Massenproduktion - Diskussion zum MoinMoin vom 20.03.18

Das schlimmste ist ja: Wissen wir ob das Stück Fleisch für 4,00 EUR dann überhaupt “besser” ist als das für 1,00 EUR? Natürlich gehen wir erstmal davon aus das ein höherer Preis auch eine höhere Qualität bedeutet, aber so einen richtigen Indikator dafür gibt es weder beim Kauf und selbst beim Verzehr nicht. So richtig hat auch niemand Lust beim Fleischer über die Herkunft und Behandlung der Waren nachzufragen, wenn hinter einem schon die nächsten 4 Kunden warten.

Und wenn wir dann in 20 Jahren an Krebs sterben weil wir zu oft verunreinigtes Fleisch (oder Obst) gegessen haben, werden wir uns auch kaum an diese Kaufentscheidungen erinnern.

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Könnte höchstens funktionieren, wenn die Politik sich einmischt, nur dafür fließen im Hintergrund viel zu viele Gelder.

Würde man voraussetzen, dass z.B. pro Kuh 20m² Platz im Stall und 40m² Platz im freien zur Verfügung stehen muss (für Schwein, Huhn usw. dann entsprechend weniger), dann würde das Fleisch automatisch teurer werden, es wird weniger gekauft, usw… Leider wurde der Fleischkonsum hingegen vom Staat indirekt subventioniert, indem man jedem Bauern Geld gegeben hat, wenn er auf Kuhzucht umsteigt.

So könnte man zumindest schon mal einen Schritt in die richtige Richtung gehen.

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Und was passiert mit fleischhaltigen Produkten, die nicht in Deutschland hergestellt werden? Das ganze verarbeitete Zeug. Die Ravioli-Dose für einen Euro, etc.

Im Prinzip steht halt einfach nur der Verbraucher wieder beschissener da. Der zahlt dann halt 50 Cent mehr, aber stellt der deshalb seinen Konsum jetzt komplett ein? Ich glaube nicht.
Und die, die dann z.b. auf Käse umsteigen müssen ja auch wieder mehr zahlen, weil der ja auch in Massenproduktion und Tierhaltung hergestellt wird.

Ist ja nicht so, als würde jeder plötzlich vegan werden, weil das Fleisch teurer wird.

Aber allgemein sehe ich hier halt wieder das größte Problem darin, dass man sich denkt “Was bringt’s?” Es müsste europaweit reguliert werden, weltweit ist ja sowieso utopisch. Freilandhaltung forcieren, totale Menge an Rindern etc. regulieren um Methan zu reduzieren,…

100% Zustimmung. Aber hast du den Eindruck das es in den letzten Jahren eine Entwicklung in die positive Richtung gibt? Es ist ja teilweise wie der berühmte Kampf gegen Windmühlen. Natürlich mache ich auch einen Bogen um das 1 EUR Fleisch, aber solche Angebote würde es nicht geben, wenn diese nicht von der breiten Masse genutzt werden. Aufgrund von geringem Einkommen hat mancher vielleicht auch nicht die Wahl, k.A. Ich persönlich versuche immer wenn ich die Wahl habe, zumindest “Bio” Produkte zu kaufen, weil ich denke dass dies ein Signal an den Verkäufer/Produzenten ist, aber ob das wirklich zu einer Änderung führt, kann ich mir kaum vorstellen.

Mit meiner Gesellschaftskritik meine ich ja genau das System. Jüngstes Beispiel VW-Skandal, der Konzern hat nachweislich betrogen und gelogen, den Schaden hat der Verbraucher. Und was passiert, VW generiert im Jahr darauf neu Absatzrekorde.
Der Amazon Boss ist mittlerweile der reichste Mensch der Welt und ständig wird sich über die Arbeitsbedingungen dort beschwert.
Bei beiden Beispielen frage ich mich: Wie ist das möglich?
Kann ich daran etwas ändern in dem ich mein Prime Abo kündige? Sollte ich meinen VW verkaufen und nie wieder einen VW fahren?

Ändern kann sich daran nur etwas wenn sich die Moral der Führungskräfte/Entscheidungsträger massiv ändert. D.h. für mich wenn eben die, die Milliarden verdienen, bereit sind auch mit “ein paar Millionen” leben können, und die Differenz dafür in bessere Arbeitsbedingungen und höhere Qualität der Produkte stecken. Dann brauchen wir, “die kleinen Verbraucher”, weder Mühe noch Proteste oder Diskussionen.
Ich glaube aber nicht das die Menschheit in der Lage dazu ist.

Bei VW kann man zumindest noch auf Ausweichprodukte umsteigen,

Bei Amazon wird das schon weit schwerer wenn man nicht bei 30 verschiedenen Shops etc bestellen will.
Bei Büchern mit Buchpreisbindung kaufe ich ja im lokalen Buchladen, aber bei Büchern ohne Buchpreisbindung kosten diese im Buchladen oft das drei oder vierfache einfach weil Amazon sich einfach eine Pallette aus England oder den USA liefern lässt und der deutsche Buchhändler noch drei Zwischenhändler zwischen sich un den USA hat, da er sich eben nicht “obskures Buch X” 1000 mal ins Lager legen kann

Dazu eben noch die echt gute Umtauschpolitik bei Amazon, wo ich mich eben nicht nach der Hälfte der Garantiezeit bereits darauf einstellen kann das alles abgeblockt wird da ich dann in der Nachweispflicht bin.

Amazon setzt eben sehr stark auf Kundenzufriedenheit und das merkt man.

Dazu kommen dann eben noch die Versandkosten die sich, wenn man in lauter verschiedenen Shops kauft, schnell aufsummieren, da eben meist 6,50€ die Standardversandoption ist.

Durch Amazon Prime, vor allem seit man dort eben auch Streaming etc im Preis inbegriffen hat, lohnt es sich oft eben gar nicht woanders zu bestellen. Oft sind irgendwelche Sachen auf Amazon 2 oder 3€ teurer, aber wenn man keine 10 STück braucht ist Amazon dank des kostenlosen Versandes immer noch billiger als andere Shops.

Wow, so einen populistischen Bullshit habe ich selten gelesen. Und ich bin naiv, bitte was? :smiley: Und zu deiner missratenen Induktion: Ich bin so einer, der nie Erdbeeren kauft. Ich mag die gar nicht.

EDIT: Da hab ich mich verschrieben.

Es ging nicht darum, dass Fleischesser beleidigt wurden, sondern Leute mit idiotischer absichtlicher Ignoranz…Leute, die meinen, dass es völlig egal ist, dass Tiere gequält und Böden durch Monokulturen versaut werden, damit wir gut gemästetes Steak und Wurst auf unseren Teller kriegen und das am besten für unter einem €.

Es kotzt mich auch tierisch an, wenn dann so Kommentare kommen, wie „Darauf erstmal 'n Burger“ oder das Thema mit dem :sleeping: abgetan werden.

Sich über die Zustände zu informieren, sensibilisiert da vielleicht etwas und es ist gut, das Lars so kontrovers agiert hat, denn das hat die Diskussion hier erst überhaupt alleinstehend aktiviert. Es ist wirklich ne Schande, dass wir uns mit dem Thema befassen müssen, es sind jedoch Lebensmittel, das Gut, an dem man eigentlich nicht sparen sollte.

Sooo…jetzt komm ich auch wieder runter von meinen 100 Ebenen Selbsterhobenheit. Mir doch latte, ob das hier irgendjemandem schmeckt. :beanie:

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ethischer Müll der Gesellschaft wie Anti-Nazis…
Wenn man gegen Nazis ist, ist das ethischer Müll?

Gut, werd halt beleidigend…

Und so viel zum Thema Textverständnis lieber @Student

Hier mal mein Zitat:
“Über das Wort kann man ja wieder ziellos diskutieren, aber Lars hat argumentativ eigl nur Stohmänner (die Anti-Vegetarier) gebaut, die - wenn sie wirklich so denken und sich kategorisch Kritik diesbezügl verwehrten - eben ingorant und fehlverhaltend sind und den ethischen Müll unserer Gesellschaft darstellen, wie Neonazis, Anti-Feministen usw… Dies sollte man nach überzeugender Rede dann auch entsprechend betiteln dürfen.”

Hab dir nur nen Spiegel vorgehalten, du bist mich persönlich angegangen, grundlos. (naiv, du bist so einer…)

Das ist ja wieder wie mit Tauben Schach spielen hier… toll. Man kann diese Community nur lieben.

Ich hab das Zitat schon vorher gelesen, und es bleibt iwie beim gleichen. Ich versteh schon was du sagen willst nur das Beispiel mit den Anti-Nazis als ethischer Müll iwie nicht :smiley:

Es gibt halt bei allem einen riesigen Rattenschwanz, das ist das Problem. Löst man ein Problem, erschafft man ein anderes.
Die Produkte aus dem Ausland aus Massentierhaltung oder unbestimmten Produktionsprozessen, könnte man “Strafzölle” verpassen, wodurch diese teurer und unattraktiver werden und sich ausländische Unternehmen gezwungen fühlen, die Tierhaltung zu verbessern, andernfalls sinkt der Absatz.

Nächste Schritte wären, dies in den EU Richtlinien festzusetzen und durch den Austausch der EU Länder eine passende Umstellung der Betriebe zu gewährleisten.

Sind aber halt alles nur Theorien, die wohl niemals umgesetzt werden, da man damit weniger Geld verdient.

Es macht auch gar keinen Sinn, da hab ich einmal zu oft Anti in dem Satz geschrieben :smiley:

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mich hat nur die art und weise gestört, WIE lars seine botschaft kundgetan hat.

nämlich mehrfach, indem er andersdenkende schlechtgeredet, quasi beleidigt hat, und SOGAR die, die selbst sagen, sie würden darauf achten, was sie essen, hat er als lügner bezeichnet, die das angeblich nicht tun…

ich fühle mich von keinem dieser vorwürfe angesprochen, aber bei mir gewinnt man keine sympathie mit sowas… das fand ich stellenweise fast schon kindisch…

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Das wollte ich auch gerade posten.

Und sich dann darüber aufregen, dass :sleeping:- und „Darauf n Burger!“-Kommentare kommen.

Finde ich auch gut von Lars, auf solche Missstände aufmerksam zu machen, nur sollte man da nicht jede Person, die sich damit nicht befassen möchte, an den Pranger stellen.
Wie viele Leute kümmert es denn, wenn in irgendwelchen Ländern Krieg herrscht?
Wen kümmert es ob Länder ausgebeutet werden? Was ist mit todkranken Menschen, Rentnern am Existenzminimum, Kinder ohne Zugang zur Bildung, Waffenverkäufe, aussterbende Tiere, abgeholzte Wälder?

Die Liste des Elends ist so lang, sie würde jeden Server crashen. Ich finde es anmaßend, Menschen dazu zwingen zu wollen, sich mit Thema XY auseinander zu setzen, wenn es noch 10000 andere Themen gibt, die genauso viel Aufmerksamkeit verdienen.
Ich weiß auch, dass man im Gegensatz zu den meisten Themen hier tatsächlich aktiv was machen kann, nur leider kann man bis auf sein eigenes Gewissen wenig bis gar nichts verändern.

Ich bin es leid, jeden Tag in Nachrichten, Sendungen, Werbung und im Radio mit Schuldgefühlen überhäuft zu werden von Dingen, die ich gar nicht ändern kann. Gerne hätte ich all das Leid beseitigt, nur ist es mir nicht möglich und wenn ich dann noch von jemanden beleidigt werden würde, nur weil ich mir nach der Arbeit in der Suppenküche keine Mühe machen möchte, mich noch mit der Massentierhaltung auseinander zu setzen, dann wäre das einfach lächerlich in meinen Augen.

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Durch dein Verhalten trägst du etwas zu einer Veränderung mit bei. Das viele so denken, ist ja gerade das Problem, wie bei Wahlen.

Im Prinzip genau das was ich auch denke. Um mich mal selbst von weiter oben zu zitieren:

Man versucht selbst natürlich in einigen Dingen das richtige zu tun, wenn die breite Masse aber nicht mitzieht, bzw. “die” an den Hebeln nicht beginnen umzudenken, wird sich so schnell leider nichts ändern.

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Dennoch bleibt es leider nur eine Person.
Wenn ich dadurch 10000 Menschen beeinflussen kann, ok, aber das ist leider nicht der Fall.

Ich bin einer von 7,5 Milliarden Menschen. Das kümmert die Industrie nun mal überhaupt nicht ob ich kaum noch Fleisch esse und auch die Tiere werden im gleichen Maße sterben wie zuvor.
Es ist ein Wunschdenken, dass jeder einzelne was bewirken kann, aber dem ist nicht so. Die einzigen, die etwas bewirken können, sind die Medien und die Politiker, sowie die Großunternehmen.