Ich habe das auch mal gemacht, auch in Chemie. Zuerst, kümmer dich direkt um Mathestellen. Chemielehrer sind eher Randerscheinung, Mathelehrer werden IMMER gesucht.
Machst du das privat oder über so Veranstalter wie Schülerhilfe, Studienkreis?
Wenn du es machst ist es wichtig zu wissen, was auf dich zukommt. Wenn du Gruppen unterrichtest, versuch es so zu organisieren, dass sie ähnlich alt sind, idealerweise gleiche Klassenstufe. So sprichst du die Schüler besser an, als wenn sie immer abwechselnd dran kommen.
Keine Gruppen größer 5! Nie, unter keinen Umständen. 5 ist schon die Höhle (wenn du Anspruch an dich hast zumindest).
Einzelunterricht ist effizienter vom Lernerfolg her, aber die Veranstalter wollen dich natürlich in Gruppen schicken, weil mit jedem Kind dort der Gewinn steigt.
Benutze oft die Tafel, weniger Arbeitsblätter, wenn du was erklärst. Insb. in Chemie kann man so besser folgen (in Mathe noch besser).
Deine Schüler sollten immer ihren Hefter o.ä. dabei haben, damit du mit ihnen zusammen nachschauen kannst, wo sie was stehen haben (und es ggf ergänzt). Je nach Schüler und Klassenstufe ist das mal mehr oder weniger nötig.
Erwarte nicht zu viel von den Schülern, du bereitest den Stoff maximal nach, sie in einen neuen Stoff einzuführen oder gänzlich drauf vorzubereiten ist nicht deine Aufgabe.
In Chemie ist es vorteilhaft immer mal wieder anschauliche Anwendungsbeispiele zu haben. Das geht relativ einfach mit Lebensmitteln, das kennen die meisten Kinder. Auch Gefahrenstoffe kommen gut an. Sei nett und hilfsbereit, ree vllt mal Themenabseits mit den Schülern oder schweife thematisch ab. Die Schüler sehen dich meist nicht als Feind (anders als den richtigen Lehrer) und sind sich bewusst warum sie da sitzen (und auf dich angewiesen sind ).
Falls du die Idee hast, sie Antworten via Smartphone selbst suchen zu lassen, vergiss es. Du musst sie darauf vorbereiten, dass sie ohne klar kommen. Wenn du aber mal was nicht weißt, gib es gerade heraus zu und lass sie es dann doch suchen. Kenne dazu aber am besten ein paar Internetseiten, die du empfehlen kannst. Im Bereich Chemie ist Wikipedia tabu, das ist meist (eigentlich immer) viel zu kompliziert und für die Uni geschrieben. Dazu teilweise auch fachliche Fehler drin. Wenn du Chemie studierst, musst du dich ggf. daran gewöhnen stark zu vereinfachen und wider besseren Wissens „falsches“ zu erklären.
Konkret empfehle ich im Themengebiet Orbitale ein Molekülorbital zu erarbeiten. Das hat allen meiner Schüler geholfen, den Sinn hinter der ganzen Schose zu verstehen und die Vorteile von Orbitalen zu begreifen. Hilft besonders dann besonders bei Farbstoffen.
Zuletzt zwei Dinge:
Wenn du weißt, du hast den Schüler länger, lass ihn seinen Lehrer Fragen, wie der Rahmenplan aussieht, auch gerne über mehrere Jahre. Ich hatte mal den Fall, das einer Orbitale nach Farbstoffen dran hatte oder Zucker vor Kunststoffen. da fehlten dann Grundlagen, die ich vorausgesetzt hatte (viel mir erst Wochen später auf, ich hatte ihn die ganze Zeit unbeabsichtlicht völlig überfordert). Unterschiedliche Schulen/Lehrer haben unterschiedliche Rahmenpläne (nicht offiziell ersteht sich).
Prüf immer nach, ob die Schüler das verstanden haben, indem du sie Aufgaben, auch einfache, lösen lässt. Die Schüler lügen dich an, oder irren/überschätzen sich oft.
So ich hoffe diese wirre Aneinanderreihung von Tipps hilft, habe mir jetzt leier nicht die Mühe gemacht das sinnvoll zu ordnen, kam mir einfach in der Reihenfolge in den Kopf