Wer ihn noch nicht kennt, sollte ihn sich ansehen
Auf jeden Fall!
Toller Film!
Ich habe “Persepolis” vor ein paar Jahren mal im Fernsehen gesehen, und fand ihn grandios!
Wollte ich mir eigentlich auch schon längst mal auf Blu-Ray zulegen!
Noch keine neuen Empfehlungen?
Aber ok, das meiste dort ist auch einfach Schund!
Ich wollte nicht rumspammen
Aber gut, dann los. Es gibt da nämlich schon ein paar Perlen zu entdecken:
Excision
"Pauline ist androgyn, ungepflegt, renitent, hat nekrophile Phantasien, plant vorehelichen Sex und möchte einmal Chirurgin werden. Ihre jüngere Schwester, die an Mukoviszidose leidet ist der einzige Mensch mit dem sie nicht regelmäßig aneinader gerät. Ihr gelassener Vater steht unter dem Pantoffel der Mutter, welche versucht das Bild einer Vorzeigefamilie mit Strenge aufrecht zu erhalten. Doch Paulines Eskapaden bringen sie ein ums andere Mal zu Verzweiflung.
Hervorzuheben sind hier AnnaLynne McCord als Pauline mit ihrer „Fuck You“ Attitüde und Tracy Lords als überforderte aber bemühte Mutter. Negativ ist jedoch dass AnnaLynne McCord eigentlich ein heißer Feger ist und nur auf hässlisch getrimmt wurde. Da wäre mehr Mut zu „echter“ Hässlichkeit wünschenswerter gewesen. Nichtsdestotrotz verleiht sie Pauline durch schauspielerisches Talent an Glaubwürdigkeit.
Excision ist kein Horror- oder Terrorfilm wie man vielleicht erwarten könnte. Vielmehr handelt es sich hier um ein Jugend/Familiendrama das zugegebenermaßen weiter geht als ähnliche Genrevertreter. Ein Highlight sind sicherlich Paulines Gebete bei denen sie zu Gott spricht. Das tut sie jedoch unverblümt, frech und offensichtlich mehr aus dem Grund jemanden zum „Reden“ zu haben denn aus Glauben an ihn. Denn trotz aller Angriffslust ist Pauline eigentlich ein sehr verletzliches und einsames junges Mädchen. Auch ihre morbiden Phantasien sind entsprechend in Szene gesetzt und offenbaren dass sie nicht bloß in der postpubertären Phase steckt. Insgesamt lädt die Inszenierung des öfteren zum schmunzeln ein, so absurd komisch sind die Situationen in die sich Pauline immer wieder bringt. Doch dann schlägt das verstörende Ende zu und man muss sich die Frage gefallen lassen ob das Gesehene denn wirklich so amüsant war. Denn letzten Endes - und das ist der große Kunstgriff - schafft es der Film das vorangegangene Geschehen völlig neu zu bewerten.
Eine echte Überraschung."
The Perfect Sleep
"Nach zehn Jahren selbstgewählten Exils kehrt Mad Monk in seine Stadt zurück und wird prompt von den Schlägern des Mannes aufgegriffen, vor dem er sich all die Jahre versteckt hielt. Doch die Liebe seines Lebens – wegen der er nun zurückkehrte – verleiht ihm einen unermesslichen Überlebenswillen, und so entkommt er ein ums andere Mal dem Tod um endlich mit der Vergangenheit abzuschließen …
Zuerst einmal – um falschen Erwartungshaltungen vorzubeugen – sollte man wissen, dass der Film ab 16 Jahren freigegeben ist und der FSK 18 Flatschen einem Trailer zu verdanken ist. Da das Cover neben Weiß, von Rot und Schwarz dominiert wird, kann man spekulieren ob dies gar aus Coverdesign-technischen Gründen geschehen ist. Ein Wendecover ohne hässlichen Aufdruck hätte es zwar auch getan, aber dann hätte man ja keine Werbung auf der Innenseite unterbringen können. Es ist zum … aber lassen wir das.
Zu Beginn wird dem Zuschauer immer wieder durch sepiagetünchte Rückblicke erklärt, welches die Beweggründe der Pro- und Antagonisten sind. Da das etwas verworren daherkommt, sollte man aufmerksam und konzentriert zuhören. Zuhören tut man vor allem dem Protagonisten, dessen Gedanken fast zwei Drittel des Films als Voice-Over begleiten. Sowohl diese Mono-, als auch die Dialoge sind allesamt sehr gestelzt und pseudo-philosophisch, und das ist absolut positiv zu verstehen! In dieser Hinsicht erinnert The Perfect Sleep in der Tat an Sin City.
Im Prinzip geht es um unerwiderte Liebe, was diesem Neo-Noir Film mit Retro-Touch einen tragischen, romantischen und melancholischen Unterton verleiht. Im Vordergrund steht jedoch der Rachefeldzug des unverwüstlichen Anti-Helden. Unterstützt wird er unter anderem von Dr. Sebastian, welcher seinen Opfern mit Skalpell und anatomischem Fachwissen zu Leibe rückt.
Die Schauspieler sind weitestgehend unbekannt, machen ihre Sache aber ganz ordentlich, auch wenn die Charaktere so oberflächlich sind wie es nur geht.
Coole und stilvolle Comicverfilmung, die vor Allem den Ohren schmeichelt."
The Burrowers
"Die Dakota Gebiete 1879, nur eine handvoll mutiger Siedler ist bisher soweit in den unwirtlichen Westen vorgedrungen. Als eine Familie bei einem brutalen nächtlichen Angriff verschleppt wird, fällt der Verdacht auf die feindlichen Indianer. Ein Suchtrupp wird zusammengestellt und nimmt die Jagd auf. Doch schon bald muss die Gruppe auf blutige Weise lernen, dass ihre Beute grauenvoller ist, als jeder menschliche Gegner … und ihnen ein grausameres Schicksal als der Tod droht. (Schröder Media)
Ein Creature-Feature im Wilden Westen? Kann das funktionieren? In diesem Fall lautet die Antwort ganz eindeutig: Ja! Wer jetzt jedoch einen waschechten Monsterfilm erwartet sei gewarnt: The Burrowers schildert hauptsächlich die elegische Reise des kleinen Suchtrupps und der spärlichen Vorkommnisse währenddessen. Informationen sind rar gesät. Es gibt einige mysteriöse Löcher im Boden und eine komatöse Überlebende die bei Lebendigem Leibe begraben wurde. Die Kreaturen tauchen erst sehr spät auf, bestechen dann aber durch ihr ungewöhnliches Design.
Das wahre Monster ist der Mensch. In diesem Fall: Colonel Victor, der genial von Doug Hutchison verkörpert wird. Aber auch der restliche Cast um Clancy Brown bietet keinen Grund zum Klagen. Muss auch so sein, denn der Film nimmt sich viel Zeit für seine Figuren. Die Ausstattung ist ordentlich. Ja, schon etwas zu ordentlich. Ein bisschen schmutziger und dreckiger hätte es schon sein dürfen. Der Score ist zurückhaltend, an den richtigen Stellen gesetzt und passt hervorragend.
Gegen Ende schleichen sich einige Längen ein und das Finale wirkt ein wenig deplaziert. Es bleiben viele offene Fragen, die die getragenen Stimmung des Films noch unterstützen und den Rezipienten ein wenig ratlos zurücklassen. Alles erscheint so verdammt sinnlos.
Dennoch ein überdurchschnittlich guter und außergewöhnlicher Genremix der Nachwirkt."
Die letzte Kriegerin
"Wenn man Film und Neuseeland in einem Atemzug nennt, denkt man wohl zuerst einmal an Peter Jackson, seine Der Herr der Ringe Trilogie und die eindrucksvolle Landschaft. Lee Tamahori zeigt uns in seinem Langfilmdebüt jedoch ein anderes Bild von Neuseeland:
Jake hat gerade seinen Job verloren, doch das kümmert ihn – im Gegensatz zu seiner Frau Beth – nicht im Geringsten. Beth ist Hausfrau und Mutter von fünf Kindern, von denen nur der älteste Sohn Nig bereits das Elternhaus verlassen hat, um sich einer neuen Familie anzuschließen: einer schwerst tätowierten Gang. Sein jüngerer Bruder Boogie muss in eine Erziehungsanstalt, weil Beth – grün und blau geschlagen von ihrem Ehemann – den Gerichtstermin ihres Sohnes nicht wahrnehmen konnte. Die 13jährige Gracie passt so gar nicht in diese Familie. Ein zurückhaltendes Mädchen, dass ihren Geschwistern gerne mal selbst geschriebene Geschichten vorliest und dessen einziger Halt der obdachlose Junge Toot ist, der im Autowrack unter einer Brücke lebt. Und nun wird das Zusammenleben mit dem ständig betrunkenen Jake für alle zur Belastung. Die Beziehung zwischen Beth und Jake ist geprägt von Hassliebe. Manchmal erkennt man in all dem Elend, dass die beiden sich mal sehr leidenschaftlich geliebt haben müssen. Doch Jake ist unberechenbar. Mal prügelt er seine Frau auf brutalste Art und Weise durch die Wohnung, mal verspricht er ihr die Erfüllung eines Herzenswunsches, nur um sich im nächsten Moment wieder als waschechtes Arschloch zu entpuppen. Und Beth erträgt all die Demütigungen und Rückschläge mit stoischer Ruhe. Erst ein tragisches Ereignis rüttelt sie auf …
Grandios gespielt und toll besetzt – allen voran Temuera Morrison, besser bekannt als Django Fett und Rena Owen, die ebenfalls eine Rolle in Episode II spielte – kann man diesem Film eigentlich nur vorwerfen, dass er sich zu sehr auf die Beziehung von Jake und Beth beschränkt. Auf den kulturellen Background – Jake ist der Nachfahre von Sklaven, Beth hingegen die Tochter eines Maorihäuptlings – wird einfach zu wenig eingegangen, dafür dass es im Endeffekt doch von Bedeutung ist. Auch die Entwicklung, die Boogie im Erziehungsheim durchlebt wird kaum beleuchtet. Ebenso wird die Rivalität zwischen Nig und Jake nur angedeutet. Hier wären mehr Reibungspunkte durchaus wünschenswert gewesen. Nichtsdestotrotz erwartet den Zuschauer hier ein intensives Filmerlebnis. Ungeschönt und Brachial tun sich in diesem Gesellschafts- und Familiendrama menschliche Abgründe auf.
Absolut kein schöner Film, aber dafür ein sehr guter."
Für Anime Fans gibt es auch zwei echte Klassiker auf Netzkino:
War das jetzt nur ein Trollversuch?
Eher der Versuch diesen Thread mal wieder ein wenig ins Gespräch zu bringen, und User zu motivieren mal wieder Vorschläge hier zu lassen.
Was ja auch zumindest teilweise funktioniert hat!
Wobei das allermeiste dort tatsächlich eher Schund ist.
Gibt aber eben immer wieder auch mal wirklich gute Filme dort, wie eben letztens „Persepolis“ oder „Donnie Darko“ der vor einiger Zeit verfügbar war!
Okay, dann Danke dafür
Leider sind nicht-Bohnen-Thematische Threads hier oft zum scheitern verurteilt.
Ja, hast recht. Da ist schon viel Schrott dabei. Aber eben auch ein paar Geheimtipps.
Donnie Darko hat mich auch gewundert und gefreut. War aber relativ schnell wieder weg.
Ich guck mal ob ich zu oben genannten Titeln alte Reviews von mir finde und füge die hinzu.
Über Tipps zu wirklich sehenswertem Trash wäre ich aber auch durchaus dankbar
Warum wurde “I Melt With You” entfernt???
I Melt With You
"Richard (Thomas Jane), Jonathan (Rob Lowe), Ron (Jeremy Piven) und Tim (Christian McKay) – allesamt 44 Jahre alt – verbindet eine langjährige Männerfreundschaft. Einmal jährlich treffen sie sich um den alten Zeiten zu gedenken. In diesem Jahr finden die Vier sich in einem noblen Haus am Strand ein und begehen ihr wiedersehen ohne Umschweife mit dem Konsum von Alkohol, Drogen und verschreibungspflichtigen Medikamenten. Nach einer ausschweifenden Party mit ein paar deutlich jüngeren Ansässigen holt sie die Vergangenheit – in Form eines vor 25 Jahren gegebenen Versprechens – ein.
Echte Partystimmung kommt niemals auf, denn mittels trister und kühler Bilder wie man sie sonst aus skandinavischen Filmen gewöhnt ist, wird selbst beim vermeintlich größten Vergnügen eine bedrückende Stimmung erzielt, bei der Schwermut und Verzweiflung förmlich greifbar sind. Die Kamera ist dabei immer ganz nah dran um jede noch so kleine Gefühlsregung, und distanziert genug um die Einsamkeit, die durch die Nähe der vier Freunde offenbar wird, einzufangen. Innere Leere, Sinn-suche und aufgegebene Ideale dominieren die Dialoge, die in der ersten Stunde des Films die Charaktere der Protagonisten leider nur spärlich herausarbeiten. Mittels siffigem 70er Jahre-Punkrock, aufreibendem E-Gitarren-Score – der hier und da an Dead Man erinnert – und teils moderner, emotionaler Post-Grunge Passagen wird die gefühlte, innere Leere des Gesehenen stets unterstrichen.
Die oben genannten Schauspieler – Jeremy Piven (der schon in Smokin’ Aces sein Können unter Beweis stellen durfte) und Rob Lowe seien hier ausdrücklich hervorgehoben – stellen sich allesamt als hervorragende Charakterdarsteller heraus. Daneben gibt es noch den Ex-Porno Star Sasha Grey und Carla Gugino in Nebenrollen zu sehen.
Das Ende mag auf den ersten Blick etwas ernüchternd ausfallen, doch der – in weiten Teilen als Kammerspiel angelegte Film – entfaltet, wenn man das Gesehene Revue passieren lässt, eine ähnlich verstörende Wirkung wie z.B. der auch auf dem Back-Cover zitierte „Requiem For A Dream“.
Starker Tobak. Eine verstörende Tragödie mit emotionalem Tiefgang."