solange in Ordnung bis Sätze fallen wie " sie essen Fleisch weil sie zu faul und ignorant sind darauf zu achten bzw sich umzustellen" während sie selber dann zu faul und ignorant sind mit dem Bus oder zug 2 Mal umzusteigen und ne halbe Stunde länger unterwegs zu sein statt mit dem Auto zu fahren. Das ist dann auch kein Whats aboutism sondern Doppelmoral. Jeder darf seine Laster haben aber sich dann als Retter der Welt aufzuspielen weil man in einer von vielen Sachen besser ist als der Rest nervt und schadet der Sache nur.
Ich wollte auch nicht sagen dass du so argumentierst aber dein Post passte ganz gut als Grundlage für meinen Gedankengang zu dem Thema deswegen hab ich ihn aufgegriffen
Und ja so Zeug würd ich auch im Leben nicht kaufen
ein suppenhuhn für 1 € wow, ich meine klar Edeka mach damit ein minus Geschäft und wahrscheinlich haben sie die Hühner teuer eingekauft, aber es ist ein sehr fragwürdigen zeichen.
Ist schon merkwürdig, wie günstig Fleisch im Vergleich zu Gemüse/Brot etc. ist.
Zum Artikel selbst: Suppenhühner sind i.d.R. Hühner, die keine Eier mehr produzieren können. Dementsprechend muss man sich mal vor Augen führen, wie viele Hühner dafür aussortiert wurden (d.h. auch für die Eierproduktion zuständig waren), um für 1€ verkauft zu werden.
Mir geht es in einem Punkt genau wie Lars und das habe ich bei mir im Freundeskreis auch schon thematisiert. Das hat Lars in seinem MoinMoin im Prinzip genauso angesprochen:
Mich kotzt es an das ich beim einkaufen im Supermarkt nicht darauf vertrauen kann vernünftige Lebensmittel zu bekommen. Warum muss ich denn in irgendwelchen Ecken nach vernünftigen Lebensmitteln suchen oder auf irgendwelche Siegel und Zertifikate achten um ordentliche Lebensmittel zu identifizieren? Ist es denn der Industrie/Wirtschaft/Politik nicht möglich als Standard die ordentlichen Produkte in die Läden zu bringen? Ich will keinen Etikettenschwindel (Beispiel Hühnersuppe von Lars), kein genmanipuliertes oder medikamentenverseuchtes Fleisch, keine Lebensmittel mit übertrieben hohem Zuckergehalt und einfach keine minderwertigen Lebensmittel. Einen höheren Preis für gute Qualität zahle ich gerne.
Jeder gibt gerne Geld für High-Tec, Urlaub, Smartphone, Auto usw. aus, aber das was wir in unseren Körper (!) einführen, da kann es gar nicht billig genug sein? Das ist der größte Schwachsinn überhaupt.
Dabei ist es egal ob man sich mit Fleisch, Vegetarisch oder Vegan ernährt. Denn auch genmanipuliertes oder mit Pestiziden verunreinigtes Obst oder Gemüse ist da nicht besser.
Falls Du in einer Großstadt lebst und Du wirklich gerne einen höheren Preis für gute Qualität zahlst, solltest Du doch genug Alternativen zu besagten Supermärkten und deren Produkten haben.
Ein Problem ist aber auch die Definition von minderwertig und hochwertig. Es ist teilweise zu schwierig von “Oben” zu bestimmen was gut und was schlecht ist. Klar gibt es oft eindeutige Fälle, aber auch vieles das an der Grenze ist.
Und ab wann ein Produkt zu viel Zucker hat, kann auch keiner sagen. Das Bewusstsein muss da vom Kunden kommen. Die Anteile der Rohstoffe stehen in der Regel auf der Packung und wenn ich sehe das mein Müsli oder Saft 25% Zucker Anteil hat, sollte ich wissen was das bedeutet.
Man kann nach gewissen Grundregeln leben, wie z.B. das Fertigprodukte selten gut sind und man lieber immer selbst kochen sollte. etc.
Aber für den Staat ist es doch fast unmöglich die gesamten Produktionsschritte der einzelnen Produkte zu kontrollieren und abzuwägen.
Auf die Idee wäre ich dann natürlich schon gekommen. Wohne aber in einer 10k Einwohner-Stadt und da gibt es nicht wirklich Alternativen zu den üblichen Discounter-Märkten, nicht mal Rewe oder Edeka gibt es in einer Entfernung das sich die Fahrt bis dahin lohnen würde.
Habe das MoinMoin nicht gesehen, oder so, aber ich habe per se nichts gegen Massenproduktion, wenn sie effektiv ist.
Die aktuelle Massenproduktion von Obst/Gemüsen und Tieren finde ich aber semi effektiv, weil es alles sehr viele Ressourcen frisst.
Ich mache mir da etwas mehr Hoffnung in der Zukunft. Mit Massenproduktion von Fleisch in Laboren und Massenproduktionen von Gemüse/Obst in Vertical Farming Fabriken, sollte man die Ressourcen die für die Produktion benötigt werden, gut reduzieren können.
Per se habe ich, wie gesagt nichts gegen Massenproduktion. Ohne Massenproduktion würden die Preise extremst hoch gehen und die Leute müssten vllt. sogar hungern.
Das kann es auch nicht sein.
Klar soll das nicht staatlich reguliert sein. Der Hauptgrund für billige Lebensmittel ist uns doch sicherlich allen klar…das ist Profit. Dabei geht es auch nicht nur um Lebensmittel. Das Thema der Arbeitsbedingungen in diversen Firmen wurde ja schon angesprochen, oder Zustände in anderen Lebensbereichen. Über allem steht Profit, Profit und noch mehr Profit. Und da geht es nicht darum das Bauer XY auf irgendein günstiges Futtermittel zurückgreift um seinen Betrieb wirtschaftlich am laufen zu halten, sondern um Mega Konzerne denen Milliarden-Gewinne nicht genug sind und die noch mehr wollen. Leider ist unsere Gesellschaft, was das angeht mittlerweile so kaputt, dass ich da nicht mehr an eine Wende glaube.
Werde mir den Link dann mal durchlesen. Problem bei solchen Sachen ist, man weiß nicht welche Lobby dahinter steht. Ich habe auch schon diverse Dokus gesehen in denen erklärt wird, warum Fleisch essen schlecht ist, warum Milch schlecht ist und warum Massenproduktion schlecht ist. Auf der anderen Seite findet man dann wieder Berichte und Dokus die zu allem das Gegenteil behaupten. Sich dann auf Dauer immer wieder damit zu befassen ist auch irgendwann ermüdend und macht auch ziemlich depressiv.
Das ist ja auch der Grund dass ich mir wünschen würde, darauf zu vertrauen im Supermarkt auch blind einkaufen zu können, und immer die höchstmögliche Qualität zu bekommen.
Aber wie Lars auch angesprochen hat, ist man selbst einfach manchmal zu faul immer das richtige zu tun, das geht mir genauso, und dennoch ist es gut das solche Dinge immer mal wieder angesprochen werden.
Zu dem was Lars im Moin Moin gesagt hat:
Recht hat er schon, denn der Konsum in den Industrieländern ist komplett pervers.
Leider hilft es meist kein bisschen, wenn sich jemand als Moralapostel hinstellt und die “Fleischesser” beleidigt und sich moralisch 100 Ebenen weiter oben sieht. Jedem Menschen sollte einfach selbst klar werden ob man soviel Fleisch brauch und wo dieses herkommt. Es muss ja nicht das 1€ Steak aus der Aldi Tiefkühltruhe sein und auch nicht jeden Tag ein Burger, Döner und Wurst. Nur wie gesagt, das hat jeder Mensch für sich selbst zu entscheiden und im besten Fall reguliert jeder für sich seinen Fleischkonsum wie es passt, nur zwingen bzw. denunzierend vorzugehen, bringt gar nichts.
Ich habe auch immer sehr gerne Fleisch gegessen und tue es heute auch noch, aber in maßen. Ich hole mir direkt von der Fleischerei etwas wenn ich im Sommer grille und das mache ich auch gerne weiterhin. Nur esse ich eben nicht mehr jeden Tag Fleisch und gerade Fertigprodukte und Billigtiefkühlfleisch kaufe ich generell nicht.
Es löst das Problem nicht, aber es hilft zumindest einigermaßen.
und dann wirft alleine deutschland 18 millionen tonnen jährlich weg (lustigerweise ein grossteil gemüse wegen geringer haltbarkeit und schnell abnehmender optischer attraktivität)
Ich frage mich tatsächlich immer was das am Ende denn wirklich bringt, außer einem reineren Gewissen. Also keine Frage, ich finde deine Vorgehensweise sehr gut und du gehst somit ja indirekt auch gegen Massenproduktion vor.
Nur glaube ich, dass viele auch überlegen diesen Schritt zu gehen und dann denken: “Ok, am Ende zahl ich das doppelte für mein Fleisch, aber Millionen andere fressen das Zeug immer noch. Dann kann ich’s im Prinzip auch bleiben lassen.”
Können wir als Verbraucher denn überhaupt einen Umschwung einleiten? Gerade wenn viele sich Qualitätsfleisch sowieso nicht leisten können?
Für mich klingt das aber ein wenig Scheinheilig. Was erwartest du denn wenn es nicht vom Staat kommt und du selbst auch nicht bereit bist dir die Mühe zu machen?
Ist mir zu einfach es immer auf die Gesellschaft zu schieben. Wir alle haben es in der Hand, indem wir keine Nestle Produkte z.B. mehr kaufen und in unserem Umfeld ein Bewusstsein dafür schaffen. Wenn sich jeder ein wenig Mühe gibt, ist das trotzdem viel.
Man kann nicht von Oben bestimmen, ab wann eine Firma zu viel Gewinn erwirtschaftet. Diese Profitgier liegt am System und wie z.B. die Börse aufgebaut ist. Wir als Verbraucher können entweder auf politischer Ebene das System versuchen zu ändern oder hauptsächlich Produkte kaufen, die besser sind. Auch wenn das Zeit kostet. Es müssen ja keine 100% sein, wenn jeder bei 80% wäre, würden wir wahrscheinlich die meisten Probleme lösen.