Medizinbubble

Der Thread für alle die im Medizinischen Bereich arbeiten.

Physios, Langzeit und Kurzzeitpflege, Ergos, Ärzte, Arzthelfer und alle anderen.

-Wie seid ihr in euren Bereich gerutscht und warum seit ihr da?
-warum seid ihr evtl. wieder raus aus dem Berich?
-Was macht ihr so?
-Gefällt euch euer Job?
-Wie war die Ausbildung/Das Studium?

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Meine Mutter ist ja auch Krankschwester genau wie ich und ich konnte es mir früher nie vorstellen auch in den Bereich zu gehen.
Auch war ich ja aufgrund meines damaligen Asthma’s ab und zu mal selbst im Krankenhaus (und ich war ein unfallgefährdetes Kind).

Ich hab die Ausbildung eigentlich nur angefangen weil ich nichts anderes hatte und wollte danach evtl was anderes machen.

Letztendlich bin ich dabei geblieben obwohl ich nach der Ausbildung noch ein paar Sachen ausprobiert habe und hab es nicht berreut.

Ich denke die Pflege ist einer der abwechselungsreichsten Jobs der Welt und möchte gar nichts anderes mehr machen auch wenn manche Tage sehr sehr schwer sind.

Meine Ausbildung hab ich in Darmstadt gemacht weil ich so weit weg von zuhause wollte wie es geht (aufgewachsen in Pirna/Sachsen).

Hab dann drei Jahre in der Altenpflege gearbeiteten und musste dort wieder raus, weil der Altag dort mich irgendwann psychisch fertig gemacht hat.

Bin dann nach Berlin gezogen und ab dem Moment ging es aufwärts.
Ein tolles Team im Krankenhaus auf der Pneumologie/Onkologie und so langsam war ich immer mehr drin und begann auch wieder Spaß am Job zu haben.

Nach 7 Jahren hab ich gesagt ich will was neues sehen und bin nun seit 4 Jahren in Pflegeleasing.
Jeden Tag neue Krankenhäuser und Aufgabenbereiche und ich kann mir nicht mehr vorstellen was anderes zu machen.

Im Büro sitzen? Kann ich mir nicht mehr vorstellen.

Manchmal hasse ich den Beruf trotzdem aber ich denke das kann jeder nachvollziehen der mal was ähnliches gemacht hat aber ich lass mich auch nicht mehr in Bereiche zwingen die einen fertig machen.

Pflege:
Ich kann es niemanden empfehlen und gleichzeitig doch wieder.
Paradox.

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Meine Schwester ist Krankenschwester auf der Intensiv.

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Neben Zivildienst in einer Einrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche habe ich im Studium als Pflegehelfer gejobbt. Ich habe keine Ausbildung aber trotzdem fühle ich diese Aussage total:

Ich hatte selten in meinem Leben den Eindruck, etwas so Sinnvolles zu tun, aber andererseits sind die Rahmenbedingungen auch alles andere als einfach.

Wenn ich an meine Zeit in Rostock denke, habe ich da (wohlgemerkt als ungelernte Hilfskraft) auf einem Flur gearbeitet, wo ich allein für 10 Bewohner*innen zuständig war, die allesamt mindestens Pflegestufe 2 hatten. Im Prinzip war das Fließbandarbeit am Menschen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich einen positiven Effekt auf ihr Leben habe, nur, dass ich ihr Sterben verlängere. Ich hatte nie wirklich Zeit, mich mit ihnen zu unterhalten, sondern war immer im Stress, jetzt den nächsten Bewohner umziehen, vom Klo holen oder Essen vorbereiten zu müssen. Ganz schlimm war es, wenn dann noch jemand aus dem Team krank war und noch einige andere Bewohner*innen versorgt werden mussten. Echt nicht geil.

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War bei der Bundeswehr Sanitätssoldat. Das hat mit der „normalen“ Medizinbubble aber nicht viel gemein :simonhahaa:

Ich rede ja lieber mit meinen Patienten :beanjoy:

Deshalb ist sie von der normalen Station weg :sweat_smile:

Sorry für den langen Text^^
Wer nicht lesen will: der Film „ziemlich beste Freunde“ ist ein gutes Beispiel für meinen Job :grin:

Ich war einer der letzten, die Zivi machen mussten.
Den Dienst hab ich in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung geleistet.
Vorher hatte kaum bis gar keine Berührungspunkte in dem Bereich.

Es hat mir wirklich sehr gefallen und so entschied ich mich für die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger.

Ich hab dann ne zeitlang in der Werkstatt gearbeitet, in der ich meinen Zivi gemacht habe.

Dann hab ich 2017 bei einem Mann (jetzt 36) mit Muskeldystrophie Duchenne als Persönliche Assistenz angefangen.
Er konnte dann in ein eigenes Haus ziehen und seitdem ist es eine 24 Std Versorgung/Betreuung mit insgesamt 7 Assistenten. Ich wurde dann zum Teamleiter. Bin für die Dienstpläne, Urlaubsplanung ect verantwortlich. Das ist manchmal sehr stressig. Gerade wenn Personal ausfällt und man Ersatzdienste verteilen muss. Hat mir auch schon das ein oder andere graue Haar bescherrt

Die anderen Aufgaben sind sehr vielfältig.
Neben der Pflege, Haushalt usw. wird viel zusammen gezockt, Filme geschaut, auf Partys/Festivals gegangen. :grin:

Vor gut 2 Jahren stand eine große wichtige OP an. Dadurch wurde er zum Intensivpflegefall (Tracheostoma, Magensonde, künstl. Darmausgang).

Das Team hat dann eine umfangreiche Schulung bekommen, damit er auch weiterhin Zuhause betreut werden kann und nicht umziehen muss. Seitdem sind wir außerklinische Intensivpflege- und -betreuungskräfte.

Ich mache den Job gerne! Ich helfe dabei einen Menschen sein Leben selbst zu bestimmen, der ohne diese Möglichkeit der Assistenz in ein Heim gelandet wäre, wo eine 1zu1 Betreuung nicht möglich ist.

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n196Hbd

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Ja wir necken uns des öfteren und es nehmen es beide immer mit Humor :smiley:

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Ich würde dich fertig machen :beanevil:

Dann lass ich die Luft aus deinen Reifen

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zuvieldienst,
1 jahr studentische hilfskraft im pflegedienst
3 jahre ausbildung zum krankenpfleger,
7 jahre notaufnahme mit angeschlossener intermediate care aufnahmestation und intensiveinheit (8 beatmungsplätze)
1 jahr zeitarbeitsfirma krankenpflege
währenddessen medizinstudium, diverse einschlägige nebenjobs, wie bspw. anästhesiepflege bei niedergelassenen gastroenterologen (magen- und darmspiegelungen), betreuung bei betreutem wohnen einer wg spastisch gelähmter, …

die arbeitsbedingungen waren, egal wo ich gearbeitet habe, unter aller sau und die mitarbeitende wurden ausnahmslos ausgebeutet.
ich hatte zeitweise so viele überstunden, dass ich monatelang bei vollem lohn zu hause bleiben konnte.
sog. „schaukeldienste“ (früh auf spät auf nacht auf früh …), monatelang jedes wochenende (weil du hast ja keine kinder …), im nachtdienstfrei einspringen, 22 nächte am stück, in jedem frei angst angerufen zu werden, unbezahlte überstunden (überstunden verboten!), weil man kollegen und patienten nicht hängen lassen kann, ignorieren von überlastungsanzeigen, streikverbot, einstellungsstop unbesetzter stellen etc pp.
zynischstes motto eines großen arbeitgebers „der mensch steht im mittelpunkt“ - leider sind mitarbeitende offenbar keine menschen.

heute für immer raus aus dem „gesundheitswesen“, weil es meiner gesundheit geschadet hat.
und ich kann jedem nur davon abraten.

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Pun intended?

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si

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Ich wusste gar nicht das du noch medizin studiert hast.
Warum hast du damit aufgehört?

Wow, das ist echt krass. Darf ich fragen, was du heute beruflich machst?

war fertig.

@Squidward
dies und das.
arbeite zeitweise für obdachlosenhilfe, gebe nachhilfe, lektorat für bachelor- master- und promotionsarbeiten, schreibe hier und da, hausmeisterjobs …
da ich chronisch krank geworden bin, kann ich am „normalen“ arbeitsmarkt nicht mehr teilnehmen, iSv 40 h Woche 9-5.
ich lebe sehr minimalistisch und v.a. für meine freizeit

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