Ich kann mich da nur einreihen… Ich habe schon zu Schulzeiten nur einen sehr überschaubaren Freundeskreis gehabt, nicht weil ich unsozial war (vielleicht auch ein bisschen, denn so was wie Discos am Wochenende habe ich gemieden, wie der Teufel das Weihwasser ) , sondern weil mir einfach wenige, dafür sehr gut ausgesuchte Freunde lieber waren. Da war natürlich auch einiges an Hit&Miss bei, aber am Ende meiner Schulzeit hatte ich da wirklich ne nette kleine Truppe. Die Zerbrach dann aber schon zum Großteil, als es die meisten von uns nach dem Abi in andere Richtungen verschlagen hat.
Auf der Uni habe ich auch super Leute kennen gelernt und für die Zeit des Studiums war das auch super, aber nachdem ich da auch längerfristig durch Krankheit weg war und das Studium dann nach dem vierten Semester auch endgültig geschmissen habe, waren auch diese Freundschaften mehr oder weniger passé. Zu einer ehemaligen Kommilitonin habe ich noch noch mega sporadisch Kontakt, aber auch sie ist mittlerweile alleinerziehende Mama und hat dementsprechend weniger Zeit.
Nach der Uni gings in die Ausbildung, auch da wieder geile Leute kennen gelernt, nach den 2 1/2 Jahren Lehre bin ich aber, weil mein Job den ich am Heimatort eigentlich sicher hatte kurzfristig zurückgezogen wurde, nach Frankfurt am Main gegangen und habe doch drei Jahre gearbeitet. Auch hier wieder neue Leute kennen gelernt, damals zum Großteil noch über StudiVZ bzw. MeinVZ, aber auch Facebook kam neu auf und die ersten Online Dating Seiten die ich genutzt habe.
Nun ja, auch da entstanden dann Bekanntschaften, wo ich auch nur und eher sporadisch eine einzige bis heute „pflege“. Nach Frankfurt gings für ein Jahr nach Bonn. Auch da neues Spiel, hier hatte ich dann das Glück ein paar Leute aus meinem damaligen Stamm-Forum und das ein oder andere Event welches darüber bereits organisiert wurde zu kennen, was mir den Einstieg erleichtert hat. Allerdings bin ich in die lokale Freundesgruppe von denen auch nie ganz so durchgedrungen. Zudem habe ich mir auch hier über Facebook Gruppen wie Neu in Bonn wieder Leute gesucht.
Nach einem Jahr war aber in Bonn schon wieder Schicht, da der Vertrag mit dem Kunden nicht verlängert wurde. Ich bin da während der Ausschreibungsphase quasi hin und habe ein bestehendes Team unterstützt, da wurde mir noch versichert, dass das alles reine Formsache ist, am Ende hat mein Arbeitgeber dann an der Ausschreibung aber nicht mehr teilgenommen, obwohl wir uns Monatelange den Arsch aufgerissen haben um da die Dokumente zu erstellen , weil der Kunde am Ende für das was er fordert, zu wenig Geld abwerfen würde…
Also wurde ich quasi wieder versetzt (Bin seit der Ausbildung zwar immer in verschiedenen GmbHs aber unter demselben Mutterkonzern tätig). Immerhin hatte ich die Wahl zwischen nem Lotus Notes Admin in Eschborn bei einer Bank oder Mitarbeiter an einer Benutzer-Hotline für die Deutsche Luft- und Raumfahrt in Köln.
Da mein Wunsch damals aus Frankfurt weg und wieder näher in Richtung Heimat zu kommen bei Bonn geendet ist, wollte ich nicht zurück nach Hessen und das Einzugsgebiet von FFM. Also ab nach Köln, die Station da war für mich auch nur eine Interimslösung, da ich zum einen definitiv nicht lange an der Hotline arbeiten wollte und Köln jetzt auch nicht so meine Lieblings Stadt ist. Am Anfang habe ich oft noch was mit den Leuten aus Bonn gemacht, aber das war für mich immer ne Gurkerei, zu mir ist da nie einer gekommen. Da ich in Köln aber in Lind gewohnt habe, weil die DLR nebenan in Wahn ihren Sitz hatte (beides in der Nähe des Flughafen Köln/Bonn) und ich damit meine Ein Zimmer-Bude auch am Arsch der Welt hatte, wars da auch nicht mit mal eben wen treffen. Zumal ich mit der Einstellung ran bin, dass ich ja eh bald wieder weg bin. Fast drei Jahre habe ich dann da gearbeitet.
Allerdings nicht gelebt, denn ca. nach einem Jahr hatte ich auf diese Scheiße schon keinen Bock mehr und vor allem eigentlich nen neuen Job in Düsseldorf gefunden. Ich hatte da mündlich schon vor dem eigentlichen Bewerbungsgespräch die Zusage, weil ich da nen ehemaligen Kumpel aus der Ausbildung hatte, der mich da reinholen wollte und das quasi sicher war. Also meine Bude in Köln schon mal gekündigt, meiner Chefin aber noch nichts gesagt, weil ich den Vertrag ja noch nicht vorliegen hatte. Just in der Zeit bekam ich nen Bandscheibenvorfall und fiel mehrere Wochen aus, konnte daher auch nicht zu dem Vorstellungsgespräch und somit hatte sich der Job leider erledigt. Die Bude war da auch schon gekündigt, also bin ich kurzerhand bei meinen Eltern in Dortmund wieder eingezogen und bin noch gut eineinhalb Jahre täglich von Dortmund nach Köln gependelt.
In der Zeit, um auf das Thema wieder zurück zu kommen, habe ich mir in Dortmund, wieder über Facebook Gruppen einen kleinen neuen Freundeskreis aufgebaut. Nichts tiefergehendes, aber Leute mit denen ich ins Kino, was essen gehen oder irgendwie anders die Zeit totschlagen konnte. Das ging natürlich auch nicht von jetzt auf gleich und auch dieser Haufen war nicht ganz homogen, so gab es da untereinander irgendwann auch Querelen und es spalteten sich einige Leute ab. Ich hatte dann parallel also mit zwei Freundeskreisen zu tun, was auch nicht immer ganz einfach war. Zwischenzeitlich hatte ich dann noch Leute über meine damalige „Freundin“ kennen gelernt, mit denen ich dann auch hin und wieder was unternommen habe.
Als dann aber meine aktuelle Freundin ins Spiel kam, die ich übrigens ebenfalls über eine lokale Facebook Gruppe mit dem Thema Fotographie kennen gelernt habe, ins Spiel kam, ging dann alles mehr oder weniger in die Brüche. Sie ist da leider recht kompliziert. Kam mit vielen Leuten nicht klar und wollte viele auch nicht kennen lernen, weil sie keine „Gruppen-Treffen“ mag. Hat dann aber auch angefangen stress zu schieben, wenn ich ohne sie irgendwo hinwollte.
Ich als relativ unerfahrener Typ was das Thema Beziehung anging, hab einfach versucht ihr alles Recht zu machen in der Hoffnung, dass sich das mit der Zeit halt auch legt. Pustekuchen. Mittlerweile wohne ich ja (noch) in Bochum Wattenscheid, hier kenne ich niemanden. Zu den Leuten aus Dortmund habe ich maximal noch per WhatsApp Kontakt und auch eher selten, da ich mir doof vorkomme, wenn die sich treffen und es bei mir eh nie passt.
Mein einziger Kumpel den ich seit der 8. Klasse quasi durchweg hatte und auch fast jedes Wochenende über den gesamten obenstehenden Zeitraum gesehen habe, weil wir einfach Kino Buddys waren, hat sie mehr oder weniger vergrault und ich hab es halt zugelassen. Ich habe ihm kürzlich mal vorsichtig zu seinem Geburtstag gratuliert, aber da kam gar nichts zurück, die Brücke ist gesprengt.
Ansonsten begleitet mich ebenfalls über einen ähnlich langen Zeitraum ein Kern aus dem Stamm-Forum von damals. Das Forum gibt es zwar noch, aber da schreibt kaum noch einer, das meiste hat sich da auch mehr in einen WhatsApp-Gruppenchat verlagert. Das Problem an der Sache ist, da lebt halt niemand in meinem Einzugsgebiet, am ehesten eben noch die Bonner Ecke und die wiederum sind auch gar nicht in dem Chat aktiv. Die meisten haben auch da mittlerweile alle Familie und maximal Zeit für diese Gruppen-Treffen, zu denen ich dann eben die letzten Jahre auch nicht hinkonnte, weil ich hier keinen schiefen Haussegen haben wollte.
Jetzt stehe ich quasi ja auch wieder vor der Schwelle hier demnächst alles abzubrechen um mehr oder weniger wieder bei Null anzufangen. Ich hoffe ein paar alte Seilschaften wieder reaktivieren zu können, aber alles in allem ist es einfach mega schwierig, als Erwachsener Mensch mit Arbeit neue Freunde zu finden. Bekanntschaften gehen noch, aber wirkliche Freundschaft ist wirklich schwierig.